Hilfe - mein Bruder trinkt! Sorry- könnte lang werden

Hallöchen Ihr Lieben,

bevor ich einen Roman schreibe, versuche ich das Ganze so knapp wie möglich zu halten. Da ich mir jetzt so langsam auch ziemliche Sorgen mache, was die Zukunft für meinen Bruder bringt, muss ich mich hier einfach mal ausheulen, vielleicht hat ja der ein oder andere User von Euch so etwas schon einmal mitgemacht und weiss Rat!

Folgendes: Ein Bierchen hat mein Bruder (44 Jahre) schon immer gerne getrunken, aber halt in Maßen. Er hat damals in einem großen Kaufhaus gearbeitet und wenn die einzelnen Abteilungen Feierabend hatten, traf man sich noch schnell auf ein Bierchen (aber auch nicht jeden Abend) unten in der Eckkneipe. Wie gesagt, alles noch in Grenzen. Bewusst aufgefallen ist mir ein nicht gerade normaler Alkoholkonsum als er mich eines Sonntags anrief, ob ich vorbeikommen könnte, meine Schwägerin hatte starke gesundheitliche Problem mit einer hinzukommenden Arzneimittelunverträglichkeit und leichten Krankenhausphobie, was ihm wirklich sehr zu schaffen gemacht hat. Naja auf jeden Fall war er an diesem Tag ziemlich fertig. Es war 12 Uhr mittags und die zweite Flasche Bier stand auf dem Tisch. Ich habe ihn darauf angesprochen und er hat es auch eingesehen, allerdings auch gleichzeitig auf die Situation geschoben. Meine Schwägerin hat sich dann sehr gut gefangen. Er wurde dann im aufgrund von Stellenabbau gekündigt und war knapp ein Jahr arbeitslos. Was in dieser Zeit mit den Bierchen war, weiss ich nicht. Jetzt macht er zur Zeit eine Umschulung und wir - und natürlich auch meine Schwägerin - waren froh, dass nach dem Jahr Arbeitslosigkeit ein geregelter Ablauf einkehrte. Und heute erzählt mir meine Mutter als erstes Folgendes: Er hätte sie zu einem allgemeinen Fest irgendwo eingeladen und als meine Mum dann zu ihm sagte, sie können aber erst abends kommen, meinte er dann nur:"Na da werde ich dann schon wohl ordentlich einen sitzen haben." Da hab ich mir erledigt gesagt auch noch nicht viel gedacht, ist halt ein Fest.

Und eine halbe Stunde danach erzählt meine Schwägerin mir, dass er trinkt. Ich dachte, ich falle um. Er würde jeden Tag nach der Schule sofort seine Bierchen reinkippen, weil er in der Schule ja keinen Alkohol trinken darf und sonntags stünde bereits um 9.00 Uhr die erste Flasche auf dem Tisch und am Wocheende würde er dann locker 7 am Tag schaffen. DER HAMMER! Sie hat ihm bereits gesagt, dass sie ihn als Alkoholiker anzieht, woraufhin er nur furchtbar wütend geworden ist. Ich hab sie dann gefragt, was passiert, wenn sie ihm kein Bier mitbringt, aber das nützt anscheinend nichts, weil er dann erstes stinkig wird und sich dann selbst einen Kasten holt.

Ich denke auch, dass er auf dem besten Weg ist, ein Alki zu werden, wenn er es nicht sogar schon ist. Ich denke, so ein Übergang ist schleichend und die betroffene Person will es auch gar nicht wahrhaben, dass er/sie davon abhängig ist.

Und jetzt? Ich mache mir natürlich echt Sorgen, aber was kann ich tun. Ich kann ihn ja nicht direkt darauf ansprechen, dann haue ich sie ja in die Pfanne und wenn sie als seine Ehefrau noch nicht einmal Einfluss darauf hat.........?????

Hat jemand von Euch mit solchen Fällen in der Familie Erfahrung? Hoffe auf ganz viele E-Mails.............und sorry, dass es jetzt doch so lang geworden ist.................ganz nebenbei raucht er auch noch wie ein Schlot, ich hab echt Sorge, dass ers sich zugrunde richtet. Aber zum Rauchen hat er mal zu mir gesagt:"Wer raucht der stirbt, wer nicht raucht stirbt auch."

DANKE für 's Zuhören

1

Ich finde es super das du deinem Bruder helfen willst, aber leider isses so, wenn jemand nicht einsieht das er Hilfe braucht er sich nicht ( leider!!) helfen lassen wird. Vor allem müsste er es für sich selbst tun und nicht für andere. Deine SChwester müsste ihm wohl fast schon mit Verlassen drohen das er ne Chance hat aber wenn ers jetzt nicht einsieht ist fraglich ob ers dann täte. Ist leider hart. Aber ich kannte schon ein paar die tranken und die auch kein Problem sehen.

