Mit Schwiemu in einem Haus - gemeinsames Mittagessen?!

Hallo Mädels!

Mich plagt eine Frage und ich wäre dankbar für ein paar neutrale Meinungen:
Wir (= mein Freund, 49 & ich, 31 und ab Juli unsere Mausi) wohnen in einem Haus mit der Schwiemu, aber in zwei komplett getrennten Wohnungen.
Meine Schwiemu (80 Jahre) ist eine liebe Frau, die es immer gut meint, noch sehr fit und rüstig, leider leidet sie an Depressionen und wurde deshalb von ihrer Familie immer in Watte gepackt, es liegen zwei Generationen zwischen uns, naja.
Bisher haben wir unter der Woche Mo. - Do. mittags bei ihr gegessen, was sehr praktisch war, da wir beide berufstätig sind, unsere Firma aber nur 500m vom Haus entfernt ist. Ehrlich gesagt war es aber nicht immer einfach, in der Pause hat man den Kopf voll von der Arbeit und will mal abschalten, sie möchte dann aber erzählen und unterhalten, es passiert ja sonst nicht mehr viel bei ihr. Aber da es "schon immer so war" hab ich es einfach weiter so laufen lassen mit dem Mittagessen, wie gesagt, ist ja auch praktisch.
Nun ist es so das ich in 2 Wochen in Urlaub / Mutterschutz / Elternzeit gehe und wir überlegen, wie wir es dann mit dem Mittagessen machen.
Bisher, wenn wir Urlaub hatten, haben wir immer unser eigenes Ding gemacht, da wir dann auch zu anderen Zeiten gegessen haben und ich ehrlich gesagt auch gerne einfach mein eigenes Ding mache und es mir einfach oft zuviel ist.

Kennt ihr ähnliche Situationen, wie läuft es bei Euch, wie ist Eure Meinung dazu was würdet ihr machen?

Dank Euch im Voraus für Eure Meinungen - und schon mal einen schönen 1. Mai!

lg #winke

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2erlei Überlegungen dazu:

1.) In ein paar Wochen wird ein kleines Wesen in euer Leben ziehen, und je nach Charakter eures Babys wirst du MEHR als froh sein, wenn die Oma des/der Kleinen/-s dir in so fern unter die Arme greift, dass du nicht für dich und deinen Mann ein warmes Essen am Tag (und dann auch noch zu 'ner bestimmten Uhrzeit) zaubern musst.
Und NEIN, diese Überlegung ist nicht übertrieben ... mein Großer war ein Schreikind, den hab ich ab dem Alter von einer Woche 8 Stunden am Tag gestillt, 6 Stunden am Tag hat er geschrien und wenn er nicht eines von beidem gemacht hat war es entweder tiefste Nacht und ich fiel absolut komatös ins Bett oder ich war tagsüber einfach völlig leer und saß nur rum und versuchte, die Augen offen zu halten und nicht aus Versehen das Rücken-tätscheln einzustellen was garantiert zum sofortigen Aufwachen des Sprösslings geführt hätte. ;-) Bei uns sah's aus wie Sau, ehrlich, und wenn meine Mama uns nicht bekocht hätte hätten wir halt nix gegessen. #schwitz

2.) Kennst du den Spruch "Zu zweit lebt's sich so billig wie allein"?
Wir leben in der Mietwohnung im Haus meiner Mutter, und wenn es nicht grad mal Pfannkuchen oder Tiefkühltruhen-Notfall-Essen gibt, essen wir fast immer gemeinsam.
Das hat sich im Lauf der Zeit so ergeben, vor allem seit mein jüngerer Bruder ausgezogen ist und meine Mama allein lebt. Warum zum Geier sollte sie sich selbst was kochen wenn ich doch eh wegen der Kinder und meines Mannes täglich was auf den Tisch bringe? #gruebel Etwa ein oder zweimal pro Woche bekocht sie dafür UNS (wir sind immerhin vier Personen, deshalb so selten), ab und an macht die eine Handlangerdienste für die Andere oder wir kochen gemeinsam. Es ist ein ausgeglichenes Systhem, und keiner ist dabei eingeengt oder unglücklich, im Gegenteil, ich betone nochmal: Ich muss ja EH meinen Mann und die Kinder bekochen.

