Wenn Oma/Opa nicht einsehen, dass sie Hilfe brauchen...

Hallo,
ich wohne in einem 3-Generationen-Haus mit Großeltern und Eltern, wobei meine Großeltern Jahrgang 1934/1935 sind und beide zwar durch das Alter etwas gebeutelt, jedoch im Kopf noch relativ fit. Schlimm ist, dass beide mit einer wirklich winzigen Rente leben müssen (wegen Einwanderung wurden nur wenige Jahre anerkannt und auf Rente aus dem früheren Land wartet man nun schon zig Jahre... die Mühlen der Bürokratie...). Beide sind auch extrem Arzt-scheu. Er wird nur im äußersten Notfall aufgesucht. Wir haben vor 2 Jahren gemeinsam dieses Haus mit 3 Wohnungen gekauft, dafür mussten die Großeltern einen Umzug von ca. 25km in Kauf nehmen. Das fiel und fällt v.a. meiner Oma immer noch schwer, das zu verkraften, obwohl sie ja damals nichts dagegen hatte.
Die beiden streiten viel, sitzen den ganzen Tag vor dem TV und außer zum Einkauf kommen sie nicht raus aus dem Haus. Sie können sich noch recht gut allein versorgen, dachten wir zumindest....alle anderen Hausbewohner sind ganztags berufstätig und so bekommt man eben nicht so sehr viel mit davon, wie gut sie wirklich noch klar kommen. Meine Oma sieht nur noch sehr wenig (grüner Star) und mein Opa hat sowieso nur noch 1 sehendes Auge. Aber es wird jeden Tag gekocht, sie sehen nicht stark verlottert aus, also geht man davon aus, dass alles gut ist. Dazu kommt, dass sie sich partout bei nichts helfen lassen wollen und wenn man ihnen mal z.B. ein Stück Kuchen abgibt, was man gebacken hat, bäckt meine Oma gleich einen Kuchen nur für uns. Das nervt, weil sie nie etwas einfach so annehmen wollen. Auch was Hausarbeit angeht, sagen sie, dass sie das alles noch gut hinkriegen und uns das nicht zu kümmern hat- so alt seien sie noch nicht und wir hätten genug zu tun.
Jetzt sind sie für 1 Woche in Urlaub und wir wollten doch mal etwas genauer hinter die Kulissen blicken und mussten feststellen- sie kommen überhaupt nicht klar!

Extrem viele Lebensmittel waren abgelaufen, wir haben Teile wiedergefunden, die wir schon beim Umzug weggeworfen hatten, die wohl aus dem Müll "gerettet" worden sind. Insgesamt können sie nichts wegwerfen, was auch nur annähernd wieder verwendet werden könnte.
Aber das Schlimmste ist der Dreck. Oberflächlich sah die Küche normal aus, aber wenn man sich z.B. mal die täglich genutzte Pfanne angeschaut hat, würde ich diese nicht mal mehr einem Tier vorsetzen. Es war in der Küche einfach alles mit einem Fettfilm überzogen, überall Fruchtfliegen, der Kühlschrank falsch eingestellt, sodass er auf niedrigster Stufe fast nicht kühlte. Offener Honig, usw. usw. Auch im Bad herrschte Verdreckung. Bisher ist uns das kaum aufgefallen, da 1. fast überall Schummerbeleuchtung ist und 2. man ja immer auf Widerstand stößt, wenn man etwas helfen wollte.

Aber es geht so nicht weiter. Wir haben jetzt 3 Tage Putzmarathon hinter uns und wenn sie am Sonntag zurück kommen werden sie ihren Augen wohl nicht trauen, wie viele Lebensmittel weggeworfen wurden (wir kaufen nach, aber natürlich nicht die von der Nordsee im Sommer mitgebrachte Fischpastete...).
Meine Tante reagierte vorwurfsvoll uns gegenüber nachdem wir erzählt haben: "Wie konntet ihr es so weit kommen lassen? Wie ist euch das nicht aufgefallen?".

