Hallo zusammen,
wie schon oben zu sehen ist die Überlegung eines 3ten Kindes da (mein Mann und ältestes Kind möchten gerne).
Ich habe diverse Bedenken: Umzug, neues Auto, alles organisatorische rund ums Familienleben (Kids sind jetzt bald 6 und 2).
Ich gehe zudem TZ arbeiten und möchte das auch gerne weiterhin (mit Babypause), ich kann mir nicht vorstellen, gar nicht mehr zu arbeiten.
Wieviel "mehr" ist ein drittes Kind zu zweien? Wie könnte man alles unter einen Hut bekommen? Schon alleine die Wege Schule, Kita, Arbeit, anders wie Arzt oder Hobbys etc....
Würde mich über Eure Berichte freuen.
Danke und Gruß
Tae
PS: ich hatte auch schon vor ein paar Wochen an ein drittes Gedacht, aber meine Bedenke sind zu groß und ich bin ein Kopf- kein Bauchmensch
Leben (und arbeiten?) mit 3 Kindern? Erfahrungen gesucht
Also erstmal vorneweg: Ich hätte weder meinen Mann, noch einem meiner Kinder zuliebe ein weiteres Kind bekommen, hätte ich keines mehr gewollt. Wenn deine Bedenken zu groß sind, dann lass es.
Ich empfand die Umstellung von zwei auf drei Kindern nicht besonders einschneidend. Eher im Gegenteil. Meine älteste Tochter fand es prima, sich mit um das Baby kümmern zu dürfen, so dass sie ihrem Bruder nicht mehr auf der Pelle hing. Das Familienleben verlief eine Weile viel entspannter.
Die Termine müssen nicht zwangsläufig mehr werden. Ich sehe auch heute noch zu, dass ich möglichst viele miteinander kombiniere. Impf- oder U-Termine beim Arzt beispielsweise erledige ich in einem Aufwasch.
Ich kutschiere meine Kinder auch nicht überall hin, zum Training gelangen die Jungs inzwischen beide auf die altmodische Tour und gehen zu Fuß oder fahren mit dem Roller. Für Auswärtsspiele bilden wir Fahrgemeinschaften, so dass nicht jeder jede Woche fahren muss.
Meine Große Tochter fahre ich mit einer Freundin zum Reiten, die Mutter dieser Freundin holt die beiden ab. So haben wir beide nur einmal die Fahrerei.
Kindergarten und Schule sind bei uns problemlos zu Fuß bzw. Bus zu erreichen.
Kurz gesagt: Ohne die richtige Organisation kann auch das Leben mit einem Kind schon in puren Stress ausarten, wer mit zweien alles problemlos geregelt bekommt, schafft es mit hoher Wahrscheinlichkeit auch mit drei Kindern.
vielen dank für deine Antwort. Ein Kind lasse ich mir natürlich nicht "aufreden". Die Gedanken hatte ich ja von selbst schon, nur beiseite geschoben. Ich würde mich auf alle Fälle als recht gut organisiert bezeichnen...mal sehen, was die nächsten Monate kommt und wie sich der Gedanke weiterentwickelt...
huhu,
wir hätten jetzt nicht so viel organisatorisches wie du. da wir ne große wohnung haben, das auto schon mal passend für 3 kinder gekauft hatten und auch sonst alles wesentlich einfacher wäre.. kindergarten etc.
ich gehe momentan vollzeit arbeiten und würde dies auch nach dem dritten kind machen.. wir werden allerdings nun ne pause von 10 monaten machen da ich mich veruflich verändern möchte..
lg
skm mit zwei mädels 5+3
Hi,
ich kopiere dir mal einen alten Beitrag von mir dazu rein. Vorweg: Wir haben drei Kinder, zwei Jungs (neun und sieben, ein Mädchen, noch drei Jahre alt). Mein Mann ist von ca. 6.30 bis ca. 18 Uhr weg, dazu oft auf Dienstreise. Ich arbeite seit der Geburt meines Großen freiberuflich von zu Hause aus, meist vormittags und dann abends, wenn die Kleinen schlafen. Ab und an habe ich auch mal eine Woche keine Aufträge, das genieße ich sehr.
Ich fand die Umstellung von 2 auf 3 Kinder erst total easy (weniger schlimm als von 1 auf 2), aber als die Kleine sich mit ca. 8-10 Monaten nicht mehr damit begnügte, ihren großen Brüdern zuzugucken oder zu schlafen, wurde es anstrengend. Sie wollte selber spielen bzw. beschäftigt werden, sie bekam natürlich ganz andere Bedürfnisse als als kleines Baby.
Ich finde es schon sehr anstrengend mit dreien. Am anstrengendsten finde ich, dass man versuchen will, jedem Kind gerecht zu werden, jedem Kind seine eigene Zeit zu geben, mit ihm zu spielen, zu lesen, zu reden, seine gebastelten / gemalten Sachen / Bilder zu "archivieren", seine Freizeitaktivitäten zu planen (mein Großer spielt dreimal die Woche Fußball und hat viele Verabredungen, da muss man dann immer fahren; mein Mittlerer hat Psychomotorisches Turnen, die Kleine würde gerne Ballett machen, da fehlt schon fast die Zeit), Elternabende (5 seit Schulbeginn vor 5 Wochen), Feste in Schule, Verein, Kindergarten mit Elternmithilfe; Geschenke für Kindergeburtstagseinladungen; dann Adventskalender, Nikolaus und ihre Geschenke mal 3; Schulsachen, Hefte, Stifte, Bastelmaterial immer alles in Ordnung halten; Hausaufgabenkontrolle/hilfe; Arztbesuche. Alle 3 sind viel verabredet, es schlafen auch oft die Freunde der Jungs hier. Die Wäsche finde ich dagegen nicht so schlimm, Waschen, Aufhängen, Abnehmen, das mache ich zwischendurch, und bügeln nur alle paar Wochen, ich falte vieles nur zusammen. Anstrengend finde ich auch, dass man bei 3 Kindern dafür sorgen muss, dass sie möglichst schöne, passende und nicht kaputte Anziehsachen haben.
