Hallöchen
Ich hoffe, dass ich an der richtigen Stelle schreibe.
Meine Schwiegermutter ist seit Jahrzehnten Alkoholikerin. Wir hatten zu ihr seit ca. 8 Jahren keinen Kontakt. Im Mai diesen Jahres bekamen wir Nachwuchs und wir waren der Meinung, dass es sie freuen würde und nahmen den Kontakt wieder zu ihr auf Anfang des Jahres. Bis vor 2 Wochen hielten wir auch telefonisch Kontakt. Sie lebte in den letzten Monaten bei ihrer Mutter und ist seit 3 Wochen wieder in ihrer Wohnung in unserer Nähe. Vor 2 Wochen ist sie alleine nach Griechenland geflogen.
Letzten Freitag kam sie wieder. Sie hatte sich bei uns jedoch nicht gemeldet. Sonntag rief uns ihre Mutter an und war völlig hysterisch.
Sie (meine Schwiegermutter) hätte die ganze Wohnung voller Männer, überall Blut und alle tot. Ihr Sohn wäre auch dabei. Sie ist daraufhin zu den Nachbarn gelaufen, die riefen Polizei und Krankenwagen und seitdem ist sie in der psychiatrischen Abteilung des Krankenhauses.
Wir haben sie dann auch besucht. Sie tut als wäre alles in Ordnung. Untersuchen laufen. Der behandelnde Arzt sagt folgendes:
Sie hat wohl Leberzirrhose und womöglich ein Leberkarzinom. Sie kann definitiv nicht mehr alleine zurück in ihre Wohnung. Untersuchen sind im Laufe dieser Woche.
Wir sind dann in ihre Wohnung und uns traf der Schlag: Alles vermüllt, ca. 150 Sektflaschen (voll und leer), überall Klamotten, alles stinkt. Der Kühlschrank bekommt langsam ein Eigenleben.
Wir sind mit der gesamten Situation völlig überfordert und wissen überhaupt nicht was wir jetzt machen sollen, an wen wenden, etc.
Sie hat keine Einkünfte, auch kein Hartz 4 (lebt vom Hausverkauf), keine Krankenversicherung (darum kümmert sich gerade mein Mann)
Vielleicht kann uns hier jemand weiter helfen. Wir sind völlig fertig
Viele Grüße
Schwiemu ist schwere Alkoholikerin. Tiefpunkt erreicht!
Hä??? Also hat deine Schwiegermutter jetzt jemanden umgebracht oder nicht??
Wer liegt in der Psychiatrie??
Und warum wollt ihr der Schwiegermutter helfen?? Solche Menschen wollen keine Hilfe.
Ich spreche aus Erfahrung.
Ihr könnt ihr nur helfen, wenn sie selber erkennt, dass sie Hilfe braucht. wer nicht selbst erkennt, dass er es allein nicht schaf nimmt auch keine Hilfe an.
Mal davon abgesee, wenn sie in der Psychatrie ist, wird sie eine Zwangsentgiftung machen müssen und ihr wird in verschiedenenn Therapieformen geholfen.
Hallo liebe Tamseb,
ihr steckt in einer ganz schwierigen Situation. Ich habe es jetzt so verstanden, dass die Schwiegermutter in ihrem "Suff" die Mutter angerufen hatte und diese Geschichte mit den Toten etc. erzählt hat. Entsprechend wurde dann wohl der Einsatz (Polizei, Rettung) ausgelöst und ich schätze anschließend erfolgte eine Einweisung wegen Eigengefährdung?
Wirklich helfen kann ich dir nicht. Vielleicht macht es Sinn sich Hilfe und Rat zu suchen bei einer Beratungsstelle für Angehörige von Alkoholkranken.
Die können euch zumindest schonmal ein paar Tipps geben.
Ist denn die Schwiegermutter immernoch eingewiesen (vom Richter bestätigt) oder hält sie sich jetzt freiwillig in der Klinik auf?
Ich wünsche euch ganz viel Kraft das durchzustehen.
Fühl dich gedrückt.
LG
Ohne fachliche Hilfe geht hier gar nichts weil deine Schwiegermutter schwer krank und abhängig ist. SChön das ihr ihr helfen wollt, aber macht ihre Probleme nicht zu euren. Das sind trotzdem noch ihre. Sonst werdet ihr schnell Co-Abhängig.
Ela
Hallo,
ich hab in einer ähnlichen Situation gesteckt, Allerdings mit meinem Ex-Mann.
Da die Dame sich selbst nicht eingestehen will, wie ernst ihr Problem ist, bleibt Euch eigentlich nur den Kontakt wieder abzubrechen.
Wenn ihr anfagt Euch da reinzuhängen, helft ihr niemandem wirklich, schadet aber Euch selbst.
Ich wäre allerding so fair ihr in einem kurzen Gespräch dazulegen, warum ihr den Kontakt abbrecht. Und ihr nahelegen, eine dauerafte Therapie zu machen.
Bei Euch sollte sie sich erst wieder melden dürfen, wenn sie wirklich begriffen hat worum es geht und ihr Problem ernsthaft in Angriff nimmt.
Ich drücke euch die Daumen, dass sie aufwacht und sich nicht hängen lässt.
VG lachris
Versucht, über das Amtsgericht, ob sich eine Betreuung für deine Schwiegermutter einrichten lässt. http://de.wikipedia.org/wiki/Betreuung_%28Recht%29
Sehr hilfreich in solchen Situationen ist auch ein sozialpsychiatrischer Dienst (übers Gesundheits- oder Sozialamt vor Ort erfragen).
Meine Mutter ist seit 25 Jahren psychisch krank und die Situation wurde erst besser, als sie einen Betreuer hatte, denn zum Einen kennt der sich in allen möglichen rechtlichen Belangen ect. aus und zweitens ist es meist besser, wenn sich jemand kümmert, der nicht emotional involviert ist. Wir waren damals nämlich auch alle überfordert.
LG
Ch.
Ich würde euch dringend empfehlen eine Angehörigen-Sucht-Beratung aufzusuchen. Dort findet ihr Hilfe, um mit der Situation umzugehen, emotional und wirtschaftlich.
Wenn sie wirklich eine Leberzirrhose mit Leberkarzinom hat sie nicht mehr lange zu leben... Lieber Himmel...
Ist das mit der Krankenversicherung geklärt? Nicht, dass ihr das übernehmen müsst. Warum hat sich da vorher keiner drum gekümmert? Es war doch klar wie die Geschichte ausgeh.
Ich denke sie wird zunächst in der Psychatrie bleiben müssen. Wie hat sie denn die Entgiftung überstanden? Manche sterben ja da schon. Kann sie nicht erstmal einen Entzug machen? Und dann muss sie in ein Heim - bei euch betreuen - das würde ich nicht tun, das treibt einen ja in den WAhnsinn!!!
Mein Beileid, das ist ja echt eine fürchterliche Situation! Ich hoffe ihr bekommt das alles hin.