Ich würd vorschlagen: Red mit ihr, locker das Ganze etwas auf indem ihr euch die Wochentage teilt und mit Kochen abwechselt. Aber schließ sie nicht komplett aus, das wäre echt fies nachdem du so lange von ihr "profitiert" hast.
Vergiss nicht: Sie ist eine alte Frau. Wer weiß, wie lange sie noch was von ihrem Sohn, ihrer Schwiegertochter und ihrem Enkelkind hat.
Und es bleiben abseits des Essens ja immer noch 23 Stunden am Tag an denen du dein "eigenes Ding" machen kannst.

LG,
liasmama (deren Gatte endlos entrüstet ist wenn seine Schwiegermutter den zweiten Tag in Folge mal nicht zum Essen dazukommt :-p )

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Hallo Liasmama,
vielen Dank für die Antwort!
Inzwischen schaut es wohl so aus, dass wir Mo. - Do. zusammen essen werden und da abwechselnd kochen, Fr. + Sa. haben wir eh immer allein gekocht, da die SM lieber mittags isst, wir aber an diesen beiden Tagen oft ausserhalb gegessen haben bzw. abends aus waren oder wg. anderer Tätigkeiten eben zu keiner festen Zeit essen wollten... So. werden wir sehen, wie es sich einspielt, denke mal zusammen, mal allein, mal bei meiner Mum, mal meine Mum bei uns...
Was mir aufgefallen ist, bei Dir geht es um DEINE Mum, was meiner Meinung nach ein komplett anderes Thema als die SM ist ;-)
LG #winke

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Naja, im Umkehrschluss heißt das aber auch, dass mein Mann mit SEINER Schwiegermutter im Haus lebt und isst. :-p

Nee, ganz ehrlich: Ich freu mich auch wenn meine Mutter (obwohl sie eben meine Mutter ist) mal ne Woche im Urlaub ist. ;-)
Im Endeffekt geht es nicht darum, wer zu wem "gehört", sondern darum, einen für ALLE guten Weg des Zusammenlebens zu finden. Einen fairen Weg, bei dem jeder seinen Privatbereich hat, aber bei dem man trotzdem als Gemeinschaft funktioniert. :-) Und das klingt mit der neuen Regelung doch ganz gut bei euch ... :-)

Was mir aber viel wichtiger war als das Mutter vs. Schwiegermutterding ist das Alter.
Meine Schwiegereltern leben beide nicht mehr, von meiner Seite der Familie gibt es zwar noch Urgroßeltern, die aber 680 km entfernt wohnen, aber keinen Opa mehr (ist 6 Wochen vor der Geburt unserer Kleinen gestorben).
Ich weiß aber, wie glücklich meine Schwiegermutter über ihren Enkel war, und wie sehr mein Papa ihn vergöttert hat - deiner Schwiegermutter (gerade in dem hohen Alter) dieses Glück nicht zu nehmen "nur" wei du das tägliche gemeinsame Essen lästig findest, das war mir irgendwie wichtig - obwohl's mich natürlich rein gar nix angeht. #hicks

LG!

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Hallo,

du hast dir doch eigentlich schon selbst die Antwort gegeben. Die Schwiegermutter ist 80 Jahre, und hat vielleicht noch ganz wenige Jahre vor sich, die sie in einigermaßen rüstigem Zustand verbringt. Es wäre für mich grausam, jetzt alte Gewohnheiten zu ändern, die sie Jahrzehntelang gehabt hatte.

VG shalom

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Hi Shalom,
es stimmt, die Antwort war eigentlich schon vor der Frage da... ich würde es nicht über mich bringen, sie vor den Kopf zu stoßen... auch wenn es wirklich nicht immer leicht ist mit ihr...
Danke für die Meinung und LG! #winke

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Es wäre für mich keine Frage, die Schwiemu zum Essen einzuladen. Die Frage ist, wie oft. Wenn sie bei euch im Haus wohnt, werdet ihr euch sowieso mehr als die anderen Geschwister (falls vorhanden) um sie kümmern müssen. Und da sie bislang immer für euch gekocht hat, ist das nur ok, wenn es jetzt andersrum ist. Ihr könnt ja z.B. gemeinsam kochen - dann hat sie auch eine Aufgabe.
Ob es jeden Tag oder jeden zweiten ist, kannst du Dir ja überlegen.

