Ist es so schwer im Vatersein anzukommen?

Guten Tag Ihr lieben Väter!

Ich bin eine Frau und weiß mir einfach nicht mehr zu helfen.
Mein Freund und ich haben eine 1,5jährige Tochter und seit 1,5 Jahren auch Probleme.

Er ist meiner Meinung nach als Vater noch nicht angekommen. Sie ist für ihn zu viel. "Ein Klotz am Bein" - war mal seine Aussage, welche mir heute noch Tränen in die Augen treibt #schmoll
"Sie könnte sonst ein Kind sein, er würde genauso fühlen" oder "Ich weiß warum mein Vater so geworden ist. Er wollte wohl auch nie eine Familie, sondern seine Ruhe". Mit seinem Vater spricht er kein Wort mehr, der Kontakt ist komplett abgebrochen (nur mal so am Rande).
Wir haben auch schon darüber gesprochen, was wäre wenn wir uns trennen. Wie würde der Kontakt dann zu seiner Tochter aussehen. Seine Aussage: Vermutlich würden wir uns anfangs noch alle 2 Wochen sehen, aber ich glaube nicht, dass ich das auf Dauer über Jahre machen würde und denke mit der Zeit würde der Kontakt abbrechen.

Sowas sagt doch kein liebender Vater, oder gebe ich mich da einer Illusion hin?
Wenn andere dabei sind, dann macht er auf Superpapa.

Um es vorweg zu nehmen - er spielt auch alleine mit ihr und kümmert sich. So ist es ja nicht. Aber für sein 100% persönliches Glück, sollte alles so sein wie vor der Schwangerschaft.
Und das ist mit einem Kind halt nicht mehr möglich. Neue Situationen, neue Konflikte, neue Verantwortungen.

Ja unsere Beziehung leidet.
Ich sag nicht, dass nur er die Fehler hat. Ich bin halt Mutter mit Haut und Haar. Habe mich mit der Situation verändert und meine Fehler gemacht. Ich sehe aber trotzdem noch positive Seiten der Beziehung - er leider gar nicht mehr. Das bekommt er nicht mehr mit.
Jedes Wort, jede Geste fasst er gleich gegen sich auf. Ich kann nichts mehr richtig machen.
Aber das war ja nicht der eigentliche Kern meiner Frage.

Ist es wirklich so schwer für Euch Väter sich mit der neuen Rolle anzufreunden???

Vielen Dank und #sonneige Grüße
haferflocke

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Ja es ist für Männer schwer, unsere Tochter war kein leichtes Kind, hat uns die ersten Nächte alle Energie geklaut :( Klar meine Welt stand auf dem Kopf ein Kind verändert einen nun mal alles.

Auch wenns ein lang ersehntes Wunschkind war und er stolz war es dauerte ein bisschen bis er in die Rolle reingewachsen ist. Aber definitiv keine 1,5 J. da ist viel im argen!

Und heute wünscht er sich das es am liebsten von heut auf morgen bei mir los geht :D Ich hätte gern noch min. 1 Woche.

Bei Kind Nr. 2 obwohl er es auch wollte gabs die Aussage "Hätte schon etwas mehr Altersunterschied sein können" tat mir zwar weh aber mit wachsendem Bauch und spätem Outing wurde auch seine absolute Vaterfreude geweckt.

Und jetzt Nr.3 obwohl wir uns beide dafür entschieden haben und es so schnell klappte kam ein "Sch..ße bist du wirklich schwanger" und schon Wochen danach stand er als seine Fam. sch... reagierte außer die Schwiema hinter uns :D Und wie gesagt jetzt will er es am liebsten schon im Arm halten :D

Es gibt Männer die sind geschaffen um Väter zu sein und es gibt welche die sich eher überlegen hätten sollen ein Kind in die Welt zu setzen.

Ich würde sagen entweder ihr setzt euch mal in Ruhe hin und redet oder geht zu einer Paartherapie falls ihr eure Beziehung noch retten wollt, denn so geht es ja auch nicht weiter! Was bringt einen unglückliche Mama ? Meine Schwester und ihr Mann haben sich dieses Jahr getrennt 2 Kinder 8 und 5J. und es tut ihr gut die Kinder merken auch den Unterschied!

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Wollte er denn überhaupt ein Kind?

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Bei euch stimmt was nicht. Ihr solltet dringend an eurer Beziehung und an der zu eurem Kind arbeiten.

MEIN Mann würde solchen Blödsinn NIE vom Stapel lassen.

Er würde für uns sterben - und ohne uns sowieso.

Klar geht man sich im Alltag mal auf die Nerven, klar ist einem manchmal alles zuviel. Familienalltag ist anstrengend.

Aber IHR müsst dringend was tun. Redet miteinander - wenn das nicht reicht, holt euch hilfe.

lg

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Ich finde das total traurig was Du da schreibst. Nein, ich wage mal zu behaupten, das ist definitiv nicht normal dass Väter sich so verhalten.

