zunehmender Alkoholkonsum

Hallo

Vor einiger Zeit hatte ich ein Thema eröffnet:
http://www.urbia.de/forum/index.html?area=thread&bid=16&tid=2693953&pid=17068186

Die Lage spitzt sich meiner Meinung nach zu.
Mein Mann konsumiert nun täglich, bereits auf dem Nachhauseweg von der Arbeit Alkohol.
Er erzählte es mir selbst.
Jeden Tag nach Feierabend macht er mit seinem Kollegen an der Tanke halt und sie genehmigen sich ein Six-Pack Bier.

Zu Hause geht es dann weiter.
Während und nach dem Abendessen genehmigt er sich einen Cocktail.
Irgendwann schläft er erschöpft und fertig ein.

Ich empfinde ihn nicht als betrunken, aber ich habe Angst, das er abrutscht.
Er ist so verschlossen und redet kaum noch.

Ich komme einfach nicht an ihn heran.

Gestern Abend hab ich versucht mit ihm über den nun täglichen Alkoholkonsum zu sprechen.
Er würgt mich dann ab und sagt, das ich spinne.

Das Gespräch wurde von ihm beendet, in dem er mich einfach stehen ließ.

Ich trinke auch gerne mal ein Glas Wein. Aber das kommt so selten vor. Ich würde mir niemals Abends eine Flasche für mich aufmachen, höchstens, wenn mal Besuch da ist.

Viele sehen das wahrscheinlich gar nicht so eng, aber ich habe Angst.
Erstens weil mein Mann so unglücklich ist und ich das genau spüre, zweitens, weil er nicht aus sich raus gehen kann.

Wie soll ich mich verhalten?

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"Er würgt mich dann ab und sagt, das ich spinne."

Sehe ich auch so, nicht böse gemeint!
Vor der SS und der Stillzeit hab ich mir auch mal 3 Bier am abend getrunken oder einen Vodka nach dem Essen, nach der Arbeit auch mal eine SIX Pack.

Ich sehe das nicht so eng!
Solange er nicht wikrlich besoffen rumrennt geht das auch noch, wenn es natürlich immer mehr wird, würde ich mir auch sorgen machen.

LG

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jo hau rein das Zeug....

unglaublich verantwortungslos und dein Kind säuft mit.

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Daß man nur alkoholkrank ist, wenn man "besoffen rumrennt" ist ein Irrglaube.

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Hallo,

die Regelmäßigkeit würde mir auch Sorgen machen,

das blöde ist ,ein süchtiger gesteht sich nicht einfach so ein süchtig zu sein
schließlich hat er ja alles im Griff

sag ihm ehrlich das du dir sorgen machst
auch um die Familie
es sind schon viele Familien am Alkohol zerbrochen
bitte ihn auf Alkohol zu verzichten


http://www.anonyme-alkoholiker.de/

liebe Grüße Manja

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Tut mir leid, ich kann mich Dascha NICHT anschließen. Ich schreib es ungern, aber rußlanddeutsche Familien (habe einige in meiner Umgebung) sehen Alkoholkonsum vollkommen anders ! Da gehören Wassergläser voll Wodka und auch Bier zum täglichen Leben dazu. Nein ! Ist KEIN Vorurteil, bevor einer loshackt - ich erlebs ja laufend. Und ich hab mit Dutzenden rußlanddeutscher Soldaten täglich zu tun !! Die Einstellung ist einfach vollkommen anders !

Ich sag Dir klipp und klar, dass Dein Mann bereits auf dem allerbesten Wege ist, richtiger Alkoholiker zu sein, wenn er ihn täglich braucht. Und was das Schlimme ist, DU kannst ihm nicht mal helfen. Er muss selber wissen, dass es zuviel ist. Du kannst ihm höchstens klarmachen, dass Du ganz sicher nicht mit einem Alkoholiker zusammen sein willst. Um keinen Preis. Hier kannst Du Dir auch bei den anonymen Alkoholikern Rat und Argumentationshilfe holen.
Sorry, ich war mit einem Alkoholiker verheiratet, ich kenn sowas - er muss selber auf den Trichter kommen, sonst hilft nichts.
Wenn er nicht spricht, warum es ihm schlecht geht, kann man ihm auch nicht helfen - hat er sonst keine Vertrauensperson ? Notfalls seine Mutter/Schwester usw ?
Alles Gute.
LG Moni

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Dem kann ich nur zustimmen. Ich habe auch Spätaussiedler im Freundeskreis und der Umgang mit Alkohol ist ein völlig anderer. Was ich schon als Alkoholismus ansehe, ist bei denen noch völlig im normalen Rahmen. Und das meine ich nicht abwertend. Ich mag meine Freunde.

Ich habe in der Verwandtschaft auch eine Alkoholikerin gehabt. Sie hat es nie geschafft, aus dem Sumpf rauszukommen und ist nun vor Kurzem mit nur 50 Jahren verstorben. Der jahrelange Raubbau, den sie ihrem Körper angetan hat, hat halt letztendlich Konsequenzen gehabt.
Natürlich hat ihre Familie versucht, ihr zu helfen. Es hat einige Jahre gedauert, bis sie erkannt haben, dass sie da doch alleine raus muss. Wer nicht selber entziehen will, der wird nach dem Entzug sofort wieder rückfällig.

Sprich mit deinem Mann. Sag ihm, du machst dir Sorgen und er soll sich doch bitte Hilfe holen, so lange es noch nicht zu spät ist. Und er muss ja auch garnicht in der Firma verharren, wenn er dort so schlecht bezahlt wird. Er soll weiter suchen, bis er was Besseres gefunden hat und die aktuelle nur als Übergangslösung ansehen.

