Nachbar-Frage: Besuch der Nachbarkinder, wenn keine Sympathie unter den Nachbarn

Hallo,
ich versuchs kurz zu machen:
-5 Parteien im Mehrfamilienhaus:
-wir wohnen im Erdgeschoss mit eigenem Garten, Tochter 5 Jahre alt
-direkt über uns Nachbarn mit Balkon über unserem Garten, Tochter 4 Jahre alt
Wir kauften die Wohnung als ich schwanger war. Anfangs grüßten uns die Nachbarn nicht, ignorierten uns wenn wir alle draußen waren, beschwerten sich über Kindergeschrei,wenn wir grillten verließen sie demonstrativ ihren Balkon oder beschwerten sich über den Geruch. Später bekam sie selbst Kinder, die ziemlich viel schreien- ist mir aber egal. Sie nehmen die Hausregeln sehr genau, beim Einzug beschwerte er sich, da wir 10 min. bohren mußten, es war ein Sonntag. Sie schütten ihr Planschbeckenwasser(mit Pipi, da Baby 1 Jahr)vom Balkon auf unsere Wäsche oder es läuft auf unseren Parkettboden, sind genervt, wenn wir sagen, dass wir das nicht gut finden. Abends werden die Blumen auf dem Balkon gegossen, unser Tisch wird nass, einschließlich Buch. Das waren sie nicht. Mein Mann ist schon mal sauer geworden und hat gemotzt, als unsere Wäsche vom Pipi-Wasser versaut war, ich war immer freundlich, da ich keinen Ärger wollte. Wir sind eigentlich der Meinung "Leben und Leben lassen", aber leider sehen das unsere Nachbarn eher einseitig. Als wir z.B. ein Gartenhaus wollten, meinten sie dass das ihre Aussicht beeinträchtigt, also abgelehnt. Meine Nachbarin hat in ihrem Garten ein Bäumchen entfernt, sie haben sich beschwert, da die Begrünung Gemeinschaftseigentum wäre, ist es aber nicht da Sondernutzungsrecht. Es gibt noch mehr, aber ist eh schon so viel. Also nun zum eigentlichen Problem:
Deren Tochter und unsere spielen seit kurzem gerne zusammen. Vor dem Haus gibt es einen kleinen Spielplatz, Privateigentum von uns Besitzern. Nun spielen sie aber immer nur kurz dort und dann kommen sie zu uns. Die Tochter ist jünger als unsere Tochter, ich muß noch oft vermitteln, das Mädchen möchte immer Kleider von unserer Tochter anziehen und sich ausleihen, die dann erst eine Woche später wiederkommen. Kurz gesagt, wenn sie bei uns ist, empfinde ich dies als anstrengend. Reflektierend ist es für mich anstrengend, da die Beziehung zu den Nachbarn anstrengend ist. Ich finde es nervig, dass meine Tochter jeden Tag fragt ob A. zu uns kommen kann. Ich sag, sie können immer draußen zusammen spielen, aber nicht bei uns. Und dann kommt sie doch und fragt, warum A. nicht zu uns reindarf, die Mutter steht daneben und es ist peinlich. Soll ich sagen, dass wir uns nicht leiden können, bzw. die Nachbarn uns schäbig behandeln ? Die Kinder können ja nix dafür, aber mich stresst dieses Spannungsfeld.
Was tun ?
Oh Gott, ist das lang geworden, es tut mir leid.
lg
Lona

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Hallo,

Du solltest lernen, Deine eigenen Interessen besser zu vertreten. Diese Aktion mit dem Pipi-Wasser geht gar nicht, da musst Du klare Ansagen machen.
Warum spielen die Kinder nur bei Euch? Einfach mal sagen:" Heute könnt Ihr mal bei Euch spielen!" Wenn das nicht geht, Pech gehabt, dann eben draußen oder gar nicht.
Warum verleihst Du Kleidung, die erst eine Woche später wieder zurückkommt? Geht auch nicht.
In meinen Augen ist das hausgemachter Stress, weil Du Dir einfach zu viel bieten lässt.
Immer nur der Weg des geringsten Widerstands ist meist nicht der Beste.

