Hallo liebe Urbianer,
ich bin auf der Suche nach vielen Meinungen.
Mein Mann möchte gerne bei der Bundeswehr studieren. Das er mal studiert war klar. Nur wo war noch die Frage. Er hat dann wohl 16 Monate Grundausbildung bzw. Vorbereitung und dann gehts nach München. Er möchte die Offizierslaufbahn wählen.
Ich stehe hinter seinem Wunsch. Mit Sicherheit wirds nicht immer einfach, aber ich glaube wir schaffen das.
Nun meine Frage: Ich suche Mütter, deren Mann ebenfalls bei der Bundeswehr ist oder im bestenfall auch dort studiert hat.
Was würde auf uns zukommen, besonders auf mich? Wie wird der Alltag, ist er häufig unterwegs? Auch über längere Zeit? Wie kommen die Kinder damit klar? Erzählt mal ein bisschen wie sich der Alltag und das Familienleben so verändert.
Ich kann mir so gar kein Bild davon machen, ich kenne auch keine Famile mit der ich mich da austauschen kann. Freu mich über Antworten.
LG Tini
Mann will zur Bundeswehr
Ist es denn noch ein Wunsch oder hat er die Auswahltests in Köln schon geschafft und ist für eine Laufbahn mit Studium eingeplant?
Heer, Luftwaffe oder Marine?
Lichtchen
Nein, die Bewerbung läuft noch. Es ist momentan noch ein Wunsch. Wird er nicht genommen, ist die Frage hier natürlich hinfällig. Aber es interessiert mich einfach was in dem Fall auf uns zukommen würde.
Er würde gerne zu den Fallschirmjägern.
Na dann würde ich fast sagen, warte erstmal ab, die Auswahl ist recht hart, da kommen schonmal nur wenige durch.
Also ich war mit so einem Soldaten lange verheiratet. Allerdings noch zu Zeiten, als es keine Auslandseinsätze gab.
Was auf Euch zu kommt... sind lange Abwesenheiten Deines Mannes. Fallschirmjäger ist Heer, also vor dem Studium hat er eine gewisse zeit Ausbildung, Offizierschule des Heeres ist in Dresden meine ich. Dann das Studium in Hamburg oder München sind die Unis.
Er muss sich mit Studium auf 12 Jahre Dienstzeit verpflichten, wenn das immer noch so ist wie früher, aber das alles wird er ja zum Ablauf auch selber erfahren.
So, zum alltäglichen.... Ja was soll ich Dir sagen. Es gehören Versetzungen dazu, Umzüge, alternativ nicht umziehen und Wochenendbeziehung. Auslandsaufenthalte, als Fallschirmjäger ist Dein Mann dann bei einer Truppe, die immer "zu den ersten" gehört, das ist auch eine starke psychische Belastung. Dagegen steht eine gute Krankenversorgung, ein festes Gehalt, umzüge werden bezahlt, finanziell kommt man gut aus.
Tja... und wie und ob Du und die Kinder damit klar kommen, das ist eben individuell verschieden. Es wird häufige Abwesenheiten des Partners geben, ja. Ich kenne Familien, die gut damit klar kommen, ich kenne Familien die weniger gut damit klar kommen. Als Offizier musst Du damit rechnen, alle 2-3 Jahre versetzt zu werden, das ist nicht immer quer durch Deutschland, aber kann auch sein.
Ich kenne allerdings von allen BW-Familien die ich kenne (alle im Offz-Bereich) keine einzige wo die Frau selber auch einen berufliche "Karriere" hatte, alle Frauen arbeiten entweder nicht oder teilzeit, mehr als Hobby. Große eigene Karrieren kann man da als Frau schlecht verfolgen, man zieht eher dem Manne hinterher.
Ich persönlich fand die 12-jährige Bundeswehrzeit meines damaligen Mannes eine tolle Zeit. Wir kamen viel rum.
Lichtchen
Er war beim Wehrdienstberater und hat dort auch die Infos bekommen, die du schilderst.
