Kind mag Partner nicht und jetzt auch umgekehrt

Hallo,

mal eine Frage, meine große Tochter (11) mag meinen Partner nicht. Sie begründet es nicht weiter, sie akzeptiert ihn, lehnt ihn aber ab und schneidet ihn (wenn er dabei ist, dann sagt sie kommt sie nicht mit zu Unternehmungen etc). Sie wäre lieber mit mir alleine.

Das kommuniziert sie auch offen. Ich habe schon mit ihr gesprochen, dass sie auch mich damit verletzt, aber sie kann es nicht abstellen, sie mag ihn halt nicht. Das lässt sie auch meinen Partner spüren. (Sie ist schroff zu ihm, reagiert auf ihn genervt, verdreht die Augen usw.)

Ein Jahr lang blieb er freundlich, jetzt entwickelt auch er leider eine Antisymphatie. Er kann die ständige Ablehnung nicht so gut wegpacken (verstehe ich ja auch). Zwischen den beiden herrscht irgendwie eine eisige Stimmung. Gemeinsame Unternehmungen werden schwierig. Oft können die zwei nicht mal normal kleine Dinge klären, ohne dass einer dann nicht eine patzige Antwort gibt.

Mein Partner meint dann, egal was er macht, sie ändert ja doch nicht ihre Einstellung. Sie sagt, er kann mich doch sowieso nicht leiden....

So zwischen den beiden stehen meine kleine Tochter und ich, wir kommen mit beiden klar ;-) Die Situation macht mich traurig. Vermitteln kann ich auch, beide stellen auf stur. Geredet haben wir alle auch schon viel, half nix.

Hat jemand mal ein paar Tipps bzw. Ansätze zur Besserung? (Gemeinsame Unternehmungen haben wir schon versucht, machen wir ja auch, aber es hält immer nur kurz "Waffenstillstand" zwischen den beiden)

lg polar

1

Schwierig.

Zuerst einmal würde ich sagen, sie ist dein KIND. Das heißt, du mußt sie nicht um Erlaubnis fragen, welchen Partner du dir suchen darfst; sie muß irgendwie damit leben, daß du eben ihn ausgesucht hast, auch wenn sie ihn nicht besonders mag.

Daß sie ihn nicht mag, würde ich erst einmal grundsätzlich akzeptieren. Positive Gefühle kann man nicht erzwingen. Ich würde die Reibungsflächen gering halten (zum Beispiel ihr dann eben anbieten, daß sie allein zuhause bleiben kann, wenn sie nicht mit will - mit 11 ist das sicher schon okay, und sie muß auch nicht mit den Urlaub, wenn er dabei ist, sie fährt dann halt ins Ferienlager).

Zuhause würde ich aber schon erwarten, daß man sich zumindest neutral benimmt und Grundregeln des zwischenmenschlichen Umgangs einhält - gerade weil keine Sympathiebasis vorhanden ist. Also, sowas wie Ohren zuhalten, wenn er was sagt, geht nicht.

Eure Situation ist noch immer so, daß IHR die Erwachsenen seid, d.h., IHR entscheidet über das Familienleben, und deine Tochter muß sich da irgendwie unterordnen, schließlich kann sie die Gemeinschaft nicht verlassen, sie bietet ihr Schutz, Stabilität und Mutter. Sie muß begreifen, daß sie das eine nur bekommt, wenn sie sich mit dem anderen arrangiert.

Vielleicht hab ich aber auch gut reden - meine Kinder sind noch kleiner. #gruebel

Ich jedenfalls würde es so handhaben: solange sie zuhause wohnt, muß sie sich in die Gemeinschaft einfügen - jeder muß da nämlich Dinge (um der Gemeinschaft willen) akzeptieren, die er vielleicht lieber anders hätte. Aber ihr seid die Erwachsenen, ihr macht die Regeln.

denkt sich
Joulins

2

Hallo liebe Jouliens,

lieben Dank für deine Worte. Manchmal fühle ich mich schon etwas "erpresst" von ihr. Sie fühlt sich nur wohl, wenn er nicht da ist und er muss auch nichts weiter machen, kommt er durch die Tür benimmt sie sich patzig.

