Wie fang ich am besten an? Vielleicht so...
Unser Sohn ist jetzt 4 Jahre alt. Bis ca. seinem 3. Geburtstag war ein Geschwisterkind noch überhaupt kein Thema. Heute ist es aber so, dass mein Mann der Meinung ist, dass ein zweites Kind uns und unserem Sohn gut tun würde.
Ich für meinen Teil jedoch schließe einen Familienzuwachs nicht vollkommen aus, meine Befürchtungen sind aber um einiges größer als der eigentliche Wunsch!
Warum das konkret so ist, möchte ich im folgenden so kurz wie möglich schildern - und mir letztendlich auch ein Stück weit von der Seele schreiben, weil mein Herz bei der Entscheidung dagegen letztlich auch ein wenig blutet.
Der eigentliche Hauptgrund ist der, dass die Erziehung (und der Alltag) unseres Sohnes uns doch ziemlich viel Kraft raubt. In irgendeiner Form ist er hyperaktiv. Nur gibt es keinen ärztlichen Befund darüber bisher. Hilfe seitens Kinderarzt oder der AWO haben wir nicht wirklich bekommen! Tatsächlich ist es so, dass wir seinem Bewegungsdrang kaum gerecht werden können und er sich permanent in irgendeiner Form lautstark mitteilen muß, unzufrieden und fordernd ist! Schließlich verhält es sich so, dass er eigentlich ständig danach verlangt, dass wir für ihn an Ort und Stelle eine "Zirkusvorstellung" veranstalten, weil er letztlich auch unglaublich ungeduldig ist und anspruchsvoll ist, was mir widerum auch in irgendeiner Form Angst einflößt!
Das nächste "Problem" ist, dass ich starke Neurodermitis habe die mich schon mein ganzes Leben mal mehr mal weniger stark in Beschlag nimmt: Mit meiner Schwangerschaft entflammte sie wieder so stark und war auch noch 3 Monate nach der Geburt so schlimm, dass ich einen 1-wöchigen Aufenthalt in einer Hautklinik machen mußte um dem wieder Herr werden zu können. Und auch jetzt hat sie mich wieder so weit im Griff, dass Kortisonpräparate offenbar unabwendbar sind und ich einen Zusammenhang zwischen dem unruhigen Familienalltag und meiner Beschwerden sehe.
Letztlich ist es auch noch so, dass ich Folge dessen auch nicht mehr besonders viel Vertrauen in meine Fähigkeit als Mutter habe und mich heute oft frage was ich denn falsch gemacht habe und woran es liegt, dass die Erziehung unseres Sohnes mehr Frust statt Lust bedeutet! Und dass, obwohl ich es eigentlich bei unserem Sohn doch eigentlich besonders gut gemeint hatte. Vielleicht gerade auch deshalb, weil er schon ein Schreibaby war.
steinigt mich nicht falls die eine oder andere meine Absicht hinter dem Beitrag in den falschen Hals bekommt. Letztlich fühle ich mich doch ein Stück weit hin und hergerissen in Bezug auf diesen Entschluß. Und dass, obwohl unser (hyperaktiver?!) Sohn uns schon sämtliche Kräfte raubt! Raupe Nimmersatt paßt letztlich wie die Faust aufs Auge...
LG sendet Karo, die traurig über unsere Situation ist, aber auch erleichtert diesen Beitrag in Worte gefaßt zu haben
Warum ich trotz Kinderwunsch kein 2. Kind mehr möchte
Hallo,
in erster Linie musst du und dein mann entscheiden wieviele Kinder ihr haben wollt und wenn es bei dir keines mehr werden soll, solltet ihr euch zusammensetzen.
Ich muss sagen mich erschreckt es zunehmend mehr, das Eltern für ihre Kinder einen ärztlichen befund möchten um es schwarz auf weiss zu haben: Mein Kind ist krank und ich kann nichts dafür!
Auch unser erster Sohn ist ein stark bewegungsfreudiger Junge und auch wir wurden sogar schon drauf angesprochen und ich möchte ihn in keine Schublade stecken lassen.
Er braucht viel Bewegung - Naund, Er braucht viel Zuwendung - Naund.....
Für uns ist er einfach ein Kind was mal nicht in der Ecke sitzt und Nintendo DS spielt oder die Glotze braucht.
Seid er in die Schule gekommen ist und sein Bruder auf der Welt ist, ist er auch etwas ruhiger geworden, denn auch die bewegungsfreudigen Kinder werden mal älter und hüpfen dann nicht mehr so rum.
