Familienhierarchie - mir ist totschlecht vor Kummer

Ihr Lieben,

all denen, die bisher mitgelesen u. geantwortet haben, herzlichen Dank!
JETZT brauche ich wirklich Hilfe. Der schlimmste Fall ist eingetroffen.

Meine Tochter war gestern Abend mit ihrem Freund unerwartet bei uns (einfach so). Es ging um nichts Besonderes.

Heute schreibt sie mir, sie u. ihr Freund hätten gemerkt, dass mein Mann auffallend ruhig war (ist mir selber gar nicht aufgefallen) u. ob das einen bestimmten Grund gehabt hätte.

Jetzt oder nie, habe ich mir also vorhin gedacht u. habe ihr in wirklich einfühlsamen, aber total ehrlichen Worten geschrieben, was mir seit Jahren auf der Seele brennt. Dass mein Mann nicht akzeptiert wird, hauptsächlich nicht von ihr u. meiner Mutter, dass er von ihr unhöflich behandelt wird (habe einige Beispiele genannt), dass auch ich das Gefühl hätte, meinen Platz in der Familie zu verlieren u. dass mich das alles unendlich traurig macht u. mir weh tut. Praktisch all das, was ich euch hier geschrieben habe, aber, wie gesagt, sehr einfühlsam. Und am Schluss habe ich ausdrücklich erwähnt, dass ich sie dennoch von Herzen liebe u. sie immer mein Kind bleiben wird.

Was kommt nach einer knappen halben Stunde zurück?
Eine lange Mail mit bitterbösen Vorwürfen. Sie hat bis heute den heftigen Streit, den sie vor 7 Jahren mit meinem Mann hatte, nicht verziehen, schreibt, wäre er irgendjemand, hätte sie überhaupt keinen Kontakt zu ihm.
Sie wäre seit 3 Jahren in Therapie (davon weiß ich), weil sie sich u.a. eine Mutter wünscht, die sie liebt. Und dann folgt eine lange Reihe von Vorwürfen, dass ich mich nicht genug um sie kümmere, ihr meine Liebe nicht zeige usw. Sie hat den Eindruck, ich interessiere mich nicht genug für sie.
Dinge, die sie mir vorwirft, kann ich überhaupt nicht nachvollziehen. Da ist die Rede von "ich würde gern mit meiner Mama losziehen u. Kleider gucken".
Ich bin bisher mind. 2 x pro Jahr einen ganzen Tag mit ihr shoppen gewesen u. hab ihr für viel Geld (was ja auch mein Mann mitfinanziert) Sachen gekauft (mit ihrer Schwester mach ich das Gleiche).
Klar würde ich mit beiden Mädels gern mehr Zeit verbringen, aber ich hab nun mal einen Ganztagsjob u. ein großes Haus mit Garten u. fühle mich zeitlich oft überfordert. Mir kommen die Tränen, wenn ich mir all die Vorwürfe durchlese. Wie oft schon in den Jahren hab ich sie um Verzeihung gebeten, dass ich mich damals falsch verhalten habe! Wie oft habe ich ihr gesagt, dass ich sie liebe!
Aber immer ist es zu wenig! Was soll ich denn noch tun?!
Jetzt bin ich wieder genau an dem Punkt, an dem ich schon so oft war: Will ich mit meiner Tochter ein gutes Verhältnis, muss ich mich von meinem Mann trennen!
Leute, ich sitz hier im Büro u. unterdrücke mühsam die Tränen u. habe KEINE Ahnung, was ich noch machen soll.

Bitte helft mir!!!

Lisa

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habt ihr schon mal darüber nachgedacht GEMEINSAM einen Familientherapeuten bwz. Coach aufzusuchen, damit der uech hilft aus diesem HAmsterrad zu kommen.
Allein schient ihr da nicht rauszukommen.

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Hallo xyz74,

wir waren vor vielen Jahren, als wir noch alle zusammenlebten, bei einer Familienberatung. Damals waren meine Töchter ca. 15 u. 16. Das Resultat war, die Beiden haben sich aus der Beratung nur das gezogen, was für sie positiv war (ER ist nicht euer Vater u. hat sich aus der Erziehung rauszuhalten). Die für sie unangenehmen Erkenntnisse haben sie ausgeklammert mit dem Resultat, dass hinterher alles noch schlimmer war u. wir die Therapie abgebrochen haben.

