Wie ist euer Familienleben organisiert?

Hallo

habe heute eine Diskussion im Radio mitverfolgt in der es um die "Alphafrauen" ging und das es einfach zu wenige KiTa´s gibt damit die Frauen sich im Beruf auch nach der Familienplanung stark integrieren können.

Bei mir ist es so: Als ich mich entschied meinen Mann zu heiraten und eine Familie zu gründen war mir klar, das einer von uns beiden erstmal für die Kinder und die Erziehung da ist. Und das es längerfristig so sein wird, das einer eben höchstens Teilzeit arbeitet. Bei uns bin das nun ich, weil mein Gehalt einfach nicht so hoch wäre, wie das meines Mannes.

Meine Kinder wollte ich nicht in den Kindergarten geben bevor sie mindestens zwei sind. Und auch danach will ICH die Hauptbezugsperson von ihnen sein und nicht eine Oma oder Babysitterin. Das wäre in Vollzeitarbeit gar nicht möglich.

Noch mal zum klar stellen. Den Vater der Kinder sehe ich als 50% Elternteil und genauso ebenbürtig wie die Mutter. Eine Freundin von mir ist Lehrerin und arbeitet und ihr Mann ist zuhause. Das wäre für mich auch toll, wenn ich den Lebensunterhalt denn bestreiten könnte.

Nun zurück zur Diskussion im Radio. Da war irgendwie das Gefühl, das etliche Frauen zuhause bleiben MÜSSEN aufgrund der schlechten Betreuungssituation. Ich mache das wegen meiner Kinder und ganz freiwillig und selbstbestimmt. Klar wäre ich manchmal lieber auf der Arbeit als am Wickeltisch :-) aber eine Option die Kinder hauptsächlich abzugeben wie es zum Beispiel in Frankreich gemacht wird gibt es für mich nicht. Dann hätte ich mich bewusst für ein Leben ohne Kinder entschieden!

Freu mich über eure Meinungen!

LG
Melanie mit Nico (4 Jahre) und Alissa (10 Monate)

1

Hallo Jenny,

ist doch super, dass Du mit Deiner Entscheidung so im Reinen bist.

Meine Kinder sind seit sie 2 bzw. 4 Monate alt sind über 40 Stunden die Woche fremdbetreut und ich mache das ganz freiwillig und selbstbestimmt. Klar wäre ich manchmal gern zuhause statt im Büro, aber die Option zuhause zu bleiben gab es für mich nicht. Auf Kinder verzichtet, hätte ich im Leben nicht!

Und nu?

Viele Grüße
die Landmaus

P.S.: Das "Und auch danach will ICH die Hauptbezugsperson von ihnen sein und nicht eine Oma oder Babysitterin. Das wäre in Vollzeitarbeit gar nicht möglich." ist eine vollkommene Fehleinschätzung. Ich bin und bleibe die Hauptbezugsperson meiner Kinder, da die Art der Beziehung mit den genannten einfach eine ganz andere ist, als die Art der Beziehung zu mir.

13

Genau so sehe ich das auch.

36

Hallo

na klar ist deine Entscheidung auch die richtige - für dich eben. Hab mich in Form von Hauptbezugsperson falsch ausgedrückt. Tatsächlich gehts ja um etwas viel egoistischeres: Ich will was von meinen Kindern miterleben und haben und die Zeit wenn man Vollzeit arbeiten geht ist nun eben sehr viel weniger als bei Minijob und dann Teilzeit!