Das hatte grade noch gefehlt, denn es ist wahrlich nicht so, dass wir keine Hilfe angeboten hätten.
Jetzt ist nur die Frage: Wie lösen?
Jede Woche gegen lautstarke Proteste (die sicher sind...a la "Ach Kind, das essen wir noch..." oder "Ich habe schon abgewaschen" oder "Ihr behandelt uns wie Kleinkinder und wir sind nichts mehr wert") einmal durch Küche und Bad tigern? Sie sind halt ständig da, haben alles im Blick. Wie gesagt...wir sind alle Vollzeit berufstätig...na ja evtl. müssten wir es aufteilen...ich weiß auch nicht...wie macht ihr das?

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Hallo,

ich finde es sehr frech von Euch, dass Ihr in die Privatsphäre der Großeltern so eingreift.

Sie haben eine Wohnung - und darüber können sie wohl selber bestimmen.

Bei den abgelaufenen Lebensmitteln könnte es doch auch sein, dass sie einfach nicht den Verbrauch haben - ich würde diese Lebensmittels "geheim austauschen" - so behalten die alten Leute die Würde ....

Wie ich es gemacht habe - gemeinsam mit meiner Mutter "das Haus" geputzt - ich grundlich und sie half ....

Sie immer bei Arbeiten miteinbezogen - ihr aber immer den leichtern Part überlassen - so füllen sie sich nicht "wertlos" ....

Sie gebeten, für mich "etwas zu machen (z.B. etwas einfaches kochen, "was bei Oma besser schmeckt") als "Tausch" dafür geputzt etc.

lg

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hallo

schwierig

ich hoffe, dass deine grosseltern eure putz und wegwerfaktion anehmen können.
ja klar verstehe ich, dass ihr handeln müsst... nur gerade so wie du sie beschreibst
denke ich, sind sie in ihrer würde und in ihrem stolz verletzt#zitter wenn sie nach hause kommen.

ich hoffe ihr könnt mit ihnen zusammen und in ihrem tempo einen gangbaren weg finden.

lg #winke

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sie kommen aus einer andren generation, haben den krieg erlebt, mussten sparen und vll auch hungern. da wundert es mich keineswegs wie die beiden so drauf sind. vor allem das mit den lebensmittel.

meine großtante ist jahrgang 26 und würde nie nie niemals in ihrem leben etwas wegwerfen, selbst wenn schon schimmel drauf ist wird das abgekratzt und noch gegessen #augen
sie hat produkte in der speisekammer die 1998 abgelaufen sind. wegschmeißen??? NEIN, das geht noch, ist ja verpackt.

Ne pfanne vernünftig auswaschen? warum? die kann man auswischen mit nem tuch und wieder hernehmen, so spart man wasser. ausgewaschen wird sie nur wenn fisch drin war ansonsten nicht!

ich habe es aufgegeben. ich helfe ihr so im alltag mal beim saugen weil sie das absolut nicht mehr kann, oder bett beziehen. aber was essen und lebensmittel angeht pfusche ich nicht rum. soll sie essen was sie will und bunkern was sie will. solange keine insekteninvasion herrscht.
den honig lässt sie übrigens auch immer offen und die fruchtfliegen tanzen ebenfalls tango. aber gammliges obst schmeißt man nun mal nicht weg, das schneidet man aus #augen

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hallo !

wir wohnen im haus meiner großeltern (jahrgang 22 und 26), meine eltern haben ihr haus auch dabei. hier hocken auch 4 generationen auf einem haufen ;-)

wir haben jetzt für meine großeltern eine putzfrau für 1x pro woche geordert, ansonsten helfen meine mutter und ich beim betten beziehen und was so spontan anfällt und mein vater geht für sie einkaufe nund erledigt arztbesuche mit ihnen. zum mittagessen gehen sie zu meinen eltern und frühstück und abendbrot bereiten sie sich selbst.

ich habe letzt auch den vorratsschrank zusammen mit meiner mutte rausgeräumt, weil meine oma nicht mehr selbst kocht -da waren auch abeglaufene sachen von 2006 dabei #zitter das wurde entsogt und den rest haben wir uns geteilt.
meine oma wollte auch nie hilfe im haushalt und hat alles selbst gemacht, aber sie sieht langsam ein, dass sie keine 60 mehr ist ;-)
wir wären aber im leben nicht ohne ihr wissen bzw. ihr einverständnis an ihre sachen gegangen !

lg

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meine großeltern sind beide 85... baujahr.. ehm 1927... meine oma ist so gut wie blind, mein opa so gut wie taub.. das perfekte paar also ;)
Wir lassen sie machen.. Euer putzwahn in aller Ehren, aber ich kann mir vorstellen, dass eure großeltern euch wenig dankbar dafür sind.. immerhin habt ihr in ihrer privatsphäre geschnüffelt... das hat mein Vater einmal in meinem zimmer gemacht.(nicht zwecks putzen.. aber das weihnachtsfest war damit offiziell ruiniert).. es ging furchtbar in die Hose.

