Kein Kontakt mehr zur Familie

Also ich weiß gar nicht wo ich anfangen soll. Ich hatte keine schöne Kindheit. Meine Mutter war Drogensüchtig, später Alkoholikerin, und dauerdepremiert. Ich bin früh zu meiner Tante gekommen, hab ein paar Jahre bei ihr gelebt, und bin danach zu meinem Vater gezogen. Ich hatte immer wieder Kontakt mit meiner Mutter, hab sie von diversen Kaffeehäusern nach Hause gebracht, streit geschlichtet, und war öfter mal für sie da - was sie für mich eigentlich nie sein konnte.

Ihre Mutter, also meine Oma, ist körperlich Behindert und sitzt im Rollstuhl. Ihr Vater war selber schwerer Alkoholiker. Er ist vor 2 Jahren gestorben, nach dem er eigenltlich immer allen das Leben zur Hölle gemacht hat. Die letzten Jahre hatte er weniger getrunken, und hat sich um meine Oma "gekümmert". Meine Oma - schwer Co Abhängig - sieht das natürlich wieder als ober ausrede. Er war ja soooo toll.

Meine Mutter war in den Jahren vor seinem Tod relativ ruhig. Sie trinkt bereits Jahre nichts mehr, und nimmt nur mehr Phasenweise Beruhigungsmittel. Nachdem er gestorben war hat sie wieder sehr viel genommen und war ziemlich neben der Spur. Es kam alle so wies kommen musste - sie hat sich vor einem halben Jahr den Fuß ziemlich böse gebrochen. Meine Oma hat mich gebeten ihr sachen ins Krankenhaus zu bringen. Hab ich getan. Der Freund meiner Mutter konnte übrigens nicht gehen weil er auf die zwei Hunde von denen hat aufpassen müssen, und diese nicht alleine daheim lassen konnte. Als meine Mutter nach Hause kam und unter ziemlich böser Paranoia litt, hat sie mich angerufen ich soll ihr Geld abheben gehen. Sie kann ihrem Freund nicht vertrauen. Ich hab damals gesagt dass ich gehe, aber erst in zwei Tagen, weil ich die Tage davor einfach nicht konnte. (Bin berufstätig, hab zwei Kinder die ich sicher nicht mitnehmen würde....) Sie ist dann alleine Geld abheben gegangen (frisch operiert) und hat meiner Oma die Ohren vollgejammert ich hätte sie in Stich gelassen...

Was macht meine Oma? Sie fragt nicht ihre Enkeltochter, die keine Drogen nimmt und ein halbwegs "normales" Leben lebt wie ihre Sicht der Dinge ist. Nein. Sie ruft mich an mit den Worten. Ist ok. Deine Mutter hat dich in Stich gelassen, nun lässt du sie in Stich. Ihr seid Quit. Niemals nie werden wir Quit sein, aber gut. Ich hab dann festgestellt dass meine Mutter zwar zu Zugedröhnt war um alleine essen zu können, aber sie konnte meiner Oma lügen über mich erzählen und mich schlecht machen. Das ging. Ich hab auch herausgefunden warum. Als meine Mutter ganz arg beinander war hat meine Oma mir mal ihr leid geklagt. Dass es ihr ganz schlecht geht und sie nicht weiß was sie mit meiner Mutter tun soll. Dass sie meine Mutter voll fertig macht. Ich hab darauf hin meine Mutter angerufen und ihr gesagt dass sie sich mal zusammenreisen soll, dass sie genug verbockt hat und genug scheiße gebaut hat für ein Leben.