LG
Melanie

2

Ich finde es gut, dass wir Frauen inzwischen die wahl haben, ob wir zu Hause bleiben wollen oder ob wir arbeiten wollen, trotz Kinder. Gut, realistisch gesehen bleibt den mesten von uns auch nichts anderes übrig, als irgendwann wieder mindestens in Teilzeit arbeiten zu gehen, weil das Geld sonst einfach zu knapp ist. Aber ich bin froh und dankbar, dass man heute die Wahl hat und nicht wie vor 50 oder 60 Jahren heiraten MUSSTE, Kinder bekommen MUSSTE, danach die Kinder aufziehen MUSSTE und arbeiten gehen absolut unmöglich war und wenn, man gefälligst vorher seinen Mann um Erlaubnis zu fragen hatte, ob ma das denn überaupt dürfe. ich bin froh, dass ich sagen kann, ich MÖCHTE arbeiten UND mein Kind betreuen. Diese wahl zu haben, ist für mich das wichtigste. Ich kann, wenn ich will arbeiten oder zu hause bleiben oder beides.

3

super interessant!

ich bin alleinerziehend, mit 20 mutter geworden und dachte am anfang der schwangerschaft, ganz optimistisch"mit nem jahr in die krippe..dann geh ich wieder arbeiten!"

und dann...kam alles anders. ich war dann im 5. monat allein, die schwangerschaft war okay, die geburt nicht. und dann? hatte ich da mein kind im arm, so klein, und so... zart. schnell war klar, das schaff ich nicht! ich werde sie mit nem jahr nicht in die fremdbetreuung geben können, eigentlich, war das in der ersten sekunde klar. die zeit verging, ich haderte mit mir und meinem körper, war ich zu doof mein kind natürlich zur welt zu bringen? wehen hatte ich, mehr als genug... dafür musst du JETZT alles richtig machen.

und somit entschied ich mich, ganz altertümlich 3 ganze jahre zu hause zu bleiben, ich war so sicher, es wäre das richtige.

als sie 16 monate war, meldete ich sie dann in jeder kita an. himmel, dieses kind musste schnellst möglich, eigentlich, betreut werden. immernoch, wusste ich, MEIN weg ist das nicht, aber ihrer. sie braucht das, wirklich. tja, war leider nichts! kein platz, im gegenteil, kindergarten? jaa frühestens 8/2012.. mit fast 3,5 jahren?

es war nichts zu machen, tagesmutter kam für mich persönlich nicht in frage, fühle mich mit dem gedanken nicht wohl. nun sind wir umgezogen, monatg gehts los.
der dorf kindergarten hat usn gerettet!

fazit: vorab entscheiden wie lange man zu hause bleiben will ist schlecht.
früh anmelden, wenns eben noch nicht ist, lieber absagen als nischt in der hand haben.
nicht so voreingenommen sein, die bösen muttis die die kinder sooo früh abgeben. sie haben vermutlich ihre gründe. und sei es nur das "wertgefühl"

und aber auch an vollzeit arbeitende "frühabgeber mamis"

mütter, die lange zu haus bleiben, unabhängig ihrer arbeit/position, haben auch ihre gründe.

jeder wird seinen weg gehen, jeder wird seine fehler eines tages sehen. manche, machens anscheinend perfekt, andere hadern. KEINER macht es um seinem kind zu schaden.

nur kurz um jetzt keine steine fliegen zu sehen, alles was ich an staatlicher unterstützung bekam war in der schwangerschaft die zeit vom 5 monat bis zum mutterschutz, danach griff das unterhaltsgesetz:-)

4

Ich bin jeweils 9 Monate nach Geburt wieder Vollzeit eingestiegen - die Kinder sind in einer super KiTa gut untergebracht und fuehlen sich dort sehr wohl.

Ich brauche meinen Beruf genauso wie meine Familie um gluecklich zu sein. Und ich will meinen Toechtern vorleben, dass sie sich auch nicht zwischen beruflichen Ambitionen und Familienglueck entscheiden muessen. Sofern die Betreuuung gut organisiert ist, ist das naemlich nicht noetig.

5

Hallo!

Ich bin alleinerziehend, in ein paar Wochen kommt Kind Nummer 2. :-)

Bleibe jetzt mal 2 Jahre zuhause und überlege mir in der Zeit, was genau danach kommt. Möchte eher nicht mehr zu meinem alten Arbeitgeber zurück, vll. orientiere ich mich nochmal völlig neu.. mal schaun.

