Würde mich einfach mal interessieren.
Ich glaube nämlich ich habe den Hang dazu aus einer Mücke einen Elefanten zu machen.
Möchte euch aber nicht beeinflussen in euren Antworten, deswegen würde mich eure Sicht der Dinge interessieren.
LG
Cicio
was bezeichnet ihr als schwierige Situationen im Leben?
Hallo,
ach ich finde das ist einfach sehr von der eigenen Erfahrung und Persönlichkeit abhängig. Ich bin noch sehr jung und bisher glücklicherweise von harten Schicksalsschlägen verschont geblieben, daher waren meine "Schwierigkeiten" bisher:
- ungeplante Schwangerschaft mit 19, wenn auch Kinder schön sind und ich sehr froh über meine Tochter bin war die Umstellung meines Lebens und meiner Lebenspläne eine ganz schöne Schwierigkeit für mich
- der Tod meines Opas, der naturgemäß irgendwann natürlich eintreten MUSSTE irgendwann aber an dem ich immer noch sehr zu nagen habe
- die Arbeitslosigkeit meines Freundes als unsere Tochter gerade ca. 4 Monate alt war und die fast 1 1/2 Jahre andauerte. Die Perspektivlosigkeit in der Zeit, die Anspannung, der Stress den es auch in unserer Beziehung gab. Seine Traurigkeit und Antriebslosigkeit dadurch
- unsere momentane finanzielle Lage die etw. angespannt ist dadurch dass mein Freund eine 2. Ausbildung begonnen hat und ich nur samstags arbeite und ansonsten noch studiere, aber auch das wird bald ein Ende haben und es kann ja nur Berg auf gehen
LG,
Jenny
Krankheit, Tod, Arbeitslosigkeit, pl. Behinderung durch Unfall oder Krankheit, finanzieller Zusammenbruch durch ein Unglück, Verlust des Eigenheims, Abrutschen des/der eigenen Kinder in "schlimme" Kreise
Ich hatte davon schon so einige: Tod der Eltern und Schwester mit 12, Busunfall mit der Schulklasse und Tod einer Mitschülerin, Gebärmutterriss während der Geburt, danach Diagnose Endometriose bereits mit Nierenschädigung und anschließender Nierenentfernung.
Aber wie heißt es doch so schön? Was uns nicht umbringt, macht uns stärker.
Warum fragst du? Was ist bei dir vorgefallen?
LG Sylviee
Hallo,
es kommt da wohl wirklich auf die Situation an, in der man sich befindet...
Mein Mann hatte im Oktober einen Arbeitsunfall.. Er stürtze vom Gerüst und verletzte sich den Fuß schwer...
Für mich war das heftig.. Mein Leben wurde erst mal umgekrempelt.. Ich musste ALLES alleine machen.. Haushalt, Kinder etc... Alles blieb an mir hängen.. Mein Mann konnte sich nicht mal einen Kaffee holen gehen...
Dazu kam die Ungewissheit etc... Mitlerweile hat sich alles beruhigt.. Wir wissen nun, dass er nicht mehr arbeiten kann in seinem Beruf....
Andere hätten mit der Situation wohl kein Problem gehabt (bei Männern die normal auf Montage sind z.B.).. Für mich war es eben heftig, weil mein Mann mich sonst immer Unterstützt hat.. Noch dazu musste ich mich auch um ihn kümmern.. Zu Terminen fahren etc... Für mich sehr hart... Und mein Körper gab mir auch nach 2 Monaten die Quittung dafür....
Mitlerweile bin ich bzw wir neu organisiert.. Man findet sich eben wieder zurecht, auch wenn es anders läuft als vorher..
LG Fusselchen
ich danke euch sehr für eure ehrlichen Worte.
Ihr wisst gar nicht wie hilfreich das für mich ist.
Zum Hintergrund kann ich einfach nur sagen, dass ich mir selber einfach oft eingestehen muss, dass ich ein gutes Leben habe (2 gesunde, wundervolle Kinder, einen tollen, treuen Mann, ein Eigenheim, wir haben beide Jobs, wir sind alle gesund).
