Hallo,
langsam bin ich nur noch wütend und genervt von meinem Mann. Wir haben uns dieses Kind beide gewünscht und in der Schwangerschaft war er echt toll. Aber jetzt…
Unser Sohn ist nicht einfach er ist vermutlich fast blind, schwerhörig und hat noch ein paar andere Probleme.
Ich kümmere mich und beschäftige ihn fast den ganzen Tag und mein Mann „flüchtet“ zu Kumpels, Einkaufen (3 Std.!?!? und bringt nur ein Brot mit) oder Sonderschichten. Seit der Geburt sehe ich andere Leute nur, wenn ich zum Arzt mit dem Kleinen bin.
Wenn ich meinen Mann zwinge dem Kleinen mal die Flasche zugeben ist er genervt und meckert, wenn der Kleine dann einmal hustet oder jammert, bekomme ich Ihn sofort zurück oder er legt ihn in die Wippe.
Einmal hat der Kleine geweint und er hat ihn angeschrien, danach hat der Kleine auch erst richtig losgelegt.
Wenn der Kleine gut drauf ist, singt er ihm auch mal was vor oder spielt mit ihm.
Aber meistens jammert oder weint der Kleine, weil er beschäftigt werden möchte. Ich kann aber nicht immer muss auch mal Haushalt machen oder zum Klo.
Heute war es ganz schlimm (mich nervts nicht, der Kleine muss halt mal jammern), aber mein Mannist voll ausgeflippt und hat er sogar gesagt, dass er das am liebsten rückgängig machen würde (dabei hat er in die Richtung von meinem Sohn genickt).
So kann das doch nicht weitergehen, gibt es einen Weg das das besser wird? Wie kann ich die beiden mal alleine lassen, ich fühle mich manchmal schon wie ein Einsiedler.
LG Telula & Sohn (8Mon)
Vater mag seinen Sohn nicht, was tun?
Hast Du mal mit Deinem Mann in Ruhe gesprochen?
Für mich hört sich das so an, als ob er hoffnungslos überfordert ist mit der Situation.
Während der Schwangerschaft hat er vermutlich davon geträumt, mit seinem Sohn Fußball zu spielen, über die Wiese zu toben und ähnliches und nun habt Ihr ein behindertes Kind und sein ganzes Weltbild ist kaputt.
Aber Du meisterst die Situation, nimmst Dein Kind so an, wie es nunmal ist, während er das vielleicht nicht kann.
Also rede mit ihm, dringend!
Ich denke, wenn Du Deinen Mann zwingst, sich mit dem Kind zu beschäftigen, machst Du es ungewollt viel schlimmer. Ich denke auch, dass er einfach völlig überfordert ist, nicht, dass er ihn nicht mag! Fast blind, schwerhörig und andere Probleme?!? Ich glaube, damit wäre ich auch überfordert und ich finde toll, dass Du Euren Sohn einfach so annimmst und das meisterst, es ist sicher nicht immer leicht!!!
Unsere Tochter hatte immer mal wieder Phasen, wo mein Mann oder auch ich mit ihr überfordert waren und uns gefragt haben, was machen wir nun?!?
Ich an Deiner Stelle würde die 2 NICHT zwingen allein zu bleiben!!!
Hast Du niemanden anders, der EUCH mal das Kind abnehmen kann (Familie, Freunde, Babysitter)? Dir fehlt sicher nicht nur die Zeit für Dich sondern auch die gemeinsame Zeit mit Deinem Mann!!!
Ich denke auch er ist überfordert, weil er sich seinen sohn anders vorgestellt hat und es wäre vielleicht gut, wenn er es tut, therapeutische unterstützung anzunehmen um zu lernen, das sein sohn wertvoll, aber anders ist.
es gibt familienhilfe von der stadt das ist dann kostenlos.
Menschen sind unterschiedlich darin, ein behindertes Kind anzunehmen.
Was in deinem Mann vorgeht, weiß ich natürlich nicht.
Ich schreibe mögliche Gedanken auf, mit denen ich dich nicht verletzen möchte, die ich aber schon gehört habe.
1. Warum hat es UNS getroffen?
2. Warum konnte ich kein gesundes Kind zeugen? (Meine Kumpel haben gesunde Söhne)
3. Warum soll ich mir Mühe geben, er kriegt das sowieso nicht mit.
4. Was soll werden? Solange ich lebe, werde ich mir Sorgen machen müssen.
5. Ich werde nie stolz sein können, dass mein Kind selbständig etwas besonderes leistet.
Dein Mann kann noch nicht annehmen, dass er nicht das Kind bekommen hat, was ihr euch gewünscht und erhofft habt, er geht durch seine ganz persönliche Hölle.
