Späte Taufe! Wirklich so ungewöhnlich?? *SILOPO*

Hallo Ihr Lieben,

meine Kleine ist 1 Jahr alt und nun möchten wir sie gerne taufen lassen. Allen Bekannten und entfernteren Verwandten bei denen wir das erwähnt haben, haben uns angesehen als wären wir von einem anderen Stern. Nach dem Motto: "Wie die ist noch nicht getauft??"
Heute waren wir beim Pfarrer um einen Tauftermin auszumachen und haben uns mehr als nur erstaunende, ja beinahe schon verachtende, Worte anhören dürfen. Wir wurden als Rabeneltern hingestellt weil wir unser Kind ungetauft sooo alt werden lassen.#augen
Das hat mich so angefressen, das ich mir schon überlegt habe mein Kind evangelisch taufen zu lassen.

Wir sind gläubige Christen, wenn auch ich und mein Mann unterschiedlichen Konfessionen angehören, gab es nie einen Zweifel das wir unsere Kinder taufen lassen. Mein Sohn wurde damals auch mit 6 Wochen getauft allerdings wollte ich nun das meine Tochter wenigstens ein wenig davon mitbekommt. Wenn es nur nach mir gegangen wäre hätten wir auch noch ein Jahr länger gewartet damit meine Tochter wirklich etwas von ihrer Taufe hat und auch versteht um was es dabei geht.

Nun frage ich mich.... Sind wir wirklich so seltsame Eltern weil wir uns bewusst FÜR eine spätere Taufe entschlossen haben oder gibt es davon noch mehr? Oder liegt das nur an der bayrischen Provinz?

Naja alles in allem ist dies ein ziemliches SILOPO aber mich nervt dieses "Oh Gott das Kind ist immer noch nicht getauft"-Getue gerade.

LG

Judith

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Hallo!

Ich finde eure Haltung keineswegs seltsam, sondern völlig normal. Also muss es an der Haltung der anderen in der bayrischen Provinz liegen, oder?

Unsere Kinder sind gar nicht getauft, mein Mann und ich sind beide aus der Kirche ausgetreten (schon vor Jahren).
Falls unsere Kinder sich irgendwann taufen lassen möchte, können sie das tun. Diese Variante gibt es hier bei uns (evangelisch geprägtes Niedersachsen) recht häufig, viele lassen sich erst kurz vor der Konfirmation taufen.


Hört nicht auf die anderen!

LG,
Tina.

2

Aus genau diesen Gründen haben meine Eltern mich und meinen Bruder gar nicht taufen lassen und haben uns die Entscheidung überlassen. Man kann nämlich auch ganz ohne Taufe zu einem gläubigen Christ erzogen werden. Ich war meinen Eltern jedenfalls dankbar dafür.

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Gar nicht taufen, würde für meinen Mann (kath.) warscheinlich 300 Jahre Fegefeuer bedeuten in den Augen der "Anderen".;-)

Nein ich stehe ja absolut hinter der Taufe aber dieses idiotische Getue hier darum ist einfach nur lächerlich. Meine SM meinte letztens auch zu mir das es wohl besser gewesen wäre das Kind mit ein paar Wochen taufen zu lassen. DAS GEHÖRT SICH EINFACH SO! Ausserdem zicken die Kleinen dann nicht rum...#augen

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Hi.
Wir sind ev.-luth (zumindest die beiden Großen und ich, mein Mann ist schon vor Jahren aus der kath. Kirche ausgetreten).
Die Kleinen (fast 4!) werde ich, wenn ich es gebacken bekomme, dieses Jahr taufen lassen - meine Großen waren 4 und 2 Jahre bei der Taufe.
Und es gab keine Kommentare, denn erstens freute sich der Pastor über jedes neue Gemeindemitglied *gg** und zweitens war/ist es mir wichtig, daß sie zumindest eine gewisse Vorstellung haben; klar, sie verstehen noch nicht den ganzen Kram...
Aber zumindest kennen sie ihre Kinderbibeln#pro
Ich konnte mir das sogar als Jugendliche selber aussuchen, ob Taufe und Konfirmation - unser Pastor unterstützte das, denn ihm wars auch lieber, wenn sich jemand BEWUßT dafür entscheidet - aber wir leben hier in Norddeutschland.
Die Familie meines Mannes stammt aus Polen (katholisch...) und zumindest seine Eltern und die Verwandtschaft drüben hatten echt mit meiner Entscheidung zu kämpfen:-p
Macht es, wie IHR es für richtig haltet - mein Reli-Lehrer hat uns immer geraten, mißtrauisch gegen Zwang im Glauben zu sein!#schein

4

Was heißt hier spät? Ich bin mit sechs getauft worden, mein Bruder mit 7, mein Mann mit 25.

