Mutter mit Depressionen

Hallo ihr Lieben,

ich muß einfach mal was von der Seele schreiben.

Wir waren zum Osterbesuch bei meinen Eltern.
Und wie schon mal früher beschrieben gab es immer wieder Zank und Provokation seitens meiner Familie.
Aus diesem Grund haben wir uns komplett zurückgezogen und gehen nur noch zu "Anlässen" zu Besuch.

Jetzt hat sich aus den massiven Sticheleien gegen uns ein ganz anderes Bild entwickelt.
Meine Mutter leidet unter Depressionen und ist nicht mehr wie früher.
Aber jetzt kommen die Vorwürfe das wir ja uns nicht blicken lassen und mir ja alles egal sei.
Das sie das selbst so über viele Jahre hinweg sich eingebrockt hat versteht sie natürlich nicht.

Ich weiß nicht wie ich damit umgehen kann.
Aber ich habe mir vorgenommen mich nicht wieder von ihr als Verantwortliche für ihr Leid hinstellen zu lassen.

Hat jemand von euch Erfahrung mit einem Familienangehörigen mit Depressionen????

Zuerst hat sie über Jahrzehnte gehetzt und schickaniert.
Und jetzt sucht sie die Nähe.
Aber mal eine Aussprache über Vorgefallenes lehnt sie ab.

Ich würde mich über ein Feedback von euch freuen.

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Hallo!

"Hat jemand von euch Erfahrung mit einem Familienangehörigen mit Depressionen????"

Ja, habe ich.
Wurde das von einem Arzt gesagt, dass sie unter Depressionen leidet? Nimmt sie Medikamente? Ist sie überhaupt in Behandlung?
Weiß sie warum sie Depressionen hat?

Würde mal behaupten das Depression einen Krankheit ist. Die Stimmung geht Bergauf und im nächsten Moment kann es sehr schnell Bergab gehen. Kann mir auch gut vorstellen, das solche Menschen wenn sie in einem Tief stecken, sich nicht angemessen ausdrücken. bzw. in einem Tief Blödsinn reden und alles noch mehr dramatisieren wie es eigentlich ist.

Vielleicht hat sie Angst vor der Aussprache, weil sie weiß das sie einen Fehler gemacht hat. Einen Fehler zu zugeben ist manchmal sehr schwer, das Gesicht zu verlieren.

Wir können aber nur "raten" was in deiner Mama vor geht. Es muss nicht auf deine Mama zutreffen, könnte aber sein.

Gruß Nati

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Aus einer Depression kann man sich nur selbst helfen. Da hilft es auch nichts wenn du die 5x die Woche besuchst.

Da ihr scheinbar eine gewaltige Vorgeschichte habt, würde ich sagen, mach das was du für richtig hältst.

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Naja, ich sag mal so: Meine Mutter hat auch Depressionen. wohnt bei uns im Haus-das macht es auch nicht besser......im Gegenteil, ich muss zusehen, dass sie micht nicht mit runterzieht. Lass dich nicht von ihr verantwortlich dafür machen, sie ist die Mutter, du das Kind. Deshalb Kontakt wieder aufnehmen....ich würde es nicht tun.

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Hallo Mamalein.

Bei uns ist es so ähnlich.

Es gab schon immer Ärger, wenn ich in meine Kindheit zurückblicke, dann sehe ich ein Kind das immer gestört hat, das funktionieren musste, mit Liebesentzug gestraft und sehr herablassend behandelt wurde.

Als ich begann meinen eigenen Weg zu gehen, hat meine Mutter alles schlecht gemacht.
Falsche Ausbildung, falsche Kleidung, falsche Frisur, dumme Frende.
Als ich dann auch noch das Glück hatte einen tollen Mann zutreffen, der mich stark machte und mir aufzeigte das es auch anders sein kann und soll, war es ganz vorbei.
Sie stichelt und hetzt wo es nur geht. Sowas muss sich kein Mensch anhören.

Naja, kurz und gut, ich gehe nur noch zu besonderen Anlässen zu meinen Eltern, spreche sonst wochenlang nicht mit ihnen.

