Hallo Zusammen!
Meine Frage richtet sich an die Eltern die sich für ein Einzelkind entschieden haben.
Wie lebt es sich damit wenn das Kind älter wird, also in der Schule ist oder später in der Pubertät?
Habt ihr es bereut nicht doch noch ein kleineres Kind zu haben?
Fühlt man sich hinterher allein und einsam, wenn das einzige Kind nur noch unterwegs ist?
Würdet Ihr es wieder so machen?
Wir haben eine 4jährige Tochter und sind eigentlich davon überzeugt, dass sie ein Einzelkind bleiben wird.
Aus finanziellen Gründen und auch weil wir es unheimlich genießen jetzt wir mehr für uns tun zu können.
Aber manchmal fragt man sich doch ob das die richtige Entscheidung ist....
Übere Eure Erfahrungsberichte würde ich mich freuen!
Liebe Grüße
AGUTI
Leben mit einem Einzelkind
Hallo Aguti,
ich habe nur ein Kind. Mein Sohn ist inwzischen erwachsen und es wird nicht mehr lange dauern, dann zieht er aus. Das tut schon weh. Zumal ich von seinem Vater getrennt bin. Ich werde mich nicht einsam fühlen, da ich gut allein sein kann und dies auch genieße. Außerdem habe ich einen neuen Partner.
Aber ich glaube nicht, dass der "Trennungsschmerz" einer Mutter dadurch besser wird, wenn sie noch mehr Kinder zuhause hat. Und irgendwann wird auch das letzte Kind erwachsen und zieht aus.
Die Kindheit und die Pubertät waren bei uns ganz unproblematisch. Er hatte immer genug Freunde zum spielen und soziale Kontakte.
Für mich kam die erste problematische Situation, als er nicht mehr mit uns verreisen wollte. Der erste Urlaub ohne ihn war für mich der Horror. Ob es anders gewesen wäre, wenn noch ein weiteres Kind da wäre? Ich glaube nicht! Denn die Tatsache, dass er das erste Mal so lange ganz alleine zuhause war, hätte sich dadurch nicht geändert.
Die einzige Situation, in der ich meinem Sohn Geschwister gewünscht hätte, war, als sich sein Vater von uns trennte. Ja, er trennte sich nicht nur von mir, sondern auch von ihm. Das war schlimm und mit Geschwistern hätte er es wahrscheinlich leichter verkraftet. Er war damals schon fast 18 und fühlte sich irgendwie für mich verantwortlich. Da lag eine ziemliche Last auf seinen Schultern. Geschwister vermisst hat er nie.
Aber nun wieder zu mir. Als mein Sohn gerade geboren war, habe ich gedacht, das kann nicht das letzte Mal gewesen sein, so etwas zu erleben. Dann kehrte aber nach 6 Monaten der Alltagsstress wieder ein, als ich anfing zu arbeiten. Der Kinderwunsch kam nie wieder wirklich auf.
Wichtig für Einzelkinder ist nur, dass sie genug soziale Kontakte haben und nicht immer nur mit den Eltern zusammen sind. Mein Sohn hat dahingehend keine Probleme, hat viele Freunde, ist nicht schüchtern. Also alles kein Problem.
So, ich hoffe, ich habe jetzt nicht zu verworren geschrieben. Ich stehe etwas unter Zeitdruck, wollte aber unbedingt antworten.
LG, Pusteblume
"Wichtig für Einzelkinder ist nur, dass sie genug soziale Kontakte haben und nicht immer nur mit den Eltern zusammen sind. Mein Sohn hat dahingehend keine Probleme, hat viele Freunde, ist nicht schüchtern. Also alles kein Problem."
Meine Tochter ist ja bisher als Einzelkind aufgewachsen und besser hätte ich es nicht formulieren können. Ich sehe das nämlich ebenso.
Lange Zeit stand für mich fest kein zweites Kind zu wollen, Lisa sollte immer EK bleiben, dann irgendwann dachte ich, was ist wenn sie groß ist??? Ausserdem habe ich jetzt einen neuen Partner und nun auch wenn ungeplant so freuen wir uns auf unseren Stammhalter. Nach meiner Ehe keimte der KIWU auf, es war richtig schlimm, da stand für mich fest, wenn du bereit bist dann bekomm doch noch ein zweites Kind. Und ja irgendwie kann ich mir sogar vorstellen in 5 bis 10 Jahren nochmal ein Kind zu haben, komisch aber als Lisa klein war, da hätte ich gesagt never ever!!!
Gruß W.
Hallo. Ich schreibe dir mal aus der Sicht eines Einzelkindes. Das war ich nämlich bis zu meinem 9. Geburtstag.
