Hallo zusammen,
ich muss es einfach los werden...vielleicht geht es jemand auch so? Wir haben nun unseren 2. gemeinsames Kind. Meine Schwiegereltern wohnen 500 km entfernt und schon beim ersten Kind war es so, dass sie total vernarrt waren, mein Mann ist ja schließlich ihr einziges Kind.
ABER: "vernarrt" sein druckt sich bei denen einfach in einer Form aus, dass für mich als Französin eher mit "kalt" gleichzusetzen ist. Ich weiss nicht, ob ich zu viel verlange? z.B. bereits beim 1. Kind haben meine Eltern viel geskypt (mehrmals die Woche) und waren trotz der Entfernung 1-2 Mal im Jahr zum Besuch und wir auch bei denen.
Dementsprechend konnte mein Kind ziemlich schnell nach Mama und Papa auch Opa und Oma auf französisch sagen, aber Oma und Opa auf Deutsch haben sich warten lassen...als er noch ein Baby war, haben sie ziemlich viele Päckchen mit Kleinigkeit geschickt und ich auch viele Fotos, mit der Zeit würden die Fotos weniger (so einmal im Monat) und die Päcken extrem selten. Sie kommen uns nur einmal zu den Geburtstag pro Jahr besuchen und wir gehen dort abwechseln zum Weihnachten und das auch immer nur für 2-3 Tage höchstens.
Da ich an einer Schule arbeite und die beiden an der Uni, haben wir ziemlich viel Ferien, aber meine Angebote, ich sie mit den Kind bzw. Kindern zu besuchen (z.B. jetzt in den Pfingstferien bzw. in den Sommerferien) , würden immer abgewimmelt weil viel zu viel Arbeit und keine Zeit (ich hätte sie ja auch nicht belastet, sondern selber auf meine Kinder aufgepasst, gesorgt, eingekauft, ich dachte nur, sie wurden sich freuen die Kleinen mal öfters zu sehen, da sie ja sooo "verrnarrt" sind) und ich wollte ihnen die Enkeln nicht "vorenthalten" vor allem weil ich sehe, wie die Kinder trotz der Entfernung meine Eltern einfach besser kennen und ich meine Schwiegereltern im Grunde sehr mag. Aber irgendwie kommt von denen nicht viel zurück. Sie haben sogar einen Sommerhaus mit riesen Garten und Pool ca. 2 Std. ihres Wohnortes entfernt und ich habe es bis jetzt nur EINMAL in den 4 Lebensjahres meines Kindes und knappe 10 Jahre Beziehung zu ihren Sohn gesehen! Dabei wäre in Sommer sicherlich schön, wenn wir dort gemeinsame Tage im Garten verbringen könnten. Wir haben eine Wohnung und somit ist Garten bei uns auf den städtischen Parks beschränkt. Aber wenn wir bei ihnen sind, ist irgendwie dank die kurzen Besuche NIE Zeit, zum Sommerhaus zu gehen und längere Besuche werden dank Mangel an Zeit abgewimmelt.
Jetzt beim 2. Kind habe ich auch angeboten, denen Skype zu zeigen aber "das ist viel zu viel des Guten" kam zurück, obwohl sie durchaus mit Computern umgehen können. Zum Geburtstag und Weihnachten gibt es oft Schuhe/Kleidung und nur was kleines an Spielzeug, zwischen durch gibt es in Päckchen für ihren Sohn/uns mit Süßigkeiten auch mal eine Kinderriegel oder ein paar Socken oder einen Eierbecher zum Ostern, halt Kleinigkeiten. Meine Schwiegereltern arbeiten BEIDE an einer Uni, also an Geld mangelt es nicht. Zum Geburt vom 2. Kind gab es nichts "größeres", beim 1. Kind gab es eine Trage, die ich mir gewünscht hatte.
ach...mir geht es nicht um den Geschenken an sich, aber viele Leute schreiben hier bei URBIA wie viel ihre Kinder von den Großeltern/Verwandten kriegen, dass sie sich kaum retten können usw. und das ist bei uns überhaupt nicht der Fall...trotz Entfernung machen meine Eltern 3-Mal so viele Geschenke (genauso wie Anrufe/Skype/Besuche) zu ihren Enkeln. Mir geht es um die Interesse/Liebe/Wertschätzung und dass das bei meine Schwiegereltern (obwohl sie sagen, wie "vernarrt" sie sind und wenn sie die Kinder sehen auch das zeigen und ihre Wohnung tausende Fotos von den Enkeln hat) sonst nicht vorhanden ist. Das macht mir schon ein bisschen traurig....meint ihr, ich übertreibe? oder verstehe ich trotz 10 Jahre in DE die Deutsche Mentalität nicht? oder ist das normal und bei euch auch so?
munich123, die gerade etwas traurig ist, weil ihren Vorschlag zum Besuch in den Pfingstferien -mal wieder- höflich abgelehnt worden ist. Jetzt freut sie sich, weil ihre Eltern dafür zum Besuch kommen
Schwiegereltern, bilde ich das mir nur ein? -achtung lang-
Ich denke nicht das du das eng siehst aber vieleicht haben sie eine andere Einstellung.