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ich finde euch völlig normal im Gegenteil der Pfarrer maßt sich eher zuviel an. Schließlich hört sich das an wie wenn ihr gleich im Fegefeuer landen würdet!
Mein Sohn ist jetzt 6 hier bräche dann die Hölle los der ist nämlich noch immer ungetauft, grins!
Ela

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Ja ich finde auch das sich dieser Pfarrer zuviel erlaubt, deshalb war ich schon am überlegen meine Tochter doch evangelisch taufen zu lassen. Ich selbst bin evangelisch aber wir wohnen in einem überwiegend kath. Gebiet. Deshalb sollten meine Kinder kath. getauft werden. Zudem wäre es auch irgendwie blöd ein kath. und ein ev. Kind zu haben.;-)

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Ach mir wäre das gar nicht zu blöde wenn beide Kinder verschieden wären in der Konfession. ABer dem Pfarrer hätte ich sicherlich was gesagt weil so gehts ja nicht. Mein sohn wird sogar auf unbestimmte Zeit ungetauft bleiben. Im übrigen glaub ich nicht mal an Gott mein Mann keine Ahnung. Fakt ist aber auch es wird immer beigebracht das gott alle liebt. Tja dann spielt die Taufe doch wohl keine Rolle und zu einem besseren Menschen macht die Taufe mein Kind auch nicht!
Ela

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Hallo Judith

Ehe ich am Ende Deines Textes angelangt war kam mir der Gedanke: Ob sie wohl in Bayern wohnt?

Nun wohnen wir ähnlich schwarz konservativ geprägt im Emsland, aber das ist uns nicht passiert. Zwar sind unsere Kinder alle vor ihrem ersten Geburtstag getauft worden, aber es gab nicht einen Kommentar im Vorfeld, wann und wieso denn dann.
Da Ihr unterschiedlicher Konfessionen seid, kann ich Deine Überlegung zwar nachvollziehen, aber die Motivation ist ja eher eine trotzige (obwohl ich auch das verstehe!!!). Aber ich könnte mir vorstellen, dass unterschiedliche Konfessionen zwischen Geschwistern später problematisch werden. Denk mal an die Erstkommunion vs. Konfirmation (die dann ja wesentlich später sein wird). Naja. Da schreit es in mir: ÖKOMENE!!!

Wir haben unsere Kinder bei einem großartigen alternativen holländischen katholischen Priester taufen lassen, der uns im Vorfeld der Taufe unseres ersten Kindes sagte: "Und wenn der Enno nicht getauft wird; Gott liebt ihn schon jetzt! Auch ohne Taufe!"

Macht Eure Entscheidung nicht von Eurem Umfeld abhängig sondern von Eurem Gefühl und Euerm Glauben!

LG
Heike

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Nun ich fühle mich als Christin weder evangelisch noch katholisch. Ich kann beiden Glaubensbekenntnisen etwas abgewinnen und so geht es meinem Mann auch, deshalb entschieden wir uns für die kath. Konfession eher nach "praktischen" Gesichtspunkten. Hier ist man einfach überwiegend kath.

Gäbe es sowas wie eine Ökomenische Taufe dann würden wir das machen aber leider muss man sich ja für eine Konfession entscheiden.

Meine Haltung ist nun tatsächlich trotzig. Sollte sich der Pfarrer beim offiziellen Taufgespräch ähnlich intolerant und beleidigend verhalten, wird meine Tochter evangelisch getauft und mein Sohn konvertiert zum evangelischen Glauben, da auch ich der Meinung bin das Kinder unterschiedlicher Konfession durchaus problematisch sind.

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kleine Anmerkung: nicht Öko, sondern Ökumene ;-)

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Ich würde mal sagen, es liegt an der bayrischen Provinz, dass Ihr auf solche kleinkarierten Reaktionen stoßt.

Frag die Leute nächstes Mal doch einfach, WARUM man sein Kind so früh taufen lassen sollte. Die wenigsten werden dann wohl mit der Erbsünde argumentieren. Und "weil es sich so gehört" würde ich als Antwort nicht gelten lassen. :-p

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naja, ich kenn das so... wenn das kind im säuglinsalter ungetauft stirbt, dann kommt es nicht in den himmel.

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Und - glaubst Du wirklich daran?

Wenn es denn tatsächlich einen Himmel geben sollte, würden meines Erachtens die unschuldigsten Menschen überhaupt - nämlich Neugeborene/Säuglinge - ganz selbstverständlich dort Zutritt erlangen. Egal ob getauft oder nicht. Und das sieht ein liebender Gott sicher ähnlich.

Ich bin mir nicht sicher, aber im katholischen Glauben ist Gott eher ein strafender Gott, oder? Daher auch der grausige Begriff "gottesfürchtig".

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Ich habe mich auch für eine spätere Taufe entschieden (Junior ist anderthalb und ich denke, ich gehe es jetzt mal so langsam an) und stelle mich auch schon auf Kommentare auf dem Pfarramt ein (ebenfalls gaaanz schwarze Gegend ;-) ).

Hier ist es nicht üblich so spät zu taufen und auch von meiner Familie bekomme ich ständig zu hören, dass das doch ganz schön spät sei.

Ich mach mir aber nix mehr draus ;-.)

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Oder liegt das nur an der bayrischen Provinz?
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Ich vermute "ja"


Ich kenne nur 2 späte Taufen aus der familie, mit 14 Jahren ;-)
Das fand keiner so ungewöhnlich.