Familienplanung - Uneinigkeit... was tun?

Hallo,

da es keine extra Rubrik für das Thema "Familienplanung" gibt, u.a. mal hier in "Familienleben"...

Habe folgendes Problem: bin verheiratet, noch Doktorandin, haben eine Tochter von 11 Monaten. Mein Mann will nun am liebsten gleich das zweite "machen"... ich sage: erst muss die Doktorarbeit in trockenen Tüchern sein - am Ende ist mir wieder 4 Monate so krass übel wie beim ersten Mal und dann geht gar nix - muss ja auch noch die Kleine versorgen!

Mein Mann findet, wir hätten das mal anders besprochen. Und ich müsste auch an uns vier (das zweite geplante Kind einbezogen!) denken und nicht nur an mich. Ich finde das einen Hammer. Ich finde, dass ich verantwortungsbewusster bin als er. Ich mache mir nämlich Gedanken, wie das werden würde, wenn ich nicht voran komme, wieder schwanger bin, vielleicht mit Übelkeit und so weiter. Ich würde depressiv, schlecht gelaunt, genervt. Das wäre für niemanden gut.

Also meine erste Frage: wie seht ihr die Situation und wie würdet ihr "vorgehen", wie soll ich mit meinem Mann sprechen, der das Gefühl hat, dass er da nichts zu sagen hat und ich das alleine bestimme, wann das zweite kommt...

Meine zweite Frage: wenn ich die Doktorarbeit fertig habe, direkt schwanger werde und das zweite dann kommt und ich mind die 6 Vollzeit-Stillmonate zu Hause bleibe: dann bin ich ca. 33 oder 34 Jahre ohne jemals gearbeitet zu haben... und fange dementsprechend Jobmässig erst einmal an. Denkt ihr, ich sollte ERST anfangen zu arbeiten, und dann zwei, drei Jahre später das zweite Kind bekommen?
(dazu: das fände mein Mann, der jetzt 38 wird, ziemlich sicher sehr blöd und wir wollen auch drei Kinder - ich bin ja auch nicht mehr sooo jung...vonwegen warten...)

Danke für Eure Meinungen!

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Erstmal finde ich es sehr wichtig den finanziellen Aspekt zu betrachten - Seid ihr da abgesichert? Wenn ja, wuerde ICH erstmal das zweite Kind bekommen. Aber auch nur, wenn Du Dich generell dazu bereit fuehlst (wenn man das berufliche Mal aussen vor laesst).

Ich persoenlich habe meine Tochter vor ueber 5 Jahren bekommen und fuehle mich erst jetzt wieder bereit ein 2. Kind zu bekommen. Das hat aber mit der beruflichen Seite nichts zu tun, sondern einfach mit einer persoenlichen.

Ich habe auch dei Elternzeit damals genutzt um ein Fernstudium zu machen und habe dieses erfolgreich abgeschlossen. Ich denke mal, so machst Du das jetzt mit Deiner Doktorarbeit? Wieviel musst Du denn noch dafuer tun, wieviel Zeit wirst Du noch brauchen?

Letztendlich muss man als Frau entscheiden was fuer einen richtig ist. DU musst die Schwangerschaft durchstehen, DU musst die Geburt hinter Dich bringen, DU musst Dich um beide Kinder kuemmern, DU musst DEINEn beruflichen Weg gehen. Beim Mann kommts auf die 2,3 Jahre spaeter Vater werden nicht an.

LG

Biene

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Warst du das, die vor einiger Zeit noch nicht wusste, wie sie es mit der Doktorarbeit und mit einem Kind wuppen soll? Ich habe dir da geantwortet weil ich genau die gleiche Situation hatte.
Und jetzt habe ich das zweite Kind bekommen. Ich bin schwanger geworden NACHDEM ich meine Doktorarbeit abgegeben hatte. Zum Rigorosum war ich in der 10.Woche schwanger :-).
Ich geniese die Zeit mit meinen Zweien jetzt sehr und habe vor insgesamt 1,5 Jahre zu Hause zu bleiben. Danach geht es mir leider so wie dir und ich werde mir eine Arbeit suchen müssen. Wird wohl nicht einfach werden, aber so what...
Für mich war es absolute Voraussetzung für ein zweites Kind, dass die Arbeit fertig ist. Ich hätte es niemals geschafft die Arbeit mit zwei Kindern zu schreiben. Wobei man ja nie weiß, man wächst ja mit seinen Aufgaben. Ich bin aber froh es nicht versucht haben zu müssen, denn warum sollte ich es mir so schwer machen. Zwei sind schon nochmal ein anderes Kaliber als ein Kind und deine Kleine ist doch noch sooo klein. Versuche einfach die Zeit, die du neben der Arbeit hast, mit ihr zu geniesen. Sooo alt bist du ja noch nicht, dass es nicht in ein oder zwei Jahren nicht auch noch klappen sollte.
Ich hätte auch gerne noch ein drittes Kind, aber erst wenn ich fest im Berufsleben stehe. Also vielleicht in vier Jahren. Mal schauen wie es dann so aussieht.