Inzwischen war ich während einer Kur im Jan. mehrmals bei einer Psychologin u. habe meine Familienprobleme geschildert. Sie fand unglaublich, wie sehr sich meine Familie in mein Leben einmischt u. auf meinen Gefühlen rumtrampelt. Meine Kinder seien erwachsen u. ich solle mich auf mein eigenes Leben u. meine Ehe konzentrieren.

In der Theorie klingt das alles gut, aber die Praxis krieg ich grad heute wieder schmerzhaft vor Augen geführt.

Liebe Grüße
Lisa

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Hi Lisa,

dann kann der Therapeut nicht viel getaugt haben.
-(ER ist nicht euer Vater u. hat sich aus der Erziehung rauszuhalten). -
Wer sowas vermittelt ist schon ziemlich daneben.
Immerhin gab es ein gemeinsames Zuhause und da haben für alle gewissen Regeln zu gelten.

Habt ihr es schon mal mit einem systemischen Coach versucht?
Vielleicht ist das eher was.
Vielleicht wäre für DICH auch eine Familienaufstellung das Richtige.

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Hallo,

mh... ich habe mir deine vorigen Postings in etwa durchgelesen... was mir nach diesem Post sofort auffällt ist, dass ihr beide evtl eine andere Einstellung zum Thema "Zeit miteinander verbringen" habt... ich meine meine Mama ist auch berufstätig und hat einen Haushalt zu führen aber sie führt auch noch ein eigenes Leben und wir sehen uns manchmal einfach spontan und gehen; so wie gestern; mal in die Stadt zum Einkaufen... so ganz ohne vorherige großartige Planung... wenn es doch bei deiner Tochter und deinem Mann um eben diesen Streit geht wäre es evtl sinnvoll sich deswege nochmal zusammenzusetzen??
Ich meine genauso wie meine Eltern sich nicht komplett in die Männerauswahl von mir einmischen sollten, weil eben sie nicht mit ihm leben müssen, müsste sich auch deine Tochter darüber im Klaren sein, dass du eine erwachsene Frau bist die sehr wohl entscheiden kann mit wem sie zusammen ist!
Das du ein gutes Verhältnis zu deinem Kind haben möchtest ist je verständlich, aber du LEBST mit deinem Mann zusammen...

LG
Sandra

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Liebe Sandra,

offenbar hat sie eine völlig andere Erwartungshaltung an mich als ich in der Lage bin, ihr zu geben.
Wenn wir ganz praktisch den Zeitfaktor nehmen: Wir mailen fast täglich, telefonieren ca. alle 2 Tage, sehen uns sporadisch (manchmal 4 Wochen nicht, dann mal wieder 3 oder 4 Mal pro Monat). Oft ist mein Mann dabei, manchmal nicht.
Und ich hab ja auch noch eine Tochter, die ich auch nicht vernachlässigen will.
Du schreibst, deine Mutter ist auch berufstätig. Vielleicht bin ich einfach nicht mehr so belastbar wie früher. Ich fahr morgens um halb 7 aus dem Haus u. komme im Schnitt gegen 17 Uhr nach Haus (mal früher, mal noch später).
Dann warten Haus- u. Gartenarbeit, wobei mich mein Mann hier tatkräftig unterstützt, aber das Haus ist nun mal recht groß. Hinzu kommen die üblichen Termine wie Arzt, einkaufen etc. (kennt ihr alle ja). Außerdem bin ich seitens der Firma verpflichtet, mind. 1 mehrtägiges Seminar pro Jahr zu besuchen - dann bin ich erst gar nicht zu Hause.
Ich will damit sagen, mir selber fehlt oft die Zeit an allen Enden u. Ecken, denn auch mein Mann möchte mit mir mal was unternehmen u. ich selber bin auch ein Mensch, der sich gern mal ganz allein zurückzieht u. einfach nur Ruhe möchte. Auch meine Eltern beschweren sich, mich nicht oft genug zu sehen. Ich habe das Gefühl, alle zerren an mir u. ich halte das einfach nicht mehr lange aus.
Und ich kann nicht mehr unterscheiden, ob ich tatsächlich allen zu wenig gebe oder alle zu viel von mir erwarten!

