Hallo,
ich hatte vor einigen Tagen schon eine Diskussion eröffnet (Wie sagt Ihr Eurem Kind, dass es keine Geschwister bekommt) und habe viele liebe Antworten erhalten. Jedoch hatte eine Schreiberin wirklich recht, das Problem hat nicht meine Tochter (die oft nach Geschwistern fragt), sondern habe ich. Ich bin einfach nicht fertig mit dem Thema. Mein Mann und ich sind uns einig, dass wir keine Kinder mehr bekommen. Es sprechen viele Umstände dagegen (langes, jahreslanges Drama, bis unsere Tochter endlich enstanden ist (dazu Horrorgeburt), wahrscheinlich klappt es sowieso nicht mehr), zu kleine Wohnung, finanziell ist es schon gar nicht drin (heutzutage muss das auch überlegt sein - Kinder sind leider nicht nur eine Herzensangelegenheit, ich möchte auch in dieser Hinsicht Verantwortung übernehmen, es geht finanziell nicht) - und von vielen Kleinigkeiten abgesehen. Ich WILL auch nicht mehr. Ich war unglücklich in der Babyzeit, mir ging es gesundheitlich nicht gut, etc. etc. Ich war oft genervt - bin erst jetzt ausgeglichen, da ich wieder arbeiten gehen kann und meine Tochter älter wird und selbständiger. Und doch - damit ich endlich zum Punkt komme: Mir blutet das Herz, dass meine Tochter keine Geschwister hat, nicht nur jetzt - auch im Erwachsenenalter. Ich bin zwar überzeugt, dass gute Freunde ebenso wichtig sind und weiß auch aus Erfahrung, dass nicht alle Geschwister sich immer gut verstehen müssen. Mein Umkreis mit mehreren Kindern ist teils so genervt und beneidet meine "Ruhe", da es zuhause bei ihnen nur Gezicke gibt. Aber dennoch habe ich das Gefühl, meiner Tochter etwas vorzuenthalten, das sie ein Leben lang begleiten könnte. Der Altersunterschied wäre jetzt sowieso zu groß - rund 6 Jahre - "spielen" wäre jetzt nicht wirklich an der Tagesordnung, das käme erst später. Sie würde eher als "Aufpasserin" fungieren wohl. Außerdem möchte sie unbedingt eine Schwester - oder einen "großen"! Bruder (ha, ha...).
Kurz gefasst: Vom Verstand und allen Möglichkeiten(un-)möglichkeinen außenrum möchten wir kein Kind mehr (mein Mann möchte schon gar nicht, ich würde wirklich alleine daran "hängen"). Aber ich träume nachts schon davon, dass ich nicht wirklich damit fertig bin - einfach meiner Tochter zuliebe. Aber NUR meiner Tochter zuliebe noch ein Baby zu bekommen, das kann doch nicht richtig sein. Die Euphorie mit Baby verfliegt schnell wenn es erstmal da ist, und dann bin ich wohl genauso weit wie vorher...
Ich musste das einfach mal "loswerden".
Danke fürs Lesen!
Werde einfach nicht fertig mit dem Thema: Einzelkind, Achtung: lang!
Hallo,
für mich hört es sich an, als würde es dein Wunsch sein und dein Herz spricht halt eine andere Sprache, als dein Verstand.
Deine Geschichte hört sich wie meine an, nur habe ich meinem Sohn von Anfang an klar gesagt, dass ein Geschwisterchen höchstwahrscheinlich unwahrscheinlich ist und wir daran leider nichts ändern können. Ich habe wirklich noch nie ein schlechtes Gewissen deswegen gehabt. Warum auch? Wir können uns das nicht aussuchen.
Jetzt hat es bei uns wieder geklappt und aus den Erfahrungen mit meinem Sohn kann ich sagen, mich kann nichts mehr schocken und wenn es halt wieder so schwierig ist, dann ist das so, ich weiß ja, dass es besser wird und spätestens mit 3 Jahren gehts aufwärts.