Lg Moni (Dr.med.vet.) mit zwei süßen und anstrengenden Zwergen

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Oh hab manches nicht so genau gelesen...

... wie du siehst habe ich nach der Doktorarbeit nicht richtig ins Berufsleben einsteigen können. Ich habe allerdings noch ein halbes Jahr als Postdoc in unserer Abteilung gearbeitet bevor Theresa kam. Ich wollte zuerst das Zweite, um den Abstand nicht zu groß werden zu lassen, und dann erst richtig einsteigen. Allerdings werde ich, wenn ich wieder einsteige, trotzdem erst 31 Jahre sein und hoffe als promovierte Anfang-Dreißigerin mit zwei Kindern vielleicht sogar einen kleinen Vorteil gegenüber Gleichaltrigen ohne Kinder oder mit einem Kind zu haben, denn ich falle ja nicht mehr wegen SS aus (den Wunsch nach einem Dritten Kind werde ich geflissentlich unter den Tisch fallen lassen). Von daher ist ein Zweites zu diesem Zeitpunkt vielleicht gar nicht sooo schlecht? Meistens ist die Familienplanung damit ja abgeschlossen.
Trotzdem ist es bestimmt nicht einfach dann einen Job zu finden, ich rechne zumindest damit...
Wie es für dich am besten ist weiß ich natürlich nicht. Deinen Mann finde ich ein wenig egoistisch, denn es hört sich an, als wäre ihm deine Karriere egal. Du musst schließlich nochmal schwanger sein und das Kind zur Welt bringen, nicht er. Das sollte ihm ja wohl klar sein!! Da macht er es sich schon ganz schön einfach...
Wie läuft es denn mittlerweile mit Kind und Arbeit schreiben?

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Hallo Moni-med.vet :-) Wenn ich die Diss endlich abgegeben und verteidigt habe - und sie durchkommt - bin auch ich dr med vet :-)!
Kann sein, dass ich damals schon über das Thema Diss-und-Kind geschrieben habe... hatte eine schlimme Übelkeit von über 4 Monaten (naja, gegen Ende wurde es natürlich immer besser) und so wie mir schlecht war, waren auch meine Gedanken und Zukunftsängste. Naja, das ist soweit vorbei und ich liebe meine kleine (auch anstrengende, aber süße ;-)) sehr. Ich habe nun auch beschlossen: die Diss MUSS soweit fertig sein. Wenn noch Kleinigkeiten zu machen sind, OK. Dann kann eine zweite SS beginnen. Besser natürlich, wenn ich auch schon abgegeben hätte und so, mal sehen. Und Job... ich werd nicht in die Praxis gehen (kann nicht: Allergie gegen Katzen und Pferde - nur Rinder ist nicht meins und Amt auch nicht und irgendwie habe ich keine Vorstellung, was ich überhaupt machen kann...) - werde dann (geplant nach dem zweiten Kind) eben mal schauen, was es so gibt.
Jedenfalls - Deine plus zwei andere Antworten hier haben mich jetzt bestärkt und ich denke, ich weiß, was ich ungefähr will, das ist schonmal super :-)!
Danke!
Nane

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Hi,

man muss sich bei der Familienplanung schon einig sein, ich kann euch beide verstehen. Ihr solltet dringend miteinander reden und einen Kompromiss finden.

Unabhängig davon: in welchem Fach promovierst du? Ich bin Ökonomin und wenn eine 33Jährige mit zwei Kindern ohne praktische Erfahrung in meinem Job beginnen wollte, wäre ihr auch der Doktortitel keine Hilfe. In der Medizin/ Tiermedizin/ Biologie o.ä. mag das anders sein. Zumal ich zu bedenken gebe, dass Vollzeit-Arbeit mit 2 Kindern nicht die einfachste Konstellation ist - Teilzeit als Berufsanfänger ist in den meisten Bereich eher unüblich.

