Hallo,
nun, es ist schon zwei Wochen her, und ich dachte, das zieh ich locker durch, aber inzwischen bin ich mir unsicher, wie ich mich verhalten soll.
Es geht um meinen Schwiegervater. Wir waren noch nie wirklich warm miteinander. Schade, ich hätte es mir anders gewünscht, aber, nachdem ich schon eine ganze Weile damals mit meinem Mann zusammen war, hab ich erfahren, dass ich nicht gerade seine Traumschwiegertochter bin. Nun gut, ich dachte, ich mache halt das Beste draus.
Ich bin nicht von diesem Dorf und auch aus einer anderen Region. Ich spreche ein bißchen einen anderen Dialekt (über den sich meine Schweltern immer wieder lustig machen). Aber was ihm wohl vor allem ein Dorn im Auge ist, ich habe ein eigenes Gehirn, eigene Ansichten, passe mich nicht um jeden Preis an. Und ich habe meinen Schwiegereltern den heißgeliebten Buben weggenommen
Mein Schwiegervater ist ein ziemlich undurchsichtiger Typ, gibt niemals Gefühle preis, wirkt immer versteinert. Er ist sehr egozentrisch und selbstherrlich. Meine Schwmutter muß spuren (sie wurde allerdings so erzogen, dass sie das gerne tut). Er will überall das Sagen haben, und sogar mein Mann hört manchmal noch auf ihn wie ein kleines Kind, wenn der seinen entsprechenden Tonfall hat, auch wenn er eigentlich anderer Ansicht ist wie sein Vater.
Die ersten Jahre gab es immer wieder kleine Reibereien, bis ich mal kapierte, wie der gestrickt ist. Er will immer, dass sich ihm alle unterordnen. Ich hab oft rebelliert, bis ich mal merkte, dass es besser ist, sich ihm gegenüber unterwürfig zu geben und hinter seinem Rücken zu tun, was man selbst für richtig hält. Oft mußte ich auch kapitulieren; weil ich merkte, dass ich die einzige weit und breit bin, die es wagt, sich gegen seine Befehle aufzulehnen. Z.B. haben wir vor sechs Jahren gebaut. Ich darf bis heute nicht bestimmen, welche Pflanzen wir wo in unserem Garten anpflanzen. Mein Schwvater, Herrscher über Fauna und Flora, bestimmt jeden Quadratmeter in unserem Garten. Und da mein Mann sich in diesem Punkt seinem Vater unterwirft ("weißt du, der kennt sich echt gut aus"), hab ich es irgendwann aufgegeben. Unsere Nachbarn sind auch Verwandte, Schwestern und Brüder von meinem Schwvater, und die haben von klein auf gelernt, das zu tun, was der Bruder sagt. Wenn ich da ankomme als einzige mit "aber", da kriege ich nur verständnislose böse Blicke von allen Seiten.
Nun, das mit dem Garten ist nur ein Beispiel. Wie gesagt, habe ich im Laufe der Jahre gelernt, ihm nach Möglichkeit aus dem Weg zu gehen bzw. meine Ohrendüsen durchgängig zu machen.
Was mich immer etwas positiv erstaunt hat, wie weich und lieb er zu unseren Kindern sein kann. Die Kinder dürfen sich alles mögliche erlauben und er läßt sich sogar Dinge gefallen, die ich nicht dulden würde. Dafür kriege ich dann wieder hinterher die Kritik.
Vor vier Jahren hatten wir einen heftigen Streit. Ich war drauf und dran, den Kontakt abzubrechen. Es war so, dass meine Schwmutter zum wiederholten Mal einen großen Fehler machte und mich damit zur Weißglut brachte. Wir haben gestritten und jeder hat für sich zu Hause gelitten. Mein Mann, der davon im Nachhinein erfuhr, flehte mich an, den ersten Schritt zu machen. Seine Eltern können das nicht. Am nächsten Tag bin ich hingegangen und habe mich mit meiner Schwmutter ausgesprochen. Jeder hat seinen Fehler zugegeben und wir haben uns versöhnt. Alles war wieder in Ordnung. Da kam plötzlich mein Schwvater, der bisher auch völlig unbeteiligt und nicht dabei gewesen war, auf die Bildfläche und schrie mich in Grund und Boden an, was mir einfalle, hier aufzukreuzen, dies und jenes hätte ich verbrochen, er beschimpfte mich, beleidigte mich, ich rannte völlig entsetzt aus dem Haus. Ich war fix und fertig, erzählte alles meinem Mann. Der litt natürlich auch unter der Situation und wollte, dass ich mich wieder mit denen vertrage, den ersten Schritt mache. Es fiel mir schwer, wieder den ersten Schritt zu machen. Wie einen geprügelten Hund hat er mich aus dem Haus gejagt. Und jetzt soll ich angekrochen kommen? Ich nahm meine letzte Kraft zusammen und ging mit meinem Mann zusammen wirklich ihm zuliebe hin, damit wir uns alle aussprechen können. Ich wollte eine Entschuldigung, ansonsten wollte ich den Kontakt abbrechen. Sie lachten erst und glaubten mir nicht. Sie stritten tatsächlich ab, was vorgefallen war. Er hätte mich nie angeschrien und all diese Worte und Beleidigungen nicht gesagt. Los, komm, trinken wir alle einen Schnaps und dann ist alles wieder gut! Ich hab nicht mitgemacht. Ich bestand auf einer Entschuldigung. Mein Mann wußte, dass ich es ernst meine, und nur weil er zu mir hielt und meinen Schwiegereltern klar machte, was auf dem Spiel steht, knirschte mein Schwvater schweren Herzens eine Entschuldigung raus. Es fiel ihm echt schwer.
