Hi ☺️
Ich Stelle die Frage jetzt bewusst in diesem Bereich des Forums, weil hier eben eher die Frauen mit dem längeren und steinigeren weg sind.
Wir haben schon ein Kind (4) und versuchen seit über einem Jahr ein zweites zu bekommen. Alles, was wir seitdem hatten, waren 4 Fehlgeburten. Zuletzt in der 12. SSW.
Dass ich immer mind. 2 Kinder wollte, ist eigentlich kein Geheimnis.
Dass wir leider nicht früher starten konnten (beruflich, bzw. Studium) ist auch allen bewusst. Aber so langsam kommen bisschen die "Rückfragen", wann denn das Geschwisterchen geplant ist.
Von der bisherigen Reise inkl. Der Tatsache, dass wir nun in der Kiwu zur Untersuchung sind, weiß nur meine Mutter und eine Freundin.
Einerseits will ich mit keinem drüber reden, andererseits würde ich manchmal einfach gerne ehrlich zu allen sein - gerade auch um uns dumme Kommentare zu ersparen.
Aber ja. Dann kommen eventuell andere "gut gemeinte" Ratschläge, die man nicht hören will, weil unnötig... Und dann warten alle immer drauf, wanns endlich klappt.
Wie offen geht ihr mit dem Thema Kinderwunsch um? Wer weiß bei euch alles bescheid? Und bereut ihr teilweise die Offenheit?
Wie offen geht ihr mit dem (unterstützen) Kinderwunsch um?
Ich persönlich sage es da wo ich es notwendig finde und ich mich geborgen fühle. Z.B. engster Freundeskreis, mein Arbeitsteam (damit sie wissen, was momentan bei mir emotional auch abgeht und wir sind eher Freundinnen und Chef ist nicht beteiligt). Ich finde es wichtig, dass Menschen vielleicht auch verstehen, warum man grad wie reagiert oder warum man ne kurze Zündschnur z.B. hat.
Danke ☺️
Ja eine Freundin weiß ja auch bescheid bei mir.
Bei der Arbeit weiß eine Kollegin zumindest von der neusten Fehlgeburt.
Bin da in der 11. SSW während der Arbeit "kurz zum Arzt" gefahren, wo ich dann erfahren habe, dass das Herz nicht mehr schlägt.
Irgendwie musste ich ja an meine Sachen kommen und ich hab dann da weinend angerufen und gefragt, ob sie mir bitte mein Zeug packen und zur Tür bringen kann wenn ich komme.
Ich hoffe einfach, dass sie dicht gehalten hat.
Andererseits würde es die Sache so viel einfacher machen... Soweit ich weiß, haben sowohl mein Abteilungsleiter als auch der GF eine unschöne Kinderwunsch-Zeit hinter sich. Beim einen gab's eine Totgeburt und beim anderen dauerte es 6 Jahre.
Ich denke, ich würde Verständnis bekommen... Aber irgendwie will man ja doch nicht den Stempel "bald schwanger und somit eh bald weg" haben...
Ich würde es niemals sagen .. auf der Arbeit auf gar gar keinen Fall .. mein Chef hat selbst 3 Kinder , als ich schwanger war ,drohte er mir damals dennoch mit Aufhebung .. Man sollte nicht zu gutgläubig sein .. wenn zwei das gleiche tun ,ist es leider nicht immer das selbe -ein blöder Spruch -aber oft treffend .. beruflich würde ich nie jemanden einweihen .. auch keine Kollegin ,hoffentlich hält sie dicht ,auch wenn es mal Streit zwischen euch gibt .. man kann nicht hinter jemanden schauen .. jeder sagt dem nächsten sag es nicht weiter und am Ende wissen es alle .. Arbeit ist Arbeit , würde ich mit Privatem niemals vermischen .. außer dann wenn man über die kritische Zeit ist und es sich nicht mehr verbergen lässt .. ich habe zu viel schlechtes erlebt .. als Mutter ist man nur noch die Hälfte wert , egal was man vorher mal geleistet hat ..
Freundinnen wissen fast alle Bescheid.ansonsten zum Glück keine Ansprache, würde sonst sagen, dass ich nicht darüber sprechen möchte vllt noch mit dem Zusatz, dass es mit Kinderwunsch zu tun hat. Würde ich weiterhin so machen. Fragen wie die beschriebenen kann ich gar nicht ertragen.
Ja leider sind viele da nicht so sensibel und können den Mund nicht halten.
Irgendwie kann ich aber immer nur für andere einstehen.