Ela

2

Ich habe eine Freundin, die allerdings eingesehen hat, das sie Abhängig ist. Die einzige Hilfe die ich ihr geben konnte war, sie zu einer Beratungsstelle zu schicken, allerdings hat sie diese Hilfe angenommen, denn sie sah noch die Felle davonschwimmen.
Auch in eurer Umgebung wird es Beratungsstellen gehen, dort kann man auch oder gerade als Angehöriger hingehen und sich eben beraten lassen. Ich habe damals gelesen, als es der Freundin noch so schlecht ging und ich ihr helfen wollte, das ein Süchtiger sich am ehesten Hilfe holt,wenn er ganz alleine gelassen wird, sozusagen ganz am Boden ist. Denn solange Freunde und vor allem Familie noch da sind, ihn entweder mit Stoff oder mit anderen Dingen versorgen, das Leben sozusagen ganz normal weitergeht, solange scheint auch ein Alki den Sinn im aufhören nicht zu sehen.

Ist vielleicht doof, aber ich hab es damals mit Schokolade verglichen- ich liebe Schokolade und ich könnte jeden Tag unmengen davon verdrücken- wenn es nicht direkt, ohne umwege auf die Hüften gehen würde, dann würde ich es auch tun. So hätte es aber für mich Konsequenzen- zunahme bis ins unendliche- da ich das nicht möchte, nehme ich mich zusammen. Ein richtiger Vergleich ist es sicher nicht, aber ich trinke nicht, ich habe vor 2 Jahren aufgehört zu rauchen und vermisse es nicht!!! Wie kann ich es sonst vergleichen?

Lasst euch beraten, das ist mein Tipp und zwar ohne ihm etwas zu sagen- ruft einfach mal bei so einer Stelle an, macht einen Termin. Die haben unmengen an Erfahrung und können euch sicher sagen, wie ihr mit umgehen sollt. Und bis dahin würde ich mich ohne Diskussion, als seine Ehefrau, weigern, ihm Bier zu kaufen und auch sonst nur das nötigste, kein Lieblingsessen, kein kuscheln, keine normalen Dinge. Aber anschreihen würde ich mich auch nicht lassen- und würde er je die Hand heben, ob im Suff oder so, währ ich weg- sofort!!

Schön finde ich das du dich so kümmerst, ich weis du bist die Schwester- die ältere oder jüngere? Aber es gibt auch andere, die das nicht juckt!

3

hallo,

mein vater ist alkoholabhängig...solange dein bruder nicht einsieht das er abhängig ist,kann man kaum was machen,ich würde aber viel auf ihn einreden und auf jedenfall ALLE flaschen so schnell wie möglich aus dem haus verbannen,vielleicht kennt ihr jemanden der deiner schwägerin helfen kann?der bei ihr bleiben kann?er muss so schnell wie möglich eine therapie machen

ich wünsche euch alles gute #blume

4

Hallo!

Ich habe die letzten 7 Jahre meines Lebens mit einem Alkoholiker verbracht! Wir haben zusammen Haus gekauft, neu hergerichtet und er war die Liebe bzw. ist die Liebe meines Lebens!

Es kam wie es kommen musste, ich hielt es nicht mehr aus und stellt ihn vor die Wahl - Alkohol oder ich - er hat sich für den Alkohol entschieden!

Ein Mensch der viel Alkohol trinkt und es nicht einsehen will das er Alkoholiker ist den kannst Du nicht helfen! Erst wenn er am Boden ist und selbst erkennt was mit Ihm los ist wirst Du ihm helfen können!!!!!!!!!!!!

Ich finde es total super das Deine Schwägerin die Abhängigkeit deines Bruders nicht mehr verschweigt, das heisst Sie hat Ihre CO Abhängigkeit durchbrochen!

Du musst Dir immer eines vor Augen halten:

Alkohol ist Deines Bruders bester Freund - er ist immer und jederzeit zur Verfügung - er redet nicht zurück - er schreit und jammert nicht - und wenn alle anderen weg sind ist der Alkohol noch immer da!

Es ist ein Teufelskreis den man nur sehr schwer durchbrechen kann, ich wünsche Dir und Deinem Bruder nur das Beste aber ohne sein Einsehen wirst Du nix erreichen!

LG
Addes

5

Der Bruder meiner Freundin ist Alkoholiker. Mittlerweile lebt er in einem Heim, ist arbeitsunfähig, weil er seinen Verstand versoffen hat.

Meine Freundin hat irgendwann lernen müssen, loszulassen. Es ist sein Leben und seine Verantwortung.

Gruß

Manavgat