Hallo!
Ich muss mir etwas von der Seele schreiben und hoffe, dass Ihr mir vielleicht helfen könnt.
Entschuldigt, es wird etwas länger.
Mein Problem ist meine Mutter.
Ich habe eigentlich immer ein normal gutes Verhältnis zu meiner Mutter gehabt. Natürlich haben wir uns auch mal gestritten, aber das hat komplett aufgehört, nachdem ich nach dem Abi ausgezogen bin.
Ab da habe ich ein sehr eigenständiges Leben geführt, habe meine Mutter und meinen Stiefvater aber mehrmals im Monat besucht und wir haben uns wirklich gut verstanden.
Alles war in Ordnung. Meine Mutter hat sich wenig in mein Leben eingemischt und das war mir Recht.
Dann bin ich schwanger geworden.
Meine Mutter hat sich furchtbar gefreut und auch der Rest der Familie war ganz aus dem Häuschen.
Ab dem Zeitpunkt des Verkündens meiner Schwangerschaft, wollte meine Mutter uns öfter sehen (damit sie ja nicht verpasst, wie der Bauch wächst) und hat uns ab da jeden Sonntag zum Mittagessen eingeladen.
Wir fanden das am Anfang noch sehr nett. An manchen Sonntagen hatten wir aber mal keine Zeit (Geburtstage von Freunden etc.) und meine Mutter war direkt tierisch angepi..st, wenn wir uns abgemeldet haben.
Sie war richtig beleidigt und hat versucht mir ein schlechtes Gewissen einzureden. Mich hat dieses Verhalten schon genervt, aber ich habe irgendwie darüber hinwegsehen können.
Am Anfang der Schwangerschaft hat sie mich auch gefragt, ob sie bei der Geburt dabei sein darf. Da sie früher als Hebamme gearbeitet hat, fand ich die Idee garnicht schlecht und habe zugestimmt. Und mein Freund hat sich gefreut, dass er Unterstütznug haben würde.
Zum Ende der Schwangerschaft habe ich mir aber überlegt, dass es schöner wäre den Moment der Geburt unseres Sohnes nur mit meinem Freund zu erleben.
Als ich versucht habe, das meiner Mutter beizubringen, hat sie ganz beleidigt reagiert und gemeint, ich soll ihr das doch gönnen. Vielleicht wird sie nie wieder eine Geburt erleben und sie wünscht sich das so sehr. Vor allem bei ihrem ersten Enkel.
Sie hat mir ein ganz schlechtes Gewissen eingeredet, also habe ich im Sinne des Familienfriedens nachgegeben.
Die Geburt war schwierig und lang, meine Mutter war nicht die ganze Zeit dabei, aber in den letzten Stunden.
Während der Geburt habe ich ihre Gegenwart weder positiv noch negativ empfunden. (Da hatte ich andere Sorgen.)
Aber direkt ein paar Stunden später, als ich mit meinem Baby allein war, fand ich es auf einmal furchtbar, dass sie dabei war und mich und meinem Freund nicht in Ruhe gelassen hat.
Auf einmal wurde mir klar, wie egoistisch sie sich verhalten hat. Sie wusste, dass ich lieber ohne sie entbinden sein wollte, hat Ihren Willen aber durchgesetzt, indem sie mir ein schlechtes Gewissen eingeredet hat.
Und mir ist bewußt geworden, dass sie das eigentlich immer so macht, wenn sie ihren Willen durchsetzen will.
Die Tage nach der Geburt waren stressig, ich wollte allein sein, aber ständig war meine Mutter da. Wenn ich mal Nein gesagt habe, hat sie am Telefon fast geheult, sodass ich wieder nachgegeben habe.
Dieses Nachgeben kam dadurch, dass ich ganz unsicher war, ob nicht einfach meine Hormone verrückt spielen und ich deswegen zu empfindlich bin. Mittleweile weiß ich, dass ich mich hätte durchsetzen müssen.
Im Moment ist es jetzt so, dass wir sie einmal in der Woche besuchen. Mir reicht das völlig aus, denn wir haben auch noch viele Freunde die uns besuchen oder die wir besuchen, sodass eigentlich fast jeden Tag was ist.
Meine Mutter regt sich natürlich wieder furchtbar auf, dass sie ihren Enkel so selten sieht. Da kommen so dumme Sprüche wie "ihr versteckt den Jungen vor uns" usw.
Ich könnte jedes Mal ausflippen, wenn ich das höre.
Dazu kommen natürlich auch Sprüche wie "hör endlich auf zu stillen, damit der Kleine bei uns schlafen kann" oder "stell dich nicht immer so an" im Bezug auf Sachen, wie in seiner Gegenwart rauchen (Mutter und Stiefvater sind beide Raucher), Sahne mit drei Monaten in den Mund stopfen etc.pp Ich könnte die Liste ewig weiter führen.