Ich habe auch so nen Exemplar zu bieten. Abgesehen das ihnen ihr eigener Sohn immer schon eher egal war und er in der Kindheit weder Liebe, dafür aber auch viele Schläge etc. bekommen hat, zeigen sie kein oder kaum Interesse an unserem Sohn. Er ist jetzt 6 Monate und sie waren (40 km einfache Entfernung) bisher 3 mal da. Aber ganz ehrlich, ich kann darauf auch verzichten. Zu ihnen fahren wir nur ganz selten. Bis vor kurzen haben da 8 Hunde gelebt,jetzt sind es noch 4. Sie rauchen in der Wohnung und sind der Meinung sie müssen ja nicht raus gehen weil der kleine eh irgendwann auch raucht und Drogen nimmt und kifft etc. Das geht für mich gar nicht. Der Umgangston ist auch echt assozial. Es wird nur gebrüllt, die Hunde werden geschlagen und das ist nicht mein Ding. Ich bin auch froh über die 40 km Entfernung und das sie sich laut eigenen Aussagen den Sprit nicht leisten können.
Die dummen Sprüche kann man sich fast nicht geben von denen. Wie gesagt das mit dem Kiffen und dann solche Sachen wie ihr wolltet ja ein Mädchen, ist ja nicht das was es sein soll... oder kurz nach der Geburt, mal sehen was ihr so zusammen gemehrt habt.... Mein Freund sagt das ist deren Humor. Ich finde es unverschämt. Die anderen beiden Enkel sind zwar öfters da aber nur weil der große Sohn mit 28 noch zu Hause wohnt. Dafür ist schreien, schlagen etc. an der Tagesordnung. Der behinderte Enkel wurde als er nicht das machte was er soll mit dem Kopf auf die Essecke geschmissen und in solchen Verhältnissen will ich mein Kind nicht wissen. Das ist Kindeswohlgefährdung und Missbrauch. Ich wusste gar nicht was ich sagen sollte als ich das gesehen habe.
Zu Weihnachten gab es einen selber gestrickten Pullover - nett keine Frage aber einfach viel zu dick und nur für den tiefsten Winter geeignet. Er hatte ihn zwei mal an und dann war er zu warm für die Jahreszeit. Zu Ostern gab es gar nichts für den kleinen. Der Bruder von meinem Freund hat eine Tüte Süßigkeiten geschenkt. Schokolade für einen damals 5 Monate alten Säugling Wir haben sie selber gegessen.
Meine Eltern sind da auch anders. Der Umgang ist ganz anders und liebevoll zu den Enkeln, sie kaufen auch dass was wir wirklich benötigen wie einmal Babymilch oder ein paar Gemüse- oder Obstgläschen.
Aber das ist der Umgang, die Erziehung. Ich denke du musst dich damit abfinden. Ich mache das auch. Und ehrlich gesagt, wer nicht will, der hat schon....
Hallo munich123
Zuerst mal, ich bin zwar deutsche, aber französisch geprägt aufgewachsen. Meine Schwiegis sind deutsche. Zwar einwanderer aber so, entschuldigt, "klichee Deutsch"... Meine Eltern leben 4000km von uns entfernt, Schwiegis 400.
Was soll ich sagen. Meine Tochter sagt auch eher "momma" (Mischung aus mamie und Oma) als schlicht Oma. Sieht sie das Skypefenster meiner Mutter dreht sie durch. Bei Schwiegis auch, aber bei weitem nicht so. In etwas über einem Jahr haben Schwiegis uns einmal besucht.
Aber meine Mutter ist extra zur Entbindung angereist und ein paar Wochen geblieben um zu helfen. Das aber ohne sich aufzudrängen. Sie hat sich bei einer guten Freundin eingeladen die nur eine Straße weiter wohnt und kam jeden Morgen her. So saßen wir uns über die längere Zeit nicht so auf der Pelle. Ausserdem haben meine Eltern es, trotz echt knapper finanzieller Verhältnisse, meinem Bruder (lebt noch bei ihnen, geht noch zur Schule dort) ermöglicht uns besuchen zu kommen.