Und es dauert immer so lange, bis wir mal angezogen das Haus verlassen können, gerade im Winter. Da komme ich mir immer vor wie das gelebte Chaos, es ist immer wieder ein Gestreite, Getrödele, Antreiben, Suchen und Kramen, bis wir mal fertig sind und das Haus alle um 7.30 Uhr verlassen können. Na, und die Nachmittage, wo alle drei zu Hause sind, das Wetter schlecht ist, man nicht rauskommt - das geht echt an die Substanz. Dann wollen sie sich auch nicht alleine beschäftigen, sondern ich soll was mit ihnen machen - aber finde mal etwas, das alle drei Kinder von 3 - 9 Jahren gerne machen, das geht kaum. Die Großen lieben Gesellschaftsspiele, die Kleine kann nur die einfachsten. Der Große will nicht mehr im Bällchenbad im Tobekeller toben. Die Kleine will Kaufmannsladen spielen, die anderen nicht. Etc etc. Dazu kommt, dass die Jungen wie Hund und Katze sind, sie streiten meist extrem viel, sie haben sich nur nachts lieb, da wollen sie immer in ein Bett.
Na, aber neben so viel Stress gibt es auch viel Gutes. Ich finde meine wilde Bande irgendwie super, und wenn wir unterwegs sind, auf Spielplätzen, in Restaurants, im Eiscafé, Ausflüge machen, dann betrachte ich sie immer voll Stolz und denke, dass wir eben keine typische Mutter-Vater-2 Kinder-Familie sind. Sie sind laut, lebhaft - aber nicht ungezogen oder frech, sondern einfach lustig. Wir bekommen auch eigentlich immer nur wohlwollende und amüsierte Blicke zugeworfen und bekommen viele nette Kommentare, eben auch von ganz Fremden, was für süße und lustige Kinder das sind. Wenn wir unterwegs sind, entwickeln sie zu dritt eine ganz andere Gruppendynamik als nur zu zweien. Ich finde, bei uns hat sich trotz der Streitereien der Jungs (den es schon immer gab, auch vor der Kleinen) untereinander insgesamt der Geschwisterzusammenhalt total verbessert, seit die Kleine da ist. Die Jungs vergöttern ihre kleine Schwester und sie die Jungs auch. Und es ist zu schön zu sehen, wenn die Jungs sich die Beine ausreißen, um mit der Kleinen zu spielen, sie zum Lachen zu bringen etc. Sie entwickeln viel mehr Ideen zu dritt als früher, was Spielen, Toben, Quatschmachen etc. angeht, das hat eine ganz andere Dynamik als vorher. Wenn sie im Urlaub z. B. in einem Zimmer schlafen, dann liest der Große den beiden vor, dann wird gequatscht, gelacht, getobt - das ist wunderbar. Sie sind zu dritt irgendwie eine ganz eigene Gemeinschaft, da wird auch keiner ausgeschlossen, das ist echt toll.
Und sonst? Einschränken tun wir uns jetzt eigentlich nicht. Wir fahren genauso oft in den Urlaub wie davor. Der große Sommerurlaub geht immer in den Süden, Portugal, Korsika, Südfrankreich. Im Urlaub gehen wir meistens essen, alle natürlich. Hier zu Hause gehen wir auch nicht seltener aus als früher, da gibt es keinen Unterschied. Wir haben einen Babysitter oder die Großeltern. Ich arbeite genau so viel wir früher (und die Kinder kommen trotzdem mittags nach Hause). Ich habe ein Pferd, mein Mann spielt Fußball. Wir unternehmen am Wochenende was, nicht super oft, aber das war vorher genau so (mein Mann ist dienstlich viel weg und zu Hause eher der Faule, LEIDER).
Was allerdings wirklich schwieriger geworden ist, sind unsere Wochenendfahrten ohne Kinder. Unsere Eltern werden ja auch nicht jünger, und alle drei Kinder für gleich zwei Nächte zu nehmen, das haben meine Eltern noch nicht gemacht und meine Schwiegis nur dreimal. Das können sie körperlich kaum noch, wegen der Kleinen, die ja auch noch viel gehoben etc. werden muss. In Zukunft müssen wir da die Kinder wohl aufteilen, denke ich, aber das wird noch schwieriger zu organisieren, da man Termine von uns und beiden Großeltern koordinieren muss.
Na, lange Rede kurzer Sinn - es ist schon anstrengend, aber sehr gut zu schaffen - und ich möchte es natürlich nie mehr missen mit meinen drei Rabauken.
LG Nico
Hallo Nico,
meine Antwort kommt zwar etwas verspätet: dennoch danke für Deinen wirklich interessanten und auch hilfreichen Beitrag und die Mühe, die Du Dir damit gemacht hast.
LG Tae