Ich leide oft an Depressionen. Bisher konnte man nicht wirklich rausfiltern warum. Ich bin in Therapie. Manchmal sage ich mir, ich habs einfach zu gut in meinem Leben, bin vielleicht einfach was zu verwöhnt und für mich ist daher jeder kleinste Wandel eine Katastrophe. Eine kleine Auseinandersetzung mit Freunden / Nachbarn / Bekannten und für mich bricht schon eine Welt zusammen.
Obwohl ich sehr taff und selbstbewusst rüber komme bin ich innerlich ein totales Wrack und sehr labil. Ich brauche einfach manchmal die Bestätigung, dass ich ein Jammerlappen auf hohem Niveau bin. Und mit euren Aussagen habt ihr mir gerade wieder sehr geholfen.
Ich muss mir einfach selber eingestehen, dass ich mit meinem Gejammer aufhören muss und für das Dankbar sein soll, was ich habe.....
Ich danke euch und wünsche euch allen alles Gute und ziehe meinen Hut vor denen, die die beschriebenen, schwierigen Situationen schon gemeistert haben.
Wobei wir auch schon einige der benannten Situationen gemeistert haben.
Vielen Dank und alles Liebe.
Cicio
Man muß nix schlimmes erlebt haben um eine Depression zu entwickeln.
Depressionen haben doch nix mit Jammern zu tun!
LG
ich danke euch wirklich sehr.
Ich komme mir manchmal einfach so dämlich vor, dass ich wirklich an Depressionen leiden soll, obwohl mir noch nie etwas schlimmes widerfahren ist.
Mein Psychologe meint, dass Depressionen nicht unbedingt aus Verlusten entstehen müssen. D.h. ja, sie entstehen zu 90% aus großen Verlusten, aber die können sich auch äußern indem man z.b. (wie mein Pschologe das in meinem Fall vermutet) durch zu früh verlorene Jugend. Ich habe sehr früh geheiratet, habe früh Kinder bekommen usw.. Und nun bin ich an einem Punkt in meinem Leben wo ich denke "super, du bist 32 Jahre alt und das war es jetzt......und deine Jugend hast du gar nicht ausgekostet" Das könnte ich mir sogar durchaus vorstellen.
Wenn du an Depressionen leidest, bist du kein Jammerlappen, sondern krank. Depressionen sind eine ernstzunehmende Krankheit und sie gehören definitiv in die Kategorie " schwere Lebenssituation". Jammern auf hohem Niveau ist etwas anderes. Du hast dir nichts vorzuwerfen, du kannst nichts für dein Krankheitsbild.
Wenn jemand, den ich sehr liebe, sehr, sehr krank ist und kein Geld der Welt ihn heilen kann.
MEHR nicht.
Oder ich das selbst sein sollte, in Hinblick auf meine Kinder und meinen Mann.
Meine Freunde stehen in dem Punkt eher neben mir.
Gesundheit kann man nicht kaufen. Leben auch nicht.
Mein heißgeliebter Papa ist am vor 8 Wochen plötzlich an einem herzinfarkt gestorben und das am Tag vor der Taufe meiner Tochter. Ist einer der schlimmsten Schicksalschläge die ich bisher erleben musste.
Meine Tante hat einen sehr bösartigen Tumor an der Niere. Das gehört auch für mich dazu.
Und wenn meine Ehe nicht mehr funtkionieren würde und wir schauen müsssten, das wieder hinzubekommen. Das wäre eine schlimme Situation und ich hoffe ich bleibe von sowas uns von Scheidung verschont.
Dann fällt mir noch ein, meine frühere Arbeit hat mir keinen Spaß mehr gemacht und ich bin weinend hin und weinend heim gefahren und hab auch auf der Arbeit oft geweint. Auch das war eine sehr belastende Situation- für mich und für meinen Partner.
Aber was ist schon schwierig? klar gibt es immer jemanden dem es schlechter geht, aber deswegen sind die eigenen Probleme und Schwierigkeiten nicht weniger wichtig.