Ich hab seid damals keinen Kontakt mehr zu meiner Mutter. Nur an ihrem Geburtstag hab ich sie angerufen, damit ich mir nichts vorzuwerfen habe. Und heute ruft mich meine Oma (zu der ich zwar weniger aber aufrechten Kontakt hatte) und sagt mir sie mag mit mir nichts mehr zu tun haben. Sie hätte lange darüber nachgedacht, aber wenn jemand mit ihrer Tochter nicht kann dann kann sie mit demjenigen auch nicht. Ausserdem haben meine Kinder ihr (meiner Oma) nicht zum Geburtstag am Telefon gratuliert, und ich habe ihre Mutter (meine Urgroßmutter, die ist nun 95) nicht in meine neue Wohnung eingeladen. Pffff. Meine Kinder waren meiner Oma immer nur zu laut und stressig. Ausserdem hab ich angerufen zum Geburtstag. Ich wär nicht auf die Idee gekommen dass sie will dass meine Kinder sie anrufen, und meine Uroma wollt ich nicht quälen. (hätt ich gewusst dass sie mit 95 zu mir in die Wohnung kommen will hätt ich sie natürlich sofort eingeladen und abgeholt, aber mir hat niemand was gesagt!) Und ich habe meiner Mutter nicht zu weihnachten gratuliert, das war der wichtigste Punkt. Das hat sie am meisten gestört. Meine Mutter hat mir von meinen 28 Geburtstagen vielleicht zu 8 gratuliert, aber ich hätte sie zu weihnachten anrufen sollen.... "kotz"

Wie auch immer ich hab ihr auf ihr "ich ruf dich vielleicht irgendwann mal an" gesagt dass sie das dann auch nicht mehr braucht. Und dass sie und mein Opa schuld sind dass meine Mutter so krank ist. Das tat weh (und ist wahr). Die gute spricht sicher nie mehr wieder mit mir.

Dann habe ich meine Mutter angerufen. Sie meinte dass das ja toll ist weil ihre mutter zu ihr steht! (Aber zu mir braucht niemand stehen - ich hab ja keine mutter) Ich hab ihr gesagt dass sie für mich gestorben ist. Hab ihre Nummern gelöscht, und meiner Mutter eine sms geschrieben dass sie neben mir verrecken könnte, ich werde ihr niemals mehr wieder helfen. Und jetzt gehts mir voll seltsam. Zuerst war ich zornig und traurig. Aber langsam gehts mir voll gut. Es hat sein müssen. Es ist leichter für mich mit allem abzuschliesen wenn ich nicht in weitere kranke lügerein involviert werde. Aber es stimmt mich auch traurig wenn ich daran denke meine Urgroßmutter niemals wieder sehen zu können (die lebt bei der Oma und wird natürlich auch total stark von den beiden beeinflußt) und zu wissen dass ich nun der doofe bin. Auch wenns besser für mich ist... Blöd das ganze.

Falls sich jemand dieses geschreibsel echt bis jetzt angetan hat, dann wäre ich froh eure Meinungen zu hören. Irgendein Input, auch wenns negativ ist. Falls nicht dann danke fürs zuhören, ich habs mir wohl von der Seele schreiben müssen :-)

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Hallo,

meine Mutter ist ähnlich neben der Spur. Sie war jahrelang alkohol- später medikamentenabhängig und stark depressiv. In den letzten Jahren hat sie 2 Suizidversuche unternommen und ist jetzt körperlich stark dadurch gehandicapt, da ihre Sprünge nicht gelungen sind.
Ich hatte auch zwei Jahre keinen Kontakt (was nicht leicht ist, denn meine Eltern sind seit 41 Jahren verheiratet und mit meinem Vater verstehe ich mich sehr gut), aber ich habe es durchgezogen und parallel eine Therapie gemacht, um meine Vergangenheit aufzuarbeiten und um ein friedliches Leben führen zu können mit meinem Mann und unseren Kindern.
Das würde ich Dir auch empfehlen: eine Gesprächstherapie.
Ich finde es gut und richtig, dass Du einen Schlußstrich gezogen hast. Allerdings hätte ich mir diese SMS mit dem Verrecken gespart, aber das nur nebenbei.
Dass mit Deiner Uroma und der Oma ist natürlich schade, aber das musst Du so akzeptieren.

Mein Rat: Versuch aus Deinem Leben das Beste zu machen, konzentriere Dich auf Deine kleine Familie und mach eine Therapie.
Mir geht es jetz (und ich bin schon 36 :-)) seit 2 Jahren richtig gut. Ich sehe meine Mutter nur, wenn ich meinen Vater besuche und sage Hallo, aber nicht mehr.
Für mich ist das nicht meine Mutter, sondern eine völlig fremde Person.