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Hi Ulmerspatz,
ja, wir werden es wohl so machen das wir Mo. - Do. abwechselnd kochen... danke für Deine Meinung!
LG

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ich kann mich meine Vorrednerin nur anschliessen. Sprich mit ihr, frag sie, was und wie sie sich das vorstellt, wenn das Baby da ist. Sie ist ja nicht mehr die jüngste, so dass sie wahrscheinlich etwas eingeschränkt ist, oder? Ich würde anbieten, es abwechselnd zu machen, falls sie/du das so wollt. Ein Tag sie, ein Tag du. Kann sie noch gut laufen? Wenn dann würden sich evt. Spaziergänge mit dem Kinderwagen auch anbieten, währenddessen könntest du schlafen/Haushalt machen. Ich würde versuchen, sie weiterhin einzubinden, aber so, dass DU und SIE Glücklich seid. Es bringt nichts, wenn du dich gezwungen fühlst oder sie sich gezwungen fühlt. Und ehrlich gesagt, sooo lange wird sie ja bestimmt nicht mehr leben und ihr könnt in einen solchen "Mehrgenerationen Haus" sicherlich die Zeit von einander profitieren, wie man es eben in einer Familie tut.

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Hi Munich,
danke für Deine Antwort!
Ja, meine SM ist noch sehr rüstig, "einziges" Problem sind ihre Depressionen... wobei das eine sehr untertriebene Aussage ist... es ist sehr schwer, mit einem depressiven Menschen zu leben, man kann es nicht beschreiben. Wirklich "reden" kann ich leider nicht mit ihr, da sie sich unheimlich schnell angegriffen fühlt und eigentlich alles gegen sich bezieht, sie wird sich auch nie zutrauen, mit dem Baby allein zu sein. Mein Freund und ich müssen daher allein eine Lösung finden, den allein das Gespräch würde wieder etwas bei ihr auslösen... schwer zu beschreiben.
Ich denke aber, wir haben jetzt einigermaßen eine Lösung gefunden...
LG

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Hi,

also anscheinend versteht ihr euch ja ganz gut miteinander. Das alte Leute manchmal ganz schön anstrengend und auch nervig sein können, ist ja normal...

Ich finde auch das ihr es ruhig so weiterführen solltet. Für sie ist das gemeinsame Mittagessen mit euch sicher schon ein liebgewonnes und wichtiges Ritual geworden und sie wird sich freuen wenn sie so an eurem Leben teilnehmen kann. Zudem ist es doch auch für dich eine Entlastung wenn du nicht noch mittags kochen musst. Mit Baby und Kleinkind kann das teilweise auch schon mal in Stress ausarten.;-)

LG

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Hi Berry,
vielen Dank für Deine Meinung!
Ja, es ist nicht immer einfach mit ihr... meine SM ist sehr lieb, aber auch sehr speziell... sie leidet unter Depressionen, schwer zu beschreiben. Ein Gespräch ist fast nicht möglich, sie fühlt sich immer angegriffen und ausgegrenzt, ist halt auch eine ganz andere Generation usw... ich denke, mit der Lösung werden wir jetzt alle einigermaßen leben können...
LG #winke

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Also ich würde die alte Dame keinesfalls außen vor lassen! Ich würde mich mit ihr zusammen setzen und überlegen, wie ihr das am Besten gestalten könnt. Dein Mann ist ja sicher arbeiten und du bist dann daheim. Was spricht dagegen, wenn du mittags kochst und du isst zusammen mit ihr? Deinem Mann kannst du dann abends das Essen wärmen oder er kommt mittags hinzu? Wenn sie noch zu rüstig ist, könnt ihr euch ja auch abwechseln. Oder sie kocht unter der Woche und du am Wochenende oder umgekehrt. Ich würde es ganz schlimm finden, wenn die Oma einsam und allein über ihrem Essen sitzen würde. Für mich würde so was niemals in Frage kommen. Wenn sie noch so rüstig ist, schaut sie bestimmt mal nach dem Enkel, wenn du was erledigen musst oder kochst. Das ist doch eine gewaltige Entlastung. Ich weiß, wovon ich rede. Mein Opa war 82 und meine Oma 74 als meine 1. Tochter geboren wurde. Die haben sehr oft auf sie aufgepasst, soweit ihre altersbedingten Krankheiten es zuließen. Und wenn sie nur neben dem Bettchen saßen und ihr den Schnulli rein gesteckt haben oder ihr ein Liedchen vorgesungen haben. Gerade wenn die Oma an Depressionen leidet sollte man sie nicht außen vor lassen. Und wenn sie lieb ist und du gut mit ihr klar kommst, ist das doch kein Problem.

