erfahrungen mit pflegekind

hallo.

wir denken schon lange darübr nach irgendwann einmal ein pflegekind aufzunehmen
aus persönlichen gründen möchte ich kein zweites eigenes kind zumindest nicht in den nächsten jahren.
da ich beruflich mit kindern zu tun habe denke ich das es für uns etwas wäre einem kind ein neues zuause zu schenken.
trotzdem macht man sich natürlich gedanken ob das eine richtige entscheidung wäre und man dem wirklich gewachsen ist.
hat jemand hier erfahrung damit und kann mir infos geben.

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Zuerst mal sollte man unterscheiden zwischen (ev. dauerhafter) Vollzeitpflege oder vorübergehender (Teilzeit)Pflege.

Es gibt Kinder, die vorübergehend einen Platz suchen, und nach einigen Wochen, Monaten wieder nach Hause kommen, Kinder für die nur tageweise eine Pflegestelle gesucht wird.

Zum "Testen" ob ihr damit auch klar kommt, würde ich erst zu Teilzeitpfegekindern raten.

Aber auch bei Vollzeitplflege muss euch klar sein, dass ihr keinen dauerhaften "Anspruch" auf das Pflegekind habt.

Lasst euch beim Jugendamt beraten.

lg bambolina
(mit drei Pflegekids)

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Wobei man aber auch sagen muss, dass es viele Dauerpflegekinder gibt, die nicht zurückgeführt werden können, z. B. bei untertauchen der leiblichen Eltern (oft nur Mutter bekannt), Suizid, schwerer psychischer Krankheit, langjährige Gefängnisstrafen etc. Das sind sehr oft Fälle mit Option auf Adoption.

Und: nach mehreren Jahren in der PF kann - im Fall der Fälle - ein Antrag auf Verbleib beantragt werden. In unserer Stadt wurden noch nie Kinder nach ca. zwei Jahren zurückgeführt - vorausgesetzt das Kind kam schon als Baby.

Wir waren z. B. Adobewerber, eine typische Pflege wäre nicht in Frage gekommen. Wir haben unsere Tochter von Geburt an über die DF, ohne Kontakt zur LM, ohne RF und schliesslich mündete alles Adoption.

Ich denke, man sollte sich vor Ort beraten lasse , so kann man sehen, was man für sich ausschliesst und was man sich zutraut.

Eine gute Infoseite ist moses-online.de, finde ich.

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>>>Wobei man aber auch sagen muss, dass es viele Dauerpflegekinder gibt, die nicht zurückgeführt werden können<<<

Natürlich - ich wollte ja nur erwähnen, dass es mitunter passieren KANN. Ich persönlich fände es schlimm, wenn man ein Pflegekind hat, man es lieb gewonnen hat und es wieder weggeben muss.

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Wir haben die Entscheidung vor 4Jahren getroffen und im Dez 2011 ist unser Pflegekind bei uns eingezogen! Es ist echt das tollste was ich je erleben durfte... Aber es kann einen auch an die grenzen bringen! die kinder bringen alle eine besondere geschichte mit, einen rucksack voller probleme! Oftmals war schon die Vorsorge in der ssw nicht so toll, dann eben auch das was sie erleben mussten! Die kinder haben mind einen bindungsabruch usw. (u.a. können sie schwer traumatisiert sein etc.)
Dann müsst ihr euch auch bewusst sein, das bei einer Pflege, egal welcher, die leiblichen Eltern rechtliche ansprüche haben! es gibt in der regel regelmäßige kontakte zur herkunftsfamilie und ihr müsst mit Jugendamt, Herkunftsfamilie und co zusammen arbeiten...
Das Sorgerecht liegt meistens auch weiterhin bei den leiblichen elten...

schau doch einfach mal bei www.pflegeeltern.de rein. dort gibt es viele verschieden erfahrungsberichte zu dem thema!

Für uns war es die absolut richtige Entscheidung!!!!Es lohnt sich auf jeden fall, sich für so ein Kind einzusetzten!!!

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ach ja, eine 100%ige Sicherheit gibt es bei Pflegschaften nie! Aber in vielen Fällen kann davon ausgegangen werden, dass die kinder bis zur Volljährigkeit in der Pflegefamilie bleiben!