Fleur #blume

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Liebe Fleur,

#herzlich en Dank für deine Antwort. Auch wenn man doch weiß dass man nicht alleine ist mit solchen Problemen, tut es gut zu hören wie andere es geschafft haben abstand zu nehmen. Ich bin mir sicher auch ich werde das wieder schaffen. Heute geht es mir schon viel besser, gestern war alles einfach noch so frisch.... Eine Therapie zu machen hab ich mir gestern auch überlegt, und hab mich schon ein bisserl schlau gemacht - warscheinlich werd ich das wirklich tun.

Liebe Grüße

Lejla

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hallo.....erstmal fühl dich gedrückt für soviel schei... was du erleben musstest...
aber ich denke, du hast für dich und deine familie die richtige entscheidung getroffen...es ist net immer leicht, der familie den rücken zu kehren, aber manchmal doch das richtige...

bei mir war es net so heftig, also nix mit drogen oder alk die dazu geführt haben, das mir der kontakt zur familienhälfte untersagt wurde....

damals hat meine freundin und mutter von meinem patenkind versucht sich das leben zu nehmen...und es war net das erste mal..mit ihr reden brachte überhaupt nix, sie nahm weiter drogen, alkohol, die kleine war jedes we woanders, damit sie feiern konnte...
und irgendwann hatte sie wohl keine lust mehr, hat sich zugesoffen (ja, das kind war in der wohnung im bett am schlafen) und sich mit tableten vollgepumpt...hat dann aber angst bekommen und ist zur nachbarin die dann den notruf abgesetzt hat...ende vom lied, das kind wurde nachts zu den großeltern gebracht...net auszudenken, wenn die kurze morgens aufgewacht wäre und ihre mutter tot auf der couch gefunden hätte...

naja, die kleine war dann bei ihren großeltern und die haben beide ein alkohol und tablettenproblem...und wie gesagt, mit ihnen war net zu reden...also hab ich das jugendamt informiert, das sie da jemanden hinschicken, der sich das ganze mal anschaut..net mit dem ziel, das kind da raus zu holen, denn die großeltern haben alles für das kind getan...sondern das sie betreuung haben und unterstützung!!!
aber da hab ich wohl das falsche gemacht in den augen von der einen familienhälfte..ein onkel rief mich dann irgendwann an und beschimpfte mich 10 min am telefon, was ich doch für ne arogante kuh wäre und ob ich mir das letzte bißchen hirn auch noch weg gesoffen und weg gekokst hätte...hallo?? gehts noch??

zum einen nehme ich keine drogen und trinke auch keinen alkohol...
zum zweiten, selbst WENN ich das machen würde, ich hatte zu dem zeitpunkt noch kein kind, es wäre mein eigenes problem gewesen und hatte nur für mich ALLEINE verantwortung zu tragen!!!!

naja, ende vom lied war das ich jetzt das arschl... der familie bin!!!
mittlerweile kann ich ganz gut damit leben, denn ich habe in meinen augen richtig gehandelt...der familie musste geholfen werden!!!

denn ich stehe nachher net da, wenn was passiert ist, und sage in die RTL-kamera das ich davon ja gaaaarnix mitbekommen habe!!!!

hups, ist doch etwas länger geworden....sorry ;o)

lg

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Auch dir danke für deine Antwort! Und ich finde du hast richtig gehandelt. Wer weiß was aus diesem Kind geworden wäre, wenn es dort geblieben wäre. Ich weiß heute auch dass es besser für mich war woanders aufzuwachsen! Da sieht man wieder mal wie "erwünscht" hilfe ist. Aber über die die wegschaun schimpfen auch alle :-( Ich denke man soll für sich selber richtig handeln, und genau das habe und werde ich tun. Abschließen und das richtige für meine Familie machen!

Liebe Grüße

Lejla

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<< Falls sich jemand dieses geschreibsel echt bis jetzt angetan hat >>

Ich habs mir angetan. Ich musste öfter lesen, um einiges zu verstehen.

Deine Familienangehörigen kannst du nicht ändern. Versuche, ihnen deine Sicht zu erklären.

<< ich hab ihr auf ihr "ich ruf dich vielleicht irgendwann mal an" gesagt dass sie das dann auch nicht mehr braucht >>

Ich hätte meiner Grossmutter mit "ja, bitte" geantwortet.

