Erfahrungsaustausch Familie-Job-Horror?!

Hallo Ihr!

Sicherlich ein häufiges Thema, aber vielleicht hat jemand tatsächlich die gleichen Probleme bzw. Erfahrungen. Bitte keine Kommentare wie "reden..."

Situation, Problem:
Unsere Tochter ist jetzte etwas über 1 Jahr, seit März eingewöhnt im Hort. Ich arbeite seit Ende Mai wieder. Mein Partner arbeitet im Rettungsdienst. Frühschicht, Spätschicht, Nachtschicht und Wochenende ganze Tage. Er ist durchschnittlich zwischen 8 Stunden und 14 Stunden im Geschäft bzw mit Hin und Rückfahrt teilweise noch mehr, wenn er öffentlich fährt, unterwegs. Ich bin 10 h unterwegs, Fahrtwege eingerechnet. Unsere Kleine ist wirklich gut versort, bis um halb 4 Hort und danach meine Eltern.

Aber.....

Ich fühle mich so ... ich weiß nicht. Ich kann es eigentlich nicht beschreiben. So zerrissen? Ich habe ein Kind, aber nicht die Zeit die ich haben möchte. Ich habe einen Partner, der im Glauben ist, alles liefe wie bisher weiter und nix, aber absoolut nix auf die Reihe bekommt. Wie ein kleines Kind muss ich alles sagen. Wasch wäsche, putz, bring die Kleine ins Bett,.... eben alles hängt an mir. Ich habe in den letzten Monaten für mich zu Tuppern begonnen. Klar als Notstandbein, da mich mein Chef loshaben wollte. Damals lachte ich über die frustrierten Hausmuttis, die sagten, Tupper bedeutet für mich einen Moment der Freiheit ohne Kind... jetzt geht es mir genau so.

Mein Partner arbeitet neben dem olljob noch nebenher. Er ist ständig weg. Jetzt hat er wieder Sport angefangen, als Ausgleich zum Rettungsdienst, denn auch der Nebenjob ist Rettungsdienst... Ja, er benötigt das Geld, da er auf großem Fuß zu leben meint, aber wann habe ich Frei? Wann habe ich eine Auszeit? Nur wenn ich zu Tupper gehe? Das kann doch nciht sein.

Ich arbeite Samstags noch nebenher für 4 Stunden- putzen- aber da nehme ich die Kleine mit oder bringe sie daor meinen Eltern.

Geht es euch auch so mit einem schichtenden Partner oder habt ihr vielleicht auch einen Rettungsdienst-Partner.

Das schlimmste ist, dass er mir ständig Vorwürfe macht, er könne nicht mehr. Er schiebt mir Schuld zu, aber ich will davon ncihts hören. Ich zahle hier alles. Nur während der ELternzeit hat er 450 € abgegeben. Klar, on 1400 ist das viel, aber andere verdienen noch deutlich weniger.

Ich bin innerlich total verzweifelt. Am liebsten würde ich die Kleine einpacken und weglaufen. Ich weiß, er "kann nichts dafür" und ist wirklich am Ende, aber nach mir frägt keiner. Ich muss funktionieren, muss mit der Trennung und dem schlechten Gewissen gegenüber meinem Baby klar kommen, muss die Idioten im Büro ertragen und dort ein sinkendes Schiff wieder retten bzw. versuchen den vollen Konkurs den meine Chefin in einem Jahr produziert hat abzuwenden, sll den haushalt machen, die Tiere versorgen , kochen, putzen,...

Ich kan einfach nciht mehr.

Jeder sagt, na sag ihm das, aber was bringt es. Es ist nun mal sein beschissener Job. Diese Woche arbeitet er Nachtschicht. Die letzten 3 Nächte sind sie durchgefahren. Tagsüber ist er fertig und schläft . Ich sehe ihn erst nach 5 Nächten wieder, aber dann ist er so am Ende, dass er nur noch motzt. Wo bleibe ich?

Ich liebe mein Kind über alles! Aber dann höre ich noch zu all dem Theater nochständig von Fremden etc. das arme Kind. Es braucht seine Mutter. Ich brauche mein Kind. ....

