Opa Schlaganfall, nun Pflegefall und Platz gesucht zusammen mit Oma

Hallo

ich befinde mich mit meiner Frage auf völligem Neuland für mich und hoffe auf Hilfe bzw Tipps und Ideen.

Mein Opa hatte gestern einen Schlaganfall und ist dabei noch gestürzt und hat im Sturz noch die halbe Schrankwand mitgerissen.

Meine Mutter stand zwar direkt neben ihm, konnte ihn aber nich halten.

Nunja, nun liegt er erstmal im KKH, ist völlig verwirrt, laufen wird er nie mehr können ( er hat nur ein Bein (links)) rechter Arm ist gelähmt, wird es wohl auch bleiben laut den Ärzten.

Er erkennt seine Leute auch nicht immer, einmal hat er heute wohl seine Frau und auch meine Mama erkannt.

Er wird auf jeden Fall ein Pflegefall im Sinne von bettlägerig und wird sich auch nie alleine versorgen können. Aufgrund des Alters meine Großeltern ist nun die dringende Empfehlung gegeben wurden meinen Opa ins Pfelgeheim und meine Oma ins betreute Wohnen unterzubringen.

Die beiden wollen,verständlicherweise, zusammen untergebracht werden, sofern irgendwie möglich.

Mein Opa ist fast 91 und meine Oma 86. Bis gestern haben sie in einer ganz normalen Altbauwohnung gelebt, meine Mama war fast jeden Tag da und hat geputzt oder eingekauft usw.
Sie wollten es so, wollten so lange es geht selbständig sein, Das ist nun vorbei.

Gibt es, allgemein gesehen, die Möglichkeit ein Ehepaar gemeinsam unterzubringen? Also quasi in einem Doppelzimmer? Geht sowas?

Wir sind schon am Infos sammeln was die einzelnen Pflegeheime hier so anbieten aber was sind Eure Erfahrungen?

Fühl mich gerade reichlich hilflos, die beiden sollen doch nich so lange es geht glücklich zusammen sein :-(

VG und danke für Tipps
#danke

denwillich

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Hallo,

also im Normalfall ist es so, dass in Pflegeheimen Doppelzimmer leichter zu bekommen sind als Einzelzimmer.

Hinzu kommt allerdings, dass eine Pflegestufe oft die Voraussetzung für die Aufnahme ist, es sei denn, der Pflegeplatz kann selbst getragen werden.

Grundsätzlich ist möglich, dass Deine Großeltern zusammen bleiben können.

Alles Gute,
Denise

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Hallo

ok, so ein Doppelzimmer wäre super. Mal sehen was die Beratungsgespräche so ergeben.

Die Pflegestufe für den Opa wollen wir jetzt beantragen, für die Oma wird es die wohl nicht geben. Mal schauen.

VG

denwillich

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Hallo

wenn deine Oma noch einigermaßen fit ist
denke ich das betreutes Wohnen eher was wäre

Pflegeheim ist schon ziemlich krass im Unterschied ....... zu vorher alleine wohnen ...... gerade auch für die Oma
und so ein Zimmer ist doch recht beengt

google doch mal was es alles in deiner Nähe gibt


grüße Silly

5

Hallo

naja fit ist auch ein dehnbarer Begriff. Sie kommt alleine die Treppe hoch und runter, schafft es (mit Mühe) alleine das Essen zu machen, Ankleiden klappt, dauert aber. Sie haben beide versucht so lange wie es nur ging ihre Unabhängigkeit zu bewahren, aber jetzt ist das wohl vorbei.

Für die Oma wäre betreutes Wohnen sicher das Beste, nur will sie halt nicht vom Opa weg, klar nach fast 70 Jahren gemeinsam.

Was es in der Nähe gibt hab ich schon rausgefunden und wir machen jetzt überall Beratungstermine, es ging nur um Erfahrungen.

VG

denwillich

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Hallöchen,

warum nimmt denn deine Mutter nicht beide bei ihr auf, dann kann sie weiterhin für ihre Eltern immer da sein.
Das wäre vertrauter u. harmonischer für beide.

Lg hanya

4

Hallo

weil meine Eltern in einer Drei-Raum-Wohung wohnen wo einfach nicht genug Platz für alle Beteiligten ist und meine Oma, mit Verlaub, doch recht schwierig sein kann.

Leider ist es nicht so sehr harmonisch zwischen den beiden.
Trotzdem kümmert sich natürlich meine Mama um beide Elternteile und würde es sogar machen, aber das würde wirklich schief gehen, zumal Oma auch unbedingt beim Opa bleiben will.