Ich hab mit allem kein Problem. Aber das mit dem ständigen Umziehen stösst mir schon etwas übel auf. Nicht wegen mir, aber die Kinder kommen ja im Laufe der Zeit in die Schule und ich finde es nicht gut, wenn wir dann alle paar Jahre umziehen müssen und die Kids die Schule wechseln müssen.
Ist das in allen Bereichen dort so? Oder kann er auch etwas wählen, wo er in Deutschland in einer Gegend bleibt?
Ich hatte mal ein Familie kennengelernt, wo er auch beim Bund war (freiwillig verpflichtet über viele Jahre).
Der letzte Kontakt sah so aus, daß der Junge etwa 2 Jahre alt war.
Die Mutter wollte eigentlich wieder ins Berufsleben einteigen (da einige Zuschüße, die sie bekam am Auslaufen waren).
Sie sich gerade beim Arbeitsamt gemeldet hatte.
Sie war auf der Suche nach einer Tagesmutter/ einem Kita-Platz für den Sohn (den sie nicht bekam aufgrund eines Mangels an Arbeitplatz).
Die Arbeitsplatzsuche gestaltete sich als SEHR schwierig, da gleichzeitig auch noch die Ansage vom Bund kam, daß der Mann versetzt werden soll.
Keiner wußte aber genau wann die Versetzung stattfinden soll und wohin verstzt werden soll.
Ganz ehrlich, ich käme damit nicht zurecht.
Mein Mann ist zwar auch oft weg, aber ständig auf heißen Kohlen zu sitzen und nicht zu wissen, wann und wohin die nächste Versetzung stattfinden wird.
Jedesmal aus dem Umfeld rausgerissen zu werden. Immer wieder aufs neue, sich neu einfinden zu müssen.
Keine echten Freundschaften aufbauen zu können.
Ständige Wechsel an Arbeitgeber, Kindergärten, Schulen, etc.
Ich kann mir auch vorstellen, daß Kinder auf Dauer darunter leiden, weil sie keine echte Heimat haben.
Lg.
Ich mach mir da eher Sorgen wegen den Kindern. Für mich persönlich wär das Ok. Auch beruflich. Ich bin selbstständig und kann mein Unternehmen überall führen. Aber es stimmt schon, was passiert mit den Kindern, wie verkraften sie das, usw....
Aber ich kann es ihm ja nicht verbieten wegen der Kinder. Es ist ein riesen Traum von ihm. Seit langen Jahren. Spruchreif wurde es jetzt erst.
Natürlich, verbieten geht nicht.
Ich wäre auch nie auf die Idee gekommen, meinem Mann seinen Job auszureden.
Ich bin aber auch schon sehr oft angesprochen worden, wie ich es denn aushalten könnte, daß mein Mann mehrfach im Jahr auch bis zu 2 Wochen am Stück weg ist. Mein Mann ist Messemarketingleiter bei NSN. Er liebt seinen Beruf über alles. Viele Jahre war die Cebit in Hannover DIE Standardmesse im Terminplan bei ihm.
ABER wir haben einen festen "Standort".
Die Kinder können Freundschaften schließen, müssen sich nicht alle Naselang neu orientieren, nicht permanent die Schule oder Kindergarten wechseln und haben die Chance Heimat kennenzulernen.
Ich bin aber auch der Ansicht (wenn es beim Kennenlernen schon Tatsache ist), daß die Partner (besonders die Frau) sich in Gesprächen überlegen sollten, ob die beruflichen Bestrebungen und die damit verbundenen Konsequenzen übereinstimmen.
Ich bin erstmal für mich verantwortlich, wenn es aber auch noch Kinder gibt, haben meine Entscheidungen nicht nur auf mich Auswirkungen (welche ich dann über Kurz oder Lang immer noch vertreten können muß).
Hallo,
als Springer ist es nicht so leicht für eine Familie, denn die sind häufig in den Auslandseinsätzen "vorne dabei". Während des Studiums ist er jedoch kaum weg. Ansonsten kommt es auf die Teilstreitkraft und die Verwendung an.