<< Dann habe ich meine Mutter angerufen. ... Ich hab ihr gesagt dass sie für mich gestorben ist ... dass sie neben mir verrecken könnte >>

Dein Zorn hat dich um den Verstand gebracht. Schweigen wäre gut gewesen..

<< es stimmt mich auch traurig wenn ich daran denke meine Urgroßmutter niemals wieder sehen zu können >>

Es ist traurig. Nimm Kontakt mit ihr auf. Wenn sie vorher stirbt, wird es dir sehr leid tun.

Mein Eindruck ist, dass du kindisch reagiert hast.

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Hm, also ich weiß dass ist nicht die feine englische Art gewesen wie ich mit ihr gesprochen habe. Es war nur in dem Moment einfach so "richtig", ehrlich, und musste raus.

Meine Sicht der Dinge wollte ich öfter näher bringen. Aber das geht nicht. In ihrem Kopf ist nur meine arme kranke Mutter, die sie verteidigen muss, für die sie da sein muß. Sie denkt dass alle lügen, das alle übertreiben, dass alle im unrecht sind. Geduldet wird nur derjenige der ihr nach dem Mund redet. Immer schon. Sie kennt es nicht anders. Sie hat meinem Opa Jahrzente lang Wasser in den Wein geschüttet statt ihm die Meinung zu sagen... Ich habe immer versucht ehrlich zu sein. Und hab mir sehr oft dabei auf die Zunge gebissen und vorsichtig gewählt WIE ich die sachen sage. Nur wenn es nicht das ist was sie hören will, dann ist es falsch. Punkt und Schluß.

Weißt du, es mag sein das es kindisch ist. Aber ich bin halt auch ein Mensch. Ich hab halt auch Gefühle und nur weil ich mein Leben hinkriege heißt das noch lange nicht dass man mich Symbolisch gesehen mit Füßen treten darf. Wieso sollte ich Schuld auf mich nehmen. Ausserdem wenn mir meine Oma sagt sie möchte keinen Kontakt mehr zu uns, und mich vielleicht irgendwann mal anrufen wird. Dann meine ich das ernst. Irgendwann mal brauch ich dann auch keinen Anruf mehr. Wenn wir ihr etwas bedeuten würden hätte sie sich nicht so "entschieden". Ich hab sie nicht vor die Wahl gestellt. Sie möchte keinen Kontakt zu mir weil ich mich nicht hinunterziehen lassen möchte, weil ich mit ihrer Tochter keinen weiteren Kontakt mehr möchte. Das ist mir sicher nicht egal, aber ich akzeptiere das. Auch wenn ich es nicht für richtig halte. Hier ruhig zu bleiben wäre vielleicht "schöner" gewesen, aber hätte das selbe ergebnis gehabt.

Abgesehen davon dass die Kinder sich irgendwann mal dann gar nicht mehr an sie erinnern können. Was für einen Sinn hätte das? (Ausser dass sie mich warscheinlich wieder angerufen hätten wenn sie etwas brauchen, dann darf ich nämlich schon...)

Nein auch für mich ist es besser diese Geschichte hinter mir zu lassen, und mich nicht ewig weiter mit ihnen herumärgern zu müssen.

Den Kontakt zu meiner Großmutter brauche ich nicht suchen. Die ist doch auch bearbeitet und eingenommen- das ist leider sinnlos.

Alle in allem hätte ich sicher gelassener reagieren könne. Die frage ist nur warum ich das sollte, und was es mir gebracht hätte. So werde ich damit abschliesen können. Für mich.

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danke für deine ausführliche Antwort.

Ich habe mich schon als junger Mensch dafür interessiert, wie wir funktionieren. Beobachten ist wichtiger als heiss werden. Ich lasse Menschen reden, bis sie damit fertig sind. Erst dann können sie zuhören. Ich frage nach, wenn ich etwas nicht verstehe. Ich habe echtes Interesse.

Manchmal treffe ich auf Menschen, die auch dann nicht zuhören. Die dürfen zumindest Dampf ablassen. Dafür schätzen sie mich. Beleidigt bin ich nicht. Bei einer Rufschädigung drohe ich mit rechtlichen Konsequenzen. Das wirkt.

Nimm Kontakt mit deiner Urgrossmutter auf. Dein Sohn soll sie in Erinnerung behalten.