Jetzt haben wir ein zu kleines Auto, ein Haus mit nur einem Kinderzimmer und einen Mann, der ab April bundesweit auf Montage geht und zwischendurch auch ins Ausland. Das ist so typisch für uns und ich nehme es echt mit humor. Hauptsache der Murkel kommt gesund auf diese Welt, alles andere wird sich finden.
Was ich dir eigentlich sagen will, ein schlechtes Gewissen ist absolut unangebracht und wir können uns nunmal nicht immer aussuchen, ob wir 1, oder 5 Kinder bekommen. Sei ehrlich zu deiner Tochter und sag ihr, dass es einfach nicht geht.
Huhu,
ich hatte die damalige Diskussion nur überflogen und bin daher nicht ganz im Thema.
Aber mir kam gerade noch ein Gedanke. Ich glaube auch, dass eher du noch nicht mit dem Thema durch bist. Nur vielleicht liegt die Traurigkeit ursprünglich darin begründet, dass du deine Schwangerschaft und die Babyzeit deiner Tochter etwas problematisch erlebt hast? Ist nur eine Idee. Vielleicht hast du da aus irgendeinem Grund unnötige Schuld- bzw. Unzulänglichkeitsgefühle entwickelt? Was ich meine ist, vielleicht kannst du dich von dem Schuldgefühl "meine Tochter ist allein" so schlecht trennen, weil du das Gefühl hast, es liege vor allem an dir, dass sie keine Geschwister hat?
Geschwister zu haben hat Vor- und Nachteile aber sehr viele Menschen werden ohne Geschwister groß und leiden nicht ihr ganzes Leben deswegen. Und wie du schon geschrieben hast - mit ihren 6 Jahren ist sie schon so gut wie ein Einzelkind. (Aber dazu wurde bestimmt in der ersten Diskussion schon viel gesagt.)
Wir haben nur ein Kind und werden aus verschiedenen Gründen auch keine mehr bekommen (u.a. wegen fieser Geburtskomplikationen). Manchmal finde ich das auch schade aber ich habe mich schon dabei ertappt, dass ich dann einfach ein bisschen über mich selbst und meine Schwierigkeiten beim Kinder bekommen frustriert war. (Man hat dann ja auch immer noch so Freundinnen mit drei Traumgeburten hintereinander )
Alles Liebe
Die Phase das Kinder noch ein Geschwisterchen wollen haben viele.
Unser 5jähriger meinte neulich, dass wir die Sachen seines kleinen Bruders aufheben sollen für das neue Baby
Auf meine Frage antwortete er dass er gern noch ein Geschwisterchen hätte...
Er hat bereits Geschwister und weiss was es bedeutet.
Ich denke Auslöser ist, dass sein Cousin vor kurzem einen kleinen Bruder bekommen hat und er jetzt gern gleichziehen möchte ...der Reiz des Neuen eben
Ganz ehrlich ich beneide niemanden, weder Einzelkinder noch Geschwisterkinder. Alles hat seine Sonnen- und Schattenseiten.
Da wo du meinst, dass du eurem kind etwas versagt, ermöglichst du ihm auf der anderen Seite etwas- etwas was ihm evt mit Geschwisterkind versagt bliebe und umgekehrt.
Das ist nun mal das Leben!
Es jedermann Recht getan ist eine Kunst die niemand kann
Also bleib vor allem dir treu. Einzelkinder sind nicht besser oder schlechter dran als Geschwisterkinder. Das ist alles eine Sache des Umfeldes und der Familie in dem das Kind/die Kinder aufwachsen
Gruss
Karna
Ich schreibe Dir mal als einzelkind. Ich habe niemals ein Geschwister vermisst, ich hatte immer enge Freunde und Kontakte zu Kindern um mich herum, in der Nachbarschaft, quasi von morgens bis abends. Auch in den Urlaub fuhren meine elter immer mit Freunden und deren Kindern, ich habe niemals etwas vermisst.
Soviel zum Thema "Geschwister für Deine Tochter".
