vegetarier, Fleischesser, Ernährung und schwieriges Essverhalten meines Mannes

Hallo, ich kann dich gut verstehen, auch wenn es nicht 1 zu 1 die selbe situ ist. Mein Vater hat innerhalb von 2 1/2 Jahren 74 Kilo abgenommen. Durch richtig gute Umstellung der Ernährung. Klar finden wir es alle toll. Nach 1 1/2 Jahren aber nervte JEDES Gespräch, denn alles drehte sich um Kalorien, Fette, Nährwerte und Kleidergrößen und Kiloabnahmen. Für ihn gab es nur noch dieses Thema, meine Mama tat mir leid, weil sie sich das immer antun musste. Ich muss dazu sagen ich habe selber schon mal 25 kg abgenommen und hatte keinerlei Unterstützung von meinem Vater, da war er noch in der "Fettenphase" und jetzt wollte er mir erklären wie es geht.
Irgendwann ist mir der Kragen geplatzt und ich hab ihm ins Gesicht gesagt das es uns alle nur noch nervt. Das wir stolz auf ihn sind, aber es langsam reicht und wir es nun bald alle wissen. Wir sagten, das wir ihn unterstützen aber er soll bitte aufhören nur noch davon zu sprechen. Erst war er angepisst, hat es aber nach ein paar Tagen eingesehen.

Vllt solltest du deinem Mann sagen, das du es toll findest, das er sich nun so ernährt, dies aber nichts für euch ist und er sich damit bitte alleine beschäftigen soll.

Sorry ist lang geworden

LG Debbie

Hallo!

Ich kann Dir nur sagen, das legt sich. Aber davor könnte es noch schlimmer werden

Mein Mann ist zuerst Vegetarier geworden, dann Veganer und nun liebäugelt er mit rohveganer Kost. Es gab Zeiten, da drehten sich alle Gespräche nur um Tierschutz, Ernährung, Mängel, Krankheiten... Die Kinder und ich verließen zum Teil den Tisch, ich diskutierte mit ihm bis zum Umfallen... Wobei bei uns (es sind einige Vegetarier in der Familie) das Fleisch nie ein großes Thema war - mein Mann war DER Fleischesser schlechthin!

Mittlerweile hat er gelernt damit umzugehen. Ich koche aber auch fast vegan, mir schmeckt das auch und keiner merkt, wenn ich den Kuchen statt mit Ei oder Butter mit Sprudel oder Margarine backe (nur so als Beispiel). Uns alle beschäftigt der Umgang mit den armen Tieren (und nein, wir tragen keine Lederschuhe, -gürtel, -jacken).

Aber wichtiger als alles ist der Umgang mit seinen Mitmenschen, vor allem mit der eigenen Familie. Dies musste ich meinem Mann ganz deutlich Zeigen. Je nach Beweggründen für die vegane bzw. rohvegane Ernährung, eckt man sehr oft in der Gesellschaft an und wird belächelt, für dumm gehalten, ignoriert... Und diesen Frust bringt man dann mit nach Hause und da knallt es dann.

Genauso gut kann es einfach der Frust sein, den man von religiösen Fanatikern kennt (sorry, ich mag einfach diesen Vergleich): die Menschen, die überzeugt sind, DIE Antwort auf alle Fragen gefunden zu haben, verzweifeln an der Beratungsresisstenz eigener Familie. Wie schon gesagt, mein Mann geht jetzt ganz entspannt damit um, aber das war ein harter Kampf für uns alle

Ich kann Dir wirklich nur raten, ruhig zu bleiben und Deinem Mann die Grenze deutlich zu zeigen. Die braucht er auch, so wie Deine Unterstützung. Und Du seine, oder nicht?

LG

Hallo Julia, ich wünschte, mein Mann wäre so
Ich interessiere mich sehr für Ernährung, Nährstoffe, Wildkräuter, grüne Smoothies etc. Meinem Mann - Gott sei Dank immerhin Vegetarier, genau wie die Kinder! - ging das auch ziemlich auf den Senkel.

Wir haben es so geregelt:

1) Ich probiere in der Küche viel aus (grüne Smoothies, Rohkosttorten, exotisches Obst (Durian)) und er probiert meine Kreationen. Wenn es ihm nicht schmeckt, kein Problem.

2) Wenn ich das Bedürfnis habe, ihm mitzuteilen, wie schädlich oder gesund ein bestimmtes Lebensmittel ist, schicke ich ihm eine Mail mit diversen Quellen. Er kann dann selbst entscheiden, ob und wann und in welchem Maße er sich informiert.

3) Beim Essen reden wir nicht über's Essen. Klar, "Danke für'S Kochen" und "Schmeckt lecker" geht Aber ernsthaft: Ich mache sein Essen nicht schlecht, er lästert nicht über meins. Wir lieben uns, also tolerieren wir uns.

4) Ich habe mir Gleichgesinnte zum Austausch gesucht. Hauptsächlich im Internet (Blogs, Foren), wodurch aber dann auch persönliche Bekanntschaften wurden.

So läuft es bei uns entspannt, ich koche ausschließlich vegan, was aber ehrlich gesagt auch für uns alle mega lecker ist, und den rohveganen "Krempel" ziehe ich mir dann alleine rein.
Vielleicht findest du ja doch noch einen Zugang zu diesem spannenden Thema.
Herzliche Grüße, AgD

O Gott, da hast du 100% Mitleid von mir.
Man Mann hatte gerade eine Diät Phase....nur diesen Joghurt, nur dieses Fleisch, nur dieses und jenes....

