Hallo Ihr,
mich beschäftigt dieses Thema schon ein bißchen länger, mich würden mal Eure Gedanken dazu interessieren:
Wir haben mit meinen Eltern viel Kontakt, meine Mutter arbeitet auch in meiner Firma. Das führt leider häufig zu Zündstoff. Aber über diese Probleme wird natürlich gesprochen, sonst könnten wir nicht zusammenarbeiten.
Der Punkt, der mich beschäftigt, ist eher mein Vater. Er ist in meinen Augen absolut gefühlsneutral, lässt ausschließlich seine eigene Meinung gelten, hetzt gerne mal gegen meinen Mann, erklärt mir ständig, wie mein Hund funktioniert, ohne selbst Ahnung von der Materie zu haben und und und. Das war immer schon so, wir hatten nie Draht zueinander, schon in der Pubertät hatte er keine Lust, sich mit mir auseinanderzusetzen und fühlte sich ständig sofort persönlich angegriffen, wenn ich nicht funktioniert habe, wie er das gerne gehabt hätte. Jetzt habe ich zu allem Übel noch einen Akademiker geheiratet und mit ihm zwei Kind. Mein Vater hätte lieber einen Handwerker zum Sohn, aus der gleichen "Klasse" der Arbeiter wie er, über Akademiker in seiner Firma lästert er häufig auch, wenn mein Mann mit am Tisch sitzt.
Geht es Euch auch so, dass Ihr als Erwachsene Euren Eltern nicht sagen könnt, was Euch stört? Ich frage mich zur Zeit häufig, was besser ist: Konfrontation - eventuell mit dem Ergebnis, die "Beziehung" zu meinem Vater völlig zu zerstören - oder weiter die Klappe zu halten, weil man 60jährige Menschen sowieso nicht mehr ändern wird?
Fragen über Fragen...
Danke für Eure Antworten,
querulantin123
Umgang mit den eigenen Eltern als Erwachsener
Hallo,
Ich frage mich zur Zeit häufig, was besser ist: Konfrontation - eventuell mit dem Ergebnis, die "Beziehung" zu meinem Vater völlig zu zerstören - oder weiter die Klappe zu halten, weil man 60jährige Menschen sowieso nicht mehr ändern wird?
Weder noch.Du bist 30 Jahre alt, dein Mann sicher im selben Alter-da werden euch schon passende Erwiderungen und Bemerkungen einfallen.Es geht darum Grenzen zu setzen-auch von meinem Vater hätte ich mich oder meinen Mann nicht beleidigen lassen.Du bist aus der Kinderrolle noch nicht raus--ist auch schwieriger wenn der Kontakt privat und geschäftlich sehr eng ist.
Versucht es doch mal mit Ironie und Humor-ob er es versteht oder nicht.
Ändern wirst du deinen Vater nicht mehr-aber deshalb musst du sein unmögliches Benehmen nicht ertragen.
Wenn er z.B. wieder mal über deinen Mann hetzt, sage ihm freundlich aber bestimmt ,das du dir das ein für alle Mal verbittest , dann stehst du auf und gehst.
Wenn er dir erklärt wie dein Hund funktioniert ,lass ihn kommentarlos stehen.Vielleicht merkt er ja was.Wenn nicht versuche ihn zu ignorieren.
L.G.
>>>oder weiter die Klappe zu halten, weil man 60jährige Menschen sowieso nicht mehr ändern wird? <<<
Er muss sich ja nicht ändern, aber soll ruhig merken, dass er auch mal Gegenwind bekommt.
Außerdem ist man mit 60 Jahren auch noch lernfähig, wenn man will.
Stell dir vor, dein Vater wird 90 Jahre alt.... wilsst du noch 30 Jahre immer den Mund halten?
seltsam: ich habe ja nur noch meine Mutter und die ist gewöhnt das der Mann das Sagen hat, da mein Vater tot ist bin ich ja zur Zeit der einzige Mann im Umkreis. Das Problem ist das sie an Demenz leidet und so mit 83 immer mehr zur pubertierenden Göre mutiert (sie weiß noch genau was in den 30er und 40er Jahren war aber was Vorgestern lief liegt im Dunkel.)