Er hat es über ein Jahr "brav" ertragen und kann jetzt so langsam auch nicht mehr. Irgendwie leidet unser Klima zu Hause darunter. Also er reagiert dann auch mal patzig, dann ist sie beleidigt und meint, er kann sie nicht leiden...es ist also wie ein Kreislauf.

Andererseits sage ich ihr auch, dass sie ja immer anfängt. Ist mein Partner beruflich unterwegs, ist alles harmonisch, sie ist das liebste Kind.

Sie hätte es gern, dass wir wieder ohne ihn leben. Aber meinen Partner kann ich doch nicht verlassen, nur weil sie das so gern hätte.

Mein kleines Kind hängt nämlich sehr an ihm.

lg polar

7

Zuerst einmal würde ich sagen, sie ist dein KIND. Das heißt, du mußt sie nicht um Erlaubnis fragen, welchen Partner du dir suchen darfst; sie muß irgendwie damit leben, daß du eben ihn ausgesucht hast, auch wenn sie ihn nicht besonders mag.

Das ist jetzt nicht Dein Ernst, oder?

M.

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3

habt ihr schon mal über ein paar sitzungen bei einem familientherapeuten nachgedacht?
ich fände eure sitaution dafür wirklich geeigenet, da es sich jetzt von außen sehr schwer nachvollziehen läßt, wer welche postion hat und wie es demjenigen dabei geht, was sich verändern müßte, damit es zum allgemeinen klima eine besserung gäbe..

Daher mein rat_ vielleicht 3-5 stitzungen einplanen um euch mal auf "neutralem" boden zu begegenen und zu schauen, wer denn was zukünftig wünscht und bereit ist was dazu beizutragen

Alles Liebe
lisasimpson

4

wohnt ihr zusammen oder ist es möglich, daß sich die 2 aus dem Weg gehen können.
Geht deine Tochter denn zu Papa-We's, so daß ich auch einmal entspanntere Tage haben könnt, als mit einem vorpubertären Mädchen ;-)

Wichtig ist, daß du deiner Tochter ganz klar sagst, daß dir ein Partner sehr wichtig ist, sie aber immer die Nr. 1 bleibt, aber mit Grenzen.
Es muss wirklich abgegrenzt werden, wie weit sie gehen darf und wie weit nicht.
Dein Freund sollte sich ihr gegenüber zurückhalten (er ist der Erwachsene und sie am besten ganz ignorieren und höflich bleiben). Bitten usw sollten nur noch von dir ausgehen.
Wie kommt sie denn mit einer neuen Partnerin des KV's klar?
Liebe und Zuneigung kann man nicht erzwingen und besonders in diesem Alter verlaufen sich die "gemeinsamen Unternehmungen" arg, Kinder beginnen sich in der Adoleszenz durch "Haß" Gefühle ihren Eltern und nachstehenden Erwachsenen abzugrenzen.
(sprich die Hormone springen wie wild und die Eltern werden eher peinlich...)

Ich hoffe ihr könnte das klären.

mfg

5

Hallo,

wenn meine Große bei ihrem Papa ist alle 2 Wochen, dann führen wir zu dritt ein ganz harmonisches Familienleben.

Bei ihrem Papa ist sie die Nummer 1, er lebt seit Jahren ohne Partnerin, sie bestimmt und er springt :-( Leider ist er sehr uneinsichtig in dieser Hinsicht.
Manchmal hab ich den Eindruck, dass sie diese Erwartungshaltung auch bei uns hat.

Mein Partner hat sich wie gesagt 1 Jahr lang sehr zurückgehalten, jetzt kommt sie in die Pubertät und wird noch zickiger und jetzt kann er auch nicht mehr so gelassen darauf reagieren :-(

Das mit den Grenzen setzen ist richtig, so sehe ich das auch. Leider gibt ihr Papa ihr recht ala: Wenn sie was gegen meinen Partner hat, wird das schon richtig sein und ich sollte mich trennen #schock

Das fordert sie nun ein. Ich habe viel mit ihr geredet, aber laufe gegen eine Wand...

lg polar

6

Ich bin auch AE mit zwei Kindern - 12 und 14 Jahre alt.

