hallo!
als aller erstes. ich bin ne frau, darf ich trotzdem ne frage hier stellen bitte? ich schreibe ja auch im auftrag meines partners :) vielen dank.
also folgendes:
mein partner ist geschieden. hat einen sohn aus der ehe.
hatte regelmäßigen kontakt zum kind bis zum 2. lebensjahr ca. danach hat sie immer wieder den kontakt verhindert. mein partner hat damals zu leicht aufgegeben, weil er merkte, dass der junge hin und hergerissen ist. so hat er ihn bis vor einem jahr sehr unregelmäßig nur zu sehenn bekommen. er ist jetzt 5. vor einem jahr ging es dann vor gericht. der junge kam in den saal und rannte zu meinem partner mit den worten :"papa"
der richter entschied, dass der junge alle zwei wochen für 4 stunden zu ihm darf. zum kennenlernen und erneutes gewöhnen.
so, hat auch alles gut geklappt, bis vor ca 2 monaten. seitdem versucht sie mit allen mitteln den kontakt zu verhindern, sagt die termine ab, sagt gar nicht bescheid und lässt ihn vor der tür stehen etc.
es kam zu drei gesprächen mit jemandem vom jugendamt. sie heulte jedesmal, alles würd ihr so schwer fallen und ihre oma sei gestorben und sie selber hätte krebs.
die oma lebt noch wie sich nun herausstellte.
so, mein freund nun zum anwalt, weil kein vernünftiger kontakt mehr zustande gekommen ist. en brief mit der bitte um eoinhaltung der besuchstermin wurde an sie geschickt. und seitdem ist der krieg bei ihrausgebrochen.
sie hat sich nen anwalt genommen und behauptet nun, der junge würde ins bett machen, wenn es zur besuchszeit kommt, er würde verhaltensauffällig sein etc. und mein partner hätte die unterschrift für die einschulung verweigert. stimmt nicht, hat er ihr gegeben und kann ja sicherlich auch bewiesen werden.
sie schlägt vor, er gibt ihr das alleinige sorgerecht und sie hält die zeiten wieder ein.
macht er natürlich nicht.
nun hat sich das jugendamt auf bitten meines partners wieder eingeschaltet und zum gespräch gebeten.
sie ist nicht erschienen.
nun kommt es wohl wieder zur gerichtsverhandlung. er soll das alleinige sorgerecht beantragen und mehr besuchskontakte erhalten. auf anraten des jugendamtes.
wir möchten dem jungen das gerne ersparen. er ist total verunsichert, bekommt oft genug mit, wenn sie mit meinem freund rumschreit, ihm droht etc. hinzu kommt ihr neuer freund und vater ihrer weiteren 3 kinder, der absolut keinen bezug zum kind hat. sagt sie, und sagte der junge auch vor gericht. er hat angst vor seinem anderen papa.
was sollen wir tun?? wir wollen den kleinen ja eigentlichnicht der mutter wegnehmen, er liebt seine mama ganz doll. und so soll es ja auch bleiben.
man kann sie ja nicht zwingen, sich von dem typen zu trennen und wieder normal zu werden.
der arme junge!
lg und danke fürs ausheulen
Haben wir ne chance? sorgerechtsfrage
das ist wirklich eine shcwere entscheidung, nur würde ich abwegen wie geht es ihm dort? kümmert die mutter sich? sieht sie das wovor ihr sohn angst hat? wenn nein wieso nicht? tut es gut wenn er dort belibt dann? wenn ja wieso ändert sie nichts an der lage
viel erfolg euch
Ja ja, die lieben entziehenden Mütter. Die Touren die sie fahren sind doch immer die gleichen.
Nur den Vorschlag mit dem Sorgerecht kannte ich noch nicht. Auf gar keinen Fall auf so etwas eingehen, das ist ja wohl klar!
Ansonsten kann ich nur sagen: laßt Euch nicht zermürben. Es werden vielleicht noch ein paar Runden folgen, bevor ein Gericht deutlicher wird. Also, dran bleiben. Das Kind braucht auch seinen Vater. Deine Bedenken sind aber auch berechtigt. Den Vorschlag des JA, der Vater solle alleiniges Sorgerecht beantragen, halte ich - zumindes nach dem bisherigen Kenntnisstand - für sehr voreilig. Es ist nicht erkennbar, warum der Mutter das Sorgerecht entzogen werden sollte, es sei denn, dass sie den Umgang entgegen einer ausdrücklichen Belehrung seitens des Gerichts weiterhin unterbindet. Bis es so weit ist, wird aber noch einiges mehr passieren müssen. Manchmal ziehen sich solche Auseinandersetzungen über Jahre hin.