Also, ich wurde verwöhnt, bekam alles, was ich mir wünschte. Nie mußte ich etwas teilen. Und trotz Freunden war ich alleine. Grade in den Zeiten, wenn es schlechtes Wetter war, oder die Freunde anderweitig beschäftigt. Immer hab ich die anderen beneidet, wenn sie am Abend noch mit den Geschwistern spielen konnten. Dann kam meine Schwester und ich mußte mich komplett umstellen. Meine Mutter hatte auf einmal weniger Zeit, mein Spielzeug wurde geteilt und wenn ich was wollte, kam öfters ein Nein.
Wer sich also doch noch für ein zweites Kind entscheidet, sollte das frühzeitig machen. Denn ich bekam noch zwei Brüder und bei meiner Schwester gab es da nicht solche Probleme. Mittlerweile bin ich zwar froh, dass ich noch viele Geschwister bekommen habe (und auch noch bekommen werde) aber Anfangs war es echt schrecklich.
Und da ich weiß, wie es ist alleine zu sein, hab ich mich immer gegen ein Einzelkind entschieden. Nun bekomme ich im Dezember mein zweites, die große wird im Januar drei. Ich kenne auch ein paar Familien, die nur ein Kind wollten. Was ich da so sehe deckt sich sehr mit dem, was ich selbst erlebt habe.
Klar ist es jedem selbst überlassen, wieviele Kinder man bekommt, aber ich bin gegen Einzelkinder.
Ich bin so ähnlich groß geworden wie Du. Meine Schwester wurde geboren, da war ich acht.
Allerdings habe ich mich auch vorher nie alleine gefühlt, besonders verwöhnt wurde ich auch nicht. Das wurde eher meine Schwester, als Nachzügler. Die konnte ihre Wünsche und Forderungen wohl besser und eindringlicher zum Ausdruck bringen.
Bei Regenwetter war ich übrigens auch nicht allein. Bei uns war es üblich, dass die Kinder aus der Nachbarschaft dann eben mit in die Wohnung zum Spielen kamen. Bei meinem Sohn war es genauso.
Ich habe nicht drunter gelitten, acht Jahre Einzelkind gewesen zu sein.
Allerdings stimme ich Dir dahingehend zu, wenn ein Geschwisterkind kommt, sollte der Altersabstand nicht so groß sein. Denn meine Schwester und ich sind praktisch beide "Einzelkinder" und konnten nie wirklich was miteinander anfangen. Es war eher eine Belastung.
Ich habe "nur" ein Einzelkind und habe das nie bereut. Ich war mit 19 schwanger und hätte ein weiteres Kind nervlich nie gepackt.
Mein Sohn ist inzwischen erwachsen, ich habe also alle Phasen durch, Schule, unterwegs sein, nur ausgezogen ist er noch nicht.
Aber so richtig versteh ich Dich nicht... diese Phasen hat man doch egal ob es ein oder zwei oder drei Kinder sind... ich habe doch kein Kind zu meiner persönlichen Unterhaltung
Irgendwann sind alle Kinder erwachsen und man muss sein eigenes Leben leben.
Im Gegenteil, vielleicht sind bei einem Einzelkind die Lücken gar nicht so groß wie wenn dann zwei oder drei Kinder erwachsen sind und aus dem Haus...
lichtchen
Vielleicht gibt es aus diesem Grund heutzutage sehr viele Frauen, die mit Mitte/Ende 40 noch mal schwanger werden (wollen). Sie hoffen, so die Lücke, die die erwachsenen Kinder in ihrem Leben hinterlassen haben, füllen zu können. Wenn es klappt, sind sie ein Leben lang damit beschäftigt, Kinder großzuziehen und nie allein.
Ich nehme an, das betrifft hauptsächlich Frauen, die sich immer voll der Familie gewidmet haben, immer daheim waren.
Frauen, die im Berufsleben stehen, haben es wahrscheinlich doch etwas leichter. Für die "bricht zwar auch etwas zusammen", wenn die Kinder ausziehen, aber nicht der vielleicht einzige Lebensinhalt.
Wir wohnen in einem Neubaugebiet und unsere Maus hat zum Glück sehr viele Freundinnen mit denen sie spielen kann, auch bei schlechtem Wetter und abends.
Wir haben viele Freunde mit Kindern und die Wochen sind manchmal schon zu verplant, also an sozialen Kontakten fehlt es ihr nicht.
Ich habe auch viele Hobbys und mein Mann ebenfalls, so dass uns im Alter auch nicht langeweilig werden wird.
Mich interessiert halt, wie es den Eltern geht die sich dafür entschieden haben nur ein Kind großzuziehen.
Natürlich interessiert mich auch die Meinung der Einzelkinder, wie habt ihr Euch gefühlt "alleine" aufzuwachsen.
Ich habe 2 Geschwister, die allerdings 15 und 11 Jahre älter sind, wir sehen uns eigentlich nur an den Geburtstagen und zu Weihnachten und ab und zu zum grillen.