Die Frage ist warum er sich so verhält. Wollte er von Anfang an kein Kind? Ist ihm jetzt alles zuviel? Hat er es sich anders vorgestellt? Kann er vielleicht nicht anders fühlen? Sollte er seine eigene Kindheit vielleicht ersteinmal aufarbeiten, weil er sonst seine Tochter nicht lieben kann?

Lichtchen

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Kann er vielleicht nicht anders fühlen? Sollte er seine eigene Kindheit vielleicht ersteinmal aufarbeiten, weil er sonst seine Tochter nicht lieben kann?
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#pro So klingt es für mich.

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Na klar. in der frühen Kindheit werden im Prinzip alle Weichen für die Entwicklung der eigenen Persönlichkeit gelegt. Wer als (Klein-)Kind nur Zurückweisung vom Vater erhalten hat, hat keine Chance zu lernen, wie es richtig gemacht wird...

Schade, aber leider sehr wahr...

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Ist es wirklich so schwer für Euch Väter sich mit der neuen Rolle anzufreunden???
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Das kann man doch so nicht sehen.

Wie thyme fragte, frage ich mich auch, ob dein Mann überhaupt ein Kind wollte und Vater sein.

Vllt ist meine Vorstellung ja naiv, aber liebt man nicht automatisch sein Kind?
Egal ob Vater oder Mutter? #kratz
Deinem Mann scheint seine Tochter ja gar nichts zu bedeuten, total egal, keine Beziehung, was mir schon psychisch nicht normal vorkommt.

Ob er nun so ist wie sein eigener Vater oder ob er sich alles einredet oder durch seine Kindheit und den Vater so geworden ist, keine Ahnung.

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So ist es ja nicht. Aber für sein 100% persönliches Glück, sollte alles so sein wie vor der Schwangerschaft.
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Natürlich ist und bleibt auch das Leben durch ein Kind verändert, wenn sie klein sind, ist es manchmal nicht gerade leicht, das ist klar, man kann auch mal jammern.
Die Frage ist für mich aber, wie ernst meint er das denn?
Deinen anderen Aussagen nach zu urteilen, ist es ja ganz krass.

Was die letzte Frage angeht, denke ich, daß man natürlich nach der Geburt erstmal eine Gewöhnung braucht, ist ja alles fremd, man selbst unsicher, aber selbst die Väter, die nichts mit Babys anfangen können, denken doch nicht so.

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hallo,

ich finde, es gibt ein Unterschied zwischen sich schwer tun oder es ablehnen. Er lehnt sein Kind meiner Meinung nach ab. Und obwohl er keinen Konatkt zu seinem Vater mehr hat, nimmt er ihn als Rechtfertigung bzw. findet es in Ordnung, solche Sachen zu sagen.

Ich weiß nicht, wie seine Kindheit grundsätzlich verlaufen ist. Hat er jemals Liebe gespürt? Liebt er seine Eltern, speziell seinen Vater? Tut es ihm weh, dass zu ihm kein Konatkt mehr besteht?

Sollte das so sein, dann würde ICH noch ein Fünkchen Hoffnung haben, dass sich eine Beziehung mit ihm lohnt. Allerding müsste er dafür in eine Therapie gehen, um aufzuarbeiten und an sich zu arbeiten.
Hat er keine dieser Gefühle oder würde er eine Therapie ablehen, dann würde ich schweren Herzens für mein Kind die Beziehung beenden. Jedes Kind hat es verdient, dass es vor allem von seinen Eltern geschätzt und geliebt wird. Ich würde nicht wollen, dass mein Kind in der Nähe einer so lieblosen Person aufwachsen müsste und womöglich den selben Schaden davon trägt, wie sein Vater.

Ich wünsche euch alles Gute, m.

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Oh wie gut, dass ich anonym hier schreiben kann.

Ja, ich habe mich als Vater extrem schwer getan. Für mich ist eine halbe Welt zusammengebrochen, obwohl (!) es ein Wunschkind war. Nichtsdestotrotz steht dem entgegen, dass man als verantwortungsvoller Vater sich nun mal eben anders verhält.

Träume
Meine Träume vom Motocross-Springen lernen, Fallschirmspringen oder mal den K2 besteigen haben sich alle damit aufgelöst. Auch ungefährlichere Sachen wie Motorrad fahren habe ich beiseite gelegt, mit Freeclimbing verhält es sich ähnlich.

Verantwortung
Eigentlich wollte ich im Job richtig durchstarten, Killer-80h-Woche und viel Geld scheffeln. Aber ich werde zu Hause gebraucht. Ich habe mein Hobby aufgegeben und schweren Herzens meine Waffen verkauft. Mein Motto dazu war, dass ich keine Waffen im Haus habe, wenn ich ein Kind/Jugendlichen habe (Stichwort Amoklauf).