Hallo,
das ist eine schwierige Situation, in der es leider nicht immer einen Mittelweg gibt.
Mein Vater ist tendeziell auch leicht reizbar, reagiert über und fühlt sich angegriffen und wird dann auch sehr schnell sehr laut.
Das war schon immer so, ich habe da schon als kleines Kind drunter gelitten.
Dadurch war die Beziehung nie ganz normal. Es führte durch seine Reaktion immer wieder zu Eskalationen, soweit, dass wir auch mal ein paar Wochen nicht miteinander sprachen.
Er wollte immer wissen woran diese "schlechte" Beziehung lag, was er falsch gemacht hat, aber du konntest es ihm nicht sagen, da er ja sofort wieder "ausrastete", sozusagen ein Teufelskreis.
Ich habe es dann alles mal meiner Mutter gesagt, mit der Bitte, es mal "häppchenweise" vorzubringen, da ich immer wollte das er weiß, warum es so ist.
Ich wusste, dass ich die Dinge nur "vergeben" können würde, wenn er es weiß und versteht.
Ich hatte immer Angst, das es irgendwann zu spät sein würde, ich ihm nie sagen können würde, dass ich ihn liebe (ohne diese Sachen noch im hinterkopf zu haben), weil einfach diese Sachen unausgesprochen waren und man sowas ja "am Schluss" auch nicht mehr hervorholt.
Meine Mutter hat es gemacht, es hat wohl geklappt, seitdem weiß ich, dass er es weiß und es geht mir gut damit.
Ich kann jetzt anders damit umgehen.
Kurz nach dieser Erleichterung erhielt mein Vater die Diagnose Krebs.
Ich bin froh, dass das geklärt ist, denn jetzt müssen wir zusammenhalten.
Du musst dir überlegen, wie es für dich am besten ist, so dass die Beziehung zu deinem Vater, sozusagen über den Tod hinaus, nicht bedrückend oder belastend für dich ist.
Liebe Grüße,
franziska
Also ich würde versuchen es ihm irgendwie beizubringen und dann versuchen sich danach, wenn es überhaupt notwendig sein sollte, sich wieder neu anzunähern.
Evtl sagen, wie sehr du seine Meinung schätz, aber das er dich oft stark kränkt,...
Einen Spruch hätte ich meinem Vater nie reindrücken brauchen, er wäre gleich wieder ausgerastet.
hallo,
ändern wirst du ihn nicht mehr können, aber du solltest ihm auf jeden fall sagen, dass du deinen mann nicht mehr beleidigen lässt.
bei zuwiderhandlungen: kurze ansagen, keine rechtfertigungen - damit fahre ich mit meinem vater am besten.
lg
karin
Hallo also mit einer Aussage gebe ich Dir völlig Recht einen 60 Jährigen kannst Du nicht mehr ändern.
ABER: was Du machen kannst ist Ihm sachlich aber bestimmend die Meinung zu sagen auch wenn er Augenscheinlich die Meinung von Dir abschmettert kommt de doch bei ihn an und er wird sicherlich in einer ruigen Minute mal darüber nachdenken wenn er für sich ist.
Ich denke nämlich das Dein Papa ein Mensch ist der ganz schlecht aus sich rauskommen kann gefühlstechnisch.
lg
hallo,
nachdem ich / wir fast 15 jahre die klappe gehalten haben, bin ich im mai geplatzt.....
seid dem haben wir zu meinen eltern keinen kontakt mehr....
uns geht es so was von gut.....
der stress ist weg, die spannung und das überlegen wann was wie sagen....
mal sehen, was die zeit bringt..
glg
Ändern wirst Du keinen Menschen, egal wie alt er ist.
Aber man kann sich selber und die eigene Einstellung ändern.