Mein Problem ist nun, dass ich wirklich kurz vorm Platzen bin. Ich habe so oft versucht im Guten zu erklären, wie wir mit unserem Sohn umgehen und dass sie sich daran halten sollen, aber meine Mutter und auch mein Stiefvater nehmen das überhaupt nicht ernst. Meine Mutter weiß alles besser und hört garnicht auf mich. Gestern haben die mir an den Kopf geknallt, dass ja auch sie soetwas wie Erziehungsberechtigte sind und deswegen Entscheidungen treffen dürfen!
Ich möchte wirklich keinen Streit und ich wünsche mir für meinen Sohn liebe Großeltern, aber sie , vor allem meine Mutter, machen mich echt wahnsinnig.
Mich macht das alles so fertig und ich merke, dass ich beginne meine Mutter in manchen Situationen richtig zu hassen. Sie mischt sich immer ein, wenn ich z. B. stille läuft sie mir hinterher und fragt, ob sie helfen kann...
Ich weiß nicht, ob meine Hormone noch immer spinnen oder was los ist, aber ich kann meine Mutter echt immer weniger leiden und finde ihr Verhalten einfach nur dumm und egoistisch. Sie ist übrigens im Moment in den Wechseljahren. Könnte es daran liegen, dass wir uns nicht verstehen- sie mit ihrem Hormonchaos und ich mit meinem?!
Ich würde von Euch gern wissen, ob ich übertreibe und wie ich an der Situation etwas ändern kann. Denn ich möchte gern ein gutes Verhältnis zu den Großeltern, aber so platze ich irgendwann...
Entschuldigt, dass es so lang geworden ist und Danke fürs Lesen!
Hoffe, ihr könnt mir helfen.
LG
Übertreibe ich? Verhalten meiner Mutter!
Hallo,
setze mehr als deutlich Grenzen,mit allen Konsequenzen und wenn sie bockt, dann lass sie.
Erziehungsberechtigt soll sie sein ? Für Deinen Sohn ? Ganz sicher nicht.
Ich an Deiner Stelle würde massiv Grenzen setzen und dort auch "angedrohte" Konsequenzen knallhart durchziehen.
Gruß
Hey,
so blöd wie das klingt, aber da hilft nur "auf den Tisch hauen" und deine Regeln aufstellen. Du übertreibst nicht und deine Eltern sind keine Erziehungsberechtigten für dein Kind. Sie haben ev. ein Umgangsrecht - aber selbst das müssen sie sich noch erarbeiten.
Also du entscheidest ob dein Kind bei deinen Eltern schlafen darf bzw. was es wann zu Essen bekommt.
Grüße
nordstern
Hallo,
du scheinst ein reflektierter und rücksichtsvoller Mensch zu sein, der die Schuld nicht immer erst bei anderen sucht, sondern auch seinen Anteil an Schwierigkeiten anerkennt. Vertraue deshalb auf dein Gefühl, dass das Verhalten deiner Mutter so nicht okay ist. Du bist eine erwachsene Frau, die nun ihre eigene Familie hat, für die sie eigene Entscheidungen trifft und Grenzen setzt. Das ist dein gutes Recht und deswegen brauchst du auch kein schlechtes Gewissen zu haben.
Deinen Wunsch nach einem guten Verhältnis zu den Großeltern kann ich total verstehen. Dennoch solltest du auch auf dein Unbehagen hören und zu deinen Gefühlen stehen. Wenn du dafür "auf den Tisch hauen" musst und deine Mutter sich dadurch verletzt fühlt, dann ist das halt erstmal so.
Gespielte Harmonie kann man zumindest nicht ewig aufrecht erhalten. Und die Probleme werden mit fortschreitendem Alter eures Kindes sicher nicht weniger.
Alles Gute, cado
Also eines ist sicher, deine Hormone spinnen nicht sondern deine Mutter. Die hat nicht mehr alle LAtten am Zaun und ist doch extrem übergriffig. Bei der GEburt dabei sein wollen na jaaaaaa ich weiß nicht. Du hättest mehr auf dein Gefühl vertrauen sollen. Wenn du etwas nicht willst dann sei vehement dabei und sage auch NEIN. Wenn sie dann beleidigt ist, IHR Problem nicht deines. Sei erwachsen und sie ist ganz sicher keine Erziehungsberechtigte bei DEINEM Kind. Spinnt die Frau komplett?
Sorry aber anders kann ich das hier nicht sehen.
Gruß Ela
Danke für Eure Meinungen!
Es hilft mir sehr, dass ihr mich nicht für überempfindlich haltet, denn für mich ist es wirklich schwierig objektiv zu bleiben.
