Sehr enttäuscht von meiner Mama.

Hallo zusammen!

Ich muss mir das jetzt mal von der Seele schreiben, weil es mich schon lange bedrückt!

Kurz zur Erklärung: Wir haben zwei Kinder (10 Monate und 2,5 Jahre alt). Wir wohnen auf dem Land, wo wir uns sehr wohl fühlen, viele Bekanntschaften haben, und wo unsere Kinder aufwachsen werden. Meine Eltern wohnen ca. 200 Meter von uns entfernt. Zu ihnen hab ich ein gutes Verhältnis, mein Mann auch. Meine Mutter war immer eher eine gute Freundin für mich, hatte immer ein offenes Ohr, und umgekehrt war und ist es auch heute noch so.

Nur (jetzt zu meiner Enttäuschung) sind ihr meine Kinder total egal. Total ist vielleicht etwas übertrieben, aber sie ist einfach nicht die Oma, die man sich so vorstellt.
Ich hab noch nie von ihr erwartet, dass sie mir die Kinder mal abnimmt (das kann man auch nicht), aber es wäre schön, wenn sie einmal selbst auf die Idee kommen würde, uns zu besuchen. Ich glaub, das letzte mal, wo sie da war ist schon vier Monate her. Und das dann für 30 Minuten. Nicht mal einen Kaffee trinkt sie da mit mir.
Zweimal im Monat fährt sie mit der Großen in die Stadt für zwei Stunden. Dann bringt sie sie wieder und beklagt sich, weil es so anstrengend für sie war. Die Kleine hatte sie noch nie. Eher im Gegenteil, mit ihr kommt sie gar nicht klar.
Es ist mir unbegreiflich, sie hatte doch selbst zwei Kinder....

Letzten Freitag meinte sie nur, wir müssen ja nicht jeden Sonntag vorbeikommen. (Wir haben als Kinder die Großeltern jedes Wochenende für zwei Stunden besucht, und so machen wir das auch.) Opa holt die Große ja dann schon mal, wenn er Zeit hat. Ich hab dann nur gesagt: "Sie fragt ja nach DIR." Sie darauf: "Achso."
Toll oder? Ich muss meinen Kindern immer erklären Oma hat keine Zeit. Das macht mich so traurig. :-(

Sicherlich hat sie viel Arbeit. Sie arbeitet Vollzeit und hat Haus und Garten. Aber wenn sie mal Urlaub hat, wäre es doch nicht zuviel verlangt, sich Zeit für seine Enkel einzuplanen. Einen Nachmittag. Ich kann ja auch mitgehen, wenn sie mir zwei Kindern überfordert ist. Aber die Groß0e könnte mal das mit der Oma machen, was sie sich immer wünscht: Spazieren gehen, zum Spielplatz, in den Tierpark usw.

Sehe ich das zu eng? Was meint ihr dazu?


LG Claudia

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Hallo,

ja, ich finde, du siehst das zu eng.

Deine Mutter hat ihre zwei Kinder aufgezogen und arbeitet jetzt Vollzeit und hat Haus und Garten.

"Wir haben als Kinder die Großeltern jedes Wochenende für zwei Stunden besucht, und so machen wir das auch."

Waren deine Großeltern denn vollzeitberufstätig?

Und selbst wenn:
es gibt Menschen, die können mehr mit Kindern was anfangen, und manche weniger.

Ich liebe meinen Sohn über alles, er war ein absolutes Wunschkind, aber weder will ich noch weitere Kinder noch kann ich mir vorstellen, freiwillig den Babysitter für meine potentiellen Enkelkinder zu machen (außer im Notfall).

Meine Einstellung mag sich wieder ändern, wenn mein Sohn schon lange aus dem Haus ist, und ist natürlich davon abhängig, wie umgänglich die potentiellen Enkelkinder dann wären.

"Aber die Groß0e könnte mal das mit der Oma machen, was sie sich immer wünscht: Spazieren gehen, zum Spielplatz, in den Tierpark usw. "

Das alles kannst du doch auch mit deiner Großen machen #kratz

LG,
J.

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Na klar, das alles mach ich auch mit meinen Kindern. Aber ich bin nunmal nicht die Oma. Sie fragt explizit nach meiner Mutter, weil sie sich das mal wünschen würde.

Ich habe mit keinem Wort erwähnt, dass meine Mutter als Babysitter einspringen soll....