Ihr merkt, recht wirr, aber so sieht es in mir aus. Alle sehen in mir dide Starke, aber ich will das nicht mehr sein. Nur weil alle an mir hoch schauen, bin ich nicht perfekt und will es auch nicht mehr darstellen müssen.....

Danke für´s zuhören

Miara

1

Hallo miara,

also gegen deine Probleme wirken meine tatsächlich verschwindend gering! Deine Verzweiflung hört man aus jedem Satz und es tut mir sehr leid für dich, dass du in einer derart verzwickten Situation drin steckst!

Ich kann es dir nachfühlen und weiss, wie es ist, sich ausgebrannt und alleingelassen zu fühlen.

Ich war vor ein paar Jahren in einer vergleichbaren Situation nur war ich obendrein Alleinerziehend. Ich hatte wirklich das Gefühl, mein Leben besteht nur noch aus Arbeit, Kind und Haushalt. Keine Schulter zum Anlehnen oder ausheulen. Ich war zudem im Ausland, meine Familie weit weg, mein Freundeskreis war zwar okay, aber auch die hatten alle ihre eigenen Probleme. Bei meinem Job wurden wir dann alle auf Kurzarbeit gesetzt, ich bin dann auch mit Kind am Wochenende putzen gegangen, um meine Wohnung weiter bezahlen zu können. Kurzum DER HORROR. Ich war stets bemüht, mir meine gute Laune zu bewahren, nicht zu jammern, meinem Kind zuliebe, aber am Ende war ich nervlich auch ziemlich durch.

Ich habe aber gemerkt, dass nur ich mich aus dieser Situation befreien kann. Man kann keine Hilfe erwarten und auch keine Wunder. Die Situation, wie du sie schilderst, klingt verdammt kompliziert. Ihr strampelt euch beide ab, um eure Rechnungen zu bezahlen, um zu überleben, aber eure Beziehung und Zeit für euer Kind habt ihr dabei auch nicht wirklich mehr, wobei du als Mutter da sicherlich am meisten drunter leidest. Kinder sind da flexibler und anpassungsfähig, aber ich kann verstehen, wenn dein Mutterherz vor schlechtem Gewissen blutet.

Eine zeitlang kann man das Ganze auch aushalten, aber wie lange wollt ihr das denn noch mitmachen? Wenn ihr an der Gesamtsituation nichts ändert, wird eure Beziehung aufgrund mangelnder Nähe und aufgestauter Frustrationen den Bach runter gehen. Worauf kommt es im Leben denn tatsächlich an? Was ist dir persönlich wichtig? Was macht dich glücklich? Wenn du glücklich und zufrieden bist, wird es dein Kind automatisch auch sein! Dein Mann scheint ja ein fleissiger Bursche zu sein, aber ebenfalls etwas überfordert und ausgelaugt, vermutlich ist er deshalb keine grosse Hilfe im Haushalt und auch sonst. Er wird bestimmt auch nicht besonders glücklich sein. Immerhin fängt er nicht das Saufen an, sondern geht zum Sport um dort auf andere Gedanken zu kommen - dass dich das anscheisst, kann ich aber auch gut verstehen! Gegenseitige Schuldzuweisungen werden euch nicht weiter bringen. Setzt euch doch mal in Ruhe zusammen und besprecht, wie es weitergehen soll. So, wie es ist, kann es doch nicht bleiben. Ihr seid beide noch so jung und habt euer ganzes Leben vor euch, ihr habt ein Kind, was euch liebt und braucht und ihr habt es ja sicherlich nicht in die Welt gesetzt, um es dann kaum zu sehen?

Es gibt IMMER Lösungen! Man darf natürlich keine Angst vor Veränderungen haben.

Ein Patenrezept habe ich für Euch natürlich auch nicht und mit schlauen Sprüchen möchte ich dir auch nicht kommen, aber überleg dir wirklich, was du vom Leben möchtest und dann tu was dafür. Das kann ein neuer Job sein, notfalls auch ein Wohnortwechsel oder ihr steigt komplett aus und wandert aus, besinnt euch auf das, was wirklich zählt. Zeit füreinander, Zeit für euer Kind, Glück und Zufriedenheit, auch wenn man auf den ein oder anderen Luxusartikel verzichten muss...