AQuch wenn du in der ersten Schwangerschaft einen Neuro-Schub hattest, heisst das nicht, das es in der zweiten ebenfalls passiert.
In meiner ersten Schwangerschaft ging mein Heuschnupfen und in der zweiten kam er doppelt so stark wieder
LG
Hallo!
Erst mal solltest du mit deinem Mann über deine Bedenken sprechen.
Dann würde ich dir raten, mit deinem Sohn mal verschiedene Dinge zu versuchen.
Weißt du, meine Große ist auch seeeehr aktiv. Und ich wurde schon mehrmals gefragt, ob sie etwa Hyperaktiv sei?
Nun, ich verneine diese Frage immer. Denn ich bin nicht der Meinung, sie wäre hyperaktiv oder krank. Nein, sie hat einfach "Hummeln im Hintern" und kann keine Sekunde still sitzen!
Was mache ich dagegen? Nun, wir besuchen oft meinen Vater, der nur wenige Geh-Minuten von uns entfernt wohnt. Der hat einen riesigen Garten, wo meine Große rumlaufen und schaukeln und Fußballspielen und Radfahren kann so viel sie möchte.
Ich sehe diesen Bewegungsdrang nicht als Krankheit, sondern als natürliches kindliches Verhalten!
Was wollen wir denn? Kinder, die den ganzen Tag drin sitzen und fernsehen? Kinder die Bücher lesen? Nun, dann hätten wir keine Kinder bekommen dürfen.
Ich unterstelle nicht, dass du eine von den Müttern bist, die kaum rausgehen. Ich lese aus deinem Beitrag, dass du sehr viel tust, um deinem Kind bzw. dessen Bewegungsdrang gerecht zu werden.
Hast du denn schon mal versucht, mit ihm in einen Garten zu gehen und Fußball mit ihm zu spielen? Vielleicht gibts einen Fußballverein bei euch? Einem Ball nachlaufen können 4jährige schon recht gut
Dass du kein zweites mehr möchtest ist völlig okay! Das will ich dir auch gar nicht absprechen.
Aber versuch doch mal, das Verhalten deines Sohnes nicht als Krankheit zu sehen, sondern als etwas, das einfach zu ihm gehört. Versuch, dich mal in ihn hinein zu versetzen! Beobachte ihn mal einen Tag lang ganz intensiv und schau, warum er etwas bestimmtes tut, warum er jetzt gerade dieses oder jenes will, warum er solch einen Bewegungsdrang hat. Beobachte mal 24 Stunden lang, was er tut, was er will und was du mit ihm tust oder für ihn tust.
Schreib vielleicht sogar mit.
Und dann schaust du dir deine Aufzeichnungen an, und überlegst, was kannst du anders machen? Was kann er anders machen? Wie kannst du ihm helfen, seinen Bewegungsdrang auszuleben?
Sieh es nicht als Krankheit. Sondern sieh dein Kind als das, was es ist: Ein Kind! DEIN Kind! Du musst ihm nicht "gerecht" werden. Du bist die Perfekte Betreuungsperson für dein Kind. Du bist seine Mutter! Du musst nur raus finden, warum er gewisse Dinge macht und braucht.
Vielleicht seid ihr einfach zu wenig draußen? Vielleicht passt es doch? Vielleicht braucht er mehr Aufmerksamkeit? Vielleicht merkt er, dass du oft nur "mit halbem Ohr" zuhörst, und ist deshalb dann aufdringlicher?
Das sind alles nur Vermutungen. Das sind die Dinge, die ich bei meiner Großen gemerkt habe.
Wenn ich nur mit halbem Ohr zuhöre, wenn sie was erzählt, dann wird sie nervig. Klar, sie will ja dass ich ihr zuhöre. Und wenn ich aufmerksam zu höre, dann ist sie zufrieden.
Versuch einfach, da mal dahinter zu kommen.
Und bitte, sprich mit deinem Mann! Ihr solltet ein Team sein, und wissen, was der andere will und welche Probleme oder Sorgen oder Ängste der andere hat. Sonst klappt eine Beziehung nicht!
Ich wünsch dir und deiner Familie alles Liebe! Und keine Sorge, auch Einzelkinder können glückliche Kinder sein. Das ist ein veraltetes Vorurteil, dieses "Ein Kind ist kein Kind" usw.
Alles Liebe!
Hallo!