Wie ist dein Kontakt zur Familie deines Mannes?

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Da scheint sich über Generationen so viel Krankheit, so viel Schlechtes angesammelt zu haben. Wenn ich deinen Text lese, dann denke ich, du tust dir, und ganz besonders auch deinen Kindern einen grossen Gefallen, wenn du damit endgültig abschliesst. Keine Erklärungen mehr, keine halben "Kontakte" aus Höflichkeit oder Schuldgefühlen.

Orientiere dich neu, richte dein Leben ganz ohne deine Verwandtschaft aus, für immer, durchbrich diesen Teufelskreis, deinen Kindern zuliebe.

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Danke dir #blume das ist genau das was ich machen möchte und werde. Ich finde auch das meine Kinder eine bessere Umgebung verdient haben. Ich möchte ganz für sie da sein (so gut es neben dem normalen Alltagsstress und Pflichten halt geht) und unsere Zeit nicht mit derartigen Problemen vergeuden :-) Und wie Recht du hast, es ziehen sich die Probleme schon durch viele Generationen :-(

Liebe Grüße

Lejla

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huhu,

das hört sich fast nach meiner mutter an.
nur das sie nie alkohol und drogensüchtig war.
dafür kopf und schlaftablettenabhängig.

wie meine tante mir mal erzählte wollte sie mich noch nich n ma
am wochenende bei sich haben als ich noch ein baby war.
sie hat mich mit zetteln durch die nachbarschaft oder zu meinen großeltern
geschickt wenn das geld mal wieder alle war.
als mein bruder dann geboren wurde(ich war 12)war er DAS lieblingskind.
ich war das böse kind und sie das opfer.
sie hat jahrelang vom sozie geld bekommen,ich anteilig also auch weil
ich ja mit in der wohnung gewohnt habe.
meine mutter hat meiner oma ständig erzählt ich würde ihr nichts zur miete
ect dazu geben mir aber jeden tag die haare waschen und duschen/baden.
sie verkauft meine cds um an geld zu kommen.
hab dann stress mit meiner oma bekommen und bin mit 18 erstmal abgehauen.
bin erst 3monate später wieder gekommen.
sie hat sich überhaupt nicht dafür interessiert wo ich war und obs mir gut geht.
nur mit meiner tante hatte ich kontakt.
als ich wieder zu hause war,wars so das ich zu hause sein musste wenn mein bruder
(damals 4/5) ins bett geht.ich hatte ja keinen schlüssel.sie hatte angst ich räum ihr die bude leer.
wenn ich also mal länger draussen blieb hat sie die klingel abgestellt und ich musste sehen wo ich schlafe.auch im winter.
bin dann mit 19 ausgezogen.war mit meiner oma und tante beim amt und da kam die wahrheit raus,das ich ja doch anteilig miete ect gezahlt hatte.
meiner oma gings dann echt schlecht.es tat ihr richtig leid das sie so auf meine mutter
gehört hat und nicht mal auf mich.
nach meinem auszug hatte ich mit meiner mutter nur sporadisch kontakt.
bis sie so vor 3 jahren mal zu meinem bruder sagte (damals 15/16) sie wäre ja krank und ich könnte doch mal vorbei kommen.
naja,das hab ich dann auch gemacht.
war für mich auch ganz gut da sie letztes jahr gestorben ist.
wir haben uns zwar nicht ausgesprochen aber ich war da und wir hatten kontakt.
ich bin nur traurig und enttäuscht das sie nicht mehr auf uns gehört hat,wir haben versucht ihr in ihrer karankheit zu helfen(copd),und nicht mehr gekämpft hat um ihren enkel kennen zu lernen.
ich war in der 19ssw als sie starb.
so viel zu meiner ma.

mein mann hat auch probleme mit seiner.
hat ihr sogar mal ne sms geschickt,sie hätte den titel MUTTER gar nicht verdiehnt.
das ist aber ne andere geschichte und würde wahrscheinlich noch mal so lange dauern sie zu schreiben.

ich hoffe für dich das es sich irgendwann mal bessert oder du wenigstens deine
u-oma noch mal sehen kannst.

lg,lee

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Ich greife mal das "seit Generationen" eines Vorschreibers auf.

