guten Tag zusammen,
wie geht ihr damit um, wenn euer Mann sich beruflich neu orientieren möchte und damit evtl. ein Wohnortwechsel einhergeht?
so sieht es bei uns aus.
wir sind früher oft umgezogen, 4 x quer durch Deutschland.
1 x hab ich den Job gewechselt, 3 x mein Mann.
Immer hatten wir das Glück, dass der jew. andere am neuen Ort auch Arbeit gefunden hat.
Seit 7 Jahren ist es nun ruhiger.
Wir haben jetzt 2 Kinder.
Wir haben Anfang des Jahres ein Haus gekauft, die Kids gehen in der Nähe in den KIGA, die Grundschule ist gleich gegenüber. Wir haben Freunde gefunden.
Ich habe über die Jahre meinen Job in einen Teilzeitjob umwandeln können und bin damit ganz zufrieden. Klar, ist nicht immer alles sitzenmässig, aber mir langt es.
Mein Mann klagt allerdings schon seit vielen Jahren darüber, dass er sich in seinem Job nicht so richtig "entfalten" kann. Er hat einen Posten, wo er wirklich super verdient. Er hat viel Verantwortung, leitet eine Abteilung. Aber es genügt halt seinen Ansprüchen nicht. Er möchte noch mehr, noch bessere Chefs, noch besser Mitarbeiter etc.
Darum hat er immer mal wieder Kontakt zu Headhuntern, die ihm Jobangebote machen.
Letztes Jahr wurde ihm ein Posten in der Schweiz angeboten, den er dann aber ausgeschlagen hat, weil es ihm doch nicht gefiel. Wir hatten damals eine sehr anstrengende Diskussion darüber, wie ich zu solchen Job/Ortswechseln stehe. Ich habe ihm gesagt, dass ich nach Möglichkeit zumindest im größeren Umfeld (München) bleiben möchte, damit ich nicht arbeitslos werde. Denn einen neuen Teilzeitjob mit 2 Kids zu finden ist kein Spass. Und da mein Mann ein Arbeitstier ist würde ein Wechsel bedeuten, dass ich das am Ende alleine mit den Kindern stemmen müsste, während der Gatte sich seiner Karriere widmet.
Er hatte dann als Lösung vorgeschlagen, dass er bis auf weiteres dann bspw. in der Schweiz wohnt, um am Wochenende zuhause wäre. Zumindest während der Probezeit.
Wie steht ihr zu solchen Wechseln?
Geht ihr hin, wo immer euer Mann hinzieht?
Ich streube mich irgendwie dagegen, dass es so einseitig ist. Bevor ich in Teilzeit ging, hatte ich auch einen gut bezahlten Job. Zwar nicht so gut, wie bei meinem Mann, aber immerhin. Was wäre da gewesen, wenn ich gesagt hätte: Baby, ich möchte wieder nach Berlin, da hab ich ein tolles Angebot? Ich bezweifle, dass er dann alles stehen und liegen gelassen hätte, um mit Kind und Kegel an einen Ort zu ziehen, wo ER erstmal nur Hausmann wäre...
Danke für eure Meinungen
Scarlett
Wenn der Mann sich beruflich neu orientieren möchte
Hallöchen
Die größte Verantwortung, die er trägt, ist seine Familie. Ganz klar...
Er verdient gut, ihr habt Haus und Kinder.
Alles andere ist einfach nur egoistisch und für mich wäre es keine Diskussion wert.
Ich würde ganz klar NICHT mitziehen.
LG
Danke für deine Antwort.
Ich tendiere auch zu am Ort bleiben, komme was wolle.
Durch die viele Umzieherei früher hab ich eh einen völlig zerrupften Bekanntenkreis und baue mir hier grade was auf. Und auch die Kinder schliessen hier Freundschaften...
Nur vor einer nochmaligen Diskussion graut mir wirklich...
lg
Scarlett
Hallo,
aber um eine weitere Diskussion wirst du nicht herumkommen.
Ich fände es auch unglaublich egoistisch nur um der Karriere wegen die ganze Familie zu zerreissen bzw. alle durch die Lande zu schleifen.
Vor allem. Hier in München hat man doch alle Chancen bei der Firmenmasse auf einem Haufen.