VG

denwillich

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Vom betreuten Wohnen würde ich abraten. "Betreut" ist da meist recht wenig! Oft ist es so, dass die älteren Herrschaften in einer kleinen Wohnung leben und der Sozialdienst 1-2xtgl vorbei kommt. Für Essen, putzen usw. ist da noch lange nicht gesorgt.

Ein Doppelzimmer für die beiden ist natürlich möglich. Nachdem was du geschrieben hast, sind beide Kandidaten für Pflegestufen.

Was ich allerdings nicht verstehe: 24Std. nach einem Schlaganfall, kann man noch gar nichts über Folgeschäden sagen. Vieles kann sich noch zurückbilden.

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Hallo

naja das sind nur die Infos die mir meine Mama gegeben hat. Was nun tatsächlich zurückbleibt und was wieder besser wird weiß natürlich keiner, er geht dann natürlich erstmal auf normale Station, dann zur Reha usw.

Ich informiere mich nur so gut es geht, und das sind die Anforderungen die meine Mama für die Beiden weitergegeben hat.

Danke für die Infos wegen des betreuten Wohnen.

VG

denwillich

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Hallo

Nun mal langsam.
Nach einem Tag kann man noch nicht sagen, welche Schädigungen bleibend und welche nur vorübergehend sind. Da sind die behandelnden Ärzte wahrscheinlich aufgrund des hohen Alters Deiner Großeltern ja fix mit ihrer Prognose.....
Wartet erst mal ein paar Tage ab. Die Verwirrung und die Lähmungserscheinungen klingen je nach Lokalisation und Schwere des Schlaganfalles manchmal ab.
Sollte dies, was ich Euch wünsche, der Fall sein, schaut nach einem Rehaplatz. Und anschließend kann man auch erst mal einen Kurzzeitpflegeplatz suchen.
Im Moment finde ich es reichlich vermessen von den Ärzten gleich von "bettlägrig " und "nie alleine versorgen können " zu reden.
Man kann Wohnungen pflegegerecht einrichten / umrüsten und es gibt genügend Pflegedienste die ins Haus kommen. Und Deine Mutter kann doch weiterhin im Haushalt helfen ( und vlt der Rest der Familie auch noch etwas ? )
Deine Oma ist wahrscheinlich in der momentanen Situation völlig überfordert und hat Angst.
Bleibt erst mal ruhig und überlegt dann schritt für Schritt ( je nach Zustand Deines Opas ) was möglich und nötig ist.
In Pflegeheimen gibt es Doppelzimmer, allerdings ist dafür Pflegestufe 1 Vorraussetzung um überhaupt von der Pflegekasse etwas dazu zu bekommen.Ansonsten müsst ihr alles selbst bezahlen.Und das ist nicht wenig...
Solltet ihr letztendlich doch einen Pflegeplatz benötigen, schaut Euch die Heime gut an...Prospekte kann man immer schön gestalten^^
Ich habe 25 Jahre in der Pflege gearbeitet.... Tips dazu gerne per Mail wenn du magst.
Also erst mal Kopf hoch und durchatmen #liebdrueck

LG
Tina

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Hallo

Danke für Deine Antwort.

Ja, wir schauen erstmal nach Heimen, gleich bei mir nebenan (3 Häuser weitr) ist ein wunderschönes Heim das auch einen sehr guten Ruf hat, dort war ich heute, nächste Woche lassen wir uns ausführlich beraten.

Die anderen Heime haben wir auch angerufen und Termine gemacht.

Opa geht jetzt nächste Woche ( in der Hoffnung das nichts dazwischenkommt) erstmal auf die "normale" Station und dann in Reha.

Oma wird betreut von uns soweit sie es zulässt und hat von allen die Handynummern eingespeichert bekommen wo sie uns immer erreichen kann.

Mehr kann ich erstmal nicht machen, meine Mama kümmert sich nächste Woche wegen der Pflegestufen und dem MDK.

Die Lähmungserscheinungen sind zur Zeit noch unverändert und wir befürchten auch das es nie wieder wirklich gut wird, denn es war wohl länger schon nicht mehr ok, leider ist mein Opa jemand der still leidet und man sieht ihm auch vieles nicht an.

VG

denwillich

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Erst einmal tief durchatmen.
Ärzte sind ja leider schnell mit Prognosen etc.
Die Verwirrtheit u. auch d.Lähmungserscheinungen können sich
noch etwas zurück bilden ,da muss man etwas abwarten.
Wichtig ist ,dass Dein Opa anschl. in eine gute Reha kommt.
Auch eine 4 wöchige Kurzzeitpflege ist zu empfehlen.