Ich bin z. Zt Single, aber offen für das was da kommen mag. Auch meine Kinder stehen einem neuen Partner positiv gegenüber.

ABER: Sollten meine Kinder einen Partner einfach nicht mögen würde das für mich ganz klar das sofortige Beziehungsende bedeuten. Ich kann nicht verstehen, das Du Dich bereits seit einem Jahr über die von Deiner Tochter klar geäußerte Antipathie hinwegsetzten konntest.

Sicher sind Kinder am Anfang eifersüchtig - aber nach längerer Zeit wird klar , das Kind und Stiefvater nicht zueinander passen. Das wird für mehr Sprengstoff sorgen, als für eine Beziehung gut ist, wie Du nun auch merkst.

Ich bin fassungslos, das hier von Müttern geraten wird, das ein Kind sich an die Beziehung der Mutter anzupassen hat. Solche Sprüche können doch nur in Notgeilheit begründet sein, will ich hoffen. Denn ich kann gar nicht glauben, das man das wirklich ernst meinen kann!
Nein, ein Kind hat in erster Linie ein Recht an der Mutter und sollte bei dieser auch immer an oberster Priorität stehen! Die seelische Grausamkeit den Mann als wichtiger als das Kind einzustufen kann man als Mutter nie wieder gut machen. Zumal Männer kommen und gehen, eine Mutter-Kind-Beziehung ist einzigartig im Leben.

Ja, ich würde unter diesen Umständen ganz selbstverstänlich auf den Mann verzichten. In ein paar Jährchen, wenn auch die Tochter flügge geworden ist, ist immernoch Zeit sich auf Partnersuche zu begeben. Aber villeicht mußt Du gar nicht so lange warten, villeicht ist wirklich was an dem aktuellen Kerl faul - Kinder haben da gute Antennen.

M.

8

meine Meinung als Stiefkind...
Das hab ich mal einer Userin mit einem ähnlichen Problem geantwortet.


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Hi,

ich finde es immer schade, wenn hier sofort geraten wird sich zu trennen und vor Problemen wegzulaufen statt nach Lösungen zu suchen.

Habt ihr mal geklärt WARUM er so reagiert?
Ist es Eifersucht?
Fühlt er sich ausgegrenzt?
Hat er immer das Gefühl nur die 2. Geige zu spielen?
Sieht er sich als Teil der Familie oder nur als der Neue?

Ich selber habe in der Situation als Teenager gesteckt in der deine Kinder stecken.
Zwischen meinem Stiefvater und mir hat es ständig gekracht.
Meine Mutter wollte sich auch trennen weil sie das nicht mehr ausgehalten hat.
Ich hab es ihr damals ausgeredet.
Und ich bin froh drumm.
Die Beiden hatte eine Wunderwolle Beziehung und er hat meine Mutter auf Hände getragen.
Als ich ausgezogen bin, was man ja so macht wenn man Erwachsen wird, hat sich auch unsere Beziehung verbessert und wir haben uns gut verstanden.

Bei uns war einfach das Problem, dass er sich immer außen vorkam.
Dazu kam noch, dass ich meinem Vater extrem ähnlich sehe.
Mein Vater hat meine Mutter ziemlich übel behandelt.
Es war schwer für meinen Stiefvater das auseinander zu halten.
Vielen werden wohl sagen "Hey, ein erwachsener Mann muss das können!" Aber ich sage, auch er ist nur ein Mensch mit Gefühlen.

Bevor Du also die Segel streichst und einfach aufgibst, solltest Du vielleicht lieber mal einen Familientherapeuten zu Hilfe holen und Dich mit einem Profi austauschen.
Weglaufen kannst Du ja immer noch.
Das ist immerhin der einfachste Weg aber nicht unbedingt der Beste.