Ich fühle, dass ich im Recht bin, aber da ich seit der Schwangerschaft viel emotionaler bin, muss ich erst lernen meinen Gefühlen zu vertrauen.
Es wird wohl kein Weg am "auf den Tisch hauen" vorbei führen
nein leider wird dir wirklich nichts anderes übrig bleiben. Mach es am besten so schnell wie möglich und lass dich nicht mehr unterbuttern.
Sag ihr das du sie sehr lieb hast, ihr Interesse und ihre Anteilnahme und Hilfe sehr schätzt, es dir aber stellenweise einfach zu viel ist.
Und dann zähl am besten alle Punkte auf die dich stören. Am besten machst du dir vorher eine Liste damit du nachher nicht denkst, das hätte ich auch noch ansprechen sollen.
Wenn sie danach sauer und verletzt ist, ist das normal und dann würde ich ihr einfach etwas Zeit lassen um es zu verdauen und darüber nachzudenken.
Im idealfall bessert sie sich dann, wenn nicht hast du es immerhin versucht und musst halt dann klare Grenzen durchsetzten indem du weniger kommst und so den Kontakt einschränkst.
Das kann ja dann nicht in ihrem Interesse sein, wenn sie jetzt schon klagt das sie den Enkel zuwenig sieht. Daher seh ich gute Chancen das sie sich am Riemen reißt.
Viel Glück Mialena
Ich hoffe, ich kann mich halbwegs kurz fassen...
Ich habe bei meiner Mutter "auf den Tisch gehauen".
Zwar ist es bei uns so, dass sie trotz Freude in der Schwangerschaft nun irgendwie so gar kein Interesse an meinem Sohn zeigt und immer meint, er würde das ja noch nicht merken. Aber wir haben das gleiche Problem mit dem Rauchen und dass sie auch immer alles besser weiß und ich eh alles falsch mache, egal wie ich es mache. Gut, letzteres war irgendwie schon immer so.... Dann hat sie auch Sprüche gelassen, die mich sehr verletzt haben, weil sie mit ständig suggeriert, ich wäre blöd und mache es falsch....
Na jedenfalls bin ich dann in einem Moment explodiert, in dem ich ihr eigentlich den Gefallen tun wollte, ein wenig Zeit mit ihrem Enkel zu verbringen und es aber vorher gewagt hatte, sie darum zu bitten, doch in der Zeit in der wir da sind, nicht im Haus zu rauchen (es war Sommer). Das hatte sie dazu veranlasst, mich und den Kleinen völlig zu ignorieren. Es war, als wären wir nicht da und so meinte ich dann nach 24 h, dass ich wieder die 250km nach Hause fahre, weil ich nicht weiß, was ich hier soll....
Das war jedenfalls der Auslöser. In der Explosion sind natürlich einfach mal alle Dinge hochgekommen, die ich jahrelang unterdrückt habe und obwohl ich NULL beleidigend war und echt versucht habe, ein lösungsorientiertes Gespräch mit ihr zu führen, ist die derzeitige Situation die folgende:
Wir haben seit zwei Monaten keinen Kontakt. Sie behauptet, ich hätte das von Anfang an so gewollt und versinkt wie ein trotziges kleines Kind in ihrem Beleidigtsein. Sie dreht sich die Dinge so hin, wie es für sie am einfachsten ist, so dass ja ich an allem die Schuld habe.
Mit jedem Tag wird die Situation für mich schlimmer und unerträglicher, aber ich KANN nicht auf sie zugehen, weil das sich anfühlen würde, als würde ich mich aufdrängen... Man kann sich sicher vorstellen, wie scheiße auch dieses Gefühl ist.
Wenn du mich allerdings fragst, ob ich das alles nochmal genauso machen würde, wo ich jetzt weiß, was dabei herauskommt, dann kann ich nur sagen: JA!
Es ging einfach nicht mehr. Ihr Verhalten hat mich total fertig gemacht und das musste einfach raus. Gut, ich hab vorher gelitten und jetzt leide ich auch. Aber es ist anders, wenn man weiß, dass man einfach einmal alles gesagt hat, was einem (jahrelang) auf der Seele brennt. Natürlich ist sie meine Mutter und genau deshalb konnte ich mit all den Dingen auch so lange leben, wie nur ich davon betroffen war. Mit Baby sieht das ganze allerdings schon wieder anders aus und ich musste da einfach auch einmal an uns denken.
Also vielleicht solltest du auch den ein oder anderen Gedanken daran verschwenden, dass das klärende Gespräch möglicherweise zu einer absoluten Funkstille führen kann. Ich weiß jedenfalls nicht, ob sich das mit meiner Mutter jemals wieder bessern wird. Im Moment seh ich das nicht, solange sie so völlig uneinsichtig und egoistisch bleibt. Schön ist jedenfalls anders.
LG