Hallo,
cih wollte gerne einmal meine Geschichte hier niederschreiben und Eure Meinung dazu hören:
Also es geht um das Verhältnis zu meiner Mutter.
Als ich schwanger war haben mein Mann und ich 650 Kilometer von meinen Eltern entfernt gewohnt. Als ich schwanger wurde, hatten wir gerade keinen Kontakt zu meinen Eltern (aufgrund eines eigentlich nichtigen Missverständnisses), ich muss noch dazu sagen, dass ich Einzelkind bin. Ich habe dann meiner Mutter gesagt, dass ich schwanger bin, und wir hatten dann wieder telefonischen Kontakt.
In der 32. Woche musste ich erneut ins Krankenhaus (war schon einmal in der 22. Woche wegen einer Nierenbeckenentzündung), eigentlich nur um einen Katheder zu bekommen, da ich einen Nierenstau hatte. Lange Rede kurzer Sinn - ich habe dann eine Urosepsis bekommen - musste auf die Intensivstation und unsere Tochter musste geholt werden. Ich bin mehrmals zwischen den Krankenhäusern (Urologie und Frauenklinik) hin- und hergefahren wurden. Und was soll ich sagen - meine Mutter ist nicht gekommen - ja es waren 650 Kilometer zwischen uns - aber ich wäre fast gestorben - unsere Tochter lag auf der Neo-Intensiv im Brutkasten - und mein Mann sprach zu dem Zeitpunkt noch nicht so gut deutsch und war auch fix und fertig - schlicht und einfach ich hätte mir meine Mutter an meiner Seite gewünscht. Sie hat mich zwar gefragt "Soll ich kommen?" - aber ehrlich da muss man doch als Mutter nicht fragen - oder?
Ich hätte mir einfach Unterstützung gewünscht - schon alleine bei den alltäglichen Sachen - wir hatten zu dem Zeitpunkt noch kein Auto - nach meiner Entlassung habe ich die notwendigsten Sachen und Wege (u.a. um Abzupumpen) alles mit den öffentlichen Verkehrsmitteln besorgt/erledigt. Ich hoffe, ihr versteht was ich meine - es war meine erste Geburt, und nicht gerade unter günstigen Bedingungen - und meine Mutter war nicht für mich da. Mein Mann seine Familie lebt im Ausland, d.h. auch von dort hatten wir keine Hilfe.
Meine Eltern haben uns dann vier Monate nach der Geburt besucht und dann einen auf stolze Grosseltern gemacht, aber da war ja dann auch alles in Ordnung.
Mittlerweile wohnen wir neben meinen Eltern, und unsere Tochter genießt die Nähe zu Oma und Opa - aber es vergeht nicht ein Tag, an dem ich nicht wütend darüber bin, dass meine Mutter mich im Stich gelassen hat, und das leider nicht zum ersten Mal, aber das ist eine andere Geschichte. Mein Mann macht dies auch wütend, aber es fällt mir schwer, mich von meiner Mutter loszusagen, da ich wie gesagt keine Geschwister habe und auch keine Schwiegerfamilie, und die Zeit damals hat mir gezeigt, wie schwer es ist, wenn man nur auf sich alleine gestellt ist.
Wie kann ich diese Wut nur loswerden?
Sorry für den langen Text, ich hoffe er war verständlich.
Liebe Grüße
Ich kann meiner Mutter nicht verzeihen.....
Hallo,
das ist nicht schön und du solltest wirklich mit ihr sprechen und sagen wie du dich gefühlt hast und dich noch immer fühlst.
Sie sollte sich dazu auch äussern können.
Vielleicht dachte sie das du Ruhe möchtest oder oder oder..... auch Mütter sind keine Hellseher und jeder Mensch reagiert anders.
Aber das sie dann erst 4 Monate nach der geburt kamen, finde ich auch etwas komisch!