Ich hab mir damals geschworen, das war das letzte Mal, dass ich mich von denen schikanieren lasse. Noch einmal so eine Situation, und es ist aus. Ich gab mich neutral ihnen gegenüber, aber nur meinem Mann zuliebe.
Zwischenzeitlich haben wir dann unser zweites Kind bekommen, und da es mir in der SS sehr schlecht ging, haben meine Schweltern uns sehr viel geholfen. Das machte mich dann auch wieder dankbarer und versöhnlicher. Dann bekam mein Schwvater einen Herzinfarkt und wurde zweimal am Herzen operiert. Durch diese Geschichte hatte ich das Gefühl, dass er etwas aufgetaut ist in seinem Charakter. Nicht mehr ganz so hart.
Ja, und bis vor zwei Wochen hatte ich das Gefühl, dass unser Verhältnis sich normalisiert hat. Jeder respektiert den anderen und wir hatten einen höflichen Umgang miteinander. Mehr war es allerdings echt nicht. Zu Herzlichkeit wie meine Schwmutter ist er nicht fähig. Die Kinder lieben ihn als Opa, und er liebt sie sicherlich auch, was er aber niemals zugeben würde. Er zeigt es, indem er sich viel Zeit für sie nimmt und viel für sie bastelt. Für mich hatte er nach wie vor nicht viel übrig, ich bin halt notgedrungen die Mutter seiner Enkel, das kleine Übel muß man halt akzeptieren, wenn man die Enkel haben will. Aber ich habe nicht mehr mehr erwartet und die Situation akzeptiert. Meine Schwmutter ist dafür lieb.
Nun gehen wir seit einigen Jahren einmal die Woche zu meinen Schweltern zum Mittagessen. Da hat jeder was davon. Das ist okay. Und vor zwei Wochen kam es dann wieder zu einem Eklat. Ich erzählte ganz normal aus meinem Alltag, meine Schwmutter will ja auch immer alles wissen. Wir beide können gut miteinander tratschen. Zuerst erzählte ich vom Elternabend, was es da für einen Skandal gab, und dann kam die Sprache auf einen ganz bestimmten Arzt, von dem ich nichts halte, den ich wirklich für einen Pfuscher halte. Ich hab echt meine Gründe. Plötzlich stand mein Schwvater vom Tisch auf, ging auf mich zu und fuhr mich scharf an. Was mir einfalle, so zu reden. Ich hätte gefälligst meinen Mund zu halten. So dürfe man nicht über andere Leute reden.
Ich dachte zuerst, der redet mit jemand anders. Ich fragte, nur weil ich das Wort "Pfuscher" gesagt habe? Ja. Er machte mir zuerst Vorwürfe, dass ich auf den Elternabend gegangen bin. Elternabende seien total überflüssig und die solle man ignorieren. Dann machte er mir den Vorwurf, ich würde ständig an allem kritisieren. Ich würde alles schlecht finden hier in diesem Dorf und auch in der Stadt. Zuerst die Schule, und jetzt auch noch ALLE Ärzte. Alles würde ich schlecht finden hier. Das müsse endlich aufhören!
Dann ging er aus dem Zimmer. Das macht er immer so. Damit ich nicht kontra geben kann.
Es sind nicht nur die unglaublichen Vorwürfe, die alle gelogen sind. Unsere Schule finde ich super. Ich hab noch nie ein negatives Wort darüber verloren. Und es gibt viele Ärzte, die ich gut finde. Nur den einen halt nicht. Einer ist nicht alle. Und wie er darauf kommt, dass ich hier alles schlecht finde, ist mir ein Rätsel. Ich wohne jetzt seit zehn Jahren hier und fühle mich sehr wohl, denn wenn es nicht so wäre, wäre ich schon längst weg. Ich habe hier mittlerweile viele gute Freunde gefunden, habe mein Haus, meinen Mann, meine Kinder, ich kenne die Stadt so gut wie meine Heimatstadt, komme auch mit dem Dorftratsch klar. Mir gefällt die Gegend, die Landschaft, ich habe meine Hobbies, ich fühle mich echt wohl. Und er kommt mit solchen Unterstellungen?