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Hallo!
Danke für deine Antwort!
Wir werden nun wohl von Mo. - Do. abwechselnd mit ihr kochen, Fr. + Sa. haben wir schon immer allein gemacht und So. wird es sich irgendwie geben, mal unten, mal bei uns, mal bei meiner Mum, mal wir allein... es wird sich schon irgendwie geben.
Meine SM ist sehr lieb, leider auch sehr anstrengend und schwierig... ich weiss nicht wie ich es beschreiben soll, sie hat Depressionen... deshalb ist es leider nicht immer wirklich eine Entlastung z.B. gemeinsam zu essen, auch wenn sie kocht... sie läd dann ihr ganzes Unglück ab, helfen kann man ihr leider nicht und dann schleichen wir nach der Pause wieder betröppelt zurück auf Arbeit... aber so ist es nun einmal und für die Krankheit kann sie nichts... wir aber auch nicht, deshalb ist mir wichtig, Raum für uns zu behalten... schwer zu beschreiben.

Jedenfalls DANKE für Deine Meinung, toll das es Urbia gibt!
LG

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Hallo,

bei mir ist es ähnlich, meine Schwiegermutter wohnt unten im Haus, wir oben. Leider haben wir kein so gutes Verhältnis, da wir auch 2 Generationen auseinander sind und einfach nicht auf einer Wellenlänge liegen. Es gibt auch immer mal wieder Ärger, mal mehr mal weniger. Mein ältester Sohn (2,5 Jahre) isst fast jeden Tag bei ihr mit, da sie schon um 11.30 Uhr Mittagisst und ich etwas später dran bin. Ich möchte es ihm auch nicht verbieten, er soll das selber entscheiden. Wenn ich dann auch noch koche, kann er mitessen oder auch nicht. Generell bestehe ich auf getrennte Küche, auch wenn alles andere sinnvoller wäre, nur ich möchte nicht mit ihr essen. Wenn das mit euch gut funktioniert solltest Du froh sein wenn jemand für euch kocht, da Du mit dem Baby erstmal gut beschäftigt sein wirst. Wart einfach ab wie es mit Kind ist - und red dann mal mit ihr. Ihr könnt ja auch vereinbaren dass nur Dein Mann bei ihr isst, oder ihr nur 3 mal die Woche gemeinsam esst oder so. Solange Du gut mit ihr reden kannst macht es einfach aus. Bei uns gibts immer Ärger deswegen, koche ich stehe ich manchmal mit meinem Essen allein da, koche ich nicht, kocht sie auch nicht und so weiter - da klappts halt mit der Absprache garnicht. Aber ihr werdet das schon regeln.

Viel Glück auch fürs Baby

Steffi

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Hallo Steffi,
vielen Dank für die Antwort und die guten Wünsche! #winke
Reden ist mit meiner SM leider nicht möglich, nicht weil sie so ein Drachen wäre, sondern weil sie krank ist, sie ist körperlich super fit, leidet aber unter teilweise sehr starken Depressionen, ich kann es nicht beschreiben, jedenfalls würde sie allein ein Gespräch über das Thema sowieso so auffassen das sie stört, überflüssig ist, uns im Weg steht usw. sie sieht leider immer nur alles negativ und ist sofort verletzt und kommt dann Wochen nicht mehr aus dem Tief heraus. Das quasi zwei Generationen zwischen uns liegen, macht es nicht einfacher.
Ist Deine SM eigentlich allein oder gibt es noch einen Mann dazu?
Gemeinsame Küche könnte ich mir auch auf keinen Fall vorstellen, auch nicht gemeinsam kochen, also entweder kocht sie unten, wir essen dort oder eben oben, wobei dann auch jeder selbst abspült, anders würde es nicht funktionieren.
Kannst Du mit Deiner SM reden oder läuft alles mehr ohne Worte ab? Die vielgelobte Bilderbuchfamilie gibt es wohl wirklich nirgends.... gut das unser Baby ein Mädel ist und ich so wohl mal einen Schwiegersohn bekommen werde, die Konstellation ist ja meist viel einfacher ;-)

LG #winke