Ggf. wäre es daher überlegenswert, statt der Promotion einen Job zu suchen und ein Jahr zu arbeiten, bevor an einem weiteren Kind gearbeitet wird. Das würde dir auch Einblick in "klassische" Arbeit mit Kind geben (bei der Promotion ist man doch flexibler als in den meisten Jobs). Angenommen, du findest sehr schnell einen Job, könnte in 2 Jahren schon Nr. 2 bei euch sein, dann ist dein Mann 40. Noch in akzeptablem Rahmen, finde ich. Und ein vernünftiger Kompromiss, wenn man bedenkt, dass er sicherlich auch nicht möchte, dass du dir deine ganze berufliche Zukunft verbaust.

Vielleicht solltet ihr euren originären Plan noch einmal überprüfen und diskutieren. Gemeinsam. Denn jeder von euch muss irgendwie zum Zug kommen. Aber wie gesagt: auch deinen Mann verstehe ich. Mein Mann ist ebenfalls viel älter als ich und war beim 2. Kind bereits fast 40. Ihm macht das schon zu schaffen und er möchte aufgrund seines Alters auch kein 3. Kind mehr.

Grüße und viel Erfolg bei der Entscheidung,

Curacao

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Hallo,

für mich liest es sich, als hättest Du Dir die Antwort bereits selbst gegeben. Es ist Dir offensichtlich sehr wichtig, zunächst Deine Arbeit fertig zu stellen, was ich sehr gut nachvollziehen kann. Ob Du anschließend sofort ins Berufsleben einsteigst oder nicht, finde ich dann eher zweitrangig. Auf ein oder zwei Jahre mehr (oder weniger ;-)) kommt es sicherlich nicht an, Du wirst ja im Anschluss an die Elternzeit beim zweiten Kind "trotzdem" noch dreißig Jahre arbeiten können. Wenn man genau weiß, dass man auf jeden Fall relativ zeitnah ein weiteres Kind haben möchte, macht es meines Erachtens eher wenig Sinn, einen (neuen) Job zu beginnen. Potentielle Arbeitgeber, auch, wenn es sie nichts angeht, werden sich möglicher Weise ähnliche Gedanken machen (bzgl. Deines Alters und Deiner familiären Situation).

Von der beruflichen Situation abgesehen finde ich, dass Dein Mann es ganz schön "eilig" hat und Dich mit seiner Haltung sehr unter Druck setzt. DU bist schließlich Diejenige, die #schwanger sein sowie das Kind zur Welt bringen und Stillen wird, etc. . Wenn es jetzt gleich wieder "klappen" würde, hätten Eure Kinder einen Alterunterschied von etwa 1 3/4 Jahren- auch das ist eine große Herausforderung.

"Ideal" wäre es für Euch scheinbar, wenn Du zu dem Zeitpunkt #schwanger würdest, an dem die Arbeit weitgehend fertig gestellt ist, aber eben noch nicht völlig oder längere Zeit. Mit #schwangerschaft und Elternzeit könntest Du dann vielleicht etwa anderthalb bis zwei Jahre nach Abschluss ins Berufsleben einsteigen und das fände ich persönlich jetzt nicht sooo "furchtbar" (= spät).

Wie auch immer man die Situation betrachtet: sie wird sich bezüglich eines zweiten Kindes- glücklicher Weise- nicht exakt planen lassen. Fakt ist aber, dass ich mich keinesfalls in dieser Hinsicht von meinem Mann unter Druck setzen lassen würde- und er würde "umgekehrt" auch niemals solche "Forderungen" stellen.

Fazit: ich würde zunächst die Doktor-Arbeit fertig stellen, dann möglichst das zweite Kind bekommen und mir, wenn dieses glücklich und gesund auf der Welt ist, dann allmählich konkrete Gedanken bezüglich meiner beruflichen Situation machen. Und über ein potentielles weiteres (drittes) Kind zunächst mal gar nicht- damit setzt Euch doch "komplett" unter Druck!

Viele Grüße,

Kathrin

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Also erst mal lässt uns die natur nicht immer selbst entscheiden wann wir nachwuchs bekommen #nanana wenn ihr jetzt wieder ans "üben" geht kannt es auch sein das es noch 1 oder 2 jahre dauert bis es klappt ;-)

Meiner meinung nach ist Kompromiss auch die lösung #aha
Du willst mit der Doktorarbeit fertig sein, das muss papa akzeptieren! Aber wenn er doch gerne schnell das zweite haben möchte, würde ich ihn auch nicht mehr 3 jahre warten lassen...