Was mich noch viel mehr verletzt hat, war der Ton, wie er mit mir geredet hat. Wie mit einem Kleinkind. Allein schon die Ausdrücke "Du hörst mir jetzt mal zu, Mädchen!", dann der feindselige Befehlston und der Blick dazu, ich kam mir vor wie in einem schlechten Film. Ich habe mir auch inzwischen überlegt, ob er so auch manchmal mit den Kindern umgeht?
Es hat mich sehr verletzt, ich ließ mir dort nichts anmerken, bin aber dann zügig nach Hause gegangen und habe meine Tochter, die dabei war, gefragt, was sie von der Sache hält, sie war ziemlich verwirrt und meinte, der Opa rede nur Quatsch und ich solle nicht mehr darüber nachdenken. Als ich es abends meinem Mann erzählte, mußte ich heulen, weil es mich immer noch verletzte. Er meinte, er rede mal mit ihm. Ich wollte das nicht. Ich sagte ihm, dass ich keine Kraft mehr habe. Ich krieche nicht mehr zu Kreuze. Wenn er ums Verrecken kein gutes Verhältnis haben will, kann ich mich noch so anstrengen, es geht ja doch nicht.
Er hat dann doch mit ihm geredet und erzählt, mein Schwvater habe das Ganze schon vergessen. Für ihn sei alles wie immer. Auch als ich mit meiner Schwmutter wegen was ganz anderem telefonierte, sagte sie als erstes, ich solle doch bitte mir die Worte von ihm nicht zu Herzen nehmen. Ich würde ihn doch kennen, er ist halt so. Ich solle so tun, als sei nichts gewesen, für ihn sei alles in Ordnung.
Für mich nicht. Ich habe es nicht nötig, mich ständig von ihm demütigen zu lassen. Auch wenn andere das bei sich akzeptieren, muß ich das doch nicht, oder? Ich bin doch auch wer! Ich habe auch ein Recht darauf, menschenwürdig und respektvoll behandelt zu werden! Ich sag ja auch nicht zu ihm, hee du alter Tattergreis! Da würde der auch nicht sagen, Schwamm drüber!
Ich habe zu meiner Schwmutter und auch zu meinem Mann gesagt, dass ich meine Konsequenzen gezogen habe. Ich erwarte eine Entschuldigung. Für den Tonfall, für die Art, mich zu behandeln und für die verlogenen Unterstellungen. Solange die nicht kommt, werde ich kein Wort mehr mit ihm reden. Die wollen mich umstimmen, aber das ist mir egal. Sie sagen, der wird sich niemals entschuldigen. Der weiß auch jetzt schon nicht mehr, wofür.
Ich werde auch weiterhin den Kindern zuliebe zum Essen hingehen. Aber ich werde kein Wort mehr reden. Sollen sie doch in Zukunft die Leute selber fragen, von denen sie was wissen wollen, und nicht immer mich. Ich erzähle nichts mehr. Und ich frage auch nichts mehr.
Also, das dachte ich bis vor ein paar Tagen. Und jetzt weiß ich nicht mehr so recht. Letzte Woche waren wir nicht dort, weil mein Schwvater krank war. Wie konsequent darf ich sein, ohne es zu übertreiben? Soll ich ihm trotzdem die Hand schütteln und Hallo sagen und Ade? Und dann aber schweigen?
Er hat mir doch einen Maulkorb verpaßt! Ich darf seiner Meinung nach nicht mehr denken oder reden, wie ich will. Soll ich ihn dann auch besser gar nicht begrüßen?
Mit den Kindern muß ich dort natürlich trotzdem reden. Aber mit ihm, das eiserne Schweigen kann ich durchziehen. Da habe ich kein Problem damit. Und wenn er mir Fragen stellt? Wie soll ich reagieren? Gar nicht antworten, unterkühlt antworten, indirekt antworten, nonverbal antworten?
Ich bin mir mittlerweile nicht mehr ganz sicher, was richtig ist. Wie würdet Ihr es machen?
Danke für Eure Antworten!
LG Franka
Wie soll ich mich jetzt ihm gegenüber verhalten?
Auweia.
Ganz ehrlich,ich bewundere dich dafür,das du es so lange hingenommen hast dich im Grunde zu unterwerfen.
Wie ich es machen würde?Ich würde meinen Mann mit den Kindern zu ihnen gehn lassen,ich bliebe zu Hause.Nachdem was alles vorgefallen ist wäre es mir unmöglich mich mit diesen kolerischen herrschsüchtigen Mann überhaupt noch an einen Tisch zu setzen.
Schwer für dich denn mit deine Schwimutter kommst du ja ganz gut klar,dennoch würde ich mich so entscheiden und das auch meiner Schwimutter so mitteilen.
lg
Danke! Antwort siehe unten...
Was für ein langer Text....
Du solltest dich ihm gegenüber erst mal überhaupt nicht verhalten, indem du nicht mehr hingehst.