Frag ihn bitte auch wie er es sich vorstellen würde. Eben das du alles mit den Kids alleine stemmen musst während er sein Traumleben lebt und nur am WE mal heimkommt. Wie oft man von der Schweiz am WE heimkommt ist auch noch ein Thema. Ist ja nicht mal eben Stuttgart/München.
Ich würde mich weigern.
LG
Hi,
wir spielen auch gerade mit den Gedanken von Muc nach wien ( Umgebung) zu ziehen.
Mein Mann wird ganz nach oben befördert -egal ob wir hier bleiben oder zum Headquarter ziehen.
OK, ich kann trotzdem bei meinem Arbeitgeber bleiben kann sogar noch mehr arbeiten. Mein Mann ist auch mein Chef, wobei ich dann nicht mehr den engen Kontakt zu den Kollegen haben möchte....Neider gibts überall...
Wenn ich Glück habe, sehe ich ihn vielleicht (???) dann öfters....derzeit fast nur am Wochenende.
Wir sind auch viel umgezogen und ich finde es immer wieder spannend. Freunde findet man überall, Kinder leben sich ein, ....das sehe ich als kleinstes Problem.
Und wenn Dein Job jetzt nicht dein Traumjob ist, warum hält er Dich denn dann? Vielleicht ist es auch ein Zeitpunkt sein Leben zu überdenken, wo man beruflich hin möchte und ob man die Chance ergreift, was komplett neues auszuprobieren.
Und wenn Dein damaliger Job spitze war, ich würde nie etwas hinterher trauern. Man kann nur nach vorne schauen ....
habe im Urlaub zwei Frauen kennengelernt, der eine Ehemann war in Moskau der andere in Afrika beruflich eingesetzt. Die Frauen sind mit der Familie mit und haben sich auf einmal selbständig gemacht, was sie in Deutschland nie gewagt hätten. ....
Grüsse
lisa
Klar, ich bin auch sehr für's nach vorne schauen und immer offen für neues sein. deswegen bin ich ja auch früher immer ohne murren mitgezogen, auch wenn im großteil der fälle ICH es war, die sich einen neuen Job vor Ort suchen musste. und meine erfahrung ist, dass es mit den jahren immer schwieriger wird, sich wieder und wieder einen bekanntenkreis aufzubauen. klar, man lernt über die kinder immer wieder leute kennen, aber gute freundinnen stehen nicht an jeder strassenecke.
mein aktueller job ist gut. ich mache ihn schon lange und habe hier sehr viele freiheiten. arbeite in den medien/internet und hab mir dort über die jahre hin eine gute position geschaffen. klar, ohne teilzeit wär es besser. aber zum ausgleich kann ich mir meine zeit sehr frei einteilen, kann homeoffice arbeiten, habe nette kollegen. es gibt schlechteres.
unterm strich kann man also sagen, dass ich mit meiner jetzigen situation (kinder, haus, job) ganz zufrieden bin. meine wilden jahre habe ich gehabt (ausland, leben in berlin, hamburg und münchen, viele fliegen, fernreisen etc.). jetzt ist familienzeit, zumindest solange, bis die kinder etwas größer sind.
ich hatte gehofft, dass auch mein mann mal zufrieden sein würde, mit dem, was er geschafft hat. aber wie es aussieht, sucht er immer noch den stein der weisen und trauert seinem frühere dasein als unternehmensberater nacht (und DAS fand ich wirklich sehr sehr stressig, da hat er 18h-tage gehabt und im grunde nur samstag frei).
greetix
scarlett
Hallo, das erinnert mich sehr stark an meiner Schwager, der wollte auch immer mehr, immer besser im Beruf. Er hat einen wirklich tollen Job, viel Geld, Verantwortung etc., aber er ist nie zufrieden. Irgendwo könnte es ja noch besser sein. Das ging soweit, dass die Ehe auseinandergegangen ist. Jetzt kann er seine Karriere zwar knallhart durchziehen, aber seine Kinder fehlen ihm sehr. Er ist ein sehr guter Vater, die Kinder sind ihm sehr wichtig, aber meiner Meinung nach trotzdem nur an 2. Stelle nach der Arbeit.
Man kann nicht alles haben im Leben. Meinem Mann ist seine Arbeit auch sehr wichtig, aber ich kann 100 Prozent sagen, dass wir an erster Stelle kommen.