Gemeinsames Frühstück - was wir lieben - blieb auf der Strecke.

Bis mir irgendwann die Hutschnur geplatz ist und ich Pancakes, Rührei, etc. zubereitet habe. Er hat geschmachtet und wir haben gefuttert.

Seit dem ist wieder Ruhe eingekehrt. Er hat abgenommen und ißt wieder normal bei uns mit.

Bin ich froh, dieses ständige zweigeteilt.....nee, das ist nichts für mich.

lisa

Eine sehr interessante Diskussion. Persönlich ist mir alle Form von Extremen zu viel. Ernährung ist m. E. allerdings ein extrem wichtiges Thema. Wir werden alle noch die Quittung für den Scheissdreck bekommen, den wir, sorry, fressen. Deutschland wird immer fetter. Lauf mit offenen Augen durch die Gegend und du siehst, dass wir alle ein Problem haben. Die Übergewichtigen mit einer schleichenden Zeitbombe Körper und der Rest mit einer schleichenden Kostenbombe aufgrund moderner "Zivilisationskrankheiten".

Mir persönlich ist es mumpe, welcher Vitamin in der Möhre Fett benötigt um verwertet werden zu können, es ist nur wichtig für mich, dass an Möhren Fett gehört.

Wenn dein Mann seinen Gänseblümchenshake trinken will, soll er doch machen und wenn er den Geschmack diskutieren will, soll er sich auf die grüne Wiese zu den Hasen setzen.

Über die Rohkostwelt wäre ich nicht genervt, sondern erfreut. Und nur weil meine Frau jede kcal zählt, esse ich nicht mit weniger Appetit oder Freude.

Eine ausgewogene - nicht pudding-vegetarische - Ernährung bringt in der Regel keine Mangelerscheinungen mit sich - anders sieht es beim Veganismus aus.

Ich bin seit 7 Jahren Vegetarier, meine Schwester, die noch jünger ist seit 9 Jahren, ein paar Freunde ähnlich lang und wir haben uns alle vor dem 18. Geburtstag freiwillig dazu entschlossen.
Ernährung ist bei uns nie ein Thema, vor allem nicht am Familientisch.

Ich würde ein paar volle vegetarische Gerichte einführen, das ist auch geschmacklich für euch interessant, da man Fleisch und Fisch eh nur ein- oder zweimal die Woche essen sollte. Und er kann seine Kräuter weiter futtern, aber sollte sein neues Hobby nicht ganz so übergreifend ausleben - halte ich für einen vernünftigen Kompromiss.

Ich als seine Frau würde mich sehr fragen, welchen Grund dieser Sinneswandel hat.
Ich empfinde ihn als sehr speziell.

Um abzunehmen habe ich meine Ernährung umgestellt, aber nicht so.

hallo

ich bin vegetarier, mein mann fleischesser - die kinder schwanken irgendwo dazwischen.

wir haben desswegen keine komische stimmung. was mit gegenseitiger toleranz zu tun hat, und weil wir alle genug selbstvertrauen haben, um zu unserer meinung und einstellung zu stehen, ohne dass es schulmeisterlich durchgeackert wird.

die kids wissen, dass ich keine tiere essen will - weil ich es FUER MICH nicht richtig finde, und weil ich die transportwege und -weisen nicht für zumutbar halte.

sie wissen, dass papa das anders sieht. und sie wissen, dass wir nur fleisch aus der schweiz (ich bin aus der schweiz) essen und unsere eier samt und sonders aus freilandhaltung sind - auch die in den nudeln. somit haben sie klarheit und wählen, was sie wollen. und sie haben das recht, mal so und mal so zu entscheidne. was auf dem tisch steht, ist für alle da - aber keiner muss.

um mangelernährungen meinerseits vorzubeugen, kann ich nicht nur beilagen essen. sonst müsste ich auch komisch shakes herstellen, die dann thema wären. so koche ich für alle auch mal linsensuppe (für die männer mit speck am stück, den ich dann entfernen kann oder mit grossen würsten, die erst ausserhalb der suppe aufgeschnitten werden, damit ich nicht für mich extra kochen muss). oder ich mache mal etwas mit kichererbsen, was allen schmeckt (z.B. Fallaffel) oder was mit Weizen (z.B. agyptischer Salat mit pfefferminze, spinat und bulgur), ich mache mal hummus aus kichererbsen etc.

so kann jeder alles essen. das heisst: dein mann muss sich etwas zurücknehmen, damit seine ernährung für euch nicht zu zentral wird. und du kannst nicht einfach weiterhin schnitzeln mit nudeln machen...

ich kann dir aber aus erfahrung sagen, dass man sehr rasch gute vegetarische gerichte kochen lernt,und auch sehr gut einmal oder zweimal in der woche extra ein gericht extra für vegetarier kochen kann, dass allen schmeckt. kauf dir ein gutes kochbuch, welches eben nicht nur vegetarsiche gerichte aufzeigt sondern auch die thematik mangelernährung behandelt.

das wird schon.

essen muss genuss bleiben. das muss auch dein mann sehen. verkrampftes oder lustfreies essen provoziert gerade bei kindern fehlernährungen, fressattaken etc.