Ich habe mir auch überlegt, dass du damit deine Kinder und deine Schwiegermutter strafst, aber es kann nicht angehen, dass du dich immer nur so verhältst, wie es von dir erwartet wird, also immer den unteren Weg geben, damit es keine Konflikte gibt, bzw einen Konflikt unter den Tisch zu kehren
Du hast dich lange genug so verhalten, wie die Familie es wollte. Sie scheinen alle Angst vor ihm zu haben. Du bist eine erwachsene Frau, die im Leben steht, du musst dich von so einem Despoten nicht derart niedermachen lassen.
Dein Schwiegervater hat offensichtlich noch nie erlebt, dass sein Verhalten Konsequenzen hat.
Außerdem, was sollen deine Kinder denken, wenn der Opa die Mutter beim nächsten mal wieder kreisrund macht.?
Wie gesgt, ich würde den Kontakt die nächste Zeit gegen Null fahren.
Vielen Dank! Antwort siehe unten...
hallo,
wahnsinn
der leitwolf kriegt kontra,wie kannst du nur.
was hälst du davon deine schwiegermutter einmal die woche einzuladen so das ihr klönen könnt
und dein mann mit den kids allein zu seinen eltern essen geht
das verhalten deines schwiegervaters ist falsch
allein schon das er bestimmt wo die pflanzen hinkommen auweia
ich würde auch von meinem mann erwarten das man als ehepaar ein selbständiges und selbsbestimmtes leben lebt und nicht das des vaters
ich würde ihm aus dem weg gehen
lg manja
Hallo Manja,
danke! Antwort siehe unten....
LG Franka
guten morgääähn
ich würde nicht mehr hin gehen!was sollen denn die kinder denken wenn der opa die mama anfährt als wäre sie ein kleines dummes kind und die mama nicht mehr mit dem opa redet?ne,das würde ich nicht wollen.würde der schwiegermutter und meinem mann gegenüber sagen,dass es nicht gegen sie gemeint ist,aber dass du nun endgültig die nase voll hast und dich dem nicht mehr länger aussetzen wirst.den kontakt zur schwiegermutter würde ich auch versuchen zu halten sofern ihr euch gut versteht und dann soll dein mann alleine mit den kindern zum essen dahin gehen.mich würde der schwiegervater erst wieder zu gesicht bekommen wenn er sich entschuldigt und auch nur,wenn ich das gefühl hätte es ist ernst gemeint und er weiß wofür(nicht dass er das nur macht weil ihm die anderen sonst auf's dach steigen).
wünsche dir viel kraft und erfolg :)
lg
sandra
Hallo Sandra,
danke! Antwort siehe unten....
LG Franka
Er hat es vergessen, was für einen Sinn hätte es, ihn jetzt dafür zu bestrafen?
Diese Charaktereiogenschaft ist bei ihm so eingefahren, dass er sie nicht mehr bemerkt. Er weiß (wenn man der Schwmu glauben will) hinterher nicht mehr, was er getan hat. Wie wenn jemand eine andere schlechte Angewohnheit hat, die er selbst nicht bemerkt, zum Beispiel Nägel kauen. Was nützt es, wenn du am nächsten Tag sagst: Gestern hast du in meiner Anwesenheit Nägel gekaut, ich will, dass du dich entschuldigst. Was soll das helfen? Und vor allem, wie willst du es beweisen, wenn der andere fest davon überzeugt ist, keine Nägel zu kauen? Das geht nur, wenn du ihn genau in dem Moment, wo er es tut, darauf aufmerksam machst.
Willst du das Verhalten deines Schwvaters ändern, musst du SOFORT reagieren. Du bist ja bereit zu einem Konflikt, willst sein Verhalten nicht mehr einfach so hinnehmen. Er lässt dich hinterher nicht zu Wort kommen, weil er den Raum verlässt? Dann musst du währenddessen reagieren. Du musst in dem Moment seines schlechten Verhaltens zeigen, dass du nicht bereit bist, das zu akzeptieren, später hast du ja die Chance dazu nicht mehr (da er es schon wieder 'vergessen' haben wird).
Ich hätte da zwei mögliche Ansätze: Der erste wäre wohl mein Weg: Wenn mich der Mann anschreit und ich dabei weiß, dass es eh in seinem Weltbild keine Konsequenzen haben wird, dass er das Schreien schon morgen wieder vergessen hat und auch nichts damit zu bezwecken erhofft, muss ich ihn dabei nicht ernst nehmen. Ich würde während des Schreiens mein spöttischstes und erstauntestes Gesicht aufsetzen, dass ich habe. Wahrscheinlich große Augen machen, die Augenbrauen hochziehen und dann anfangen zu grinsen. Jetzt gibt es zwei mögliche Reaktionen seinerseits: Entweder er verlässt nach dem Schreien den Raum wie gehabt und hat alles wieder vergessen, wenn er wieder kommt, dann ist es eben so. Ich fühle mich dabei nicht so schlecht als wenn ich unterwürfig oder geschockt dagesessen hätten. Würde es dabei belassen. Oder aber er ist durch mein Verhalten irritiert. Dann würde er vielleicht nachfragen ("Was grinstn du jetzt so blöde?!") oder mich auf andere Art und Weise zu Wort kommen lassen. Das ist ja genau das, was dir bisher gefehlt hat. Du konntest nicht Kontra geben, weil er sofort den Raum verlassen hat. Nun kannst du Kontra geben, musst dir nur überlegen, was du sagen willst. Mit solchen aufbrausenden Menschen kann man keine langen Diskussionen führen. Sie werden dich unterbrechen und sofort korrigieren wollen, wenn du einen Vorwurf vorgebracht hast. Du kannst zum Beispiel nicht sagen "Ich fühle mich unwohl, weil" denn sofort würde er etwas zu sagen haben und dein zweiter Teilsatz würde im Sturm seiner Worte ertränkt. Ganz wichtig ist also, dass dein erster Teilsatz die eigentliche Information enthält. Zum Beispiel in dem Fall: "Ich kann dich nicht ernst nehmen, wenn du so rumbrüllst." Selbst wenn du hier nur dazu kommst, die erste Hälfte zu sagen, ist das ja schon Information genug. Falls er wider Erwarten danach noch ruhig ist, kannst du noch hinzufügen: "Du kannst dich gerne in einem ruhigen Tonfall von Erwachsenem zu Erwachsenem mit mir unterhalten. Dann höre ich mir deine Kritik gerne an."