Schwiegis müssen wir teilweise erst mal auf Festnetz anrufen um sie daran zu erinnern doch mal auf Skype zu kommen (wir leben nicht in D, sie shcon, also doch teuer...) Geschenke... An materiellem Wert haben sie schon mehr geschenkt. Aber von meinen Eltern kommt dauernd eine Postkarte, ein aktuelles Foto, ein Liedtext... Irgendwas, was mich an Sachen erinnert die wir früher zusammen gemacht haben, die ich doch auch mit meiner Kleinen machen könnte. Halt Sachen mit einem riesigen ideellen Wert.
Generell klar, Schwiegis sind "vernarrt" in die Kleine. Aber wenn ich ehrlich bin, mir kommt es einfach nur kalt vor. Keine Mamie die einen mit leckerem Essen überhäuft... Keine warme Herzlichkeit... (btw gibt es kalte Herzlichkeit?) Ich fahre aber trotzdem morgen dort hin. Mit der Bahn... Bleibe ein paar Tage dort, dann leihe ich mir deren Auto aus und hole meinen Papa vom Flughafen ab! Zusammen mit meiner Tochter natürlich. Es ist die aller erste Gelegenheit für beide sich kennenzulernen. Papa hat bisher zurückgesteckt, damit Mama und mein Bruder kommen können. Jetzt ist er dran. Und ich bin AUFGEREGT! Ich hab ihn vor zwei Jahren zuletzt gesehen...
Achso, ein letztes noch, während meine Eltern ganz klar sagen "du bist erwachsen, mach deine eigenen Fehler. Wenn du Fragen hast, wir sind immer mit Rat (für Tat sind sie zu weit weg) da. Aber ansonsten macht ihr das schon echt super! Wir sind stolz auf euch" sind Schwiegis eher destructiv... Dabei ist mein Mann ein gutes Stück älter und schon jaaaaahre ausgezogen...
Also du siehst, es scheint irgendwie so zu sein wie du das empfindest... Zumindest ist französische Herzlichkeit gaaanz anders als deutsche. Meine Meinung. Ich kenne auch deutsche die sehr herzlich sind und umgekehrt auch franzosen... nee das stimmt noch nicht mal. Aber es gibt da bestimmt auch schwarze Schafe
So, jetzt muss ich weiter packen
Liebe Grüße,
LaCamerounaise
das ist wirklich lieb von deinen Eltern . Ich wünsche euch eine sehr schöne Zeit zusammen!
Das hat nichts mit "Deutsch" und "Französisch" zu tun.
Ich bin Deutsche, aber fast französisch aufgewachsen (Saarland - Grenzgebiet - teils deutsch, teils französisch). Meine Mutter war mal französisch, mal deutsch. Ich bin auf eine französische Schule gegangen. Wir haben viele französische Verwandte und Freunde. Ich kenne beide Mentalitäten (und auch nicht nur direkt von der Grenze - ich war inzwischen überall). Das hat nichts damit zu tun.
Es gibt immer Menschen, die ihre Gefühle nicht so ausdrücken können, wie sie gerne würden, und es gibt immer Menschen, die mehr drüber reden, als sie fühlen.
Meine (deutsche) Mutter konnte sich am Anfang mit meinem älteren Sohn überhaupt nicht anfreunden, obwohl sie ständig betont hat, wie stolz sie auf ihn ist und wie lieb sie ihn hat. Sie hat ihn (glaube ich) in 3 Jahren ungefähr 4 mal gesehen. Sie wollte nicht her kommen. Wir konnten schlecht zu ihr fahren. Das hat sie mir immer vorgeworfen - aber im Grunde genommen war sie froh, uns nicht zu sehen. Es war ihr zuviel, er war zu anhänglich, zu anstrengend, nicht pflegeleicht, hat schlecht geschlafen, hat nicht gegessen, was sie gekocht hat...
Es gab immer irgendetwas zu mäkeln. Aber das hat sie natürlich nie richtig zugegeben. Nach außen war sie immer die tolle Oma - nur nicht bei uns.
Seit ich zum zweiten Mal schwanger wurde, hat sie sich komplett gedreht. Sie hat sich nur noch um mich und das Kind Sorgen gemacht. Es war eine Risiko-Schwangerschaft und sie hat sich komplett gekümmert. Und seit dem ersten Tag, daß der Kleine da ist, ist sie (für BEIDE KINDER) die liebste und tollste Oma, die man sich wünschen kann.
Ich weiß nicht, was bei ihr passiert ist. Vielleicht hat sie verstanden, daß es auch daneben gehen kann - auch für mich.