Ich bin sehr froh, dass ich meiner Mutter die Trennung ausgeredet habe.
Sie hatte mit ihrem Mann ein wunderbares Leben.
Und ich bin für sie sehr traurig, dass er vor ein paar Jahren gestorben ist.
Denn für meine Mutter, war er der beste Partner den man sich vorstellen kann. Auch wenn er als Stiefvater nicht so der Bringer war.
Bei den Entscheidungen die Du triffst solltest Du immer daran denken,dass deine Kinder erwachsen werden und ihre eigenen Wege gehen.
Wenn Du jeden Mann aus deinem Leben kickst,der ev. Familienleben erst lernen muss, könntst Du sehr einsam enden.

9

...und was die Antennen anbetrifft....
auf welche soll sie hören?
Schließlich hängt das kleine Kind am Partner!

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Nein, ein Kind hat in erster Linie ein Recht an der Mutter und sollte bei dieser auch immer an oberster Priorität stehen!
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An erster Stelle im Leben einer Mutter sollte immer die Mutter stehen!
Denn nur eine glückliche Mutter ist eine gute Mutter.
Mütter die sich aufopfern sind ein Grauen!
Diese sind NIE in der Lage die Kinder loszulassen und nerven diese dann noch im erwachsenen Alter einfach weil sie es nie gelernt haben sich ein eigenes Leben aufzubauen.

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Ich find die Reaktion deiner Tochter völlig natürlich. Da kommt ein "neuer" und nimmt ihr die Mama weg. Das sie da zickig wird ist klar, sie ist halt eifersüchtig.
Mach ihr klar das sie immer noch die Nummer eins bei dir ist, gemeinsam mit ihrer Schwester, ABER lass dich nicht davon "überzeugen" dich zu trennen.
Unternimm alleine was mit ihr. Geh ins Kino, shoppen, was auch immer IHR Spaß macht.

Dein Partner sollte ihr gegenüber weiterhin ruhig und gelassen bleiben. Das es schwierig ist, ist logisch. Aber ihr solltet euch vor Augen halten das sie noch ein Kind ist und ihre "Trauer" darüber das da jetzt ein neuer ist, einfach nciht anders zeigen kann.

Ich bin selbst ein "Steifkind" und hab den Partner meiner Mutter jahrelang abgelehnt. Ich kann nciht mal sagen wieso oder wann es sich gebessert hat. Heute verstehen wir uns sehr gut. Inzwischen haben die beiden geheiratet.

Ich wünsch euch alles gute und ein "Happy End" ;-)


Lg Elli

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ich bin eins von den Beispielen, die deinen widersprechen:
manchmal haben Kinder eine Antenne, die die Erwachsenen nicht haben. Ich will jetzt nicht sagen, dass die TE auf der Stelle Schluss machen sollte - aber es ist gut möglich, dass die Kleine etwas Negatives spürt, was Mama nicht fühlt.
Ich habe mit 8 den neuen Mann an der Seite meiner Mutter kennengelernt - war nicht eifersüchtig sondern hatte die Hoffnung, dass wir eine echte Familie werden. Leider war mir der Typ von Anfang an nicht ganz sympathisch. Nunja, kurz und gut - sie lebt nach über 20 Jahren immer noch unglücklich mit ihm zusammen, ich bin ausgezogen sobald ich alt genug war und egal, was ich tue - für ihn ist es unter aller Sau: mein Mann hat sogar Hausverbot "So ein Gesöcks kommt ihm nicht ins Haus"
Soweit muss es natürlich nicht kommen (lass mich manchmal im schwarz malen hinreißen ;)) - aber die TE sollte die Gefühle ihrer Tochter wirklich ernst nehmen.

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welche Gefühle soll sie ernst nehmen?
die dergroßen oder die der kleinen?
die kleine mag ihn total gern....

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Hallo
Ich denke es hat viel mit Eifersucht zu tun. Sie ist 11, und denkt sicher schon viel nach.
Ich würde die beiden alleine losschicken, Aktivitäten zwischen den beiden alleine, damit sie sich mal so richtig miteinander beschäftigen müssen, vielleicht kommen sie sich dann etwas näher. Allerdings sollten die Aktivitäten GENAU den Geschmack deiner Tochter treffen.
Ich persönlich finde: deine Tochter ist dein Fleisch und Blut, und sie wird auch dann noch deine Tochter sein, wenn du dich mit deinem Partner streitest.
Lg Sylvie