Sweety

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Hallo,
natürlich hab ich nach zweimal Kleiderverleih gesagt, dass ich das nicht mehr will, aber das Mädchen macht es immer wieder, bzw. versucht es. Wenn sie mal wieder ein Kleid von meiner Tochter anhat, bestehe ich darauf, dass sie es auszieht, aber das "kostet" mich eben Zeit. Zeit, die ich eigentlich nicht investieren möchte. Sie spielen immer bei uns, da oben noch die kleine Schwester ist und das Mädchen dann die Schwester beteiligen muss, außerdem haben wir ja viel tollere Sachen (sagt das Mädchen) und einen großen Garten mit Rutsche und Trampolin.

Natürlich habt ihr recht, ich muß mich besser durchsetzen, aber ich denke immer, wir werden ja noch einige Zeit zusammenleben.

Anfangs hab ich mal einen Nachbarn angesprochen, dass seine Katze eben unser Planschbecken kaputtgemacht gemacht. Kurz danach hat er eine Party veranstaltet, alle Nachbarn außer uns eingeladen- wir sind insgesamt 11 Eigentümer. Offenheit wird bei uns sofort mit sozialer Ausgrenzung bestraft. Da bin ich vorsichtiger geworden- manchmal zu vorsichtig !

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Du könntest doch deinerseits eine Party geben und alle außer dem einen Nachbarn einladen. Da muss man sich doch den Mund nicht verbieten lassen...

Wobei ich es schon krass finde, weil man sich beschwert, dass die Katze was zerstört hat, so zu reagieren...ich mein, man könnte sich ja irgendwie einigen, das in Ordnung zu bringen.

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ALs ich die Überschrift gelesen hab, war mein erster Gedanke, dass die mangelnde Sympathie ja nichts am Verhältnis der Kinder zueinander ändert, sie spielen gern zusammen. Aber wenn ich deinen Text so lese, dann hab ich das Gefühl, dass deine Tochter diejenige ist, die von der Freundschaft am wenigsten profitiert. Warum spielen die Mädchen nur bei euch? Dürfen sie oben nicht? Und was für mich auch blöd wäre, wenn die Nachbarstochter ständig die Klamotten meiner Tochter leiht, klar lieben die Kinder verkleiden, aber dafür gibt es eine Kiste, Schublade etc, wo man Dinge zum Verkleiden hineinpackt, aber nicht dass man die Alltagskleidung dann immer hergibt und ewig nicht zurückbekommt.

Also ich würde erst noch mal mit den Eltern reden, Planschbecken vom Balkon runter schütten, wenn unten drunter Wäsche hängt geht definitiv nicht. Das würde ich mir einmal anschauen und beim zweiten Mal hätte die gute Frau meine Wäsche postwendend vor der Tür stehen und dürfte sie nochmal waschen. Das mit dem Blumen gießen kann man auch anders klären, man kann ja fragen, ob das Buch oder Tisch mal weggeräumt werden können- meine Balkonkästen laufen auch immer über #hicks

Und dann würde ich meiner Tochter erklären, warum ich den Kontakt nicht mag, was mich am Verhalten der Eltern stört, dass ich das Gefühl habe, dass A. sie ausnutzt etc.

Vielleicht ändert sich was, man kann es nur hoffen und den beiden Mädchen wünschen, dass sie nciht durch das blöde Verhalten der Eltern auf ihre Freundschaft verzichten müssen.

LG Steffi

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Immer freundlich bleiben, damit man keinen Ärger bekommt und die Pipi-Eimer-Ausschütt-Auktion akzeptieren - ich denke nicht, dass DAS der richtige Weg ist.
Ich würde mich mal mit der Nachbarin zusammen setzen und die Probleme, die ihr mit ihr habt, zur Sprache bringen.
Immerhin geht es nicht nur um die Freundschaft der Kinder, sondern darum, dass Ihr noch länger relativ eng zusammen lebt und solche Aktionen einfach nicht gehen.
Ist auch eine gute Übung für Dich, Dir zukünftig nicht mehr alles gefallen zu lassen.

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Wie ist das andere Kind so? Kommt ihr bzw eure Tochter gut mit ihr zurecht?

LG

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Hallo,

Wir haben ebnfalls einen Jungen in unseren Garten und Haus, auch ich kann ihn nicht leiden, aber was soll's, mein Sohn mag ihn und sie spielen super zusammen.
Er ist fast taeglich da und es geht mir so. Langsam auf den Senkel, d ich in meinem eigenen Haus nicht das machen kann, was ich mag.

Woher willst du wissen, das es poolwasser ist und noch dazu Pipi drin ist.?