Ich bin also auch wie ein Einzelkind aufgewachsen, fand es aber auch schön Geschwister zu haben.
HI,
wir haben uns auch für ein Einzelkind (7,5) entschieden.
Ich habe meine Entscheidung nur einmal in Frage gestellt und das war dieses Jahr im Urlaub (Südfrankreich) Sohnemann fand keinen Kumpel weil nur Holländer, Engländer und Franzosen da waren.
Als ich mir so die Holländer anschaute, die alle so zwischen 2 - 3 KInder hatten die miteinander spielten habe ich einmal gedacht "Hätte er jetzt auch ein Bruder/Schwester wäre es einfacher für ihn" Aber ich bereue nichts. Wir wollten nur eins und uns dann halt mehr leisten können. So haben wir z.B seit 4 Jahren Dauerkarten für den Zoo, bestellen regelmäßig auch mal beim Pizzaservice, gehen brunchen etc. Ich denke mit mehr kindern ist das finanziell schwieriger.
allerdings ist es auch schon ein komischen Gefühl, da er sehr selbständig ist und wir jetzt auch oft am WE alleine da hocken, da er mit Kumpis im Innenhof spielt.
LG Champus
Aloha Aguti,
ich antworte auch mal fix aus der Sicht eines Einzelkindes - ich für mich fand es toll!
Für meine Eltern war es ganz seltsam, als ich ausgezogen bin, für mich einerseits auch; aber das Abenteuer und die Begeisterung haben natürlich überwogen.
Meine Eltern sehen mich zwar als Lebensmittelpunkt an, auch heute noch versucht meine Mama, mich zu beglucken..aber ich bin eben immer "nur" EIN Lebensmittelpunkt gewesen. Zwar das wichtigste im Leben der Eltern, aber nicht so, dass es nur noch das Kind gab für sie. Mein Vater arbeitet noch immer wahnsinnig viel, meine Mama hat 12 Jahre mit mir pausiert, seither arbeitet auch sie wieder.
Sie haben einen riesigen (und tollen!) Freundeskreis, haben viele Hobbies, große Gärten und ein Haus, das gepflegt sein will (schafft man natürlich nicht alles allein, aber sie machen schon recht viel selbst) - sie saßen niemals unglücklich zu Haus, weil ich nicht mehr da war. Natürlich vermissen wir uns, aber nicht auf eine Art, die beeinträchtigt.
Ich denk, es liegt sehr an den Eltern selbst, wie sie später das Leben "ohne" Kind bzw Kinder gestalten.
Liebe Grüße,
Ae, inzwischen selbst Mama eines Goldfasans, der wohl ein Einzelkind bleiben wird
Hallo,
meine Große ist 10 Jahre als Einzelkind aufgewachsen.Sie ist viel unterwegs mit ihren Freundinnen.Ich fühle mich nicht einsam, sondern genieße die Zeit, in der niemand hier ist.
Ich finde es manchmal für meine Tochter schade,dass sie nicht keinen Geschwister in ihrem Alter hat.Besonders in den Ferien ist es anstrengend.Ich beneiden dann immer die Nachbarskinder, die sich zwar streiten können wie die Kesselflicker, aber trotzdem sehr öfter, sehr schön zusammen spielen.So etwas hätte ich für meine Tochter auch gern, aber das ist ja nun zu spät.
Tja und unsere Kleine wird wohl genauso als Einzelkind aufwachsen wie die Große.Ein drittes KInd geht einfach nicht.
LG Yvonne
Hallo Aguti
Wir haben uns von Anfang an für ein Einzelkind entschieden. Bei uns hatte das keine finanziellen Gründe-------------und ich hatte als Nur-Hausfrau auch genügend Zeit.
Irgendwie gingen unsere Überlegungen dahin, dass wir zwar alles für unser Kind tun wollen, aber eben auch als Paar nicht zu kurz kommen wollten.
Bei uns jedenfalls hat das geklappt. Unser Sohn, zu dem wir ein tolles Verhältnis haben, ist heute 29 Jahre alt, in einer festen Partnerschaft und bekommt sein erstes Kind.
Und mein Mann und ich sind mittlerweile seit 34 Jahren glücklich verheiratet.
Lieben Gruß
Eva
Hallo Eva,
so wünsche ich mir meine Zukunft auch.
Das hört sich sehr zufrieden an!
Weiterhin alles Gute, auch für das Enkelkind!