Krabbelgruppe, KiTa, Kindergarten, Tagesmütter, private Netzwerke.. Betreuungsmöglichkeiten gibt es zum Glück genügend bei uns.

LG Claudi

6

Hallo Melanie,

wir gehen beide Vollzeit arbeiten, unser Kind wird seit er 14 Monate ist in der Kita täglich 6 bis 7 h betreut. Ich bin nach der Geburt 7 Monate zu Hause geblieben, die nächsten 7 Monate mein Mann.

Wir haben beide studiert und beide promoviert, als wir uns entschieden, eine Familie zu gründen, war klar, dass keiner von uns dauerhaft aus der Berufstätigkeit aussteigen wollte. Trotzdem haben wir uns ganz bewusst für ein Leben mit Kindern entschieden.
Trotz der Betreuung in der Kita sind wir die Hauptbezugspersonen, ich schreibe ganz bewusst "wir" und nicht "ich". Mein Mann ist ebenso präsent - auch zeitlich! - wie ich. Das war auch ein Punkt, der uns in der Erziehung sehr wichtig war.

Genauso wollen wir es bei Kind 2 machen, wenn alles "nach Plan" läuft. Denn es war auch immer klar, dass wenn etwas nicht gut läuft und es große Schwierigkeiten mit der Fremdbetreuung geben würde, wir eine Alternativlösung suchen würden. Allerdings wäre die nicht, dass einer komplett für lange Zeit zu Hause bleibt.

Leider kenne ich in unserem Umkreis mehrere Paare, wo der Berufseinstieg nicht so klappt wie gewollt auf Grund fehlender Betreuungsplätze. Und da MUSS einer der Beiden länger zu Hause bleiben. Mir fällt übrigens auf, dass das alles Paare sind, wo Beide sehr viel Zeit in ihre Ausbildung gesteckt haben und es in der Regel auch keine gravierenden Gehaltsunterschiede gibt. Vielleicht spielt das ja eine Rolle bei der Entscheidung?

LG

8

Hallo Melanie,

vorab ich möchte dich nicht angreifen oder kritisieren.Ich hoffe auch du verstehst das nicht falsch aber ich würde dich gerne fragen ob du es nicht wirklich zu lange findest dein Kind jeden Tag 12 Std in der Kita abzugeben?Und das mit 14 Monaten.

Mein jüngster Sohn geht seit er fast 2 jahre alt ist jeden Tag 7 Stunden in die Krippe.Das viel mir sehr schwer aber es tut ihm unglaublich gut.Auch bin ich nachwievor seine Hauptbezugsperson.

Liebe Grüße

Betty

10

Sie schreibt doch 6-7 Stunden, nicht 12.

Meine Kinder gehen ca 9,5-10 Stunden am Tag und es faellt weder mir, noch meinem Mann und am wenigsten meinen Kindern schwer. Aber Hauptbezugspersonen sind wir nach wie vor.

weitere Kommentare laden
7

Guten Morgen,

ich bin nach einem Jahr halbtags wieder eingestiegen, da ich überraschend schwanger geworden bin, hatten wir uns auch im Vorfeld nie genau darüber unterhalten, wie was dann wenn ablaufen würde. Da mein Mann wesentlich mehr verdient, war die Entscheidung aus finanzieller Sicht getroffen, mein Mann wäre aber auch gerne zu Hause geblieben.