Suche nicht die Schuld bei Dir... Mein Sohn ist auch ein Problemkind und ich habe immer nach den anderen Kindern geschielt, die so "nett und brav" waren und habe mich gefragt, was ich falsch gemacht habe... Irgendwann ist mir dann aufgegangen, dass die anderen auch nicht "nett und brav" waren, sondern eben andere Macken haben. Mein Sohn ist sehr aktiv, die anderen Lügen dafür... Für mich war es ein Lernprozess zu akzeptieren, dass ich als Mutter nicht perfekt bin, aber ich habe ganz sicher nicht versagt.
Ich würde Dir raten davon jedenfalls nicht Deinen zweiten Kinderwunsch abhängig zu machen. Vielleicht kommst Du so irgendwann an den Punkt wo Du innerlich Deinem Sohn dafür die Schuld gibst, dass Du kein zweites mehr bekommen hast.
Wir haben unser zweites Kind bekommen, da war unser Sohn 7 Jahre. Und die kleine Schwester hat ihm gut getan. Es hat ihn reifen lassen. Er hat quasi am lebenden Objekt verstanden was es heißt Rücksicht zu nehmen. Er liebt seine kleine Schwester abgöttisch. Klar streiten die Beiden auch, aber ich denke es hat ihm gut getan, dass der Fokus nicht mehr alleine auf ihm liegt und es sich alles um ihn dreht und um das was er tut. Er hat gelernt zurück zustecken und übernimmt Verantwortung.
Alles Gute für Dich!
Neddie
Liebe Caro,
dein Beitrag klingt für mich wie eine Rechtfertigung, warum du kein zweites Kind möchtest. Das ist doch gar nicht nötig. Für mich liegt klar auf der Hand, dass weiterer Nachwuchs nur sinnvoll ist, wenn beide Partner dahinter stehen.
Wir haben zwei Kinder kurz nacheinander bekommen und bereuen es nicht, aber man darf den Stress auch nicht unterschätzen. Wenn du schon dein erstes Kind als anstrengend empfindest, würde ich von einem zweiten auch dringend abraten. Was hat das Kind denn davon, wenn es dauernd einer überforderten oder genervten Mutter ausgesetzt ist?
Liebe Grüße
Eine kleine Geschichte, die dir vielleicht einen Lösungsansatz bietet:
Unser Sohn war und ist ein wirklich liebenswertes Kind.
Zu Hause trägt er den Namen "Flummy" und macht dem Namen alle Ehre.
Auch wir sind davon ausgegangen,dass er eben ein besonders lebhaftes Kind sei mit viel Bewegungsdrang.
(Wir haben ja noch mehr Jungen, aber Flummy schlug in seinem Bewegungsdrang seine Brüder um Längen )
Flummy kam in die Schule und sein Bewegungsdrang wurde ihm immer mehr zum Verhängnis.
Letztlich bin ich zu unserem Kinderarzt und habe da die Problematik geschildert und um eine Überweisung zum Orthopäden gebeten.
UnserKinderarzt schätzte die Wahrscheinlichkeit dass die Ursache im orthopädischen Bereich zu finden sei, als sehr gering ein und überwies uns an ein Institut.
Es wurden in einem Institut unzählige Untersuchungen gemacht.
EEG, kognitive Tests, Psychologe, HNO, Gleichgewichtstest usw. am Ende noch der Orthopäde.
Fazit: normal intelligentes Kind mit einer leichteren Form von LRS
Therapievorschläge: Musikinstrument lernen lassen, Reiten, Sport (allerdings so was wie Schwimmen, Tennis, Leichtathletik, Kampfsport auf keinen Fall Fußball, Handball unddergleichen)
der Orthopäde untersuchte mein Kind erst nach Testabschluss und fand Blockierung des Atlaswirbels heraus und schlug eine Atlastherapie vor die wir auch durchführen ließen.
Der Arzt erklärte uns das man sich die Blockierung etwa so vorstellen müsse, dass das Kind nie eine entspannte Haltung findet (durch die Blockierung) und daher so in der Bewegung bleibt um den "Schmerz" zu entgehen.
Vor der Therapie sah es in der Schule so aus:
Konzentration 1. Stunde die erste 1/4 Stunde sehr zapplig und unkonzentriert und laut.
Nach der 2Therapiesitzungen (5 sollten es sein)
konzentration ersten beiden Stunden danach langsam abbauend
mittlerweile schafft er es knapp bis zur 4. Stunde in der 5. baut er ab.
Was das laut sein betrifft:
Unser Flummy war auch ein unheimlich lautes Kind, nach einigen HNO Besuchen wurde herausgefunden, das er im rechten Ohr immer mal einen Erguss hat, was ihm die Hörfähigkeit massiv einschränkt.