Ich hab übrigens mal gelesen, dass schon 1 Gewohnheitsbier am Tag der Beginn einer Alkoholsucht sein kann.

LG
Sassi

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Hallo,

mein Vater war Alkoholiker, ich leide noch IMMER an den Folgen meiner Kindheit. Meine Eltern haben sich getrennt, da war ich ca 4 Jahre alt. Die Jahre danach erlebte ich meinen Vater nur mit Bierflasche und/oder Kornflasche hinter der Microwelle in der Küche.

Es war so schlimm, dass er teilweise sogar betrunken im Bett lag, während ich als 10jährige mit einem Säugling (meiner Halbschwester) alleine war und ich nicht ein noch aus wusste.

Mein Vater hat sich letztendlich totgesoffen (er ist an den Folgen seines Alkoholkonsums elendig verreckt, weil er zu feige war zum Arzt zu gehen).

Von daher habe ich kein Mitleid mit Müttern, die ihre Kinder nicht vor einem Alkoholkranken Menschen schützen. Vorallem, wenn es der eigene Vater ist.

Lass dich beraten, am besten noch heute. Werd aktiv. Du kannst ihm nicht helfen, dass muss er selbst. Aber du kannst eure Kinder schützen - es ist deine Pflicht als Mutter!

Letztendlich wird es aber wohl so ablaufen, dass er es nicht einsieht. Er hat ja kein Problem. Das haben dann nur die Anderen.
Die einzig logische Konsequenz ist halt die Trennung. Zumindest wäre es sie für mich.

Entweder er fängt sich, oder rutscht tiefer ab. Aber wenn ihn noch nicht mal der evtl. drohende Verlust der Familie aufhält - wer dann?

Ich wünsch euch alles Gute.

Gruß
Sandra

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Nach so einer Portion Alkohol empfindest Du ihn noch nichtmal als betrunken? Gut im Training würde ich sagen!

Wie so häufig bei Alkoholismus schätzen die Betroffenen ihre eigene Lage als sehr viel harmloser ein. ( er umgeht die unangenehmen Gespräche und würgt Dich ab).

Täglichen Alkoholkonsum, egal in welcher Menge, würde ich immer als bedenklich einstufen.

Solange Dein Mann jedoch keinen Leidensdruck (sondern Entspannung/Spaß) dabei empfindet hast Du es warscheinlich schwer, ihm das auszureden.




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Ich habe in der Psychiatrie gearbeitet, u.a. im Entzug. Reden hilft da oft wenig, wenn ein Alkoholiker einsehen soll, dass er Alkoholiker ist. Oft meinen sie immer, sie haben alles unter Kontrolle.
Ich würde sagen setz ihm das Messer auf die Brust: Alkohol oder ich! Wenn er nicht nein zu Alkohol sagt, dann zieh die Konsequenz und zieh aus, alles andere bringt nichts. Das sah ich im Beruf und sehe es heute bei meiner Tante, die immer noch mit ihrem Mann (Alkoholiker) zusammen lebt!
LG
Judith

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Stell ihn vor die Wahl:

er lässt seine Depressionen behandeln und macht eine Suchttherapie


oder

du stellst ihm den Stuhl vor die Tür.


Imho gibt es dazwischen nichts, schon gar nicht wenn Kinder mit im Haushalt leben.

Besser, du bist jetzt knallhart, als dass Du Co-Alkoholikerin wirst und irgendwann anfängst hinter ihm aufzuräumen.

Wenn Du auch krank wirst, durch den Stress, wen haben die Kinder dann?

Gruß und alles Gute

Manavgat

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Hallo havefun,

hier mal eine Meinung aus Sicht eines Mannes:

Grundsätzlich ist die beschriebene Situation nicht einfach. Insbesondere in Führungspositionen definiert man(n) sich durch das Gehalt. Ein solcher Wechsel nach unten ist ein Schlag ins Kontor, unabhängig von der finanziellen Sicherheit und einer Frau mit Beamtenstatus. Von daher ist die Reaktion Deinen Mannes zumindest prinzipiell nachvollziehbar.

Allerdings würde ich von einem Mann, der das Zeug zur Führungskraft hat, erwarten, dass er nach einer gewissen Zeit seine Wunden geleckt hat und sich der neuen Situation stellt.

Den Kindern zu sagen, dass Ihr arm seit, ist rational gesehen Unfug, würde mich aber hellhörig machen.

Zu beurteilen, ob Dein Mann auf dem Weg zum Alkoholiker ist oder Depressionen hat, wie hier schon angeklungen ist, steht mir nicht zu, ich bin weder Arzt, noch kenne ich die genauen Trinkmuster.

Zu Deiner eigentlichen Frage ’wie soll ich mich verhalten’:

Sprich Deinen Mann ruhig, sachlich und ohne Vorwürfe in einer Situation an, in der Alkohol kein Thema ist (z.B. Morgens am Wochenende, in Abwesenheit der Kinder). Vermeide DU-Botschaften und rede aus der ICH-Perspektive.

Sollte Dein Mann Dich weiterhin abwürgen, musst Du entscheiden, ob Du die harte Schiene fährst. Als Beamtin bist Du zumindest finanziell relativ unabhängig, was ein Gespräch auf Augenhöhe ermöglichen sollte.

Ich wünsche Euch alles Gute

Ralf