Liebe Grüße
Lisa

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Huhu,

ok nach dieser ausführlichen Antwort finde auch ich, dass andere zuviel von dir erwarten...
Meine Mutter arbeitet z.B nur von 12.30h bis 14.30h... und auch da bleibt einiges auf der Strecke weil es nun mal anders organisiert werden muss...
Da ich selber in einer öffentlichen Einrichtung gearbeitet habe (Bücherei) weiß ich nur zu genau, dass viele Leute (vor allem Familie) nicht den zeitlichen Horizont haben zu erkennen, dass sich eben alles nicht von alleine macht und man keine Superwoman ist die mal eben den Turbogang einschaltet um alles zu schaffen inkl. den Besuchen bei Familie und Co.!In erster Linie sollte es ja dir gut gehen und dann deinem Mann... ihr seid die meiste Zeit zusammen und wollt ja auch die größte Zeit miteinander verbringen.
Das Eltern sich über zu wenig Aufmerksamkeit und Besuche beschweren ist glaube ich fast Standard...
Arbeitet deine Tochter nicht? Ich meine auch sie muss doch wissen wie schwer es ist alles zu vereinbaren und sich trotzdem wohl zu fühlen... das die ältere Generation (die halt nicht mehr arbeitet) dafür kein Verständnis hat sehe ich ja noch ein aber deine Tochter sollte es dann doch besser wissen??

LG
Sandra

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Hallo Lisa,

hast du wirklich geglaubt, deine Tochter sitzt rundum glücklich oben an dieser imaginären Hierarchie? Hätte deine Tochter die Aufstellung initiiert, hätte sich ein ganz anderes Bild ergeben.

Vergiß den Kokolores mit der Aufstellung und der Hierarchie. Diese Methode ist eh höchst umstritten und gilt als gefährlich. Biete deiner Tochter an, eine Familientherapie zu machen. Am besten erst mal ihr beide und später kann man dann noch andere, wie deinen Partner hinzuziehen.

Dich von deinem Partner zu trennen ist Unfug. Deine Tochter ist erwachsen. Allerdings wirst du nicht erwarten können, dass sich zwischen den beiden noch eine Freundschaft entwickelt.

Viele Grüße,
Avi

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Hallo Lisa,

ich möchte es nochmal versuchen.

Was genau erwartest du von deiner Tochter (und Mutter)?
Dass sie deinen Partner zum Abschied umarmen?
Dass sie Fotos aufhängen?
Dass sie Sympathie heucheln?

Lisa, entweder zwei Menschen mögen sich oder sie tun es nicht. Du kannst sowas nicht erzwingen. Besonders nicht, wenn die Situation durch die Vergangenheit besonders verfahren ist.

Hört doch auf, um die Gunst deiner Tochter für deinen Mann zu buhlen. Das tut dir nicht gut und das tut deinem Mann nicht gut.

Jeder leidet darunter. Auch deine Tochter. Sie hat offensichtlich ganz schön an der Vergangenheit zu knabbern, wenn sie seit Jahren in Therapie ist. Man geht nicht zum Psychologen, nur weil da der Kaffee so gut ist.

Du und dein Mann, ihr seid erwachsen. Lebt euer Leben, ihr braucht nicht die Bestätigung der Familie.

Wenn es euch wehtut, mit der Familie gemeinsam am Tisch zu sitzen, dann lasst es einfach. Familienfeste sind eh sehr explosionsgefährdet, dadurch, dass jeder so hohe Erwartungen hat.

Treffe du dich doch, sofern du willst, mal alleine mit deiner Tochter, zum Shoppen oder zum Kaffeetrinken. Lass deinen Mann außen vor. Ihn erwartet dort keine Liebe und die kannst du auch nicht verlangen.

Deine Tochter scheint genauso verletzt durch die Vergangenheit zu sein, wie du.

Durch deine hohen Erwartungen, sind die vielen Enttäuschungen vorprogrammiert.

Versuche deine Erwartungshaltung aufzugeben, durch sie entsteht ein enormer Druck auf alle Parteien. Vielleicht können dann irgendwann alle entspannter auf einander zu gehen, wenn sie nicht "Freunde" sein müssen.

Viele Grüße,
Avi

PS: Zwetschge hat absolut recht. Es ist eine Chance.

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Liebe Avi,

ich könnte meiner Tochter anbieten, sie zu ihrem Therapeuten zu begleiten.

Dass sich zwischen beiden eine Freundschaft entwickelt, halte auch ich für Utopie. Aber so wie es sich jetzt darstellt, gibt es nicht nur keine Freundschaft, sondern unterschwellig eine regelrechte Feindschaft. In all den Jahren hat sich nichts geändert.