Gruß
Aguti
Hallo Aguti
Ich bin kein Einzelkind und habe zwei Kinder, aber ich wollte dir trotzdem antworten: ich habe mich bewusst - und obwohl mein Kinderwunsch mit einem Kind eigentlich abgeschlossen war - für ein zweites entschieden, und wollte den einen Grund dafür doch hier aufführen (die anderen - Spielkamaraden, nicht ständiger Mittelpunkt von der elterlichen Aufmerksamkeit zu sein - wurden hier schon genannt). Ich gehe auf die vierzig zu, und beobachte um mich herum, wie Freunde die Einzelkinder sind, die Sorge um alternde und kranke Eltern alleine tragen müssen. Eine Freundin hat ihre beiden Eltern innerhalb von drei Jahren an Krebs verloren, sie musste da ganz alleine durch, niemand teilt jetzt ihre Kindheitserinnerungen, sie hat (noch?) keine eigenen Kinder und somit gar keine Verwandten ersten Grades mehr. Eltern werden älter und sterben, es ist schön, wenn man dann noch Geschwister hat.
LG Anke
Gut, das kann ein Pluspunkt für mehrer Kinder sein.
Aber eine Garantie für ein glücklicheres Leben ist es auch nicht.
Zwei Beispiele, die bestimmt keine Einzelfälle sind.
Meine Freund und ihr Bruder sind seit dem Tod der Eltern total verstritten. Warum? Es geht ums Erbe. Wie teilt man ein Haus durch 2, wie wird verrechnet, wer was investiert hat usw. Beide sprechen nicht mehr miteinander, haben sich schon bei der Beerdigung nicht mehr angesehen.
Ich selber habe eine Schwester. Meine Eltern leben zum Glück noch, sind aber beide sehr schwer krank. Meine Schwester schlaucht das so sehr, dass sie über die Erkrankung unserer Eltern psychisch krank geworden ist. Wenn meinen Eltern mal was zustößt, muss ich auch noch Angst um meine Schwester haben. Meine Eltern haben mir schon das Versprechen abgenommen, mich um meine Schwester zu kümmern, wenn sie mal nicht mehr sind. Was für mich dann wahrscheinlich auch einen Umzug aufs Land mit sich führt, wo ich eigentlich gar nicht hinwill, um dann bei meiner Schwester zu wohnen und auf sie "aufzupassen".
Geschwister können auch eine Belastung sein.
Nein, eine Garantie gibt es nicht. Genau wie das Argument 'Spielkamarad' wegfallen kann, wenn sich Geschwister überhaupt nicht vertragen.
hallo Aguti,
wir haben auch ein einzelkind. elias wird nächsten monat 5, und wir sind so glücklich und zufrieden.
da der wunsch nach einem 2.kind weder bei meinem partner noch bei mir auftaucht, sehen wir da auch überhaupt keine veranlassung zu. ehrlich gesagt kann ich mir auch überhaupt nicht vorstellen, alles noch einmal durch zu machen. es gab momente, in denen ich ein schlechtes gewissen hatte. elias war mal in einer phase, in der er ständig von einem bruder sprach. ich habe ihm dann erklärt, dass das nicht so einfach geht und ihm kind-gerecht zu verstehen gegeben, dass er höchstwahrscheinlich keinen bruder haben wird. ich finde nicht, dass man dem kind dann irgendwelche aussichten darauf machen sollte.
auch ich finde babies süss, das hat aber nichts damit zu tun, dass ich ein eigenes möchte (mit angenehmen teilzeit-job/einem kind, das aus dem gröbsten raus ist etc.). ich denke auch, dass sich einige mütter mit einem kind da einen ziemlichen druck machen und vielleicht oftmals garnicht wirklich hinter der entscheidung stehen. ein geschwister ist kein lieferant/garant für eine glücklichere kindheit/ein glücklicheres leben. und wir leben eben in einer gesellschaft, in der vieles vom lieben geld abhängt. ich möchte nicht jeden cent 5mal rumdrehen müssen, um eine 4köpfige familie über wasser zu halten. dann lieber 1 kind und zufrieden und glücklich.
p.s. ich bin selber auch ein einzelkind und lebe gut damit, bin auch keinesfalls egoistisch, unsozial oder dergleichen.
schönen abend noch und lass dich nicht verrückt machen!
neffi
Hallo Neffi,
vielen Dank für Deine Antwort, dass was Du geschrieben hast spricht mir aus der Seele.
Es ist schön zu Dritt und warum sollte man die Situation ändern, wenn man keinen 100%igen Kinderwunsch mehr hat. Bei meinem Mann ist es ja genauso!
Wären wir nicht auf mein Gehalt angewiesen dann könnte man das alles ganz anders überdenken, aber mit 2 Kindern arbeiten gehen finde ich nicht einfach, bin ja so schon oft kaputt.
Und wir möchten uns schon noch einiges leisten und vor allem das Leben genießen!
Liebe Grüße
Aguti
Hallo Neffi,
Du sprichst mir aus der Seele. Danke für Deinen wunderschönen Beitrag - ich sehe das momentan und wahrscheinlich in Zukunft noch ganz genauso!