Freiheit
Mal spontan einen Kurztrip nach Prag? Grad einen günstigen Ägyptenurlaub gesehen und gebucht, da er Off-Saison ist und los? Haben wir früher alles gemacht. Geht nie wieder.

Ich habe Dir 3 Stichwörter hier aufgelistet, es gibt aber noch mehr. Vielleicht findest Du etwas, wo Dein Mann sich drin wiederfindet. Ich habe diese (und noch mehr Punkte) aufgearbeitet und bin mittlerweile (fast) mit mir selbst im Reinen. Ich freue mich riesig über meinen Sohn und er ist zusammen mit meiner Frau das Kostbarste, was es für mich auf der Welt gibt. Ich würde sogar sagen, das sind meine beiden Schätze, wofür ich überhaupt lebe.

Aber nun hier zu stehen war nicht leicht. Und vielleicht hängt Dein Mann irgendwo dazwischen. Und vielleicht könnt ihr es zusammen lösen. Vor allem der Ausdruck "Klotz am Bein" deutet für mich auf so etwas hin.

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Gut geschrieben.

Gruß Leah

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Ich finde es sehr gut, wenn man solche Gedankengänge offenlegen kann ...oft gehts ja in solchen Foren eher drum sich zu übertrumpfen, wer hier die heilste Familie, den liebendsten Papa etc hat.

UND dass Du offenbar an diese Probleme rangegangen bist, anstatt nur "ist halt so" zu sagen und dem Kind gegenüber in eine Vermeidungshaltung zu gehen.

LG, Nele
die nach 11 Monaten stillen und 1,5 Jahren ohne Party sooooo einen Drang nach draußen hat #schein

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Also ich bin ja schon eher der bequeme Typ, da würde man denken, das geht mit Kind kaum. Ich habe aus einer früheren Beziehung einen fast 12-jährigen Sohn und damit war für mich die Familienplanung eigentlich abgeschlossen. Oder zumindest hätte es mich nicht gestört...
Die Beziehung ging in die Brüche, als mein Sohn drei Jahre alt war. Es hat weh getan, aber mein Leben ging auch ohne Kind weiter und man sah sich beinahe alle zwei Wochenenden. Ein Jahr später ging ich für 6 Jahre nach England.

Dort lernte ich meine heutige Frau kennen. Sie hatte einen ausgeprägten Kinderwunsch, ich wie gesagt, hätte auch ohne weitere kinder gut leben können.
Heute haben wir eine 10,5 Monate alte Tochter, die ich nicht mehr missen möchte. Natürlich habe ich meiner Frau ihren Wunsch erfüllt. Es war aber auch von Anfang an klar, dass ich tagsüber lange arbeiten muss und mich nur Abends oder am Wochenende "richtig" kümmern kann.

Das tue ich dann aber auch und auch diese Zeit mit meiner Tochter ist mir extrem wichtig. Wahrscheinlich wäre es aber auch hier so, dass ich, wenn die Beziehung zu meiner Frau in die Brüche ginge (was sie hoffentlich nie tut!), trotzdem auch gut ohne täglichen Kontakt zu meiner Tochter (genau wie zu meinem Sohn) weiterleben könnte.

Bedeutet das jetzt, dass ich meine Kinder nicht liebe? ich habe eher den Eindruck, dass ich durch diese (oberflächig vielleicht gleichgültig wirkende) Einstellung ein sehr gutes Verhältnis zum Vatersein aufgebaut habe.
Meine Kinder lieben mich und ich liebe meine Kinder und die Zeit mit ihnen. Und das war übrigens bei beiden von Geburt an so. Ich brauchte keine Zeit in die Vaterrolle hineinzuwachsen.

Ich habe beide Würmer zuerst gesehen und im Arm gehalten und ich war in beiden Fällen zu Tränen gerührt und wusste einfach, dass dies "meine" Kinder sind, denen ich ein guter Begleiter in und durch das Leben sein will...

Und ganz ehrlich, sooo wahnsinnig viel Aufwand ist es eigentlich nicht wirklich, wenn man mal betrachtet, was man dafür zurück bekommt...

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Habt ihr mal folgende Frage diskutiert:

Wenn würde er zuerst retten, wenn ihr beide (Kind und du) am Ertrinken seid?

Für mich und meinen Mann gab es eine Blödelei darüber, die aber ernsthaft aussagte, dass zurst die Kinder wichtig wären.

Mein Mann brauchte auch beim 1. Kind (das total pflegeleicht war) ein knappes halbes Jahr, bis er sich dem Rhythmus des Sprößlings anpassen konnte und nicht anders herum.

Vielleicht fehlt deinem Mann die Frau, die du warst, als ihr alleine ward. "Mit Haut und Haaren Mutter" beschreibst du es. Wieviel Partnerin steckt noch in dir? Ist er eifersüchtig auf das Kind, das ihm seine damalige Partnerin geklaut hat? Kann er es deshalb nicht annehmen?