Lg

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wenn in diesem Wasser ein einjähriges und ein dreijähriges Kind planschen und das mehrere Tage hintereinander, ist die Wahrscheinlichkeit sehr hoch, dass da Pipi drin ist. Jedenfalls so hoch, dass ich meine Wäsche lieber nochmal wasche..

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Woher willst du wissen das es ein Pool ist?

Du kannst ja deine Wäsche waschen so oft du willst, allerdings hat mein Sohn nie in den pool gepullert.

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Hallo,

wir leben ähnlich wie ihr, Erdgeschoss mit Gartenanteil nennt sich das bei uns. Beim Grillen zieht der Rauch wirklich hoch, wenn der Wind ungünstig steht. Wir laden die Nachbarn immer mal zum Grillen ein (d.h. jeder bringt etwas mit), dann sitzen wir gemütlich zusammen. Unser Sohn und die Enkeltochter der Nachbarn spielen auch oft zusammen.

Vielleicht ist eine Einladung zum Grillen auch ein Anfang für euch, in entspannter Atmosphäre ein besseres Nachbarschaftsklima schaffen. Ich würde mich auf meiner Terrasse nicht wohlfühlen, wenn ich wüsste, die über mir Wohnenden könnten jeden Moment irgendetwas runterschütten.

Gruß

Heike

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Hallo,

ich sehe die Sachen eher getrennt.

Bei uns z.B. gibt es auch Kinder mit denen meine gerne spielen und die ich aber nicht im Haus haben möchte. Dann spielen sie eben draußen. Und Sachen verleihen, wenn ich es nicht will, dürfen meine Kinder auch nicht. Egal ob Spielzeug oder Anziehsachen. Das hat jetzt nichts mit dem Verhältnis von uns zu den Eltern zu tun, sondern nur mit dem Verhalten der Kinder.

Wenn ich mit Nachbarn Probleme habe und weiß, dass wir noch länger zusammen wohnen werden, dann müssen diese Probleme geklärt werden. Kompromisse sind immer mit Nachteilen verbunden. Vielleicht darf dann nicht mehr so oft gegrillt werden. Vielleicht müssen die Nachbarn ihr Planschbecken in der Badewanne auskippen. Vielleicht findet ihr feste Gießzeiten, zu denen es tropfen kann (Bücher etc. in Sicherheit bringen) oder es gibt Balkonkästen, die das überschüssige Wasser einfach speichern. Ihr müsst die Probleme ansprechen und gemeinsam Lösungen suchen. Wenn das nicht klappt, holt euch Hilfe von außen. Neutrale Personen.

LG

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Also ganz ehrlich?

Meine Nächstenliebe hat klare Grenzen und da würde die Tochter der Nachbarn unten durch fallen. Wenn deine Tochter damit leben kann und sich lieber eine andere Freundin einladen möchte, hätte es sich bei mir ausgespielt.

Man muss ja nun wirklich nicht immer schön Wetter machen. Und da du eh schon Agressionen gegen die Leute hegst, wirst du das Gefühl bei dem Kind nicht abschalten können. Und nur weils die Nachbarn sind, würde ich mich auch nicht für das Kind zuliebe verbiegen.

LG

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Hallo Lona,

ich kann deinen Ärger verstehen. Ich würde auch nicht unbedingt wollen, dass dieses Kind jeden Tag bei mir in der Wohnung steht. Ich finde, das sowas immer ein "Geben und Nehmen" sein sollte. Sprich, einmal bei dir, einmal bei denen.

Deine Tochter ist nicht mehr so klein. Erkläre ihr, dass das Mädchen erst wieder zu euch kommen darf, wenn deine Tochter auch mal oben war (und nicht nur 10 Minuten!). Meine Tochter ist (noch) 3, und sie versteht das schon. Wir haben im Kiga auch Mütter, die gerne jedes Mal ihre Kinder hier her bringen würden. Ich schaue dann eben, dass es eher abwechselnd ist.

Kategorisch ausschließen/ausgrenzen würde ich das Mädchen nicht, gerade, wenn deine Kleine gerne mit ihr spielt.

Vielleicht solltest du das gute Verhältnis der zwei als Chance sehen, mit den Nachbarn ins Gespräch zu kommen. Wenn sich die Kinder schon gut verstehen, vielleicht wird es bei euch Erwachsenen auch noch was.

LG,
Kitty