Ich würde beim JA noch einmal nachfragen, womit sie ihre Empfehlung begründen, der Vater solle versuchen das alleinige Sorgerecht zu beantragen.
Liebe Schreiberin,
ja du hast Recht: "Der arme Junge!"
Eine Scheidung ist immer etwas Schlimmes und Traumatisches für ein Kind. Ich kenne eigentlich keine einzige Familie, wo das ohne Schaden geklappt hat. Ausnahmen sind die Familien, wo das Kind zu einem Elternteil gar keinen Kontakt hat, denn da gibt es kein Hin- und hergerreiße. Da macht es aber auch nur von Außen den Anschein, als ob das Kind glücklich sei. Ich denke jedes Kind leidet darunter keinen Kontakt zu einem Elternteil zu haben, vor allem wenn dieser lebt! Damit ein geteiltes Sorgegerecht vernünftig abläuft müssen beide Elterteile sowas von klug und weise sein und ihre eigenen Interessen und Wünsche einfach mal hinten anstellen. Aber leider gibt es wenig erwachsene und verantwortungsbewusste Eltern dieser Sorte. Alte Verletzungen und Machtspielchen werden auf dem Rücken des Kindes ausgetragen. Wirklich furchtbar. Man muss sich in so einer Situation eines klar machen: Es gibt keine Lösung, die alle glücklich macht. Im Prinzip auch nicht für das Kind, denn das will ja das Papa und Mama sich wieder vertragen.
Ich denke das Kind deines Partner liebt seine Mutter, egal wie furchtbar ihr diese Frau findet. Würde man ihr das Sorgerecht entziehen, würde das Kind nur ein weiteres Trauma erleben. Die Situation mit dem neuen Partner der Mutter ist sicher nicht Ideal, aber das ist das Bittere: Es gibt nicht das Recht auf tolle Eltern und auch nicht auf ein tolles, behütetes Elternhaus. Ich verstehe deinen Freund, dass er verzweifelt ist, das wäre ich mit Sicherheit auch.
Versucht jetzt einfach nur ihm Sicherheit und Halt zu geben. Macht ihm keine Versprechungen "Du kommst bald zu uns!" und stellt auch keine Fragen "Möchtest du zu uns?". Mit solchen Fragen ist ein Kind völlig überfordert, vor allem, weil es den Elternteil, der diese Frage stellt, nicht verletzen will. Macht ihm einfach eine schöne Zeit, wenn er bei euch ist, den Rest müssen wohl leider die Gerichte/ Gutachter entscheiden.
Wenn ich allerdings den eindeutigen Verdacht hätte, dass mein Kind misshandelt wird, dann wäre es mit meinem Verständnis auch vorbei und ich würde mit allen Mitteln kämpfen. Das scheint aber nicht der Fall zu sein.
Liebe Grüße
Luka
"Damit ein geteiltes Sorgegerecht vernünftig abläuft müssen beide Elterteile sowas von klug und weise sein und ihre eigenen Interessen und Wünsche einfach mal hinten anstellen."
Ich sehe das ja so, dass es eigentlich im Interesse der Eltern liegt, die alte Paar-Beziehung hinter sich zu lassen und völlig stressfrei miteinander umzugehen. Beide wollen für ihre Kind nur das beste und der jeweils andere Elternteil gehört dazu.
Über gemeinsame Kinder kann man ohnehin keine Macht auf den anderen mehr ausüben. Das ist für mich einer von den großen Irrtümern vieler getrennter Eltern. Man kann dem anderen nur Ärger bereiten, wie ein Pickel am Ar.... . Das ist keine Macht, dafür kommt der Ärger immer zurück und glücklich macht das auch nicht.
Aber irgendwie fühlen sich viele berufen, dem Ex-Partner Schaden zuzufügen. Einen logischen Grund dafür gibt es nicht.
"Das ist keine Macht, dafür kommt der Ärger immer zurück und glücklich macht das auch nicht!"
Es ist alles wahr, was du schreibst. Aber wir Menschen sind doch Meister darin uns selber Schaden zuzufügen und dann nicht mal zu sehen, dass wir uns selber nur ins Unglück stürzen!!!
Hätte ich auch kein Problem damit, wenn nicht immer das schwächste Glied der Kette - das Kind - der Hauptleidtragende wäre.
Die Kinder meiner Bekannten sind mit 16! und 18! von zu Hause ausgezogen (lebten bei der Mutter), weil sie keine andere Möglichkeit mehr gesehen haben den Streitigkeiten der Eltern ein Ende zu bereiten. Und danach war tatsächlich Ruhe. Traurig, aber wahr.
Liebe Grüße
Luka