Die zweite Möglichkeit, die du hast, sofort zu reagieren, ist wahrscheinlich populärer und würde auch in Selbstverteidigungskursen wohl eher empfohlen. Du guckst ihm fest in die Augen, erhebst dich oder richtest dich auf, nimmst die Hand nach vorne und sagst: "Stop. Rede nicht so mit mir." Wieder extra kurz gewählt, damit die Information auch durchdringt, weil er ist ja seinerseits gerade am Schreien. Durch diese Reaktion von dir hast du den Vorteil, dass er hinterher nciht einfach behaupten kann, es wäre nichts vorgefallen. Er kann vielleicht sein eigenes Verhalten ehrunterspielen oder ignorieren, aber durch diene Reaktion, die er nicht einfach ausblenden wird, setzt du quasi einen "Erinnerungsmarker", auf den du dich dann berufen kannst, wenn du später noch eine Entschuldigung einfordern willst. Wenn du noch mehr Gelegenheit bekommst, dann nenne auch die Sachen beim Namen, die du ihm später vorwerfen willst. Wenn er zum Beispiel schreit: "In meinem Hause rede ich wie ich will!", sagst du: "Ich gehe jetzt, denn ich will mich nicht anschreien/beleidigen lassen." Jetzt hast du es ausgesprochen, dann kann er es später nicht mehr so einfach leugnen. Hätte er (wie in seiner Wahrnehmung) gar nicht geschrien, müsste er das ja schon genau in dem Moment leugnen. Zum Beispiel sagt er: "Ich schreie doch gar nicht." Dann hast du wiederum die Gelegenheit, ein ruhiges Gespräch einzufordern: "Gut, dann lass uns in ruhigem Tonfall darüber reden." Dabei musst du auch selbst extra ruhig sprechen, das färbt dann auch ab.
Je nachdem, wie viel "Erziehungsarbeit" du in einen alten Mann noch investieren willst, kannst du ihm ja auch ein Erfolgserlebnis gönnen, falls er sich zu einem ruhigen Gespräch durchringen kann. In deinem letzten Fall hättest du vielleicht sagen können: "Du hast recht, es war nicht nett, diesen Arzt einen Pfuscher zu nennen. Ich war mit seiner Arbeit nicht so zufrieden und werde auch weiterhin zu einem anderen Arzt gehen, aber mein subjektiver Eindruck muss ja nicht unbedingt richtig gewesen sein und deswegen war es unfair, ihn vor anderen schlecht zu machen." So würde er merken, dass er auch im ruhigen Gespräch sein Ziel erreichen kann. Das schlechteste, was du machen kannst, wäre, ihn mit Argumenten niederzuringen, wenn er sich denn mal zu einer ruhigen Diskussion hinreißen lässt. Dann wird er wohl lieber wieder seine alte Schiene fahren.
Im Grunde zeigt er damit ja auch nur, dass er sehr schwach ist und Angst hat. In seiner Welt haben Väter das Sagen, doch sein Weltbild bröckelt. Frauen argumentieren mittlerweile genauso gut wie Männer. Nur so eine laute Stimme haben sie noch nicht. Außerdem sind sie oft anfälliger für Beleidigungen. Das sind also die einzigen zwei Verbündeten, die ihm geblieben sind, seine Welt so zu erhalten, wie er sie kennt. Willst du ihn dauerhaft dazu bringen, diese beiden Verbündeten zumindest dir gegenüber aufzugeben, musst du ihm zeigen, dass sich das lohnt.
Brillianter Beitrag!
Ulrike
Hallo,
ich möchte mich für Eure Beiträge alle ganz herzlich bedanken!
Ich hab mir noch viele Gedanken gemacht, auch über Eure Beiträge. Ob ich vielleicht wirklich gar nicht mehr hingehen soll.