Vielleicht Konfrontation oder Klappe halten nicht die einzigen Alternativen? Ihr kennt den Hintergrund warum er so ist, wie er ist.
Warum habt ihr z.B. mal keine Lust sich mit ihm auseinanderzusetzen.
Wenn man seinem Gegenüber mal anderes begegnet als gewohnt ist dieser manchmal auch gezwungen anders zu reagieren
Hallo an Dich,
es antwortet Dir jemand, der noch älter als Dein Vater ist.
Du bist schon lange erwachsen, nur will Dein Veter das nicht akzeptieren. man kann auch von seinen erwachsenen Kindern viel lernen und auch der Ältere MUSS seinen Kindern mit Respekt begegnen. Damit will ich Dir sagen, dass DU es nicht zulassen darfst, dass Dein Mann beleidigt wird. Ich hoffe sehr, dass die Kinder das nicht miterleben. Die Sache mit dem Hund würde ich einfach abtun, nicht so wichtig.
Vielleicht solltest Du Deinen Vater um ein Gespräch unter vier Augen bitten, ihn zu Beginn bitten Dich ausreden zu lassen und ihm dann ganz ruhig Punkt für Punkt erklären, was Du an seinem Verhalten nicht in Ordnung findest und wie Du Dich in solchen Situationen fühlst.Sag ihm, Du willst ihn bitten, dieses Verhalten zukünftig zu unterlassen, wenn er Wert auf weiteren Kontakt legt, was Du möchtest, weil Du ihn lieb hast. Versuch, das Ganze ohne Zwischendiskussion bis zum Ende vorzubringen. Du hast ihm dann zum Schluss etwas Positives gesagt und das macht es ihm leichter.
Es ist wichtig, unter vier Augen mit ihm zu reden, dann fühlt er sich weniger bedrängt und in seinem Stolz verletzt.
Ich denke, Du musst das vor allem für Dich tun und wünsche Dir viel Erfolg.
Wie wäre es mit Toleranz und Akzeptanz?
Ich denke du spielst das Thema noch höher, als es ist.
Ich mag keine OPEL und mache immer Witze und Sprüche drüber .
Meine Schwiegereltern wissen das und haben sich dennoch einen OPEL gekauft und sind stolz ... ersieht ja so gut aus und war so günstig
Aus welchem Grund könnt ihr die Witze über Akademiker nicht auch so wegstecken wie z.B. meine Schwiegereltern über 60.
Wieso unterstützt du das Klassendenken?
"Jetzt habe ich zu allem Übel noch einen Akademiker geheiratet und mit ihm zwei Kind. Mein Vater hätte lieber einen Handwerker zum Sohn, aus der gleichen "Klasse"
Ist dein Mann als Akademiker was besseres?
Bist du jetzt etwas besseres weil du alsArbeiterkind einen Akademiker zum Mann und mit ihm 2 Kinder?
Lästern hinter dem Rücken des Betreffenden und nach aussen oder vor ihm tun als sei alles in bester Ordnung finde ich noch viel schlimmer.
Da kommt zu mangelndem Respekt vor dem Anderen auch noch Verlogenheit zu.
In der Pubertät haben vieleJugendliche und ihre Eltern kaum/keinen Draht zueinander. Manche Eltern gehen bewußt keine Konfrontation ein mit ihrem Pubi, weil sie wissen wie desstruktiv das sein kann.
Das dein Vater seine Kommentare über das Ticken eures Hundes abgibt, zeigt doch zumindest das er sich damit auseinandersetzt und eigene Gedanken gemacht hat.
Wir Eltern kommen doch auch nicht mit dem Wissen auf die Welt, wie unsere Kinder ticken, sondern erfahren es im täglichen Umgang mit ihnen.
(weißt du ob er sich nicht doch über Hunde informiert hat?)
Hinter Gefühlskälte/oder gefühlsneutralem Verhalten steht immer eine Geschichte, hast du dir mal die Mühe gemacht die zu ergründen und zu verstehen?