Je nach Verwendung kann es manchmal nicht so leicht sein, ich war jetzt fast das ganze Jahr unter der Woche allein, weil er auf Lehrgängen war. Man muss immer (das war auch früher so, nicht erst seit den Reformen) damit rechnen, dass er versetzt wird und wir umziehen sollen/können/müssen- im ganzen Bundesgebiet. Das hat auch Vorteile.
Viele machen es mit, viele nicht. Da pendeln dann die Männer. Aber das muss jeder nach seiner Situation entscheiden.
Noch haben wir keine Kinder, aber wenn, wird sich da nicht viel ändern. Er hat den Job so gewählt, sich länger verpflichtet und dann ist das so.
Da wird man als Frau sehr selbstständig, weil man vieles auch allein klären muss. Viele Kameraden bei uns haben Kinder, für die ist es auch nicht einfach- aber da gibt es dann häufig Gesprächsrunden in den Schulen, Kita etc und viele werden mit einbezogen.
Und wir haben hier eine tolle Gemeinschaft unter den Kameraden und ihren Familien, wir unternehmen häufig zusammen, das hilft viel. Außerdem bin ich in vielen Foren von Soldatenfrauen unterwegs, da kann man mit Gleichgesinnten sprechen.
Mein Mann geht in einigen Monaten ins Ausland und vier oder mehr Monate allein ist noch mal was anderes als unter der Woche allein. Aber ich denke, wir werden das schaffen
Als Frau ist man da aber etwas zurückgestellt, die meisten die ich kenne (mich eingeschlossen), haben nur Teilzeitjobs o.ä. Große Karrieren sind da nicht drin. Ich selber bin studiert, aber ich hab einfach nicht so viele Möglichkeiten. Lange sind wir hier auch nicht mehr. Und da wird sich dann eher um die Kinder und Familienplanung gekümmert. Finanziell ist da ja einiges mehr drin.
Ihr würde euch jedoch ganz dringend raten, euch mit allen Eventualitäten abzusprechen. Ich hab Frauen kennengelernt, die nicht wussten, dass ihr Mann versetzt werden kann. Also bitte schön weiter informieren und v.a. miteinander reden!!
Ich kann dir auch gern weiteres per Nachricht berichten. An der OPZ in Köln ist es auch nicht so leicht, das musst du erstmal herankommen lassen.
Soviel erstmal von mit.
Gruß H-E.
Danke für deinen Beitrag! Der hat mir sehr viel weiter geholfen. Viele sagen mir: Jetzt mach dir doch noch keinen Kopf dadrum. Noch ist er nicht dort. Aber ich will mich vorher informieren und wissen was auf uns zukommen könnte.
Ich würde mich freuen, wenn du mir weitere Infos per PN schickst.
Hallo Tini,
mein Freund hat beim Bund studiert.
In der Zeit seines Studiums war er eigentlich fest am Standort (auch Standort der Uni). Die Grundausbildung hat er an einem anderen Standort gemacht und nach dem Studium als Offizier war er dann an 2 weiteren Standorten.
Allerdings ist er vor knapp 15 Jahren aus dem aktiven Dienst ausgeschieden. Ihr müsstet Euch also erkundigen, wie das heute ist.
Ich glaube, auch für Ehefrauen ist das machbar. Und München ist auch nicht so schlecht
Wobei das Studium dann wohl in Neubiberg stattfindet.
GLG
Hallo,
mein Freund hat sich nun auch Verpflichten lassen bei der Luftwaffe.
Aber wir haben das Glück das die Kaserne hier nur 7 km weit weg ist.
Somit kommt er jeden Tag nach Hause.
Aber nun möchte er sich evtl. versetzen lassen wovor ich Angst habe da ich nie eine WE Beziehung wollte.
Wenn du Fragen hast frag einfach.
LG
Das versetzten lassen ist das, was mich am meisten stört. Wie wird das mit den Kindern sein, ich will sie dann ungern aus der Schule und dem gewohnten Umfeld raus reissen um umzuzuiehen.