Meine Schwiegermutter kam auch aus dem Saarland. Sie war von Anfang an die liebste Oma überhaupt. Sie hat nie irgendetwas beanstandet, hat sich immer nach dem Wohl des Kindes gerichtet und war so oft es ging bei uns, um zu helfen (obwohl sie schwerkrank war). Sie ist leider vor 2 Monaten gestorben. So eine tolle Oma werden die beiden nicht wieder haben.
Was ich eigentlich sagen wollte: Es liegt nicht an der Nationalität, wie man sich gibt. Meine Patentante ist Französin. Sie war zu meiner Taufe da, kurz nach meinem 18. Geburtstag und zu meiner Hochzeit. Und da hat sie sich gewundert, warum ich mich mit ihr nicht richtig unterhalten habe.
Jeder ist anders und jeder kann es anders ausdrücken. Freu Dich, daß Deine Eltern sich so freuen. Vielleicht kommt es bei Deinen Schwiegereltern auch mal anders.
PS
Wie alt sind sie eigentlich?
ich glaube auch, dass du recht hast. Ich habe eine sehr gute Deutsche Freundin seit Anfang meines Studiums in DE und kenne ihre Familie ganz gut. Sie sind gaaaanz anders als die Familie meines Mannes (sprich seine Eltern und seine Oma, da er einzelkind ist und seine Mutter auch. Zwar hat er einen Onkel mit zwei erwachsenen Söhne, aber den kenne ich nicht und mein Mann hat ihn auch zuletzt vor 6 Jahren gesehen). Meine Schwiegereltern sind 56 und 60 und meine Schwiegermutter arbeitet dazu noch in einen ähnlichen musischen Bereich wie ich.
Als wir nach dem Studium und mit Kleinkind darüber gedacht haben, in die Stadt meiner Schwiegereltern umzuziehen um näher an die Großeltern zu sein usw. kam NIE ein Angebot meiner Schwiegermutter à la ich frage den oder den kollege/institution ob sie was für dich frei haben oder ähnliches. Na ja, letztes Endes hat mein Mann ein super job hier in München gefunden und wir sind auch hier geblieben. Aber damals, damals wäre ich echt bereit gewesen in diese andere Stadt zu ziehen, so dass mein Kind auch mal Familie in der Nähe hat und man sich gegenseitig aushilft usw....jetzt bin ich teilweise schon froh, dass wir das nicht gemacht haben, den wahrscheinlich wäre ich noch enttäuschter. Ach, ehrlich gesagt ich mag sie sehr auf einer oberflächliche Art, aber es hat mich jetzt etwas getroffen, dass sie mein Vorschlag zum x-ten Mal abgelehnt haben und dass zum Geburtstag meines Großen neulich nur ein puzzle und ein paar Winterschuhe in die nächste Große (da bin ich mir mal gespannt, ob die überhaupt passen, kann ja noch sein, dass er diese Große noch im Sommer trägt) gab. Mein Schwiegervater kam nicht, meine Schwiegermutter war lediglich 2 Tage da, obwohl sie Ferien hatte und länger bleiben könnte. Das Kind war ja selber nicht gerade erfreut über den Geschenk. Hat sich nett bedankt und dann mit der Oma kurz gespielt, aber seit dem nur einmal im Flugzeug und das wars, puzzles sind nicht sein ding. Aber die Großeltern haben nicht mal das Interesse zu fragen was ihn gefallen könnte, was wir bräuchten usw.
Hallo munich,
>>Aber damals, damals wäre ich echt bereit gewesen in diese andere Stadt zu ziehen, so dass mein Kind auch mal Familie in der Nähe hat und man sich gegenseitig aushilft usw....<<
Sei mir bitte nicht böse...schon im Eingangspost ist mir Deine Haltung etwas sauer aufgestossen (z.B. im Hinblick auf das Sommerhaus, Geschenke usw.).
Bei diesem Satz kriege ich leichte Gänsehaut. Du wärst also echt bereit gewesen, in diese andere Stadt zu ziehen, damit Familie in der Nähe ist und man sich gegenseitig aushilft, ja? Und Deine Schwiegereltern sind ob dieser Bereitschaft nicht vor Freude aus den Latschen gekippt, die Bösen. Ihnen ist auch nicht an einem längeren Besuch von euch gelegen, obwohl sie doch eigentlich Zeit, Geld und dieses Sommerhaus hätten...an was könnte das liegen? Wärst Du meine Schwiegertochter, hätte ich das unterschwellige Gefühl, daß Du mich sehr vereinnahmen möchtest im Namen der Familie und "als Familie hat man gefälligst...", und das wiederum würde ich nicht wollen und entsprechende Konsequenzen ziehen. Eine Konsequenz wäre zum Beispiel, bestimmte Vorschläge zum x.ten Mal (sic) abzulehnen. Leider geht das auf Kosten der Enkel...