2

Hallo Claudia,

sieh das doch mal von einer anderen Warte:

Sie hat ihre Kinder aufgezogen. Die sind aus dem Haus, sie geht wieder (Vollzeit) arbeiten, hat daneben noch Haus und Garten zu versorgen. Und dann soll sie sich daneben wieder um Kinder kümmern? Ein wenig engstirnig gedacht.

Ich habe mein Mutter auch mit den Kindern besucht, als die klein waren. Aber sie ist Hausfrau. Und ich habe es immer so dosiert, dass ich mal eine Weile nicht gekommen bin, wenn ich merkte, dass es ihr zuviel ist.

Sieh es mal locker. Wenn ihr danach ist, wird sie es schon sagen. Nicht jede Frau ist die Übergroßmutter. Muss auch nicht sein.


LG

3

Deine Mutter wird keine 30 mehr sein, es wird ihr mit Sicherheit zuviel!
Sie arbeitet voll, kleine Kinder sind anstregend.
Das steckt man mit Mitte 20 oder 30 noch ganz anders weg.

Ihr wird's zuviel und fertig, das mußt Du akzeptieren.

4

Ich bin mitte 40, AE, und selbständig und ehrlich manchmal wird mir das auch alles zu viel.

Und wenn ich mir jetzt vorstelle ich hätte hier auch noch ein Kleinkind, dem ich hinterherlaufen muß, nee Danke

Ich will Dir damit einfach nur sagen, das die meisten Menschen mit zunehmenden Alter weniger belastbar werden. Und Säulinge und Kleinkinder sind nunmal verdammt anstrengend - gerade auch bei solchem geringen Altersabstand. Dann ist Deine Große wahrscheinlich auch in der schönsten Trozphase - auch nett.

Das Wochende braucht sie vermutlich auch dringend zur Regeneration, es ist verständlich, das sie da nicht jeden Sonntag kochen und / oder backen will. Villeicht will auch einfachmal ein ganzes Wochende im Pyjama auf dem Sofa abhängen, ist das denn soooo verwerflich??????

Ute

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Wieso muss sie kochen oder backen, wenn wir zu Besuch kommen?

Sie kann auch gerne uns mal besuchen.


Mir tun einfach meine Kinder leid, weil sie sich für sie keine Zeit nimmt.

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Glaubst Du, Deine Kinder würden von sich aus darauf kommen, auf ihren 2h Sonntagsbesuch bei der Oma zu pochen?

M. E. ist alles zuviel verlangt, was der andere nicht von sich aus gibt bzw. anbietet und ich kann gut verstehen, dass Deine Mutter am Wochenende gern ihre Ruhe hat.

Gruß,

W

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Also ich kann dich schon verstehen, komme auch vom Land und meine Oma hat direkt neben uns gewohnt. Mein Cousin und Ich waren mindestens einmal im Monat mit Ihr unterwegs etwas unternehmen (meist am WE wenn meine Eltern und meine Tante und Onkel mal was unternehmen wollen) und fast täglich mal eben Hallo sagen (Gärten hatten ein Verbindungstürchen).

Ich wäre auch entäuscht wenn meine Mutter kaum Interesse an unserem Kind hat.
Selbst wenn man gestresst ist kann Sie doch mal am We zu Euch kommen um Kaffee zu trinken und sich ein wenig mit den Kindern zu beschäftigen.
Das schafft man auch wenn man Vollzeit arbeitet.

Ich denke selbst wo Ich jetzt 40 min Fahrzeit von meinen Eltern weg wohne ,werden wir bestimmt jedes zweite We was zusammen machen.

Bei uns werden sich Urgroßelter, Groß- und Stiefgroßeltern wohl um das Würmchen prügeln, die freuen sich alle total drauf.

Vieleicht redest du mal in Ruhe mit deiner Mutter, Sie meint es vieleicht garnicht böse und Ihr ist es garnicht klar was Dir das für ein Gefühl gibt, lad Sie doch einfach mal zu Sonntäglichen Kaffe ein :)

Lg Rebecca und #ei (13+5)

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Soso. War deine Oma auch Vollzeit berufstätig?

Meine war es. Sie war Landwirtin. Ja, ich war oft bei ihr. Aber nicht in Zoo und Tierpark, sondern auf dem Feld und im Stall. An ihrem Arbeitsplatz.