Kopf hoch, es geht immer weiter, man muss nur bereit sein, etwas dafür zu tun.

Ich möchte jetzt nicht oberschlau klingen, bei mir war auch schon oft genug die Kacke am dampfen, aber wenn ich eine Situation als unerträglich empfinde, dann bin (und war) ich absolut bereit, mein Leben komplett umzukrempeln!

Ich wünsch dir alles Gute und viel Kraft für deine Zukunft, wie auch immer sie verlaufen mag!!

Herzliche Grüsse

doppelmuddi

2

Ja, ich kenne es so ähnlich - irgendwie begleitet es uns schon lange, egal welche Art von Jobs, Hobbies etc pp mein Mann bisher hatte - den Kürzeren habe grundsätzlich ich gezogen.

Mach einen Haushaltsplan, zur Not mit Wachanleitung. So kann dein Partner nicht sagen, er weiß nicht, wie das mit der Wäsche funktioniert. Nimm dir euren gemeinsamen Kalender und trage frei Tage für dich ein!

Ihr habt euch gemeinsam für eine Familie entschieden, da müssen häufig Abstriche gemacht werden. Allerdings bist du es, die ordentlich zurück stecken muss. Nur du kannst daran etwas ändern, in dem du dein Recht durchsetzt.

3

Ohje, das ist wirklich alles viel zu viel! Aber war denn die Situation Deines Partners vor dem Kind anders?

Was ich nicht ganz verstehe ist wie Ihr das Finanzielle regelt. Irgendwie habe ich das Gefühl, dass Ihr keine gemeinsame Haushaltskasse habt sondern dass Du den Haushalt finanzierst und er sein Geld für sich ausgibt.

Vielleicht solltest Du da ansetzen um zu sehen, wie viel Arbeit Du neben dem Haushalt/Mutterjob wirklich leisten musst, damit ihr zurecht kommt. Du gehst selber noch putzen und weisst, was du da verdienst. Das müsstet ihr auch jemandem zahlen, wenn Du zuhause nicht selber putzen würdest. Dein Partner muss begreifen, dass eben auch Haushalt erledigen ein Job ist und Geld kostet bzw. spart, wenn Du das machst. Wenn er sich an dieser Arbeit nicht beteiligt, dann sollte er das wenigstens finanziell ausgleichen mit einem entsprechend höheren Beitrag in die Haushaltskasse.

Reden müsst Ihr schon zusammen. Nämlich darüber, was Ihr in Zukunft erreichen möchtet und wie ihr da hin kommt ohne Euch komplett aufzureiben. Jeder muss seine Bedürfnisse formulieren, auch solche wie "Zeit mit meinem Kind" oder auch "Sport" oder auch "Zeit ohne mein Kind". Und dann müsst ihr gemeinsam einen Plan aufstellen wie ihr da hin kommt.

Ich wünsche Euch, dass Ihr einen gemeinsamen Weg da raus findet!

4

Ganz unrecht haben die anderen aber nicht wenn sie sagen " Sag ihm das". Es mag schwer sein aber er jammert dir die Ohren voll das er nicht mehr kann. OK, wenn das so ist muß er sich eine Lösung überlegen wenn er eifnach nicht mehr so weitermachen kann. Ist ja nicht falsch. Nur was bleibt als Alternative? ER pumpt sich mit Arbeit voll und jammert er kann nicht mehr. Aber aufhören und sich was anderes überlegen tut er auch nicht. Sorry ein Stück weit selbstgemachte Probleme. Wenn ich was ändern will dann fang ich auch damit an. Von alleine passiert nichts und ich kann nicht erwarten das andere das alles übernehmen. Logisch wenn das dann nicht klappt sind auch die anderen schuld und nicht man selbst. Du schreibst IHR HABT EIN KIND ZUSAMMEN, aber er gab nicht mal was ab und du zahlst alles alleine? Häh ihr wohnt doch zusammen! Wieso zahlt er dann nicht auch seinen Teil!???? Eine Beziehung heißt doch schließlich das beide ihren Teil dazu beitragen. Und wenn du das meiste zahlst wieso kommt er dann mit 1400 Euro nicht aus. DAs versteh ich nicht so ganz.