LG und viel Glück
Ich glaube dir, dass die Situation damals nicht einfach für euch alle war;
aber wenn deine Mutter gefragt hat, ob sie kommen solle. Habt ihr ihr dann ehrlich geantwortet, dass es euch sehr gut tun würde?
Denn wenn ich in dieser Situation ein "nein, brauchst du nicht." o.ä. hören würde hätte ich mich an der Stelle deiner Mutter auch nicht auf den langen Weg gemacht, sorry.
Ich stell mir gerade nur vor wie es vielleicht gewesen wäre: Sie wäre gekommen, obwohl sie die Auskunft von euch hatte, dass sie es nicht braucht. Woher sollte sie denn wissen, dass sie nicht stört, weil ihr diese Zeit für euch braucht um erstmal klar zu kommen? Und dann hätte sie das Gefühl gehabt unnütz bei euch zu sein und das bei 650 km?
Versteh mich nicht falsch, ich glaube dir, dass du deine Mutter gut hättest gebrauchen können in der Situation (ich habe ein sehr gutes Verhältnis zu meiner Mutter und es wäre für mich eine Horrorvorstellung das was du beschreibst ohne sie durchmachen zu müssen).
Habt ihr denn schon einmal ganz in Ruhe über die Situation von damals gesprochen? Vielleicht auch mit einer neutralen Person als Beistand, die euch in diesem sehr emotionalen Gespräch ein bisschen leiten kann?
Wenn du immer noch so verärgert bist gibt es keine andere Lösung, als ein klärendes Gespräch denke ich.
Wünsche euch auf jeden Fall alles Gute für euren weiteren Weg und das ihr wieder zu einander findet.
LG
Ann-Kathrin
hallo,
nur Redenden kann geholfen werden. Diesen satz solltest du dir für die Zukunft merken, denn dann erspasrt du dir sowas. Du hast weder geredet/gesagt, was du tatsächlich willst, als deine Mutter fragte, ob sie kommen soll, noch sprichst du jetzt mit ihr über deine Gefühle.
Frag sie doch, warum sie nicht einfach gekommen ist.
Ich persönlich finde das was deine Mutter "getan" hat allerdings nicht verwerflich. Du bist selbst "schuld", denn du bist erwachsen und sie hat dich gefragt, ob sie kommen soll. Wenn du nein sagst, dann ist das das Ergebnis (andere würden sich hier vermutlich aufregen, wenn die Mutter trotzdem gekommen wäre)
vg, m.
Komisch. Ich würde als Mutter sofort los fahren. Ohne zu fragen. Und würde das auch von meiner Mutter erwarten, falls ihr das möglich wäre. Und 650 km sind heutzutage keine Weltreise mehr.
Komisch. Du bist nicht das Maß aller Dinge
Warum seid ihr dann neben deine Eltern gezogen? Das kann ich nicht nachvollziehen. Ich glaube, an deiner Stelle wären mir meine Eltern später auch egal. Irgendwann kommt der Punkt, an dem sie DICH brauchen. Nämlich dann, wenn sie alt und gebrechlich sind. Ich bin froh, dass das in unserer Familie anders gelaufen ist und läuft. Hätte meine Familie sich mir gegenüber so verhalten, hätte ich auch nichts für sie übrig. Warum sprichst du nur von deiner Mutter? Dein Vater ist doch auch noch da.
Hallo,
vielen Dank für Eure Antworten.
Natürlich weiss ich, dass ich mit ihr darüber reden sollte - aber wahrscheinlich versuche ich es zu vermeiden, da dann noch andere Sachen auf den Tisch kommen würden.
Ehrlich gesagt fand ich alleine schon die Frage "Soll ich kommen?" schlimm - denn für mich wäre es selbstverständlich gewesen, dass sie kommt. Und man muss bedenken - mir ging es damals wirklich schlecht - heute sage ich im Scherz "Die hätten mir auch ein Bein amputieren können - ich hätte mich nicht gewehrt" - aber so war es wirklich.