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>>>Das schafft man auch wenn man Vollzeit arbeitet. <<<

Das hört sich so nach Pflicht an. Warum darf eine Oma nicht selbst bestimmen, wie sie ihre freie Zeit verbringt?

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Ich würde mich bedanken, wenn mein Sohn später mal JEDEN verdammten Sonntag mit seinen zwei Kindern und seiner Hausfrau anrücken würde, während ich immer noch Vollzeit arbeite und Haus und Garten versorge und wenn er dann auch noch außer der Reihe Enkelbespaßung erwartete, würde ich ihn fragen, ob er noch ganz sauber ist...

Sollte ich dann Teilzeit arbeiten oder in Rente sein - anderes Thema.
Aber so? Während die Mutter der Kinder eh zu hause hockt während andere arbeiten (hört sich nämlich nicht so an, als könntest du dich über Zeitmangel beklagen oder als bräuchtest du dringend Entlastung)? Nö.

Wäre meine Schwiegertochter dann auch berufstätig - auch wieder ein anderes Thema. Da würde ich selbstverständlich helfend zur Seite stehen.

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Ja, so klingt eine Vollzeit arbeitende Frau die sich über ihren Beruf bestätigen möchte. Angst das der Sohn jede Woche kommt und das noch mit den Enkelkindern! Es leidet eben doch die Famile darunter...

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Ein absolut unsinniger Schluss, den du da ziehst.

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Verstehen kann ich dich schon. Du möchtest das weiterführen was du von deiner Kindheit aus kennst und was du damals auch sehr genossen hast. Nur überlege doch mal, klammere mal aus das sie deine Mutter ist. Und dann sieh es so, wenn du jedes wochenende nur Zeit für dich hast weil du selbst viel arbeitest. Und dann ständig hocken dir Gäste in der Bude und du möchtest vielleicht auch mal für dich sein würde dich das nicht irgendwann stören? Vielleicht ja, vielleicht nein, aber es gibt leute da isses so. Ich genieße auch Besuch und finde das toll aber jedes Wochenende möchte ich auch nicht egal wie gerne ich die Leute mag!
Ich denke deine Mutter meint es gar nicht mal böse. ABer du schreibst auch sie hat selbst 2 Kinder groß gezogen, das stimmt aber dazwischen liegen sicherlich 25 bis 30 Jahre und mit dem Alter isses einfach anders geworden. Du wirst ihr sicherlich noch immer genug bedeuten und deine Kinder auch aber sie ist auch jetzt 30 Jahre älter. VIelleicht redet ihr einfach mal gemeinsam darüber und so könnt ihr das ganze dann wieder schöner genießen. Euer Verhältnis meine ich.
Ela

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Danke dir!

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Ich drücke dir auf jeden Fall weiter die Daumen das sich wieder alles soweit zum guten wendet.
Ela

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Schwierig.

Ich kann beide Seiten verstehen. Kleine Kinder SIND anstrengend und nicht jeder kommt mit ihnen gut klar, auch wenn das früher anders war.

Dich verstehe ich aber auch. Es tut schon irgendwie verdammt weh, wenn man realisieren muss, dass die wunderschönen Momente, die man bei den Großeltern verbracht hat, keine Erfahrung sind, die die eigenen Kinder auch machen können.

Leb dein eigenes Leben! Wer nicht will, der hat schon, vielleicht gibt es ja eine Leih-Oma-Börse bei euch in der Nähe?

lg

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Nein, eine Leihoma-Börse gibt es hier nicht. Hab ich auch nie nie was davon gehört #kratz.

Danke dir.

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Ob die wirklich so heißen, kann ich dir grade nicht sagen. In manchen Städten gibt es halt Vereine, die alte Menschen und Familien mit kleinen Kindern zusammenbringen, um gemeinsam ein bisschen Freizeit zu verbringen. Vielleicht kann dir das Jugendamt deiner Stadt weiterhelfen. Oder du fragst mal den Pfarrer in eurer Gemeinde, der kennt bestimmt eine nette alte Dame, die Spaß daran hat, kleine Kinder hier und da ein Stündchen zu betüddeln.

lg

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Hallo,

meine Mutter hat sich riiiiiiiiiiesig auf ihr erstes Enkelchen gefreut. Sie ist während der Schwangerschaft gestorben.