Jetzt, im Alter, bzw. wo meine Eltern immer älter werden, da vermisse ich dann zwar schon mal, dass ich keine Geschwister habe, aber nur aus dem Grund, die "last" teilen zu können und nicht alleine dazustehen.
dennoch finde ich meine Eltern haben das richtig gemacht. sie hatten nie viel Kohle, eine kleine Wohnung, einfache Berufe, meine Mutter hat immer nur Teilzeit gearbeitet und war viel präsent... So bin ich ein verwöhntes Einzel-Blag geworden
Und habe ebenfalls nur ein Einzelkind. Mein Sohn ist das Einzelkind zweier Einzelkinder... das war mit den Omas und Opas verwöhntechnisch nicht immer einfach, aber zu regeln. Auch er ist ein "Guter Erwachsener" geworden.
Also Deiner nun schon 6 jährigen tochter zuliebe.. ich denke DAS Argument zieht nicht.
Lichtchen
Ich hab ne Schwester, sie ist 16 Monate älter als ich. Neulich hab ich sie auf einem Geburtstag getroffen und konnte mich so gerade zu einem "Guten Tag" hinreißen lassen, sie nicht mal zu einem "Auf Wiedersehen!". Was lernen wir daraus? Nicht immer läuft es zwischen Geschwistern auch nur annähernd so, wie Eltern sich das vorstellen.
Wir haben uns als Kinder nicht verstanden und wir verstehen uns heute nicht.
hi,hi- ich glaube das war ich- die besagte userin:)
Und ich bleibe dabei_ es ist DEIN thema, nicht das deienr tochter.
du fängst aber schon wieder an, es zum thema deienr tochter zu machen
"einfach meiner Tochter zuliebe. Aber NUR meiner Tochter zuliebe noch ein Baby zu bekommen..."
damit zementierst du DEINE idee, daß es in jedem fall besser für deien tochter wäre ein geschwistrchen zu bekommen.
das ist aber wie gesagt: DEIN thema...
Ich persönlich denke genauso (aber das ist MEINE wahrnehmung/ mein dekne, meine geschichte,), daher war für mich von anfang an klar, daß ich zwei kinder wollte.
Aber weil ICH das so wollte, weil MEIN lebensmodell so aussah, weil ICH denke, daß es toll ist geschwister zu haben...
Für meinen sohn hätte das ganz anders aussehen können. ich hätte ein krankes, behindertes kind bekommen können, er hätte ein geschwisterchen bekommen können, mit dem er sich nie im leben vertragen hätte (meine beiden cousinen haben schon im kindesalter immer gestritten- auch heute als erwachsene erleben sei die jeweils andere nicht als bereicherung des eigenen lebens) usw..
welche folgen ein geschwisterkind für das erste hat, kann niemand vorher sagen. daher kann dsa nie der grund sein, ein zweites kind zu bekommen.
Das alles findet in deiner vorstelltung von der "perfekten" familei statt- (noch) nicht in der deiner tochter a(aber unsere kinder übernehmen natürlich viele usnere vorstellungen)
ich glaube, du mußt schauen, daß du für dich ins reine kommst mit deinem lebensentwurf, der ein kind und kein weiteres vorsieht. nur wenn dir das gelingt, kannst du auch deiner tochter gegenüber ohne schlechtes gewissen vertreten, warum ihr als eltern kein weiteres kind bekommen könnt.
der altersunterschied ist jedenfalls nicht der grund (denn da biste schon wieder dabei das thema "zweites kind" zum thema deiner tochter zu machen!)
mein mann hat zwei geschwister, die 8 bzw. 10 jahre jünger sind als er.
hat hat oft als babysittter fungiert (und ich später dann auch).
seit die beiden erwachsen sind, haben die drei ein sehr gutes, geschwisterliches Verhältnis (vorher eher ein anders, deshalb aber nicht schlechteres) und unternehmen regelmäßig was zusammen. ich sehe meinen 4 jähre älteren Bruder erheblich seltener).
wir erleben beide unserer geschwister als bereicherung (und manchmal als ganz schön nervig), das hätte aber auch ganz anders kommen können, daher bin ich froh, daß ich nihts mit der entscheidung meiner eltern zu tun hatte- das war allein ihre sache, wie viele kidner sie bekommen und sie mußten es verantworten. das habe sie gemacht und dafür bin ich ihnen dankbar (obwohl ich mir als kind immer eine schwester gewünscht habe:)
Hallo maedelmami,
wenn das Thema bei Euch wirklich - WIRKLICH - abgeschlossen wäre, würde nicht ständig wieder eine Diskussion darüber entbrennen.