Sie schreibt, sie habe noch heute, wenn sie die Augen schließt, Angst vor meinem Mann. Es geht hier um den Riesenstreit, den ich schon mehrmals erwähnt habe. Damals hatten wir schon jahrelange Querelen hinter uns, weil unser Patchworkleben vorn u. hinten nicht klappte. Wir haben uns damals alle nicht mit Ruhm bekleckert. Ich hab versucht, zu ignorieren, dass die Lage immer verfahrener wurde, meine Töchter haben (schön aufgehetzt durch die Oma) meinem Mann das Leben schwer gemacht (wer Kinder in der Pubertät kennt, weiß wovon ich rede), u. mein Mann, selber keine Kinder u. null Ahnung, hatte zu wenig Verständnis.

Und gerade meine jüngere Tochter, von der hier die Rede ist, hat immer weiter provoziert u. da sie bereits 18 war, hatte sie das ganz gut drauf. Und eines Tages hat sie es so auf die Spitze getrieben, dass mein Mann (was ich in keinster Weise entschuldige) völlig ausflippte, nur noch rumbrüllte u. ihr Prügel androhte (was er natürlich nicht getan hat u. ich auch nie zugelassen hätte - ich habe mich vom Vater der Kinder getrennt, WEIL er geschlagen hat). Er sah damals wirklich furchterregend aus.
Daraufhin ist meine Tochter Hals über Kopf ausgezogen.

Ich kann nicht sagen, wie oft in den 7 Jahren ich seitdem alles noch mal durchlitten u. gewünscht habe, ich könnte die Zeit zurückdrehen. Noch heute fühle ich mich so schuldig. Noch letztes Jahr habe ich meiner Tochter geschrieben, dass es mir leid tut, damals nicht zu ihr gehalten zu haben.
Aber auch das scheint alles nicht zu reichen, der Spuk hört nicht auf!
Ich bin mittlerweile so mürbe u. ich bin sicher, wenn mein Mann von der Reaktion meiner Tochter erfährt (ich habe ihm erzählt, dass ich meiner Tochter heute alles sagen will, was im Argen liegt), wird er von sich aus sagen, dass alles keinen Zweck mehr hat, denn auch er kann inzwischen mit der ständigen Zurückweisung nicht mehr umgehen.

Liebe Grüße
Lisa


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Hi Lisa,
sehe das Schreiben deiner Tochter als Chance an. Sie hat dir gesagt was für ein "Problem" sie mit dir bzw. euch hat.
Jetzt reagier auf KEINEN Fall mit Rechtfertigung od. Aufzählung was sie dir "antut".
Sag dass es dir gut tut, dass sie sich so geöffnet hat, das es dir nicht bewußt war dass du auf sie so eine "verherende" Außenwirkung hast. Dass du Zeit brauchst die Punkte die sie angesprochen hat zu sortieren. Frag sie was du tun sollst, damit sich das Verhältnis zu euch bessert. Sag ihr dass du dich so zeitlich überfordert fühlst; dass du ihr mehr Zeit geben möchtest aber nicht weißt wie.

Ich weiß ja nicht genau wie euer Verhältnis ist, ob ihr euch auch in den Arm nehmt. Meine Mutter konnte das auch nie und ich litt 30 Jahre darunter. Wenn ihr das nicht macht, sie es aber braucht, dann sag ihr dass du sie in den Arm nehmen möchtest bzw. dass du das wieder lernen möchtest.... es tut verdammt gut (auch als erwachsene Tochter), wenn eine Mutter die Tochter in den Armen hält und nicht nur 2 Sec. sondern auch mal 5 min......

Wie gesagt, sehe die Antwort deiner Tochter als Chance an. Es gelingt aber nur wenn DU ihr jetzt KEINE Vorhaltungen machst, in der ICH Form spricht und du dir bewußt machst, dass du evt. eine andere Außenwirkung auf deine Tochter hast als du denkst.
Toi toi toi......

Gruß
Zwetschge

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Liebe Zwetschge,

für deinen Beitrag liebe ich dich #liebdrueck
Mit deinen praktischen Tipps hast du meine Ladehemmung gegenüber meiner Tochter in Fluss gebracht; ich sitze nämlich seit Stunden vor ihrer Mail u. denke mir: Ogottogott, wie reagier ich jetzt, ohne noch mehr kaputt zu machen!