Meine großeltern können siech auch nur schwer trennen.. aber das ist was sie ihr leben lang gelernt haben. Sie wurden mit 17 nach russland ins Arbeitslager verschleppt.. haben den Kommunismus und die Diktatur in Rumänien miterlebt.. sie wussten, was es heißt zu hungern und zu frieren... Deswegen können sie sich nicht trennen.

Mein Vater fährt öfters zu ihnen und schaut ob alles in ordnung ist, bringt ihnen Lebensmittel und Wasser. aber ansonsten haben diese Menschen stolz, denen es einfach nicht recht wäre, einfach reinzukommen und die enkel nach gutdünken richten und walten zu lassen.. Sie sind alte Eichen die sich nicht verbiegen..

Bietet ihnen hilfe an ohne aufdringlich zu sein.... Sie wollen sich nicht nutzlos fühlen. haben wahrscheinlich ihr ganzes Leben lang gearbeitet..

ich vergleiche meine oma gerne mit einer Zwergin (ihr wisst schon herr der Ringe) klein, gedrungen und Zäh wie schuhleder... Die Frau würde niemals still sitzen solange sie ihre beine irgendwie bewegen kann.. Sie kennt es nicht anders.. sie braucht es..

Geht Respektvoll mit ihnen um und ihren Wünschen..

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Ohhh... Na dann hoffe mal, dass eure Aktion einigermaßen gut ankommt. Irgendwie bezweifle ich das nämlich. Wie jeder andere Mensch wahrscheinlich auch, würde ich zumindest fuchsteufelswild werden, wenn ich im Urlaub bin und jemand Fremdes dringt in meine Wohnung ein und entsorgt mein Eigentum - und da ist es völlig egal, ob es sich um ein paar alte Zeitungen handelt, oder Nahrungsmittel. Nur wie es bei dir klingt, hast du ja nicht wenig entsorgt. Da ist das Vertrauen hinüber. Und ehrlich gesagt, ich kenne schon 2 Familien, bei denen solche eigentlich gutgemeinten Taten die Familie entweit haben.

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Wenn ich hier und heute bei urbia Antworten lese, dass eine Frau mit zwei kleinen Kinder während der dritten Schwangerschaft mit 3. BV ihren Haushalt allein "schmeißt", weil es ja "ihr" Haushalt ist, dass sie nachts nur stundenweise schläft und immer mal was im Haushalt macht, dass sie vor Schmerzen kaum noch kann, aber trotzdem keine Hilfe will, wie kann man da von einer über 80jährigen verlangen, "vernündtig" zu sein und sich helfen zu lassen?
Dieses "Ich mache meinen Haushalt allein" scheint ja auch in den Köpfen junger Frauen noch manifestiert zu sein. Bloß keine Hilfe annehmen.

Was ihr getan habt, war ein Eingriff in das Leben der Leute, ich hoffe, ihr könnt ihnen das so erklären, dass sie es annehmen können.

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Ich kann dir aus Erfahrung sagen. Im Alter kommt der Geiz, egal ob sie den Krieg mit erlebt haben oder nicht.

Meine Großeltern beide bis in die 90 geworden, waren immer genügsam aber spendabel an ihren Kindern und Enkeln, Urenkeln..Nur man konnte nichts Essen und trinken ohne heimlich aufs Verfallsdatum zu schauen.Sie haben nicht zuviel gekauft sondern sie haben gekauft und gehordet. Die Kühltruche war randvoll, aber teilweise waren die Sachen 10 Jahre abgelaufen, sie selbst haben es gegessen.
Es war so das sie so wie früher immer und jederzeit eine Großfamilie bekochen konnten(was nie der fall war) aber selbst haben sie nur wenig gegessen.