Besteht nicht die Möglichkeit, dass Du Dir ganz unterbewusst selbst doch ein weiteres Kind wünschst, diesen Gedanken jedoch wegen Deiner offenbar katastrophalen Erfahrungen und Eindrücke aus der letzten Schwangerschaft krampfhaft schlicht selbst verweigerst?
Wenn kein zweites Kind mehr kommen soll - völlig in Ordnung, aber dann muss man doch nicht ständig diskutieren, nachfragen oder sich rechtfertigen. Auch Einzelkinder wachsen auf wie jedes andere, das egal wieviele Brüder oder Schwestern hat. Glücklich oder nicht hängt nicht von der Zahl der Geschwisterkinder ab.
Sieh es als gut gemeinten kleinen Denkanstoß.
Gruß, liebelain
Hallo Maedelmami,
wenn man das so liest, dann bemerkt man, dass tief in Deinem Innern ein Gewissenskonflikt stattfindet. Einerseits bist Du Dir mit Deinem Mann einig, dass Eure Tochter ein Einzelkind bleiben wird, aber auf der anderen Seite möchtest Du insgeheim doch, dass sie nicht alleine bleibt.
Du führst Argumente auf, dass die Wohnung zu klein und das Geld zu knapp ist. Die Schwangerschaft und die Geburt waren nicht das Highlight, das Du Dir vielleicht erträumt hast.
Da ist guter Rat nun teuer ... Du musst auf Dein Herz hören ... okay, vielleicht auch ein bisschen auf den Verstand. Deine Maus wird eine große Schwester sein - eine sehr große - und Du musst auch damit rechnen, dass die anfängliche Euphorie für das Baby sehr schnell in Eifersucht umschlagen kann. Denn nach sechs Jahren möchte sich Deine Maus vielleicht auch nicht mehr so unbedingt von ihrem "Thron" stoßen lassen ... Das sind alles Dinge, über die Du Dir klar werden müsstest. Vor allem sollte der Wunsch nach einem Kind aus Deinem Herzen kommen und nicht aus dem Wunsch Deiner Tochter nach einem Geschwisterchen entstehen. Und was vielmehr noch .... Du solltest diese Entscheidung nicht alleine treffen .... sondern gemeinsam mit Deinem Mann!
Wir haben zwei Mädels 5 und 7 Jahre alt. Das ist manchmal schön und manchmal auch nicht. Meine Schwester hat ein Kind (6 Jahre) und manchmal beneidet meine ältere Tochter ihre Cousine, weil die nichts teilen muss und, weil sie viel mehr ermöglicht bekommt als sie. Aber manches liegt in unserem finanziellen Rahmen und manches eben nicht.
Mein Mann ist oft nicht da und wenn ich dann mit den Kindern alleine bin und ich mir das gezicke anhören muss und versuche zu schlichten, da denke ich schon manchmal, dass es mit einem Kind einfacher gewesen wäre. Aber hergeben möchte ich sie um keinen Preis der Welt.
Ich drücke Dir die Daumen, dass Du eine Entscheidung fällen kannst, die aus Deinem Herzen kommt und mit der Du auch guten Gewissens alt werden kannst.
FühlDichliebgedrückt
Kleiner.Stern
Wäre denn dann ein Pflege- oder Adoptivkind nicht eine Alternative für euch?
Wo ist denn da der Unterschied zu einem leiblichen Kind? Okay, man spart sich Schwangerschaft und Geburt, aber sonst ist es dasselbe in Grün, nur mit jahrelangen Wartezeiten. Das Thema Biografiearbeit und Trauma ist auch nicht zu unterschätzen. Alles in allem, ist diese Art der Familengründung/Erweiterung nicht leichter - im Gegenteil. Das muss man 300 Prozent wollen - auch die mentalen Rucksäcke der Kinder.