Ich habe 2003 den Kontakt zu meiner Mutter und dem mütterlichen Teil der Familie abgebrochen. Meiner Mutter ist Borderlinerin, später kam paranoide Schizophrenie hinzu. Während ihrer psychotischen Schübe war es das Grauen, aber auch in ihren psychosefreien Zeiten war sie, wie man es von Borderlinern so kennt. Meine Kindheit war entsetzlich - geprägt von übermäßigem Klammern und Kontrollieren und gleichzeitiger Scheißegalhaltung bei den wirklich wichtigen Dingen. Oft hat sie mich weg gestoßen, wenn ich sie am Dringendsten gebraucht hätte. Ich bekam Schläge, wenn ich (damals 12) sie in "falschem Ton" weckte, wenn ich ihr das falsche Brot für die Arbeit richtete und so weiter und so fort. Ständig schleppte sie einen neuen Kerl an, ihre Beziehungen waren ebenso von Klammern und Wegstoßen und großem Affentheater geprägt. Es passierte so viel, ich kann das alles gar nicht aufschreiben.

Als sie anfing, meinen Sohn mit ihrer Macke zu drangsalieren, ihn emotionale zu erpressen und gegen mich aufzuhetzen, erfolgte meinerseits der Kontaktabbruch. Rigoros. OK, ich ging zu diesem Zeitpunkt auch völlig auf dem Zahnfleisch - zu viel Alkohol, Depressionen, Panikattacken, das volle Programm. Sie hat mich im wahrsten Sinn des Worte krank gemacht.

Lange Rede, hier der Sinn: Ich bin wieder gesund. Trotz meines emotional oft sehr anstrengenden Jobs (ich arbeite mit ALG II-Empfängern) bin ich seit nun mehr als sieben Jahren ohne Alkohol, ohne Depressionen, ohne psychosomatische Erscheinungen wie Brustenge, Schmerzen beim Atmen, Tinnitus...

Zweiter Sinn: Ich betrachte meinen inzwischen erwachsenen Sohn und sehe einen stabilen, warmherzigen, klugen jungen Mann, der zielstrebig seinen Weg geht, seit über drei Jahren eine Freundin hat, nur auf Feiern mal trinkt, nicht raucht...
Ich habe mal die Geschwister meiner Mutter Revue passieren lassen - sie hatten alle in der einen oder anderen Form einen Hau weg. Von sechs Kindern haben fünf massive Beziehungsprobleme gehabt, sind teils mehrfach geschieden. Meine Cousins und Cousinen sind zum Teil wenig erfolgreich im Leben... Will sagen: Ich denke, hoffe, ich habe den Kreislauf durchbrochen. Den Kreislauf der Beziehungsgestörten, in irgend einer Form immer irgendwie abhängigen, wenig erfolgreichen in meiner Familie. Ich habe mein Kind, meinen Mann und mich diesem System einfach entzogen. Ich habe gesehen, wie in der Familie meines Mannes miteinander umgegangen wird, in Familien meiner Freunde und festgestellt, das, was bei uns abging, war nicht gesund. Ich mag das alles gar nicht in Einzelheiten ausführen.

Was ich sagen wollte, ist, dass Kontaktabbruch manchmal der einzige Weg sein kann, selbst gesund zu bleiben und psychisch gesunde Kinder groß zu ziehen. So ein krankes Beziehungssystem, diese dysfunktionalen Strukturen, die ziehen sich oft von Generation zu Generation einer Familie. Vielleicht ist das, was nun passiert ist, das Beste für Dich und Deine Kinder. Sicher, es wird noch oft Trauer bei Dir geben. Aber vielleicht wirst Du irgendwann feststellen, dass bestimmte Ängste, Schuldgefühle irgendwann einfach weg bleiben. Und du wirst feststellen, SO ist es normal. Und nicht so, wie Du es auf Grund der Strukturen in Deiner Familie erlebt hat.

Ähnlich wie bei Dir kommen mir meine Großmutter und meine Mutter wie kleine Kinder vor, wie pubertäre Teenager, die immer nur um sich kreiseln und auf andere, die ihnen Grenzen aufzeigen, absolut bockig reagieren. Null selbstreflektiert.

Und solche Menschen sind einfach entsetzliche Energieräuber.

LG
Ch.