Klar war, dass sie nicht hätte aufpassen können. Einerseits hätte sie sie so oft wie möglich sehen wollen (erstes Enkelchen), andererseits sagte sie auch von vornherein, dass sie nicht mehr die Kraft hat aufzupassen, hinterzurennen etc. Sie schaffte es auch nicht mehr mit mir Schritt zu halten. Einfaches Gehtempo.

Meine Oma hab ich sehr geliebt. Ich war auch oft bei ihr. Ab 3 Jahren in ihrer Wohnung (direkt gegenüber von unserer und im gleichen Haus). wenn es ihr zu viel wurde, brachte sie mich zurück.
Später so ab 4 Jahren traute sie sich auch mal KURZE!! Strecken mit mir spazieren zu gehen. 100 m bis zu einer Wiese, Feldweg. Weiter war ihr zu gefährlich. Heute verstehe ich warum.

Als ich 7 Jahre wurde, traute sie sich dann mit mir auf den nahegelegenen Spielplatz. Dann als sie sicher war, dass ich auf sie höre, dass ich einigermaßen für mich selbst sorgen konnte (jedenfalls im ruhigen Straßenverkehr - sind in der Zwischenzeit alle umgezogen).
Sie ist mir NIE hinterhergerannt und hätte das auch nicht mehr geschafft. Sie hatte ihre Kinder großgezogen und Enkel teilweise auch schon. Sie hatte viel Zeit, aber es war ihr schlicht zu viel.

Die andere Oma meines Kindes liebt ihr Enkelchen. Wir sehen uns einmal im Monat. Aber ohne mich auf sie aufpassen? Es ist noch zu früh. Jedenfalls sagt sie immer, dass sie es nicht mehr gewohnt ist, hinter einer Springmaus herzurennen. Sie kann sich auch nicht mehr so zackig in die Spring-gedanken (m)eines Kindes hineinversetzen. Wenn sie größer ist, darf sie auch mal mit zu Ausflügen. Jetzt ist es ihr noch zu anstrengend. Ihre Welt hat sich verändert. Ihre Kinder sind erwachsen.

Und wenn man es nicht mehr gewohnt ist täglich solche Springmäuse um sich zu haben, kann das echt anstrengend sein. Ich merke es jetzt schon: kommt eine Freundin mit Baby vorbei. Ich schaue das kleine Wesen an und frage mich "wie hab ich das noch mal gemacht?" (das ist grade mal ca. 3 Jahre her!!! und über weitere Kinder würde ich mich freuen). Aber steh trotzdem da und muss mich erst mal wieder umgeweöhnen/eingewöhnen. Mal das Baby halten? #zitter :-) #kratz

Und bei meiner: Verwandte mit pubertierenden Kindern sagten mir kürzlich: "ja, sooo waren meine auch mal. Genauso. ... ich wusste gar nicht mehr wie anstrengend das ist" und kamen selbst außer Puste. Jung, fit, sportlich, freuten sich sehr und prusteten dennoch meinem Haken schlagenden Kind voller Energie hinter her...


ansonsten:

Wenn sie von selbst nicht auf die Idee kommt: lad sie doch einfach mal ein.
Schenke ihr zu Ostern einen Gutschein für den Tierpark und alle kommen mit.

Ich selbst bin gerne mit Familie und Verwandten zusammen. Freue mich auch die anderen Kinder und Erwachsenen wieder zusehen. Von allein auf die Idee dort hinzugehen komme ich nicht!
Meine Oma damals auch nicht. Sie kam nur zu uns (gleiches Haus), wenn sie ausdrücklich eine Einladung (mündlich) erhalten hat. Sonst nicht.
Umgekehrt ebenso. Meine Mutter ging auch nicht ohne Einladung zu ihr. Wenn sie mich abholte, dann wartete sie an der Türe und trat nur nach Aufforderung ein. Vielleicht auch grade, WEIL wir so nahe wohnten.
Bei den Großeltern weiter weg traten natürlich immer alle ein - aber da war man als Besuch sowieso angekündigt :-p

"Warte bis du eingeladen wirst, sonst könntest du unerwünscht sein" bzw. wenn du jemanden magst, lade selbst ein, wenn die Person dazu bereit ist, erfolgt eine Gegeneinladung"
Mit diesen zwei Grundsätzen bin ich groß geworden und bringe ich auch meinem Kind bei.