Wenn dein Mann dafür offen ist, solltet ihr, wie schon vorgeschlagen wurde, Hilfe in Anspruch nehmen.
Alle guten Wünsche für euer Kind
Ich denke auch wie schon geschrieben wurde das dein Mann überfordert und auch sehr traurig ist, klar es ist euer Sohn so wie er ist, aber ich denke er kann es nicht verarbeiten oder verstehen wieso es euch getroffen habt. Würde er Hilfe von aussen annehmen?
Hallo Telula, ganz viel Respekt vor dir und wie du mit der Situation umgehst. Wahrscheinlich ist dein Mann wirklich komplett überfordert. Ganz viel Kraft und alles Gute für deinen Kleinen
hallo,
nein so kann es nicht weitergehen
habt ihr in ruhe über euer schicksal gesprochen
ihr solltet fest zusammen halten
mein tipp wäre alles gemeinsam machen
liebe grüße manja
Guten morgen!
Das ist eine enorme Belastung für Dich. Mein Sohn ist als Säugling schwer erkrankt, hatte auch Hirnblutungen mit Gewebeuntergang und somit auch eine ungewisse Zukunft vor sich. Das IST einfach eine richtig schlimme Zeit. Und da Du im Moment vieles alleine bewältigen musst, kann es so auf keinen Fall bleiben.
Mein Rat: Seid Ihr in einem SPZ? Wir konnten damals Elterngespräche mit einer Psychologin in Anspruch nehmen, alleine oder zu zweit, je nach Bedarf. Dort kann man auch mal einfach alles nochmal erzählen, wird verstanden. Es gibt auch Elterngruppen, die sich regelmäßig zum Austausch treffen. Manche Eltern müssen auch einen richtigen Trauerprozess durchlaufen, um die Vorstellung von einem gesunden Kind loszulassen und ein Leben mit dem behinderten Kind anfangen zu können; Männer scheinen da eher davon betroffen zu sein. (Du schreibst, er war in der SS sehr engagiert. Ich gehe mal davon aus, dass er sich sein Leben mit Kind in den schönsten Farben ausgemalt hat - und dann das!)
Ich erinnere mich noch, wie traurig ich war, als ich dachte "mein Sohn wird mir nie in meine ausgebreiteten Arme entgegenlaufen". Bis ich ein fröhliches, wild mit ihrem Rollstuhl rumkurvendes Mädchen gesehen habe, da wusste ich, "das Kind hat ein tolles Leben".
Holt Euch wirklich Hilfe. Dein Mann braucht, denke ich, eine Perspektive. Und DU brauchst einen "funktionierenden" Mann
Wünsche Euch alles Gute!
O.
Hallo Telula,
deinem Mann kannst du nicht helfen. Das muß er selber verarbeiten, bzw. sich Hilfe suchen. Aber derzeit ist er wahrscheinlich noch nicht daran interessiert.
Da du wahrscheinlich ein sehr anstrengendes Leben mit deinem Sohn noch vor dir hast, solltest du mit deinen Kräften gut haushalten und dir hilfe holen. Dir steht sehr viel Hilfe von staatlicher Seite zu. Laß dich von einer Sozialmitarbeiterin des SPZ oder Lebenshilfe e.V beraten. Nein, mit deinen Mann kannst du deinen Sohn guten Gewissens nicht allein lassen, aber es gibt genügend andere menschen, die dir helfen können. Hast du den SBA beantragt? Ich denke, sobald er 1 Jahr wird, würde er auch eine Pflegestufe bekommen können (naja, Ferndiagnose ). Rede klar mit deinem Mann, dass du es nicht akzeptieren kannst, wie er euren gemeinsamen Sohn behandelt und übersieht. Wenn dein Sohn nicht noch eine schwere geistige Behinderung hat, könnte er vielleicht mit der Hilfe von Hörgeräten oder Implantaten hören lernen.
Was sind denn die genauen Diagnosen der Ärzte für deinen Sohn? Mein Kleiner ist z.B. auf einem Auge (links) fast blind wegen einem unterentwickeltem Sehnerv. Der kann aber trainiert werden (in dem jungen Alter) und so kann das fast blind sich zum positiven wandeln.