So bekomme ich "Baustelle Nr. 1" auf die Reihe.
Baustelle 2 erwartet mich heute Abend. Ich denke nicht, dass es ratsam ist, meinem Mann zu unterbreiten, dass meine Tochter mich (mal wieder) mir Vorwürfen überhäuft. Er ist nämlich schon immer der Ansicht gewesen, ich sei eine sehr liebevolle Mutter (O-Ton, er wäre froh gewesen, so eine Mutter zu haben).

Vielleicht ist ja doch noch nicht alles verloren...

Liebe Grüße
Lisa

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Hallo Lisa,

ich habe einige Deiner Postings gelesen. Aber evt. nicht alle.

Was genau ist denn vor 7 Jahren passiert? Worum ging es in dem Streit?

Es muss ja sehr schlimm gewesen sein, wenn Deine Tochter noch so darunter leidet.


Viele Grüße
ballroomy

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Liebe ballroomy,

ich habe über das, was damals passierte, direkt an Avi geschrieben. Und ja, es WAR schlimm.


Liebe Grüße
Lisa

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Ganz ehrlich??

Ich komm mir vor wie im Kindergarten:
der hat das gesagt und der das, aber ich sage doch das und dies und....
Man man man...

Sucht euch am besten einen Therapeuten dem ihr das alles erzählen könnt, sonst folgt hier bald noch posting Nummer 100...

Sorry, aber du breitest hier deinen ganze Familiengeschichte aus.
Findest du das wirklich angebracht??

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Hallo Mabo02,

danke. Solche Antworten habe ich jetzt genau gebraucht.

Lg Lisa

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Aber genau den Eindruck bekomme ich nunmal von dir vermittelt...
Warum sucht ihr euch nicht Hilfe wenn es so verfahren ist??
Und mal ganz ehrlich, wenn mein Kind zu mir sagen würde, dass es sich nicht genug geliebt fühlt und deswegen seit Jahren in Therapie ist, dann läuft hier was gewaltig schief...

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Hallo Lisa,

ich kann und mag zu Deinem Problem eigendlich gar keine Stellung nehmen.
Mir fällt allerdings die Art Eurer Kommunikation auf.

Meinst Du wirklich, es ist der richtige Weg, solch intime und wichtige Dinge per E-Mail aufzuarbeiten?

Jetzt war doch gestern Deine Tochter bei Dir, habt ihr es da nicht geschafft zu reden?
Unterhaltet ihr Euch da über andere Dinge?

Ich meine E-Mail und Internet sind ein gutes Medium aber doch nicht für Eure Probleme, das Einzige was bei Deiner Tochter und bei Dir ankommt sind Texte, ohne jegliche Mimik oder Gestik, versteh mich nicht falsch aber ich finde man kann dann auch so viel falsch verstehen weil eben einfach die Person dazu fehlt.

Setzt Euch doch mal zusammen.

Viele Grüße
Barzo

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Hallo Barzo,

gestern war meine Tochter abends um halb 9 zusammen mit ihrem Freund kurz bei uns. Das wäre denkbar ungünstig gewesen.

Ich finde, gerade solche brisanten Themen kann man vielleicht besser schriftlich formulieren, damit der andere die Chance hat, in Ruhe drüber nachzudenken.
Mails sind doch nichts anderes als Briefe.
Und da wir beide sehr impulsiv sind (sie mehr noch als ich) könnte durch persönliche Gespräche u.U. mehr Porzellan zerschlagen werden als nötig.

Wenn wir es schaffen, die ersten Hürden schriftlich zu überwinden, dann halte ich es auch für besser, alles weitere persönlich zu klären. Aber in dieser Phase fnde ich das eher positiv.

War trotzdem eine Überlegung wert!