Ich würde die Doktorarbeit fertig machen und dann nebenbei das thema familienplanung angehen. Wenn es nicht gleich klappt mit dem schwanger werden kannst du ja trotzdem nebenbei dich um das berufliche kümmern #pro vielleicht findest du ja vor der ss noch einen arbeitsplatz wo du auch nach der "Elternzeit" durchstarten kannst #klee

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hallo,

ich denke, dass es eigentlich nur nach der frau gehen sollte, wann und ob sie noch ein weiteres kind bekommt. sie ist diejenige, die es kriegen wird und meistens auch diejenige, die 24-h rund um die ihr versorgung übernimmt. viele männer sehen das nicht. die gehen zur arbeit, kommen abends wieder, freuen sich über das kind und gut ist. die wirklich betreuung, das nachts aufstehen, dass dabei sitzen bei krankheit, die hauptsächliche erziehung, das organisieren der termine (meine tochter ist jetzt fast fünf, da kommen arzttermine, schwimmkurs, kindergarterntermine, verabredungen, kindergeburtstage und auch auch noch meine termine aus der arbeit etc) übernimmt doch meistens die frau.

bei uns wollen auch alle ein zweites: meine mann, meine tochter, meine eltern, meine schwiegereltern - nur ich nicht. ich fühle mich jetzt schon häufig ausgelastet mit kind und arbeit, bin froh, dass meine tochter anfangt vieles selbstständig zu machen, rotiere manchmal ganz schön wegen der betreuung, wenn ich nachmittags termine habe und kann mir überhaupt nicht vorstellen wieder mit einem kleinen baby von vorne anzufangen. das müssen die anderen akzeptieren. mein mann tut das, meine tochter fängt an, es zu verstehen und meine familie lass ich reden.

lg sonja

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Hallo,

schwierige Frage, denn du bist leider insgesamt spät dran. Was hast du denn zwischen 23 (Studienende?) und 30. Geburtstag (1. Kind) so gemacht? Entschuldige die Frage, aber ich habe in dieser Zeit meine Karriere verfolgt. Mit 31 hatte ich die erste Führungsposition. Meine Kinder habe ich mit 34 und 38 bekommen, da hatte ich den Job schon gut im Griff.

Da es aber nunmal so ist, würde ich mich der Karriere widmen. Du bist ja noch jung, das zweite Kind kann doch auch mit Abstand kommen. Der Grundstein für das Berufsleben muss passen, das Arbeitsleben ist lang. Nur für den vermeintlichen Idealfall mit kurzem Geschwisterabstand würde ich keine Abstriche an meinen beruflichen Zielen machen. Ich sehe jetzt, wie stark zwei Kinder einen fordern und möchte im Moment ehrlich gesagt nicht am Anfang meiner Karriere stehen (ständig präsent, Dienstreisen, großer Einsatz usw.). Ein Kind kann man auch besser irgendwo unterbringen als zwei, wenn mal Not am Mann ist.

Thema Mann: Wenn er so gern viele Kinder möchte, könnte er dann die Betreuung übernehmen?

Gruß Tabea

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In welchen Bereich schreibst du den die Doktorarbeit?
Mit 33 oder 34 erst ins Berufsleben einzusteigen finde ich schon arg spät und schwierg, kommt aber auch daran an, in welchen Bereich du arbeitest.

Ganz ehrlich gesagt, bin ich der Meinung das eine Frau am meisten unter SS, Geburt und später oft an der Kindererziehung beitragen bzw. leiden (SS -Übelkeit, etc) muss, insofern hat eine Aussage "nur- an sich" denken hier überhaupt nichts zu suchen.

Es ist mein Körper und da bestimme noch immer ich, ob ich derzeit in der Lage bin, ein Kind zu bekommen oder nicht. Klar geht es nicht nur um mich und ich leiste auch meinen Beitrag für das Familienglück. Aber wie du schon richtig geschrieben hast, keiner hat was davon, wenn du dich überfordert fühlst, eine Depression riskierst oder dich körperlich ruinierst.

Insofern finde ich die Einstellung zu sagen, NEIN derzeit nicht, viel weniger egoistisch, als das was dein Mann sagt, weil du die Gesamtsituation abwägst und siehst, dass derzeit ein zweites Baby für die Familie ein Problem sein könnte.

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wie sieht es mit den geld aus, also ich würd auch erst die doktorarbeit fertig machen, wenn es dann auch geld technisch geht kann man ja versuchen schwanger zu werden. dein große ist erst 11 mon, das finde ich eh noch zu zeitig für ein 2tes unsere sind 4 jahre.... auseinander, super so, die große ist schon selbständig, geht morgens in den kiga, ich habe auch mal nur zeit fürs baby, sie hilft schon mit, holt man ne windel oder so, versteht, dass ich nicht immer gleich kann, wenn sie was möchte,..... und wir bruahcen keinen geschwisterwagen mehr.