Kinderwunsch nach Fehlgeburt

Hallo alle zusammen. Mein Mann und ich haben seit über 3 Jahren einen unerfüllten Kinderwunsch. Im September diesen Jahres durfte ich einen positiven ss Test in der Hand halten. Wir waren überglücklich. Ich hatte immer ab der 6 ssw immer wieder anhaltende Blutungen, die fruchthöhle war zu sehen ab der 8 ssw konnten wir von unserem Wunder den Herzschlag sehen. Die Blutung ging ca 4 Wochen ich habe Magnesium und utrogest vom Arzt bekommen. Dann in der 11 ssw den prena Test bzw harmony Test gemacht weil es mir empfohlen wurde. Die Blutung hörte auf ich bekam das Ergebnis auffällig auf trisomie 21 und das Geschlecht wurde uns mitgeteilt. Wir waren überfordert nach der Diagnose weil man damit nicht gerechnet hat. Ich sollte zur Überprüfung zum feindiagnostiker. Ich ging zu 2 Ärzten. Mir wurde die chorionzottenbiopsie und die Fruchtwasser Untersuchung empfohlen natürlich war man hin und her gerissen und wir entschieden uns die chorionzottenbiopsie zu machen. Es lief alles gut am nächsten Tag war ich beim FA zur Untersuchung und dem Baby ging es gut mittlerweile waren wir in der 14 ssw. 2 Tage danach bekam ich starke Blutungen mit schmerzen und die Ärzte meinten wir könnten unser Baby verlieren was am nächsten Tag dann leider auch zuhause so passierte. An dem Tag kam auch das Ergebnis der Untersuchung unser Baby war gesund leider verlor ich es aber. Es ist eine sehr schwere Zeit mit vielen Gedanken und Hoffnungslosigkeit. Meine Frage wer hat sowas erlebt und wann könnten wir wieder versuchen schwanger zu werden ? Man ist einfach unsicher nach dem Schicksalsschlag m. Ich würde mich über eure Meinungen Erfahrungen und Antworten freuen. Liebe Grüße

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Es tut mir sehr leid, dass ihr das erleben musstest. Mein Beileid zu eurem Verlust 🥺
Wir haben im September 2022 unsere Tochter in der 16. Woche verloren. Auch ich hatte vorweg starke Blutungen. Es war eine schwierige Zeit. Wir waren uns einig, dass wir es möglichst schnell wieder versuchen wollen. Nach ebenfalls 3 Jahren Kiwu, einer vorangegangenen Eileiterschwangerschaft, haben wir uns mehr denn je ein Kind gewünscht. Wir sind direkt wieder in die Kinderwunschklinik und sowohl dort, als auch von meiner Frauenärztin, wurde uns gesagt, wur können es probieren, sobald wir bereit sind.
Unser Regenbogenbaby kam im Oktober 2023, genau 3 Wochen nach dem 1. Geburtstag unseres Sternchens, zur Welt. Für uns war es perfekt es sofort wieder zu probieren. Andere brauchen mehr Zeit.
Im Unterforum "Schwanger mit Vorgeschichte" findest du ähnliche Fragen wie deine und Gleichgesinnte. Ich habe gelernt, dass das Bauchgefühl bei solchen Fragen ein guter Ratgeber ist. Was sagt es dir, euch?
Alles Gute 🍀❤️

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Hallo
Ich habe letztes Jahr mein Sohn in der 16 ssw verloren . Grund war eine Infektion. Ich bin nun in der 11 Woche schwanger und muss aber such ehrlich sagen , das diese Schwangerschaft psychisch sehr belastend ist , da man sich dauernd Gedanken macht und sich kaum traut sich zu freuen aus Angst, dass Baby wieder zu verlieren. Unser Baby wird ungefähr um den entbindungstermin unseres sternchens geboren wenn alles gut geht .

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Hallo meine Liebe,

erstmal mein aufrichtiges Beileid zu eurem Verlust. Da habt ihr mit eurem Sternchen echt was mitmachen müssen. Sowas sollten keine Eltern erleben müssen.

Mein Mann und ich haben eine ähnliche Geschichte hinter uns. Knappe 3 Jahre Kinderwunsch, dann durch hormonelle Unterstützung schwanger geworden, Blutungen in der Frühschwangerschaft mit Diagnose Abortus Imminens, dann hat sich der Zwerg doch gehalten und hat gesund ausgesehen, Blasensprung mit anschließendem Spontangeburt in der 19.SSW.

Die Zeit danach war die absolute Hölle, weil man nie weiß, ob man nochmal so viel Glück hat oder ob man wieder 3 Jahre warten muss. Wir haben damals sämtliche betreuenden Ärzte nach ihrer Meinung gefragt, wann wir wieder starten können. Der Konsens war relativ ähnlich: Ersten richtigen Zyklus abwarten und dann gleich wieder weiter versuchen, sofern wir uns psychisch in der Lage dazu fühlen.
Der Nebensatz ist tatsächlich nicht ohne. In meiner Zeit auf Urbia habe ich einige Frauen/Familien kennenlernen dürfen, die mit dem "Weitermachen" ziemliche Probleme hatten. Bei meinem Mann und mir wars nicht so, allerdings haben wir uns bereits als die Geburt unseres Sohnes unvermeidbar gewesen ist geschworen, dass wir nicht aufgeben werden.
Die Ursache des Blasensprungs ist nach wie vor ungeklärt, da keine Infektion vorlag. Die KiWu, die uns zu der Zeit betreut hat, hat daraufhin ein paar Bluttests veranlasst. Gerinnungswerte bei mir und Humangenetik bei meinem Mann und mir. Beides war unauffällig also gings dann gleich weiter.