Ich bin Krankenschwester ,arbeite auf einem Betreuten Wohnbereich
einer Residenz.
Hier wohnen sowohl gesunde ältere Herrschaften in ihren
Wohnungen...dort gibt es auch Leute ,die wenig Hilfe benötigen,diese
wird durch d.hauseigenen Pflegedienst abgedeckt,dieser ist rund um d.Uhr
da.
Die Wohnungen sind sehr unterschiedl. groß ,je nachdem ,was
man möchte ...
Dort wohnen viele Ehepaare.
Notruf ist jeder Zeit mögl.

Bei uns auf dem Betreuten Wohnbereich gibt es Einzelzimmer u.
auch ein großes Doppelzimmer ,wir hatten schon einige Ehepaare
hier wohnen.

Einige Paare wohnen hier im Haus auch getrennt ,viele Partner
sind noch absolut rüstig ,diese wohnen im normalen App.bereich ,
der pflegebedürftige Partner bei uns .
Es ist alles möglich.

Die Kosten sind natürl. sehr unterschiedl. von Haus zu Haus ,
es kommt ja auch darauf an ,ob man eine Pflegestufe hat.

Ich würde den KH -Aufenthalt abwarten ,eine gute Reha
sollte im Anschluß stattfinden u. dann viell. erst einmal
eine 4 wöchige Kurzzeitpflege ,dann habt Ihr genug Zeit
Euch umzusehen u. das beste draus zu machen.

LG Kerstin



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Hallo

auch Dir Danke für Deine ausführliche Antwort.

Ja, Opa ist jetzt noch auf der Wachstation, dann nächste Woche hoffentlich auf normaler Station und danach in Reha.

Wegen der Heime sind wir dran, grundsätzlich ist das Modell, so wie es uns vorschwebt machbar, nur zur Zeit nichts frei, bzw stehen die Antworten noch aus.

Termine für Gespräche und Beratungen sind erstmal gemacht, mal sehen was bei rauskommt.

VG

denwillich

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Ich drücke Euch ganz feste d. Daumen!!!!

LG Kerstin

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Also im Gegensatz zu den anderen hier kann ich mir, selbst ohne die Untersuchungsergebnisse zu kennen, kaum vorstellen das ein Mann mit 91 Jahren sich wieder so erholt das alles gut wird.

Klar geht das, drauf hoffen würde ich aber nicht!

Theoretisch können sie in einem Doppelzimmer untergebracht werden, würde ich aber nicht empfehlen und betreutes Wohnen ist nix mit einem Pflegefall.

Ich würde sie zuhause lassen, Pflegebett gibt es von der KK, und eine Pflegekraft ins Haus holen die rund um die Uhr da ist. In Polen boomt dieses Geschäft gerade, auch seriös über deutsche Agenturen die sich um den ganzen Kram wie Lohnsteuer, SV-Beiträge, etc. kümmern.
Einzige Voraussetzung, Platz, denn ein Zimmer sollte man ihnen schon bieten können!
Klingt erstmal teuer, geht aber!

LG

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Hallo

danke für Deine Antwort.

Wir befürchten auch das es nie mehr so wird wie es wahr, zumal es wohl schon einige Zeit nicht mehr war, wir früher.

Er hat ja nur noch ein Bein (Kriegsopfer) und das ist das Linke. Das rechte fehlt. Wenn da der rechte Arm gelähmt bleibt kann er nicht mehr laufen da ja dann der Gegenpart fehlt.

Er ist nunmal alt, aber solange er noch Willen hat wird er kämpfen #herzlich

Zu hause pflegen geht leider nicht. Die beiden haben in einer Altbauwohnung gewohnt, Zwei-Zimmer-Wohung. Ziemlich beengt und kein Platz für ein Pflegebett geschweige denn das man dieses bewegen könnte. Leider.

Damit fällt auch die Lösung mit Polen aus, denn umziehen in einer neue Wohnung wollen die beiden nicht, und in einer Zwei-Raum-Wohung ist eben auch kein Platz für eine Pflegerin.

VG

denwillich

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Ich verstehe, dass die Situation für euch im Moment wirklich schwierig ist.

Sie aufnehmen ist in einer 3-Zi-Whg. schwierig.

Wie wäre es mit dem Tipp, dass sie in ihrer eigenen Wohnung bleiben können und ihr tatsächlich auf eine Pflegekraft aus Polen zurückgreift, die auch dort wohnen könnte?
Es gibt Agenturen in D, die diese vermitteln. In unserem Ort gibt es schon einige Polinnen, die dies auf längere Sicht machen - und wir leben auf dem Dorf! Zusätzlich evtl. sozialer Dienst für Krankensachen wie Medikamenete geben, spritzen etc.

