Da sagte doch heute eine Sozialpädagogin zu mir: "Für ein Gehalt von 1800-1900 EURO für eine Vollzeitstelle würde ich nicht wieder arbeiten. Wofür hab ich denn da studiert?"
Ich finde unsere Gehälter ja auch zu gering, habe ihr aber ehrlich gesagt, dass ich diese Art Idealismus an den Nagel gehängt hab. Ich hab 2 Kinder und nach der Geburt meines 1. Kindes hab ich lange überhaupt keinen Fuß mehr in die Tür zum Berufsleben gekriegt. Mein 1er - Diplom samt Berufserfahrung hat da niemanden interessiert und auch Vitamin B hat nicht gewirkt - und nach der Geburt des 2. Kindes sind wir finanziell bis Hartz IV abgesunken. War alles in allem echt nicht witzig. Jetzt arbeite ich 30h als Erzieherin aber unbefristet und am Wohnort - in unserer Region beides einem Lottogewinn ähnlich. Ich kann nicht Mama sein und gleichzeitig sämtliche "Karriereträume" bzw Idealvorstellungen verwirklichen wollen - schon gar nicht wenn der Arbeitsmarkt es nicht zulässt.
Mal ehrlich: Mich frustet die Äußerung dieser Kollegin und ich habe Mühe, den nicht als überheblich zu bewerten. Ich gönne ihr ja einen besser bezahlten Job - uns allen! - aber ich glaub nicht dran und Geld ist einfach NICHT alles.
Wie denkt Ihr dazu??? Und wie integriert Ihr selbst Eure Wünsche an Arbeitsstelle/samt Bezahlung und Familie?
Freue mich auf einen Austausch
snake
Erzieherinnen/ Sozialpädagoginnen hier?
Hallo,
grundsätzlich kann ich die Aussage der Kollegin verstehen. Ich gehe jetzt einfach mal davon aus, dass die Kollegin keine Kinder hat und auch nicht aus dem Job raus war.
Meistens ist es ja so, dass wenn Frau und Mann zusammen leben einer den Lebensunterhalt sichert und der andere die Familie übernimmt oder dazu verdient.
Meistens verdient halt der Dazuverdienende nicht das Allermeiste.
Bei uns bin ich der Hauptverdiener, als Erzieherin auf einer Soz.arbeiterStelle und für 1900 Euro gehe ich auch nicht arbeiten, ich muss meine Familie ernähren.
Ich weiß das geht mit weniger Geld, aber dafür habe ich viel gearbeitet und kann wenig dafür, wenn das andere nicht bekommen.
GrussGruss
Susanne
Hi Susanne,
doch die Kollegin hat ein Kind und ihre letzte Stelle aufgegeben, um noch weiter zu studieren.
Da hast Du ja mächtig Glück, als Erzieherin auf ner Soz.arbeiterStelle gelandet zu sein - wie Du siehst isses hierzulande eher umgekehrt. Mir blieb die "Wahl" zwischen Hartz IV und unterbezahlte Stelle. Ich hab lange gesucht und ein Wegzug in eine andere Region kommt aus mehreren Gründen nicht in Frage.
Wünschenswert find ich klar mehr Geld. Realistisch ist das hier aber nicht.
snake
Hallo,
ja, mit meiner Stelle hab ich mehr oder weniger Glück gehabt. Durch die neuen Tarifbestimmungen im öffentlichen Dienst werden bei uns die Erzieher in Leitungsfunktion jetzt höher gruppiert.
Vorher ein Schnäppchen für den öffentlichen Dienst, jetzt ein angemessen bezahlter Job
Das du etwas frustriert bist kann ich sehr gut verstehen, mir ging es so, als ich nach der Elternzeit 2007 wieder mit einer halben Stelle angefangen habe und als Erzieherin SPFH Arbeit gemacht habe. Ich weiß genau, was für die Fachleistungsstunde gezahlt wurde und ich weiß auch was ich gekostet habe. Da war ich auch ein Schnäppchen
Ich bin seit 12 Jahren bei dem gleichen Arbeitgeber, deswegen hab ich mich dort natürlich schon bewiesen und hatte es nicht mehr so schwierig eine gute Stelle zu bekommen.
Euch beiden viel Glück, vielleicht findet ihr ja auch bald eine gute Stelle.
Aus welcher Region kommst du denn?
GrussGruss Susanne
Hallo!
Na,ja ich finde es schon unverschämt nem Sozialpädagegen ne Vollzeitstelle für das geahlt anzubieten.
Ich bin absolut deienr meinung, daß Geld nicht alles ist und job, der mir spaß macht und schlechter bezahlt ist als ein Job, der mich zermürbt bei einem "guten" (wenn man ds in unserem bereich überhaupt sagen kann) bereich ist mir allemal lieber...
aber das gehalt ist schon ne frecheheit, wen ndu bedenkst, daß ein berufseinstieger schon mehr verdient.
wenn du allerdings als Erzieher angestellt bis,t bekomst du natürlich auh ein erziehergehalt- (aber auch dafür ists doch eher wenig, oder?!)..