Aber ihr habt schon Recht - um ein klärendes Gespräch werden wir nicht drum rum kommen - auch wenn ich Angst davor habe, dass dies dann eskliert - und jetzt liegen nur noch 50 Meter zwischen uns - da kann man sich nicht mehr so leicht aus dem Weg gehen.
Vielleicht hat sie auch befuerchtet dir auf den Keks zu gehen wenn du lieber Ruhe gehabt haettest. Mehr als fragen kann man doch nicht, sie kann ja nicht hellsehen was dir lieber waere.
Sie hat mich zwar gefragt "Soll ich kommen?" - aber ehrlich da muss man doch als Mutter nicht fragen - oder?
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Wenn man davon ausgeht, dass ihr kein soo tolles Verhältnis hattet, ist es doch völlig normal, dass man fragt.
Es gibt schließlich auch Menschen, die wollen in solchen Situationen ihre Ruhe.
Sorry, aber das hast Du selber verbockt!
Ein kurzes "Mama, ich brauch Dich hier!" und die Sache wäre geritzt gewesen.
Seh ich auch so, erst den Mund nicht aufbekommen (hätte sie ja nicht mal gemusst, die Mutter hatte ja angeboten zu kommen) und nachher beleidigt sein.
Mich würde mal interessieren ob du sie überhaupt jemals wirklich auf ihr Verhalten angeprochen hast. Vor allem wenn dich das so beschäftigt wieso zieht man dann überhaupt neben sie?
Ich selbst bin auch Einzelkind, aber mal ehrlich bevor ich neben meine Mutter ziehen würde hüpfe ich lieber von der Brücke. wir haben nicht grundlos 8 Jahre schon keinen Kontakt mehr. Vor allem wenn solche Probleme sind dann distanziere ich mich und bettel nicht um Aufmerksamkeit und Liebe einer Person die ich möglicherweise gar nicht kriege. Nur weil ich sonst niemanden habe. Besinne dich mehr auf dich selbst und deine eigens gegründete Familie.
Ela
*Sie hat mich zwar gefragt "Soll ich kommen?" - aber ehrlich da muss man doch als Mutter nicht fragen - oder?*
Was hast Du geantwortet?
Hallo,
wie gesagt ich hatte eine Urosepsis (Blutvergiftung von den Nieren ausgehend) und lag auf der Intensivstation, meine Tochter musste früher geholt werden und mein Mann verfügte noch nicht über die ausreichenden Sprachkenntnisse, um alles einwandfrei zu verstehen. Am Anfang war ja noch gar nicht abzusehen, dass sich alles so entwickelt - ich sollte nur zwei Tage im KH bleiben um einen Katheder zu bekommen - und da habe ich natürlich nicht verlangt dass meine Mutter kommt - und da habe ich auch "Nein" gesagt - aber spästens als ich auf der Intensivstation lag - hätte sie sich meiner Meinung nach ins Auto setzen müssen, um zu kommen. Das würde ich zumindestens ohne zu zögern für meine Tochter tun.
Und wenn ihr ehrlich seid - ich gehe einmal davon aus, dass ihr auch alle Kinder habt, dann würdet ihr das für Eure Kinder auch tun - und kein Kind, dass in so einer Situation ist, wird seiner Mutter dann vorwerfen, dass sie ungefragt gekommen ist.
Und wir sind neben meine Eltern gezogen, da wir uns hier völlig neu beruflich orientiert haben und somit etwas Unterstützung für den Neuanfang benötigt haben. Wir werden aber in zwei Jahren wo anders hinziehen - hier im Landkreis - dann wird unsere Tochter eingeschult, und ich will ihr nicht vorher noch einen KIGA-Wechsel zumuten.
Liebe Grüße und danke nocheinmal für eure Antworten.
>>>dann wird unsere Tochter eingeschult, und ich will ihr nicht vorher noch einen KIGA-Wechsel zumuten.<<<
Es ist für ein Kind aber schwieriger, nur mit "fremden" Kindern eingeschult zu werden, die sich fast alle vom Kindergarten her kennen.
Sehe ich auch so.