Ein Paukenröhrchen schaffte vorab abhilfe und siehe da mein Sohn brüllte mich nicht mehr an
Natürlich ist er immer noch lebhaft und schreit auch im Spiel mit seinen Freunden, aber es hat ein lebbares Mass angenommen.
Vielleicht konntest du in der Geschichte das eine oder andere finden, um eure Situation evt ändern zu können.
Ich wünsche euch dass es bei euch auch einen so glücklichen Ausgang nimmt wie bei uns. Dann wäre ja wieder die Option mit dem Geschwisterchen offen
Übrigens passt auch die Unruhe und viel Schreien zur Thematik Athlaswirbelblockierung. Flummy war auch ein unruhiges schlafloses Baby. Aber damals habe ich davon nichts gewußt und so haben wir alle leiden müssen
Also ab zum Doc undÜberweisungen holen und suche dir einen Orthopäden aus, der damit Erfahrung hat
Alles Gute für euch
Karna
Hallo,
ich frage jetzt mal als erstes konkret:
habt ihr ihn immer bspielt? Hat er jemals auch mal Auszeiten bekommen in der Form, dass ihr gesagt habt: ich habe jetzt PAUSE - und jetzt spiele ich NICHT mit dir, du kannst jetzt im Zimmr eine Kassette hören etc.?
Bedeutet: hat er je gelernt, sich auch mal stiller zu beschäftigen - ohne euch?
Dann habe ich auch die Meinung wie die anderen hie: es gibt eben solche und solche Kinder - die Stillen und die Wilden!
Die Wilden gehören nach draußen auf Feld und Wiesen, in Soortgruppen etc. - die müssen sich einfach auspowern!
Eine meiner Nichten war und ist genauso wild und geht nun 3x die Woche noch zum Sport und verausgabt sich so, dass sie nun etwas entspannter ist!
Daneben gibt es aber auch Kinder, die sind so wie deiner und dann steht plötzlich eine Form von ADHS und/oder Autismus im Raum.
Ich würde erstmal ganz klar mit ihm lernen, dass man Pausen braucht und dass er lernt, sich zu entspannen. Das müsst ihr dann einvernehmlich starten und ganz klar auch durchsetzen. Ihr geht ja sonst wirklich kaputt wenn ihr rund um die uhr das Kind dauer beschäftigt!
Wenn das alles nichts bringt, würde ich einmal zum Kinderpsychiater gehen und einfach mal drüber schauen lassen. ADHS wird von vielen Psychologen entweder vorschnell und unnötig diagnostiziert oder aber gar außer acht gelassen weil viele einfach keine Ahnung haben!
Das ist ein äußerst sensibles Thema!!!
Tu dir JETZT noch kein 2. Kind an! Geh alles der Reihe nach durch und entscheidet dann in 1 oder 2 Jahren noch einmal neu!
LG Scrollan
Ich würde es auch jetzt so deuten, dass deine Neurodermitis mit deinem Stress zusammenhängt. So richtig eindeutig wissen die Ärzte ja immer noch nicht, woher die Krankheit rührt, aber die Vermutungen für einen Zusammenhang mit der Psyche wird ja immer mehr zur Gewissheit. Und gerade weil du ja selbst sagst, dein Alltag sei so anstregend und auch starke Selbstzweifel hast würde ich zumindest mal sagen, deine Krankheit wird dadurch stark begünstigt.
Hast du al daran gedacht, DIR Hilfe zu holen? Damit du psychisch wieder auf die Beine kommst. Denn dadurch bekommst du wieder neue Kraft und siehst einiges schon ganz anders. Wäre vielleicht auch ein Ansatz.
Off Topic:
mehr und mehr setzt sich auch in der Schulmedizin das Wissen durch, das Neurodermitis psychische Ursachen hat. Dieses Ungleichgewicht bei Dir, kann natürlich auch dazu führen , das Dein Kind so "schwierig" ist.
Ich würde mal deinen Arzt ganz gezielt auf eine psychosomatische Kur ( nur für Dich alleine ) ansprechen.
Das könnte auf Dauer für alle Beteidigten von Vorteil sein
Ute
In einem muss ich deinem Mann recht geben - einem Kind, das ununterbrochen bespaßt werden muss, täte ein bisschen zurück stekcen nicht schlecht - und das müsste es mit einem Geschwisterchen...
Neurodermitis hatte ich auch schlimm in der ersten SS - in der 2. gar nicht.... das heißt nichts....nach der SS leider aber wieder (aber nie mehr so schlimm wie in der 1. SS)
Alles gute euch dreien!