Ich hab nochmal mit meiner großen Tochter darüber geredet, ich hab ihr halt gesagt, wenn wir morgen wieder hingehen, dann bin ich mal gespannt, wie es wird, ich werde mit dem Opa kein Wort reden. Sie sagte: ich würde an deiner Stelle gar nicht hingehen. Ich würde warten, bis er sich entschuldigt.
Das fand ich unglaublich stark von meiner Tochter.
Aber ich hab mir überlegt, ich mach das in zwei Schritten. Damit mir niemand den Vorwurf machen kann, dass ich es übertreibe. Ich werde heute hingehen und meinen Schwiegervater ignorieren. Dann gibt es folgende Möglichkeiten. Entweder, er merkt es gar nicht oder tut so, als merke er es nicht. Dann wird nach dem Besuch nichts anders sein als vorher, und ich werde mich weiterhin so verhalten. Oder ihm wird es missfallen, dass ich ihn ignoriere und mich drauf ansprechen. Ich werde ihn knapp dran erinnern, warum ich mich so verhalte, und dann wird er entweder gar nichts mehr sagen und vor sich hin sauer sein, oder er wird wieder loslegen mit einer Schimpftirade, dass ich unmöglich bin usw., woraufhin ich dann auf jeden Fall sofort aufstehen und das Haus verlassen werde mit dem Hinweis, dass ich mich nicht mehr wohlfühle und deshalb gehe. Und dann werde ich wirklich erst wieder hingehen, wenn er sich entschuldigt. Und die Kinder werde ich natürlich mitnehmen. Nur dann wird ihnen der Ernst der Lage bewußt werden. Und ich hätte kein gutes Gefühl, wenn die Kleine dort allein bleibt unter den Voraussetzungen. Die Große muß aus anderen Gründen nämlich sowieso mit mir mit.
Vielleicht wird er auch alles abstreiten, wenn ich ihm erkläre, warum ich mich ab jetzt so verhalte, weil das ja immer seine erfolgversprechende Taktik war. Er wird mir einreden wollen, ich hätte mir alles eingebildet. Aber dieses Mal habe ich mein bestes Alibi dabei, nämlich meine Tochter. Und dieses Mal werde ich auch darauf bestehen, was vor zwei Wochen vorgefallen ist. Ich hab seine Sätze noch wörtlich im Ohr.
Dass er wirklich vergessen hat, was war, also da bin ich mir nicht so sicher. Die anderen behaupten das. Vielleicht behauptet er es selber. Ich hab mich nur gefragt, warum er am nächsten Tag plötzlich schlimmen Durchfall bekam, der eine ganze Woche anhielt, es ging ihm so schlecht, dass er sich nur noch ins Bett legen konnte, und er weigerte sich, zum Arzt zu gehen? Meine Schwiegermutter besorgte ihm dann Medikamente, die nichts geholfen haben. Ich persönlich hab in der Vergangenheit schon oft Durchfall bekommen, wenn mich psychisch was belastet hat, und der ging erst weg, wenn das Problem geklärt war. Mein Schwiegervater ist schon alt und gesundheitlich sehr angeschlagen und hatte auch schon am Darm seine Krankheiten, bei jedem Schub rannte er sofort zum Arzt, und jetzt hat er sich die ganze Woche geweigert, zum Arzt zu gehen, obwohl er wegen dem Durchfall fix und fertig und total geschwächt war. Schon komisch. Meine Schwmutter konnte vor Sorge schon nicht mehr schlafen.
Vielleicht wird mein Schwiegervater auch erstmal gar nicht reagieren, dafür aber meine Schwiegermutter. Ich werde ja nicht nur ihn ignorieren, sondern auch sonst kein Wort zuviel reden. Wenn meine Schwiegermutter wieder mit mir tratschen will, werde ich abblocken. Sie wird vielleicht als erste fragen, was los ist. Und dann werde ich ihr sagen, dass man mir hier an dieser Stelle vor zwei Wochen ganz klar gesagt hat, dass ich meinen Mund zu halten hätte in Zukunft. Und dann ist echt offen, wie es weitergeht.
Es ist schon doof, dass es bei denen ist, somit hat mein Schwiegervater psychologisch gesehen die Oberhand. Wenn wir uns in einem Restaurant treffen würden aus anderem Anlass, dann wäre das ein neutraler Boden und für mich viel leichter, klar zu reagieren. Aber ich muß mir das einfach bewußt machen. Wenn mein Schwiegervater dort allein wohnen würde, würde ich wahrscheinlich schon jetzt nicht mehr hingehen, aber meine Schwiegermutter wohnt ja auch da, und sie hat mich gestern nochmal ausdrücklich daran erinnert, dass sie sich freut, wenn wir morgen zum Essen kommen. Wir gehen übrigens immer ohne meinen Mann, weil der arbeitet (nur wegen dem Tip, ich soll meinen Mann alleine mit den Kindern schicken).