Hallo,
also über das Familienleben kann ich dir gar nicht wirklich was sagen. Eine Freundin von mir war länger mit einem Studenten der Bundeswehr-Uni in Neubiberg (München ) liiert, aber da ging es gerade deswegen auseinander weil eine vernünftige Familienplanung für die beiden nicht denkbar war, zumal sie nicht aus BY wegwollte und als Beamte in BY auch anderswo eher schlecht untergekommen wäre.
Nun, ich kann dir aber was zum Leben in Neubiberg sagen: Es ist so, dass Neubiberg mit eine der teureren Vorortgemeinden Münchens ist. Zwar schön zum leben, aber sehr hohe Mieten. Nun ist der Wehrsold bei der Bundeswehr für Studenten sicher nicht übel, aber die die ich kannte lebte entweder in der Kaserne (dann wirklich günstig und ordentlich Geld zum leben auch in München), aber das ist mit Familie wohl kaum eine Option. Die anderen, die ich kannte waren als Paar ohne Kinder beide beim Bund und konnten sich so auch eine "zivile" Wohnung gut leisten. Je nachdem ob du zwecks Kindererziehung also was zum Familieneinkommen beitragen kannst, würde ich mir das auch knallhart durchrechnen, ob ihr euch das Leben dort leisten könnt und wollt...
VG,
kitty
Mein Vater hat das so durch. Er hat bei der Bundeswehr studiert und ebenfalls die Offizierslaufbahn gewählt.
Ich fand es als Kind schrecklich. Erstmal musste er sich ja für mindestens 15 Jahre verpflichten. Als Offizier wird man in der Regel sehr häufig versetzt. Getreu dem Motto "neue Besen kehren gut". Mein Vater wurde so im Schnitt alle 2-3 Jahre versetzt.
Damit es für uns Kinder einigermaßen erträglich war sind wir nicht jedesmal mit umgezogen. Was aber bedeutete, dass meine Eltern eine Wochenendehe geführt haben und wir den Papa nur von Freitag Nachmittag bis Sonntag Mittag hatten.
Trotzdem sind wir noch ziemlich oft umgezogen und das fand ich als Kind echt schlimm. Gerade hatte man wieder Freunde gefunden, schon musste man wieder umziehen.
Danke für deine Meinung! Die ist wirklich klasse!
Hallo,
ich bin seit vielen Jahren Frau eines Bundeswehr Soldaten. Ich denke, man muss einfach darauf einlassen können. Wenn man sich mit einer WE Beziehung gar nicht anfreunden kann, wird es schwierig. Wir sind vor Jahren nach München gezogen, denn von hier sind fast alle Standort, die für ihn in Frage kommen, gut zu erreichen - Flugzeug/Bahn. Klar war immer, dass ich mit den Kindern nicht mehr ständig umziehen werde, zumal ich meinen Beruf auch liebe. Mein Mann war schon im Ausland und ist häufig unterwegs. Nächstes Jahr geht er vorläufig nach Berlin.
Für die Kinder und alles was dazu gehört, bin ich zuständig. Wenn er da ist, unternimmt er aber auch mal einzeln mit den Kindern was. Ich komme gut alleine zurecht, da er gut verdient, können wir uns auch einigen Luxus leisten - Haus, Auto, Putzfrau und Hobbys der Kinder. Auf der anderen Seite ist sein Job oft praktischer als meiner. Ist eines der Kinder krank, kann er problemlos mal daheim bleiben, was bei mir immer schwierig ist.
LG
Seit ihr mal mit umgezogen? Wär das für dich mit Kindern überhaupt in Frage gekommen? Wie geht es den Kindern dabei?
Hallo,
wir sind von Hessen nach Sachsen-Anhalt und dann nach München gezogen. Hier wurden die Kinder geboren und hier bleiben wir auch. Die Kinder kennen es ja nicht anders. Außerdem hat er oft viele Überstunden und dadurch zusätzliche Urlaubstage an denen er sich ganz den Kindern widmet.
LG