Am Ostersonntag saß meine Mutter da, völlig abwesend, nicht in der Lage einem Gespräch zu folgen, nicht in der Lage ihren Enkelkindern auch nur eine Minuten zuzuhören. Auf die Frage ob es ihr nicht gut gehe ,

beginnt sie zu schreien: "warum sollte es mir nicht gut geht ? mir geht es prima wenn du nicht in meiner Nähe bist, ihr alle habt mich doch kaputt gemacht, kümmert euch nur um euch. mir geht es bestens, lasst mich doch alle in Ruhe, ich bin völlig in Ordung...! " #zitter

Oh Gott dachte ich mir.
Unser Osterbesuch war rasch beendet und meine Kinder fragten mich "Mama warum ist Oma sooo komisch und böse ?"

Lass es sein, du wirst es nicht ändern.
Nur deine Mutter selbst kann sich helfen, lass dich nicht mit runter ziehen.

Ich halte weiten Abstand, wohne zum Glück auch mehrer hundert km weit weg von meinen Eltern.

Falls du dich noch austauschen möchtest, schick mir gerne eine PN.
Ich wünsche dir alles Gute !
Steinchen

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Danke für deinen Beitrag!!!

Es liest sich für mich als ob es von mir wäre.
Genau so war und ist es bei mir.
Alles was man tut und macht kann nur falsch sein.
Und selbst wenn alles gut ist und es geht einem gut ( Kind, Mann, Arbeit alles ok) kann das nur Mist sein.
Wir dachten lange das sie Unfrieden sät aus Neid.
Aber ich weiß jetzt das es ihr einziger Lebensinhalt ist den eigenen Frust durch Schickanen und üble Reden zu kompensieren.

Wie es um meine Mutter steht, erfahre ich übrigens nur durch meine Schwester.
Die beiden haben einen regelmäßigen Telefonkontakt.
Sie sollte wohl auch stationär behandelt werden, was sie aber strikt abgelehnt hat.

Mir geht es besser mit dem wenigen Kontakt zu meiner Familie.
Und ich denke wenn ich nicht selbst mit runtergezogen werden will, belasse ich es auch dabei.

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Ich kann dir nur dazu raten es so zu lassen wie es ist, halt Dich fern.
Wie geht es denn deiner Schwester ? Wie geht sie mit dem Kontakt zur Mutter um ?

Ich habe lange dafür gebraucht zu lernen das nicht ICH der Fehler bin.

Sehr lange war ich immer wieder auf der Suche nach Kontakt und dachte immer "jetzt wird alles gut".
Aber als ich meinen Sohn bekam wurde es noch schlimmer, weißt du, er war schon mit 3 Monaten ein verzogenes Gör und ich "zu blöd" dem Kind Manieren beizubringen.

Ich habe das Glück das meine Schwiegerelten für mich eine sehr stabile Familie geworden sind.
Meine Schwiegermutter ist die beste, sie ist da (auch auf diese Entfernung), hört zu und versteht, sie ist einfach da und hat Verständnis für alles.
Sie hätte mir nie geraten den Kontakt abzubrechen, aber sie unterstützt mich, oft ohne Worte, sie steht hinter mir und es ist ihr dabei egal welche Frisur ich trage, wie sauber oder schmutzig die Kinder sind... etc.

Mein Mann ist genauso, er würde nie sagen, dass ich den Kontakt abbrechen soll, aber er hat mir die Kraft gegeben es zu tun, auch er hat mir die Augen geöffnet wie falsch unsere familiären Beziehungen laufen.

Für meine Eltern ist er vor anderen immer DER tollste Schwiegersohn, der hat studiert, gutbürgerliches Elternhaus, jetzt überaus erfolgreich.
Aber bei mir oder innerhalb von Vertrauten heißt es "die hat den nur geheiratet weil die Eltern Geld haben, die wusste damals schon was aus dem Mal wird, wenn sie noch fetter wird lässt der sie doch fallen, dann kenn sie ihre Kinder mit putzen gehen über Wasser halten..."

Also richtig fieses, ätzendes Gehetze - unvorstellbar.
Lange habe ich dachte, so wie du, das sie einfach nur ein böser Mensch ist.
Doch umso länger ich mir helfen lassen (Gesprächstherapie) umso deutlich wird mir, dassie selbst ein kaputte Seele hat.
Aber ich möchste auch kein Mitleid haben, ich möchte die Kind - Eltern Konstellation nicht verschieben, ich bin das Kind auch wenn ich jetzt erwachsen bin.

Naja... jetzt labee ich dich hier so voll, bitte entschuldige !

Also nochmal mein Rat, bleib weg, schau das du eine Gute Mutter sein kannst und fühle dich für den Zustand deiner Mutter nicht verantwortlich - das bist du nicht !

Liebe Grüsse und alles Gute !!!
Steinchen

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