Kinderwunsch nach Chemotherapie beim Mann

Hallo,

Mein Mann hatte vor 18 Jahren Harnröhren Krebs und Chemotherapie und ein paar Sitzungen von Bestrahlung im Beckenbereich. Kurz vor dem Therapie Beginn bin ich gleich im ersten Zyklus schwanger geworden, ein Kind haben wir. Der Krebs war Gott sei Dank weg, nur mein Mann danach unfruchtbar. Leider hat uns kein Arzt damals gesagt Sperma einzufrieren. 9 Jahre nach der letzten Chemo hieß es in der KiWu Klinik, er hat Azoospermie, also nur ein paar Spermien aus normalerweise mehreren Millionen. ICSI habe ich damals abgelehnt.
Eine zeitlang haben wir getrennt gelebt, nun sind wir wieder zusammen. Ich habe gelesen, dass Spermienproduktion sich nach 9 Jahren erholen. Es sind seit dem letzten sehr schlechten Spermiogramm weitere 9 Jahre vergangen und insgesamt 18 Jahre seit der Chemotherapie und Bestrahlung.

Ist jemand hier nach Chemotherapie und Bestrahlung beim Mann schwanger geworden? Oder vielleicht kennt ihr jemanden bei dem es noch geklappt hat?

Bearbeitet von Molly31
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Hi, habe selber keine Erfahrungen aber arbeite in dem Bereich. Ohne genaue Daten kann man dazu leider nichts sagen, welche Chemo, welche Strahlen, welche Dosis, wie oft etc.?
Es gibt Fälle wo es sich erholt, nach einmaliger niedrig dosierter Bestrahlung zB häufig. Und Fälle wo der Mann dauerhaft zeugungsunfähig bleibt. Ohne erneutes Spermiogramm lassen sich also keine Aussagen treffen.
Das mit dem einfrieren nicht empfohlen wurde, finde ich fast fahrlässig vom Krankenhaus. Aber selbst mit eingefrorenem Sperma macht man eher eine ICSI, wenn das für dich nicht in Frage kommt, würde es euch eh nicht viel bringen.

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Bearbeitet von Molly31
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Danke für die Antwort! Ich weiß es leider nicht welche Chemomedikamente und welche Strahlen er damals bekommen hat. Es war eine einzige Bestrahlung. Ich habe gegoogelt welche Chemomedikamente bei speziell Harnröhren Krebs gegeben werden, Cisplatin etc. 2005 gab es, soweit ich weiß, keine Targettherapie und ähnliches.
Wenn 9 Jahre nach der Therapie er noch immer zeugungsunfähig war, ging ich davon aus, dass es für immer bleibt. Nun lese ich, dass die Spermatogenese frühestens nach 9 Jahren sich erholen kann.
Vor dem Spermiogramm in der KiWu, hat er zwei oder dreimal zu unterschiedlichem Zeitpunkt (2 Jahre dazwischen) Spermiogramm beim Urologen gemacht und es hier jedes Mal, es ist alles super, "Sie können eine ganze Fabrik Kinder machen". Ich blieb jedes Mal völlig ratlos, weil es nie zu einer Schwangerschaft kam und bei mir alles in Ordnung ist, ich war problemlos schwanger von einem anderen Partner in der Zeit als wir getrennt waren. Und dann hieß es in der Kiwu, es gibt so gut wie keine Spermien, nur vereinzelt. Wie kann es denn sein? Sie haben gesagt, sie haben ein ausführlicheres Spermiogramm. Aber mit so einem gravierenden Unterschied???
Ja, ich finde es auch fahrlässig von den Ärzten, dass uns nichts gesagt wurde wegen Sperma Einfrieren. Künstliche Befruchtung habe ich abgelehnt, weil ich völlig geschockt war von der Diagnose nach all den guten Aussagen vom Urologen und Angst hatte, dass diese paar vorhandenen Spermien DNA Schäden oder andere Defekte haben könnten und mir ein krankes Kind für viel Geld beschert wird.
Wenn es eingefrorenes Sperma aus der Zeit VOR der Chemo gäbe, aus der auch unser völlig gesunder Sohn problemlos gleich im ersten Zyklus entstanden ist, hätte ich mich vielleicht für eine ICSi entschieden.

Bearbeitet von Molly31
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Liebe Molly,

ich kann leider nur Negatives berichten.
Mein Mann hatte nach der Chemo keine nachweisbaren Spermien mehr und das ist auch so geblieben.
Daher versuchen wir es über ICSI, denn wir hatten das Glück, dass er noch einfrieren konnte.

Ich wünsche Dir für deinen Weg alles erdenkliche Gute 🍀

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Ich denke das werdet ihr nur mit einem erneuten Spermiogramm herausfinden können. Dass damals immerhin einzelne Spermien zu finden waren ist ja immerhin ein nicht ganz so schlechtes Zeichen.

Wenn ihr vor 18 Jahren bereits ein Kind bekommen habt... ist es wahrscheinlich naheliegend dass jetzt eher euer Alter das ganze erschwert?