Zu dem Zeitpunkt, wo ich wieder arbeiten war, sind alle meine anderen Bekannten zu Hause geblieben und konnten meine Entscheidung nicht nachvollziehen, warum ich unbedingt wieder arbeiten wollte, wo es doch nicht so nötig gewesen wäre. Was habe ich mir nicht alles anhören dürfen... ich bin aber meinem Bauchgefühl gefolgt und es war gut so. Durch die Arbeit wurde ich zufriedener und letzten Endes hat sich diese Zufriedenheit auch auf meinen Bereich Mutter widergespiegelt. Heute bin ich heilfroh, dass ich mich nicht habe verunsichern lassen. Meine Tochter hat absolute Priorität in meinem Leben, weiß aber auch genau, dass ich eben auch berufliche Verpflichtungen habe. Mein Mann genießt seine Freizeit ebenfalls mit seiner Tochter und beide haben eine sehr innige Bindung.

"Klar wäre ich manchmal lieber auf der Arbeit als am Wickeltisch aber eine Option die Kinder hauptsächlich abzugeben wie es zum Beispiel in Frankreich gemacht wird gibt es für mich nicht. Dann hätte ich mich bewusst für ein Leben ohne Kinder entschieden!"

Was ist, wenn der Lebensplan sich ändert, der Mann verschwindet und du plötzlich alleinerziehend wärst? Ich bin froh und dankbar, dass ich mich trotz Beruf für mein Kind entschieden habe.

LG Joana

P.S.: Geht dein 4jähriges Kind in den Kindergarten?

37

Ja, seit er drei ist und die kleine ist angemeldet ab ihrem zweiten Geburtstag, wird dann aber nochmal individuell entschieden. Ich möchte auch wieder arbeiten gehen, aber vorerst nicht Vollzeit. Die Kinder wachsen so schnell und ich möchte so viel wie möglich davon mitbekommen.

9

Hallo!

Mein Mann geht Vollzeit arbeiten, ich arbeite ca. 60 Stunden im Monat. Es ist, so wie es ist, für uns gut und praktikabel. Ich gehe z. Z. nur einen Nachmittag arbeiten und da wird unser Sohn von Oma und Opa betreut. Ansonsten bin ich vormittags arbeiten und da ist Philipp im Kiga.

Als ich schwanger war, habe ich gedacht, ich bleibe mindestens ein Jahr ganz zu Hause. Als unser Sohn dann geboren war und ich 1 Monat zu Hause war, habe ich gemerkt, dass mir was fehlt. Und so bin ich sofort nach dem Mutterschutz wieder auf 400 Euro angefangen zu arbeiten.

LG Tina

11

Als unser erster Sohn zur Welt kam, war klar, dass ich drei Jahre zu Hause bleibe. Es gab gar keine andere Möglichkeit. Der Kindergarten nahm die Kinder erst ab drei und dann auch nur windelfrei, die Krippe war über Jahre hinweg ausgebucht (50 Plätze für 80.000 Einwohner).

Unser zweites Kind kam recht schnell danach und es war klar, wenn die Betreuungssituation so bleibt, kann ich nicht arbeiten gehen. Dabei war mein Arbeitgeber noch entgegenkommend und bot mir an, von 9.00 Uhr bis 13.00 Uhr zu arbeiten. Half mir nur nichts. Kindergartenzeiten waren 8.00 Uhr - 12.30 Uhr und 14.00 Uhr bis 16.30 Uhr. Mittags mussten die Kinder geholt werden, wir hatten keine Freunde oder Familie, die das hätten übernehmen können. Tagesmütter gab es zu der Zeit praktisch keine in unserer Gegend.

Inzwischen bin ich seit einigen Jahren freiberuflich tätig und arbeite zu Hause, überwiegend am Abend. Die Kinderbetreuung hat sich gebessert, ist aber noch nicht gut. Ich höre ständig von berufstätigen Müttern, dass sie nicht arbeiten gehen könnten, hätten sie nicht Oma, Opa oder Freunde unterstützend im Rücken.

Dass mein Mann zu Hause bleibt und ich arbeiten gehe, kam für uns auch nie in Betracht. Er verdient das Dreifache von dem, was ich bekommen habe.

So wie es jetzt ist, ist es für uns gut. Nicht ideal, aber ich denke, ich habe es doch einfacher als so manch andere berufstätige Mutter.