Nächste Möglichkeit wäre, dass du alle Pflegeheime in der Gegend anrufst (ja, das ist eine Wahnsinns-Arbeit!) und nach Plätzen fragst. Die sind nämlich selten frei.
Meine Mutter hat das mal gemacht für eine alleinstehende Nachbarin - das war zum Mäuse melken!
Aber ohne einen Termin, wann dein Opa aus dem KH kommt, bekommst du wahrscheinlich in Pflegeheimen sowieso keinen Termin für eine Aufnahme.

Frag nach, wie es mit Ehepaaren aussieht. Meines Wissens nach bekommt jeder ab einem bestimmten Alter (ab 80???) sowieso Pflegestufe 1.

Alles Gute für euch!

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Hallo

danke Dir für Deine Antwort.

Nunja, da die zwei in einer recht engen 2-Raum-Wohnung wohnen (gewohnt haben) kann dort niemand mit einziehen, auch keine Pflegekraft. Auch für ein Pflegebett ist kein wirklicher Platz, geschweige denn das man dieses dann noch bewegen kann.

Die Heime hier in der Stadt haben wir heute alle angerufen und Termine gemacht zwecks Beratung, ich bin gespannt. Zur Zeit ist ja der Opa noch auf wachstation, dann auf normaler und dann in Reha, Oma betreuen wir sofern sie es zulässt und sind immer für alle erreichbar.

Um die Pflegestufen und den MDK kümmern wir uns auch nächste Woche, nun muss ja alles fix gehen.

VG

denwillich

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Hallo,

vielleicht hilft dir ja ein kleiner Erfahrungsbericht von meinen Großeltern.

Bei ihnen war es ähnlich wie das was du schilderst. Sie waren beide schon über 90 und lebten immer noch alleine im Haus. Hilfe holten sie sich nur in Form einer bezahlten Putzhilfe & dem "Einkaufsservice" durch meine Eltern oder uns Enkel. Selbst das Essen durfte meine Mutter nur selten bringen - obwohl sie direkt nebenan gewohnt hat.

Dann musste meine Oma ins Krankenhaus und es war sehr fraglich ob sie es nochmals schafft. Nach langem überlegen hat mein Opa dann bestimmt, dass sie beide ins Heim gehen.
Anfangs war meine Oma alleine dort - in einem Zimmer mit einer anderen Frau. Das war eine harte Zeit. Sie war zu schwach um sich alleine zu versorgen, aber zu klar im Kopf um es einfach so zu ertragen. Für meinen Opa war es auch schwer. Er ist täglich zweimal zu ihr gegangen und hat durch den Stress auch sichtlich abgenommen.

Nach ca. 6 Wochen wurde im betreuten Wohnen (im selben Haus) eine kleine 2-Zimmer-Wohnung frei. Es war immer noch schwer sich umzustellen und seine "Freiheiten" aufzugeben. Aber sie waren beide einig, dass es das beste ist. Das Haus wurde verkauft, ein paar Lieblingsmöbel mitgenommen und der Rest weggegeben. Schon alleine die Tatsache, dass beide wieder zusammen waren hat geholfen.
Der Betreuungsschlüssel war zwar niedriger als auf der regulären Station, aber sie bekamen Frühstück und Abendessen in ihre Wohnung gebracht, zum Mittagessen sind sie in den Speisesaal, es wurde geputzt, morgens beim aufstehen & richten geholfen und abends ebenso. Und im Notfall war eben auch immer jemand greifbar.
Das Haus lag mitten in der Stadt - sie hatten die Möglichkeit kleine Besorgungen selbst zu erledigen und es kam mehr Besuch als im "alten zu Hause", weil es einfach auf dem Weg lag und viele Bekannte die früher keine Möglichkeit hatten, konnten jetzt einfach mal so vorbei schauen.

Ihnen ging es echt gut - klar gab es immer wieder auch mal "Heimweh". Aber mein Opa gab offen zu, dass es die beste Entscheidung war es so zu machen.

Ich wünsche euch ganz viel Kraft für die nächste Zeit - aber du wirst sehen, es gibt sicherlich eine gute Lösung für alle!

LG
Knubbel

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Hallo

Danke Dir für den ausführlichen Bericht.

Das macht mir Mut das es klappen kann, ich hoffe es. Die Zwei sind nun schon soooo ewig zusammen, es wäre für beide nicht auszuhalten wenn sie sich in getrennten Einrichtungen aufhalten sollen.

VG

denwillich