Hilfe: Mein Sohn (3,5 Jahre alt) hat jeden Tag Heimweh nach Griechenland

Hallo!

Ich brauche dringend Ratschläge, da ich mit meinem Latein fertig bin.

Wir haben bis vor 6 Monaten noch in Athen gelebt, dort wurde auch unser Sohn geboren. Vor 6 Monaten sind wir zurück nach Frankfurt gezogen und haben auch eine wirklich schöne Wohnung, toller Kindergarten und das Kinderzimmer fast genauso eingerichtet wie das in Athen.
Bevor wir weggezogen sind haben wir viel mit unserem Sohn darüber geredet, unabhängig was genau er verstehen konnte, wir haben ihm das immer und immer erklärt und angekündigt. Auch jetzt, reden wir viel mit ihm, erklären ihm daß wir jetzt hier leben und hier bleiben werden, weil wir hier Arbeit haben.....usw. Er versteht wahrscheinlich soviel wie er in seinem Alter verstehen kann.

JEDEN Tag fragt er wann wir zurück gehen, jeden Tag sagt er daß es in Athen besser war (obwohl wir hier mit ihm viel mehr Zeit verbringen und auch mehr unternehmne als in Athen), daß er zum Meer will, daß die Züge in Athen besser waren.....einfach alles. Wir weichen der Diskussion nicht aus, reden erneut wieder und wieder........wie lange noch? Machen wir da was falsch? Ist das normal für einen 3,5 jährigen?

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hab dir ne Nachricht geschickt...

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Ich finde sein Verhalten total normal. Er hat seine Heimat verloren, alle Freunde, sein Umfeld, alles ist anders, die Leute sprechen eine andere Sprache...

Das ist unendlich viel für ein kleines Kind. Wir sind vor ein paar Monaten nur in einen anderen Stadtteil gezogen (Kindergarten ist gleich geblieben) und dennoch mussten sich die Kinder erst an alles gewöhnen.

Wenn er Heimweh hat, dann guckt doch Fotos oder Videos, es gibt mit Sicherheit Onlineradios, die aus Athen senden.

Ich würde allerdings nicht mit ihm diskutieren, denn das ist kein Punkt, wo er ein Mitspracherecht hat. Ich würde ihm kurz, aber deutlich sagen, dass ihr nun in Deutschland lebt, und dass es auch so bleibt, auch wenn er Athen natürlich auch mochte.

lg

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So wie ich das sehe macht ihr garnichts falsch, aber er tut sich trotzdem schwer. Versuch doch mal, ihn mit Gleichaltrigen zusammenzubringen, in dem Altern werden ja Freundschaften wichtig(er), sodass er Geschmack an Frankfurt findet. Oder bietet ihm Unternehmungen an, die in Griechenland nicht möglich waren/sind: Flußfahrt, Abenteuer im Wald (Wild vom Hochsitz aus beobachten, Tipi bauen, etc.) oder Ähnliches. Eine Weile müsst ihr seine Trauer wohl noch aushalten...

LG,

Loulou

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Meiner hat zwar nur fernweh nach Ostsee aber er darf Tage kreuzen im Kalender. Und der tag an dem er wieder zum Wasser kommt der ist blau angemalt.
Das lindert etwas
LG

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Das mit dem Kalender habe ich auch gemacht, da wir in 14 Tagen für eine Woche nach Athen fliegen. Da haben wir auch jeden tag einen Tage weggestrichen.....aber nach 3-4 Tagen hat er den Stift genommen und ALLE Tage weggemacht und gesagt: Mama guck mal, alle Tage sind vorbei, jetzt können wir zum Flugzeug gehen......!
Ich wollte gleichzeitig lachen und weinen.....

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Wenn Ihr in Athen seid lasst Ihn doch Sachen gegen Heimweh mitnehmen: Sand vom Strand( Ich habe eine Kiste in der ist Ostseesand uns Muscheln wenn die Kids lust haben wühlen sie mit den Händen dadrin rum)
LG

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Ich denke, ihr macht alles richtig. Aber erstaunlich finde ich es schon, dass ein Kind in dem Alter so lange nachtrauert. Ich hätte gedacht, dass es so kleinen Kindern eigentlich egal ist, wo sie sind - zu Hause ist da, wo die Eltern sind. Zumindest wäre das bei meinen Kindern so. Den beiden Kleinen (6 und 3) ist es, wie sie sagen, egal, wo sie leben, einzig der Große (9) möchte nicht umziehen (ich träume ab und an davon, mal wo ganz anders zu leben), er hängt an seiner Klasse, seinen Freunden, seinem Fußballverein. Die beiden anderen sind da eher neutral und würden sich überall, wo wir sind, schnell einleben. Kleine Kinder vergessen soo schnell.
Ich bin Bundeswehrkind und als kleines Kind oft umgezogen. Das war mir immer egal. Erst als ich ins Gymnasium kam, hätte ich nicht mehr umziehen wollen, musste es aber auch nicht. Mein Vater ist dann später 1 Jahr gependelt, bis ich mit der Schule fertig war.

Aber natürlich sind Kinder unterschiedlich und wenn es dein Sohn so empfindet, dann ist er vielleicht sensibler als andere (meine?) Kinder. Aber irgendwann wird er die Trauer um Athen vergessen, er braucht wohl einfach Zeit.

LG Nico

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tolle Idee!!!! Das werde ich machen. Muss mir einige Sachen überlegen, die er gern gehabt/gemacht hat und diese mit nach Deutschland nehmen.

Danke #danke

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Unser grosser Sohn (6) hat den grössten Teil seiner Kindheit in Spanien verbracht, wir sind erst letzten Sommer nach Deutschland gezogen. Klar, die ersten Wochen wurde immer gefragt "Wann geht es zurück", "ich vermisse den und den und den....usw." und "alles ist hier doof" ;-)

Das ist ganz normal. Dein Sohn wird das ruck zuck vergessen haben, er war doch nur ein paar Monate dort. Keine Panik. Nach dem ersten positiven Erlebnis in Good old Germany wird er auch seine neue alte Heimat wieder lieben.

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Danke für die Antwort!

Wir waren nicht nur paar Monate dort, er ist dort geboren und ist erst seit 6 Monaten in Deutschland. Ich hoffe dass sich das bald legt, denn er ist richtig traurig manchmal. Ich merke das sogar in seinem Schlaf, da redet er ständig über Sachen in Griechenland. Mal sehen wie das wird wenn wir in 10 Tagen für 1 Woche nach Athen fliegen und danach wieder hier sind!

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Hi,
mein Sohn hat auch lange gebraucht, um den Umzug über 500 km zu verkraften. Wir sind umgezogen, da war er 2 Jahre und 8 Monate alt.
Jetzt ist er 3,5 und hat sich daran gewöhnt.
Die ersten Monate hat er täglich gefragt, wann wir wieder zurückgehen, er wolle dort wohnen, dort zum Kinderturnen gehen etc.

Mir graust es schon vor dem nächsten Umzug, noch dieses Jahr geht es wieder weiter, diesmal ins Ausland für ca.3 Jahre.

Alles Gute
ballroomy