Vielleicht entschuldigt er sich ja auch, wenn er merkt, dass er wirklich was angerichtet hat und dass es mir ernst ist. Ihr habt schon recht, bisher hat er noch nie Widerstand in diesem Sinne bekommen. Wobei ich auch nicht weiß, ob er jemals so extrem wie bei mir zu anderen war. Ich habe immer das Gefühl, dass er sich von mir allein durch meine Existenz provoziert fühlt. Wie gesagt, hat mein Mann mir mal erzählt, dass sein Vater, nachdem er mich das erste Mal kennengelernt hat (ich war dort mit ca. 5 oder 10 anderen Leuten zum Suppeessen eingeladen) zu ihm gesagt hat, ob ich etwa der Typ Frau sei, auf den er stehe? Ich sei nicht der richtige Umgang für ihn. Punkt. Und das nur, weil ihm mein Schlüsselanhänger nicht gefallen hat, den mir meine Schwester geschenkt hat. Er hat mir auch erst nach der Hochzeit das Du angeboten. Als letzter von allen Verwandten, die ich zum Teil schon sehr lange duzen durfte, und sogar Freunde meiner Schwiegereltern haben mir davor schon das Du angeboten. Meine Eltern haben meinen Schwiegereltern an der Hochzeit das Du angeboten (mein Mann hat meine Eltern schon lange geduzt), und ich hatte das Gefühl, dann waren meine Schwiegereltern im Zugzwang, dass sie ja dann auch mir das Du anbieten müssen. Nach der Hochzeit. Meine Schwägerin, die andere Schwiegertochter, durfte meine=ihre Schwiegereltern schon lange vor der Hochzeit duzen! Meine Tochter hat übrigens auch auf mein Nachfragen gesagt, dass der Opa zu ihr oder ihrer Schwester noch nie so gemein war wie zu mir. Das bestätigt mich auch darin, dass er nicht nur so einen Grundcharakter hat, sondern speziell was gegen mich hat.
Im Prinzip habt Ihr schon recht damit, dass ich nicht mehr hingehen sollte, aber ich habe ein schlechtes Gefühl, weil ich vor zwei Wochen nicht so reagiert habe, wie ich eigentlich wollte. Ich fühlte mich total überrumpelt und hätte mir gewünscht, anders zu reagieren. Nun heute bin ich darauf vorbereitet, und wenn er wieder in eine Richtung reagiert, die mir mißfällt (also sich nicht entschuldigt und mir mein Verhalten vorwirft), dann kann ich viel besser so reagieren, wie ich es eigentlich will. Und dann kann ich viel besser dazu stehen, nicht mehr hinzugehen. Da braucht man in dieser Verwandtschaft nämlich viel Kraft und Selbstüberzeugung dazu.
Ich möchte auch gar nicht streiten, mich verteidigen oder sonstwas. Ich möchte einfach nur in Ruhe eins mit mir selbst sein, mich achten und jeden Tag in den Spiegel sehen können und mir sagen können, ja, das bin ich, und es ist gut so, wie ich bin. Ich möchte, dass meine Kinder Respekt vor mir haben und nicht denken, die Mama kann man ja anpöbeln, die lässt sich alles gefallen. Auf keinen Fall will ich, dass meine Tochter womöglich sich genötigt fühlt, in die Mama-Retter-Rolle zu schlüpfen. Sie ist ohnehin ein sehr sozialer Mensch.
Deine Tips, unilein, sind sehr gut durchdacht. Ich hab mir alle einzeln für mich überlegt. Aber z.B. ruhig grinsend da sitzen, während er mich beschimpft, das kann ich nicht. Das würde mich trotzdem verletzen, und das Grinsen wäre nur eine Maske, von der mein Innerstes sich nicht blenden lassen würde. Da versuche ich nachher lieber die zweite Möglichkeit. Oder sogar die dritte.
Vielleicht kann ich ja nachher Positives berichten.
Vielen Dank für Eure Tips, sie sind mir wirklich eine große Hilfe!
LG Franka
Ich frage mich, ob der Mann Depressionen hat oder sonstwie krank ist? Offensichtlich hat er Wahrnehmungsprobleme.
Ich würde sobald er so ausfällig wird, ruhig sagen: ich gehe jetzt. und das dann auch zügig tun.
Alternativ: Stoppschild basteln und hochhalten.
Andere Frage: hast Du mal zurückgebrüllt?
Gruß
manavgat
Hallo manavgat,
mir kommt es vor, als scheint er einen Machtkampf draus zu machen.
Wir waren ja nun vorhin wieder beim Essen dort. Die Kinder und meine Schwiegermutter waren wie immer, haben alle durcheinander fröhlich drauflosgeplappert. Ich hab einfach nur das nötigste mit den Kindern geredet, meine Schwiegermutter begrüßt und in dem ganzen Trallala mich schweigend an den Tisch gesetzt. Mein Schwiegervater hat sich an den Tisch gesetzt und jedem Schüsseln hingehalten zum Schöpfen bzw. alle Personen einzeln gefragt, ob sie Gemüse, Kartoffeln etc. haben wollen? Nur mir hat er nichts angeboten. Ich hab mich dann einfach selbst bedient. Als er Sprudel haben wollte und nicht an die Flasche kam, weil sie neben mir stand, ist er aufgestanden, um den ganzen Tisch gelaufen, um an die Flasche zu kommen und sich was einzuschenken. Das hat er noch nie gemacht.