Nebenbei braucht er natürlich auch seine Hobbys zum abspannen ist ja auch richtig so aber es darf nicht sein das du dabei untergehst. Du bist nämlich inzwischen, behaupte ich, auch soweit wie ihr. So kann es nicht weitergehen.
Ela

5

Ich kann sehr gut verstehen, dass dir alles zu viel ist. Wäre es mir auch! Ich finde es schon frech, wie manche Männer einfach davon ausgehen, dass sie mehr Recht in der Partnerschaft haben als die Frau.

Es bleibt dir wohl nichts anderes übrig, als eure Finanzen zu überdenken und vor allem deinen Partner finanziell mehr in die Pflicht zu nehmen. Wenn er 1400 Euro netto hat, kann er doch wohl mehr als 450 Euro beitragen! Ich finde 800 Euro für die gemeinsame Kasse wären da auf jeden Fall drin, dann bleiben ihm noch 600 Euro für sich. Und du kannst den Putzjob aufgeben und vielleicht die Stunden in deinem Haupt-Job reduzieren. Wieviel hast du denn netto und welche Kosten habt ihr fix?

Bei uns läuft es auch nicht ganz gerecht, aber um einiges besser als bei euch. Ich arbeite nur 40% und schmeiße den Haushalt ganz alleine. Und trotzdem zahle ich die Hälfte der fixen Kosten. Aber neben einem Vollzeitjob UND einem Putzjob würde ich das ehrlich gesagt nicht schaffen.

6

bite nicht bös sein...aber hab ich das richtig verstanden? DU gehst Vollzeit arbeiten, machst "nebenher" noch Tupperabende und gehst samstags 4 Std putzen. Dein Freund hat Schichtdienst (auch am WE) , Nebe3njob und geht zum Ausgleich zum Sport??

Meine Güte, wann seid Ihr denn für Euer Kind da? wann seid Ihr mal Familie?? Ihr müsst dringend reden, wie ihr BEIDE Euch eigentlich ein Familienleben vorstellt (auch im Sinne Eures Kindes) und FALLS es ums GEld geht, dann müsstet Ihr vielleicht Euren LEbensstandard überdenken.

aber von mir der Rat: reden, reden, reden!!!

7

Wir arbeiten beide im Schichtdienst...ich nur nachts (Krankenschwester) ...
mache immer 6 Nächte a 10h ,habe anschl. 8 Tage frei.
Mein Mann arbeitet voll in 3 Schichten.
Beide arbeiten wir abwechselnd WE & Feiertage.

Wir haben 2 Kinder ,5 u. 9 J. alt.
Ich bin immer nur recht kurz in Elternzeit gewesen,beim
Großen 20 Mon.,bei d.Lütten 12 Mon.

Hier bleibt allerdings noch genügend Familienzeit.

Wir teilen uns Haushalt & Kindererziehung,das
klappt perfekt.Sind ein echt eingespieltes Team.

Verwandtschaft gibt es nicht vor Ort ,aber es klappt

trotzdem super.

Beide gehen wir 2x pro Wo je 1h schwimmen,
diesen Luxus gönnen wir uns.
Einfach mal auspowern ,an nichts denken ...wunderbar.

Klar ,Nachtdienste sind schon anstrengend ,mache das
schon knapp 14 Jahre (vorher habe ich auch 3 Schichten
gearbeitet)
Aber für uns d. perfekte Lösung.

Ihr müsst miteinander sprechen.
Ihr habt ja NULL Familienleben.

Wir haben zwar getrennte Konten,aber nur weg. der

besseren Übersicht.
Bei uns gibt es kein meins od. deins.
So etwas kenne ich nicht.

Ich würde echt überlegen,ob die Nebenjobs wirkl.

Not tun?
Euch bleibt einfach keine Zeit.
Die Jobsituation müsst Ihr echt überdenken.

LG Loonis