Wenn eine andere Frau gefragt wird, wie es denn mit Kindern aussieht, mache ich immer den Mund auf und sage, dass ich die Frage nicht für angebracht halte, weil... Aber ja 🫣
Unsere Eltern wissen Bescheid...
Wir wissen, dass ein Teil der Familie schon lange wartet und haben es ihnen im Vertrauen auch erzählt - einfach damit nicht mehr ständig nachgehakt wird. 🙄
Dort haben wir um Verständnis gebeten, dass alles erstmal für sich zu behalten. Naja die Reaktion war dann sowas wie 'ich lass mir ja nicht den Mund verbieten' 😐
Das war uns auf jeden Fall eine Lehre.
Ich finde das Thema ist halt sensibel und muss einfach nicht durchgetratscht werden.
Ich würde eher antworten das ihr das locker seht. Wenns jetzt kommen will dann ok. Wenns in 2 Jahren kommen will... Auch ok... Irgendwie sowas
Angesprochen wirst du hinterher auch drauf wie es in der Kiwu läuft und wirst vllt. bemitleidet.
Ich würds nicht an die große Glocke hängen.
Ich bin damit von Anfang an bei Familie, Freunden, Bekannten offen umgegangen, sobald das Thema Kinderwunsch/Familienplanung aufkam. Ich habe immer verständnisvolle, interessierte Gespräche gehabt und nie unpassende Kommentare etc. Oft war es eher so, dass die viele entweder selber oder zumindest Bekannte/Familie "betroffen" sind.
Hey Isi - das ist echt ein großes Glück und geht glaube ich den wenigsten so.
Ich habe schon von sehr vielen unpassenden Kommentaren, Tipps, Ratschlägen und Reaktionen gehört und musste das leider auch selbst erleben, obwohl ich die „Eingeweihten“ schon bewusst gewählt habe.
Zur TE:
Es gibt leider ein paar Menschen in meinem Umfeld, wo ich es bereue, es erzählt zu haben. Einfach weil die Reaktionen mich verletzt / irritiert haben.
Ich finde es schwierig und hab auch keinen guten Weg gefunden. LG
Menschen wollen halt häufig eine „hilfreiche“ Reaktion zeigen und kommen deshalb mit Ratschlägen. Sie sind ja nicht böse gemeint… Ich kenne das von meiner Autoimmunkrankheit. Hast du schon das und jenes probiert? Eh ja, glaube mir, ich habe alles probiert. Aber ich weiss, die wollen mich ja nicht damit nerven, sondern mir helfen. Und deshalb winke ich dann ab und sage einfach jaja alles schon probiert. Ich verstehe aber, dass es nervig ist, vor allem, wenn man in dieser sehr schwierigen Situation ist.
Wir haben es niemanden gesagt. Nicht weil wir uns schämen, sondern ich empfand es persönlich irgendwie als Druck wenn man eine Icsi macht und dann diese Nachfragen: und hat es geklappt? Wenn es nicht gleich auf Anhieb klappt, dann wird irgendwann geschnauft, geredet, dann kommen irgendwann diese schlauen Tipps oder man wird auf Adoption oder Pflegekind angesprochen (als ob man nicht selbst die Optionen wüsste). Das nimmt doch einen irgendwie einen selbst die Hoffnung, wenn man sowas zu hören bekommt. Erst zeigen viele Verständnis, aber wenn es nicht direkt nach 1,2,3 ICSIS klappt, dann werden viele genervt (z.B. auf der Arbeit) und zeigen kein Verständnis mehr und das macht zusätzlich Druck und kein gutes Gefühl. Bei mir hat es erst nach 6 Icsis geklappt. Für uns war es so der beste Weg. Ich kann mich auch hier im Forum austauschen und habe viele nette Mädels kennengelernt. Jeder natürlich so wie er möchte, ich verurteile das nicht wenn man offen damit umgeht, aber für mich wäre das nichts gewesen.
Ja, das klingt echt sinnvoll.
Das mit der Adoption ist eh immer der tollste "Tipp". Auch bei FB oder so wenn da von nem paar berichtet wird, dass irgendwie ne schwere Kiwu-Reise durchmacht.. da kommt dann "wie wäre es mit Adoption??? Es warten so viele Kinder auf liebevolle Eltern!! Wieso muss man dann unbedingt eigene in die Welt setzen?"
Ja. Dann sag mir mal, wo die ganzen Kinder warten und wo man so einfach eine bekommt... 🙈
Naja , ich hätte es zB wirklich getan .. meine Freundin und 3 ihrer Geschwister sind alle adoptiert worden und aus Deutschland .. alle super geraten , super happy usw . Ich denke viele versuchen es aber auch erst gar nicht (muss man ja auch nicht ).. aber für mich wäre es zB in der Tat in frage gekommen ,wenn ich keine Kinder hätte bekommen können . Ich denke das Problem ist , dass man selbst total verletzlich ist und die Antworten schlimmer ankommen , als sie letztendlich gemeint waren ..