Unser Sohn kam im Januar 2023 auf die Welt, im April 2023 haben wir den ersten richtigen Versuch mit Unterstützung der KiWu gehabt. Der erste Versuch war negativ, der zweite Versuch eine biochemische Schwangerschaft und der dritte Versuch (Juli 2023) war dann positiv.

Die Schwangerschaft war definitiv eine andere als bei unserem Sohn damals und ich bin sehr dankbar, dass ich mich bereits vor der Schwangerschaft um einen Therapeuten umgesehen habe und einen Platz bekommen habe für die Unterstützung während der Schwangerschaft. Meine Ängste haben mich erst eingeholt als ich bereits wieder schwanger war und wurden erst besser als unsere Tochter den Meilenstein erreicht hatte, dass sie auch als Frühchen gute Chancen hätte.

An sich betrachtet war die Schwangerschaft ein Traum, da ich absolut keine Komplikationen hatte außer einen Schwangerschaftsdiabetes zum Schluss raus. Die Geburt verlief sehr flott, allerdings auch wieder mit einem Blasensprung zum Wehenbeginn. Unsere Tochter ist ein Engel und meine Hebamme meint immer, dass wir uns das als Eltern einfach verdient haben, dass jetzt alles so gut für uns läuft.

Für uns wars damals wichtig, dass wir sofort wieder starten, da uns die Hoffnungslosigkeit vermutlich zerfressen hätte. Allerdings hadere ich manchmal noch damit, dass wir durch den schnellen Start unserem Sohn vielleicht nicht den Stellenwert zukommen lassen haben, den er verdient hätte, wenn du verstehst was ich meine.
Allerdings versuchen wir ihm einen Raum zu geben. Bei der Taufe unserer Tochter stand z.B. neben der Taufkerze eine Kerze für ihn. So ist er bei wichtigen Anlässen immer dabei. Und auch da merke ich oft, wie tief der Schmerz einfach noch sitzt. Allerdings glaube ich, dass der Schmerz auch nie weg sein wird. Das war auch einer der Gründe, warum wir nicht warten wollten. Denn es tut auch nach Jahren noch genauso weh. Der Schmerz hat sich verändert als wir wieder eine Perspektive hatten, aber an manchen Tagen bleibt mir trotzdem die Luft noch weg.

Der Therapeut war da tatsächlich auch sehr wichtig, da ich stellenweise nicht mal in der Lage war den Ort, an dem der Blasensprung passiert ist (bei meinem Frauenarzt vor der Praxistür), zu betreten, ohne dass ich von einer massiven Welle von Schmerzen und Bildern überrollt wurde.

Achja, dein Mann und du solltet viel reden. Es ist wichtig, dass ihr euch beide mit der Situation absolut wohl fühlt. Mein Mann hat in der zweiten Schwangerschaft ganz andere Dämonen gehabt als ich und hat sich da schwerer getan drüber zu reden.

Ich wünsche euch von Herzen alles Gute!

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Wow Gänsehaut ❤️ es tut mir so leid für euch! Bzw uns alle, die so etwas erleben müssen..
Ich habe leider Ende September auch meinen Sohn still zur Welt bringen müssen in der 19.SSW wegen plazentaschäden nach einem vanishing twin Syndrom. Es war ein MA und absolut nicht erwartet.. Obwohl wir bereits eine gesunde 5 jährige Tochter haben, riss es uns den Boden unter den Füßen weg.

Haben uns auch dazu entschlossen, direkt wieder loszulegen, da ich genauso wie du auch denke, dass die Trauer sowieso unser ständiger Begleiter sein wird, mal mehr, mal weniger präsent.
Wir sind leider auf ICSI angewiesen daher geht es im Januar wieder in die Klinik 🤷🏼‍♀️

Ich fühle alles was ihr schreibt so sehr ❤️

Wir sind nicht alleine, leider sind wir ganz viele.. auch im Forum „frühes Ende“ wirst du Leidensgenossen finden.

Der Austausch tut sehr gut, parallel bin auch ich in Psychotherapie und auch bei einer Trauerbegleiterin, vor allem auch um meine Tochter altersgerecht mit einzubinden🥰

Alles gute, ganz viel Kraft, fühl dich umarmt🍀

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Dein Verlust tut mir wirklich sehr sehr leid. Mein Herzliches Beileid. Zu Deiner Frage: also wenn ich es richtig verstehe hattest Du danach keine Ausschabung? Dann dürft ihr direkt wieder im nächsten Zyklus (also eine Menstruation abwarten) starten. Wie die anderen schon erwähnten höre da ganz auf Dein Bauchgefühl. Ich persönlich würde mir eine Trauerbegleitung suchen und parallel Deine Trauer aufzuarbeiten.

Um Dein Nest vorzubereiten und Deinen Körper nach der Fehlgeburt zu stärken kann ich Dir Himbeerblätter Tee und Frauenmantel empfehlen.

Alles alles Liebe