Liebe Grüße
Lisa

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Hallo Lisa,
ich kenn deine ganze GEschichte nicht, aber beim lesen dieses threads ging mir einiges durch den Kopf:
Deine Tochter will z.B. mit dir einkaufen.
Du sagst du gehst mit ihr ja einkaufen.
Ich denke mal sie sagt zwar einkaufen, meint aber etwas anderes. Sie will einfach so ein ungezwungenes Verhältnis mit dir haben, sie will halt einkaufen, Eis essen, lachen mit dir. Lauter Dinge halt die man zusammen macht wenn man sich gut versteht. Es geht nciht um das einkaufen an sich.. es geht darum es gerne zu tun und dadurch die gute Beziehung zu fühlen.
Ausserdem schreibst du dass du ihr so oft sagst und schreibst dass du sie liebst.
Sie dagegen "will eine Mutter haben die sie wirklcih liebt".
Also kommt es bei ihr irgendwie nicht an wie sehr du sie liebst.
Vielleicht habt ihr einfach eine unterschiedliche Sprache! Vielleicht will sie nicht die WORTE hören, sondern lieber Umarmungen spüren oder ein Streicheln oder vielleicht ist es für sie Liebe zu merken wie sehr man an sie denkt und dies durch viele kurze Anrufe, SMS oder sonst was zeigt.
Vielleicht braucht sie kleine Geschenke, Aufmerksamkeiten, statt großer gemeinsamer Einkäufe.

Frag sie doch mal warum sie meint dass du sie nicht liebst, und wie du ihr das denn zeigen könntest. (Ohne deinen Partner dafür zu verlassen)

Ich denke ihr seid auf einem guten Weg, ihr redet immerhin miteinander!
Klar, manche Verletzungen sitzen einfach sehr sehr tief. Manche Leute kommen mit gewissen Dingen klar, andere nicht, egal wie schwerwiegend diese Dinge objektiv sein mögen.
Egal was war, ihr müsst jetzt einen Weg finden damit klar zu kommen und eine gute Beziehung zu führen, so wie ihr es ja offensichtlich BEIDE wollt!
Fehler macht jeder. Niemand kann immer richtig handeln.
Ich wünsche euch viel Glück!!!! jaara

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Liebe Jaara,

ich habe vorhin mal kurz mit meinem Mann gesprochen. Das Thema wollen wir heute Abend in Ruhe beim Essengehen nochmal aufgreifen.

Er sagt ganz klar, es macht ihm überhaupt nichts aus, wenn ich zu meinen Töchtern häufigeren Kontakt habe, er versteht das voll u. ganz, hat auch nicht die Absicht, sich da rein zu hängen oder deswegen beleidigt zu sein, wenn vieles ohne ihn stattfindet.
Was er aber auch klar sagt, ist, dass er zumindest mit einer gewissen Höflichkeit behandelt werden möchte (u. nicht nur dann, wenn es von ihm materielle Zuwendungen gegeben hat).

Das beruhigt mich ja schon mal!

Bei meiner Tochter bin ich mir noch nicht so sicher, ob ihre Wünsche/Forderungen für ihr Alter (sie wird fast 25) angemessen sind. Es ist nun mal so, dass ich sehr wenig freie Zeit habe, die ich natürlich auch mit meinem Mann verbringen möchte (wir machen gerne Rad- oder Motorradtouren, gehen gern spazieren etc.) oder auch mal einfach nur für mich selber brauche. Wenn sie wiederum meinen Mann nicht gern sieht, schränkt das unsere gemeinsame Zeit natürlich wieder ein.
Wie ich den Spagat hinkriege, muss ich mir noch überlegen.
Aber du hast schon recht mit deiner Überlegung, dass sie sich vermutlich alles etwas lockerer u. spontaner wünscht.

Liebe Grüße
Lisa

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hm, was den streit damals betrifft... deine tochter war damals 18 jahre alt und hat deinen mann provoziert und sicherlich genug gedemütigt.
sie war KEIN kind mehr!

du hast dir nichts vorzuwerfen. deine tochter ist für mich nur eine verzogene rotzgöre, die ihren willen durchsetzen will und über leichen geht. sie ist egoistisch.

distanziere dich von ihr... auch wenns weh tut.. deine tochter sollte sich bei dir und vor allem bei deinem mann für ihr schlechtes benehmen entschuldigen.

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Liebe anila,

ist das jetzt wirklich ernst gemeint?
Ich meine, deine Aussage, sie geht über Leichen, ist schon starker Tobak.
Ich bin jetzt etwas irritiert, weil deine Antwort so ziemlich aus dem Rahmen fällt. Das ist von mir um Gottes Willen nicht böse gemeint!
Ich würde nur gern verstehen, was genau dich dazu bringt, so absolut negativ über sie zu denken.
Melde dich doch noch mal!

Viele liebe Grüße
Lisa

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ja, am sonntag.