Ob ich das machen würde oder nicht, kann ich so nicht sagen- hängt ja eben auch von vielen andere nfaktoren ab und wenn dsa für dich so paßt, ists doch super...
Alles Liebe
lisasimpson
Solange wir Frauen meinen, noch dankbar sein zu müssen, dass wir überhaupt eine Arbeit kriegen mit Kind und diese dann auch noch unterbezahlt und klaglos erledigen, solange wird der Staat uns wie eine Zitrone einfach ausquetschen.
Die meisten Frauen haben einen gutverdienenden Ehemann im Rücken, die können dann wirklich sagen: Geld ist nicht alles...
...und schaden damit all den Alleinerziehenden und den Frauen, die Arbeit und Kindererziehung mit ihren Ehemännern teilen.
Schon mal aus dieser Perspektive gedacht?
>>>solange wird der Staat uns wie eine Zitrone einfach ausquetschen.<<<
Was hat der Staat damit zu tun?
Damit meinte ich den Arbeitgeber.
Ich bin Sozialpädagogin und ich finde sie hat recht!
Ich studiere nicht, damit ich bei 1400 Euro Einstiegsgehalt anfange und bei 1800 Euro aufhöre.
Das hat ein tariflicher Schichtarbeiter.
Ich habe mehrere Zusatzausbildungen (da bin ich noch dran) die ein Heidengeld kosten (Kinder-und Jugendpsychologe und Gruppenberater).
Ausserdem habe ich horente Bafög Schulden und Kfw Kredite, die auch abgezahlt werden müssen.
Desweiteren bin ich in einem "helfenden " Beruf und stehe Menschen bei, denen es schlecht. Das heißt aber nicht, daß ich mich für die Menschen aufopfern muss und schon gar nicht finanziell.
Ich habe ein Kind zu finanzieren und da ich alleinerziehend bin, hatte ich auch während meines Studium ganz andere finanzielle Notlagen.
Ausserdem schafft ein Sozialarbeiter meist an mehreren Stellen gleichzeitig (bis zu 3 Arbeitsstellen), weil es keine Vollzeitstellen gibt.
mfg
Hallo nochmal
mit "Geld ist nicht alles" meinte ich eher, dass die Gesamt- Umstände passen müssen und ich stimme zu, dass solche Gehälter politisch daneben sind. Ich hab aber auch nicht die Vorstellung, das ändern zu können indem ich arbeitslos bleibe und Hartz IV beziehe.
Erzieher-Gehalt ist noch mieser, ich weiß ...
und noch was: Nee, ich hab überhaupt keinen doll verdienenden MAnn, wir sind BEIDE Sozialpädagogen und haben 5 Kinder
Kommt jetzt nicht mit "asozial" daher, denn wie gesagt geh ich lieber arbeiten, als Hartz IV zu beziehen
Nicht erschlagen bitte
Ich meine, wenn man unbedingt reich werden will, hätt man was anderes lernen müssen.
Klar ist das ein unterbezahltes Feld und es ist echt nicht gerechtfertigt, aber das wusste ich schon vor dem Studium.
Ich habs immer so gehalten:
Hauptsache ein Job, der mir gefällt und von dem ich leben kann.
War auch schon mal überqualifiziert, hab also als Soz.Päd. als Erzieherin mit entsprechender Entlohnung gearbeitet.
Jetzt mit zwei Kindern, werd ich froh sein, wenn ich überhaubt eine zeitlich machbare Stelle finde.
Mfg
Mel-t (die trotzdem hofft, das qualifizierte Kräfte, irgendwann auch im sozialen Bereich vernünftig entlohnt werden)
Seid wann verdienen WIR Erzieher Ganztags Soviel??????????????
Hab ich was verpasst?????
Oder nur die falschen Stellen!!
...sie meinte auch das gehalteiner sozialpädagogin...
...wir erzieher bekommen weniger...
Hallo,
ich wäre froh gewesen, wenn ich bei meiner Vollzeitstelle (vor meiner Elternzeit) 1900 Euro verdient hätte.
Ich bin auch Erzieherin.
LG
Aber recht hat sie doch!
Da bekommt ein Kindergarten (??) eine Sozialpädagogin zum Preis von einer Erzieherin!
Wieso sollten sie denn dann bitte eine Erzieherin einstellen, wenn sie die Sozialpädagogin bekommen?
Ich hatte vor kurzem mit einer Freundin (sie ist Soz-Pädagogin) eine ähnlich geartete Diskussion und sie erzählte mir, ihr wurde im Studium oft gesagt, sie solle sich nicht unter Wert verkaufen!
VG mini
Hallihallöle...
Kindergärten stellen sich auch Kinderpfleger ein, die billiger sind, aber die gleiche Arbeit wie Erzieher machen.
Billiger gehts immer, dass ist leider ein Leitspruch.
Grüssle Silke