Es ging soweit das sie ein Brot vom Vortag gekauft haben aber es erst gegessen wenn es fast verschimmelt war,es könnte ja Besuch kommen und damit sie da Brot haben,

Sie haben mit Wasser gespart so das das Kartoffelwasser abgefangen und weiterverwendet wurde, aufgewaschen wurde dann in einer kleinen Schüssel, Toilettenpapier hat sie getrocknet, Taschentücher und Küchenlappen wurden aus alten Sachen geschnitten. Hat man etwas geschenkt wurde es aufgehobenWie du schon schreibst der Kühlschrank wurde runtergedreht, geheizt wurde kaum noch, Licht wurde erst angeschalten wenn man gar nichts mehr gesehen hat und überall wo mehrere Glühbiren waren wurden alle bis auf eine rausgedreht, und ich könnte endlos fortfahren.

Fakt ist das es schnuddlg war,Hilfe war nicht notwendig sie hatten alles im Griff.
Meine Eltern haben immer heimlich mal ein Teil aus dem Kühlschrank/Kühltruhe entsorgt.Wenn jemand auf der Toilette war hat derjenige schnell mal Waschbecken, Toilette und Zahnbecher geputzt. Dusche wurde nicht benutzt, so haben meine Eltern sie öfters zu einen Wellnissbad bei sich zu Hause "gezwungen".

Hätte da jemand in ihrer Abwesenheit die Wohnung entrümpelt und geputzt, wäre ihnen das extrem peinlich und sie wären auch gekränkt, denn sie waren so stolz mit über 80 noch so fit zu sein.In Ihren Augen war alles top.

Und nun fangen meine Eltern so an. sie sind erst um die 70 Jahre, aber sie können nicht mehr so gesundheitlich, meine Mutter hat leichte Demenz aber der Geiz ist offensichtlich.,sie fangen an ihre alte Kleidung aufzuarbeiten, natürlich nicht fachgerecht.
Es wird nichts mehr gekauft.Ich koche Mittags für sie, zum Kaffee kommen alle zu uns, manchmal bleiben sie zum Abendbrot manchmal nicht, Wenn sie bleiben dann essen sie als würde es die nächsten Wochen nichts geben, und Reste vom Kaffee werden immer mitgenommen, ist nichts übrig gibt es dann zu Hause kein Frühstück.
Meine Eltern putzen regelmäßig das Haus aber es gibt bei genauen hinsehen sehr viele Dreckecken, da wird zwar das Waschbecken geputzt aber sie sehen manche Flecke nicht oder kommen nicht richtig ran usw. In ihren Augen ist es sauber.
Mit den Toilettenpapier fägt es auch an, das gibt es auf Zuteilung,! Rolle Die Woche ist es eher alle wird Zeitungspaier genommen.

Ich gehe da auch putzen aber das mache ich schon lange so aber wenn dann auch nur oberflächlich,und nicht hinter/unter/ in den Schränken denn das wollen sie nicht aber ich merke das sie langsam in die Richtung ihrer Eltern gehen.

Was wir machen können? Nichts, oder das was meine Mutter bei Ihren Eltern getan hat. sie im glauben lassen das sie alles gut hinbekommen, und heimlich helfen.

Nun habt ihr vieles entsorgt und geputzt, und ich kann euch empfehlen. Füllt die Schränke auf, und sagt nichts zu eurer Putzaktion, entweder sie merken es und reagieren darauf dann könnt ihr es ja runterspielen.. in der Zeit war viel Staub, ich habe mal durchgewischt.....oder sie sehen es gar nicht und denken es war immer so.
Tue aber deinen Großeltern den Gefallen und sage nicht das sie schmutzig sind,sie sind stolz in dem Alter noch so fit zu sein und das sind sie noch wenn sie noch in den Urlaub fahren.

VG 280869

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Hallo,

schickt sie alle paar Monate in Urlaub. Dann könnt Ihr Lebensmittel tauschen und ein wenig putzen.

Aber lasst die beiden in keinem Falle spüren, dass sie das nicht mehr könnten oder nichts mehr wert sind. Wenn die Oma einen Kuchen backen will, dann backt sie eben einen Kuchen.

Gerade für Menschen in diesem Alter ist es wichtig, dass sie ihre Würde behalten können.

GLG