Bisher war es so, dass er mich genauso fragte wie die anderen, ob ich Karotten, Kartoffeln etc. haben will. Und bisher hätte er in der Situation gefragt, ob ich ihm die Flasche geben kann.
Für mich kam es ganz klar als eine Kriegserklärung rüber. Dabei habe ich ja nur, wenn man es genau nimmt, gemacht, was er wollte, nämlich nichts mehr geredet. Natürlich hat meine Schwiegermutter wieder tausend Fragen zu allen möglichen Themen gestellt, ich hab aber meistens nur genickt oder mit den Schultern gezuckt, um sie nicht ganz im Regen stehen zu lassen. Obwohl ich ihr hätte viele Fragen ausführlich beantworten können. Mit den Kindern hab ich normal geredet.
Ich glaube, wer nun allen Ernstes denkt, und dabei meine ich vor allem meine Schwmutter und meinen Mann, dass mein Schwvater diese Aktion vor zwei Wochen vergessen hat, der läßt sich ganz schön leicht hinters Licht führen. Mein Schwiegervater weiß noch alles. Sonst hätte er sich ja total unbefangen verhalten und sich über mein Schweigen gewundert. Das hat er überhaupt nicht.
Wenn er glaubt, er kann mich mürbe schweigen, hat er sich getäuscht. Sicherlich denkt er, dass alle Frauen sind wie seine eigene, und glaubt, dass ich morgen angekrochen komme und um seine Aufmerksamkeit bettele. Ich denke aber nicht dran. Ich hab mich vorhin gefragt, warum er mich überhaupt an seinem Esstisch duldet und wartete geradezu darauf, dass er mich vom Tisch verweist. Da er mir ja sowieso nichts anbietet? Aber wahrscheinlich findet er es genugtuender, mich wegzumobben, bis ich freiwillig gehe. Dann muß er sich nicht den Vorwurf anhören, er hätte mich rausgeworfen.
Eigentlich dachte ich, bei dieser Stimmung kriege ich bestimmt keinen Bissen runter, aber es ging doch. Wobei ich mir trotzdem noch nicht sicher bin, ob ich nächste Woche nochmal hingehe oder nicht. Ich weiß nicht, ob ich mir sein Verhalten antun will. Ich warte jetzt mal ab, ob meine Schwiegermutter was sagt oder nicht. Vielleicht hat sie die eisige Stimmung nicht bemerkt wegen der Kinder, vielleicht aber doch und denkt, irgendwann wird sie schon nachgeben, oder aber sie wird etwas sagen. Meine Schwiegermutter wird ansonsten nämlich als erste am Tisch zusammenbrechen. Die hält das nicht lange aus.
Auf jeden Fall weiß ich jetzt wenigstens, dass er den anderen was vorspielt mit seiner "war was?"-Taktik. Umso mehr kann ich erwarten, dass er sich bei mir entschuldigt. Und ich KANN warten.
@manavgat, zu Deinen Tips: beim nächsten Mal, wenn er wieder ausfällig wird, werde ich gehen. Ein Stoppschild werde ich zwar nicht basteln, aber ich kann's mir ja in die Handinnenfläche malen und die dann hochhalten. Das kapiert er sicherlich auch.
Das mit dem Zurückbrüllen habe ich einmal gemacht. Das war bei dem Streit vor vier Jahren. Das war ja dann das, was sie mir absolut vorgeworfen haben. Bei dem Streit hab ich inhaltlich alles richtig gemacht und gesagt, mein Fehler war, meine Schwiegermutter anzubrüllen. Aber ich war halt so in Sorge, ich dachte, meiner Tochter wäre was passiert und der Krankenwagen hat sie mit Blaulicht mitgenommen, weil meine Schwiegermutter es nicht für nötig gehalten hat, mich mal aufzuklären.... da sind die Pferde mit mir durchgegangen. Mein Schwiegervater machte mir damals die größten Vorwürfe, dass ich meine Schwiegermutter angebrüllt habe, das sei respektlos (das sagt gerade er!!!) und sogar mein Mann fand das sehr schlimm. Da ich wegen diesem einen Vorfall plötzlich als diejenige galt, die ihre Gefühle nicht im Griff hat und nur herumbrüllt (obwohl es nur das eine Mal war), hab ich mir geschworen, nie mehr laut zu werden und bin es auch wirklich nicht mehr geworden! Im Gegensatz zu ein paar anderen! Ich möchte eigentlich mir das Zurückbrüllen auch gar nicht angewöhnen, denn ich habe schon als Kind immer die Ohren verschlossen, wenn meine Mutter zu brüllen angefangen hat. Wer hört da schon zu? Und soll ich mich wirklich auf die gleiche Stufe stellen wie mein Schwiegervater?
LG Franka