Ich habe es nur einer sehr guten Freundin erzählt, weil ich das Bedürfnis hatte mit einer Person außerhalb der Beziehung darüber zu reden. Und bei ihr weiß ich, dass sich dann nicht jedes Gespräch darum drehen wird oder jedes Mal eine Rückfrage zum Status kommt bzw. wenn dann ehrliches Interesse.
Ich habe aber in den letzten Monaten auch viel überlegt, ob ich es anderen erzählen sollte. Gerade zuletzt haben zwei Freundinnen/Bekannte ihre Schwangerschaft verkündet und ich wäre am liebsten weg gerannt weil es schon ein Stich war. Und dann saß man da und hat versucht sich nichts anmerken zu lassen und sich zu freuen (beides wurde auch in einer größeren Runde verkündet).
Bei meinen Eltern kommen immer wieder Rückfragen in letzter Zeit. Aber da fühlt es sich irgendwie auch nicht richtig an es zu sagen, weil ich weiß das dann immer nachgefragt wird und ich nicht ständig über das Thema nachdenken will sondern in Zeiten bei der Familie einfach abschalten. Dann kommen halt so ausweichende Reaktionen bei mir. Irgendwie auch doof, aber einen besseren Weg habe ich noch nicht gefunden 😒
Das mit den verkündungen kann ich verstehen 😔
Das fühlt sich immer total eklig an, da ist man dann immer kurz wie in Trance und grinst blöd, während man nur davon rennen will... 😕
Meine Schwester ist auch schwanger, ebenso meine beste Freundin.
Das macht die Sache nicht gerade einfacher 😔
Ich habe leider auch noch nicht den richtigen Weg für mich gefunden. Dass wir es schon lange probieren und bereits eine FG hatten, wissen meine Eltern und wenige gute Freundinnen. Teilweise habe ich es da aber auch nur erzählt, weil ich sonst hätte lügen müssen und das wollte ich nicht. Dass wir bereits in Behandlung sind und eine gescheiterte IVF hinter uns haben, weiß niemand. Auch in kommende Behandlungen werde ich, wenn irgendwie möglich, niemanden einweihen. Ich möchte nicht, dass die Personen dann darauf warten ob es geklappt hat oder nicht. Das würde mich zusätzlich unter Druck setzen.
Prinzipiell finde ich, dass ein unerfüllter Kinderwunsch kein Tabuthema sein sollte - wie jedes andere gesundheitliche Problem auch. In der Realität ist es aber leider doch nicht ganz so einfach, weil die Reaktionen oft unpassend sind. Ganz zu schweigen davon, dass es viele mit der Loyalität nicht ganz so genau nehmen und auf einmal Personen davon wissen, die es eigentlich nichts angeht... das ist mir zum Glück noch nicht passiert, hab es aber schon bei einer Freundin erlebt, die einige FG erleiden musste.
Ich finde das auch total schwierig und die allermeisten Kommentare völlig überflüssig und verletzend.
Wir haben eine IVF gebraucht, bis es endlich geklappt hat (hoffentlich bleibt es, aktuell 15+4 🍀).
Mein Mann hat es seinem Bruder und seinem besten Freund erzählt, ich meinen 2 besten Freundinnen. Sonst haben wir es niemandem erzählt.
Ich habe vor allem Sorge davor, dass das Kind dann stigmatisiert wird und mit Vorurteilen konfrontiert wird. So nach dem Motto: es läuft immer noch nicht? War ja auch ein ivf kind... Es geht nicht aufs Gymnasium? Ist ja auch ein künstliches Kind
Einer Freundin (nicht besten Freundin, aber wir sind schon über 10 Jahre befreundet) hatte ich vor 2 Jahren erzählt, dass wir anfangen zu versuchen. Da kamen dann monatlich die Fragen "hats diesmal geklappt?" oder ja, "ist ja klar dass es bei dem ganzen Stress nicht klappt". Habe ich im Nachhinein total bereut mir ihr über das Thema gesprochen zu haben. Als das Jahr dann rum war und klar war, dass wir Kiwu Unterstützung brauchen, ist es nicht besser geworden. Ich habe sie zum Schluss angelogen und behauptet, es hätte mit Hormonen geklappt. Hatte keine Lust auf weitere Gespräche über das Thema..