Vor der Annährung stehen Interesse für den Anderen (und das kann ich nicht sehen) Akzeptanz und Vergebung.
Ich denke so lange du so über deinen Vater denkst und an dem festhälst wird sich nichts ändern.
Frage dich mal was du genau willst!
Lieben Gruss
Karna
So einfach ist es nicht. Es gibt keine "Witze" über Akademiker (im Übrigen sehe ich es persönlich nicht als Statussymbol, wenn jemand studiert hat), sondern üble Beschimpfung über die "Deppen, die studieren und dann gleich Chef werden", da hat er halt Komplexe. Und mein Mann ist die Bösartigkeit in Person, weil er (er ist Arzt) so viel arbeitet. Da kommt dann sofort "Ach, hat er sich wieder einteilen lassen" - ja klar, der mag uns halt nicht sehen. Er setzt sich nicht mit Hunden auseinander und er weiss ganz genau, dass ich das sehr wohl tue (ich lese Bücher, arbeite mit einer Hundetherapeutin und einer Hundetrainerin, weil der Hund stark traumatisiert ist) - er akzeptiert mein Wissen aber nicht. Der Hund bellt ihn an, wenn er Angst hat und geht rückwärts - mein Vater behauptet, das ist eine Aufforderung zum Spiel. Da kann ich drei mal sagen, nein, sie hat Angst, er ignoriert das. Er respektiert mich absolut nicht, ich denke, das ist das Grundproblem.
Ja, ich kenne seine Geschichte, er ist sicher nicht schön aufgewachsen. Aber was soll ich als seine Tochter da machen? Er ist nicht bereit, sich damit auseinanderzusetzen, geschweige denn Therapie zu machen.
Ja ich glaube das mit dem gegenseitigen Respekt ist ein Grundproblem.
Hast du es mal mit einem Gespräch über eine Mediatorin oder Mediator probiert?
Nach etlichen fehlgelaufenen Gesprächen und Gesprächsversuchen mit meiner Mutter habe ich den Weg über eine Mediatorin gesucht und meine Mutter war bereit dazu.
Gut das Fazit war keine Annährung, aber Klarheit und eine Entscheidung die ich nun ohne Schuldgefühle treffen konnte.
Ich denke dass nicht immer eine Therapie notwendig ist.
Manchmal ist das Erlebte einfach zu schmerzvoll und sollte nicht berührt werden.
Nicht alles sollte therapiert werden, besser ist es manchmal Wege zu zeigen wie es besser funktioniert.
Noch scheint eure Situation es ja nicht schmerzvoll genug zu sein, als das man Änderungen im Umgang miteinander anstrebt.
Meine Schwiegermutter mag Hunde auch nicht und so benimmt sie sich ihm gegenüber.
Wir lassen sie ihre Meinung dazu sagen und nehmen den Hund weitestgehend aus ihren "Dunstkreis".
Wir hatten auch mit den Schwiegereltern eine Schwierige Zeit (und das ist jetzt vorsichtig umschrieben)
Aber wir haben es geschafft ohne uns zu verbiegen einen Weg für ein Miteinander zu finden.
Die Meinung meiner Schwiegereltern über bestimmte Sachen steht fest, da ändert niemand was.
Wir nehmen das zur Kenntnis, wenn nötig teilen wir unsere Meinung dazu mit und fertig.
Man muss nicht eine Meinung haben um miteinander klar zu kommen.
Bei den Sprüchen von deinem Vater , wenn dein Mann arbeiten muss würde ich mir vor Augen führen, dass dein Vater sich vielleicht nicht anerkannt von ihm fühlt(auch wenn es nicht so ist)
Antworte ihm doch einfach:
Schön wäre es wenn er sich einteilen lassen könnte, dann wäre er jetzt nämlich lieber hier bei uns und würde jetzt mit dir lieber bei einem Kaffee/Bier/Saft über Gott und die Welt plauschen/deinen neuen Schuppen begutachten ect.pp.....
Einfach in den Arm nehmen hilft auch oft irgendwann Mauern fallen zu sehen