LG Leah, die nicht mitziehen würde.
Danke für deine Antwort.
War grad erst wieder im Forum und hab gesehen, dass ich so viele Antworten bekommen haben...
lg
Scarlett
Mein Mann spielt auch ab und zu mit dem Gedanken sich beruflich zu verändern bzw. eher - aufzusteigen durch eine Veränderung.
Allerdings sage ich dann auch klipp und klar, dass es sich in unserem weiteren Umfeld abspielen muss. Also bis ca. 60/80 km - mehr nicht.
Und .- er verdient recht gut, ich bin damit zufrieden. Nächstes Jahr werde ich nach der Elternzeit wieder TZ arbeiten gehen. Dann kommt ja auch noch mein Gehalt rein.
Mein Mann gibt mir jede Möglichkeit mich beruflich so zu entwickeln, dass ich glücklich bin. Ich hab es gemacht und er hat für mich super viel zurück gesteckt.
Morgen hat er ein Vorstellungsgespräch. Ich weiß noch nicht, wie es sich entwickeln wird, aber wenn es mit einem Umzug einher geht, dann ist das so. Ich bin beruflich so flexibel, dass ich überall mit ihm hin ziehen kann. Sollten wir in den Luxus kommen, dass er mit dem Job für die ganze Familie alleine sorgen kann, dann würde ich sogar in eine Dörfliche Gegend ziehen, wo ich vielleicht erst einmal nur Hausfrau wäre für eine gewisse Zeit.
Wo ich hingehe, geht mein Mann mit hin und umgekehrt ist es eben so. Eine Beziehung ist ein ewiges geben und nehmen. Wäre es denn wirklich so schlimm, in die Schweiz zu ziehen? Auch da würdest du einen Job finden, davon bin ich überzeugt.
Ja, du hast Recht mit dem Geben und Nehmen.
Allerdings hab ich den Eindruck, dass ich eher auf der Geber-Seite bin.
Hey, wird sind jetzt schon DREI MAL seinetwegen umgezogen.
Von München nach Hamburg nach München nach Augsburg.
Ich bin da immer mitgezogen.
Ich hatte bspw. auch mal ein gutes Job Angebot in Berlin, was ich um seinetwillen nicht mal richtig nachgefragt habe...
lg
Scarlett
Das ist sicher auch eine Wesenssache.
Es gibt Menschen, die gern immer wieder etwas Neues brauchen und auch gar kein Problem damit haben, sowohl beruflich als auch gebietsbezogen.
Und bei anderen ist es eben nicht so.
Auf mich wirkt das etwas ruhelos, wenn es selbst angestrebt wird. Das meine ich nicht negativ, wie gesagt, manche brauchen das wohl.
Ich brauche das nicht und ich will es auch nicht.
Das erstmal grundsätzlich.
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Ich streube mich irgendwie dagegen, dass es so einseitig ist. Bevor ich in Teilzeit ging, hatte ich auch einen gut bezahlten Job. Zwar nicht so gut, wie bei meinem Mann, aber immerhin. Was wäre da gewesen, wenn ich gesagt hätte: Baby, ich möchte wieder nach Berlin, da hab ich ein tolles Angebot? Ich bezweifle, dass er dann alles stehen und liegen gelassen hätte, um mit Kind und Kegel an einen Ort zu ziehen, wo ER erstmal nur Hausmann wäre...
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Es IST einseitig. Und immerhin seid ihr eine Familie, wo man MITeinander leben sollte und nicht einer lebt vor, die anderen immer hinterher.
Denkt er denn auch gar nicht daran, wie es den Kindern geht?
Also ich möchte meine Tochter nicht freiwillig "umpflanzen".
Ich sehe mich auch nach einem anderen Job um, es gäbe auch etwas sehr interessantes, ist aber gute 230 km entfernt.
Also die Woche über allein dort wohnen und eine WE-Familie führen?
Oder alle mitnehmen?
Für mich kommt einfach beides nicht in Frage.
Wenn dein Mann einen anderen Job will, sollte er eben in fahrbarer Entfernung suchen, auch wenn es länger dauert, bis er einen findet.
Das ist meine Meinung, aber sonst ist sein Verhalten egoistisch.
Wo bleibt denn deine "Entfaltung" und Zufriedenheit?
Allein schon nur dein Gefühl?
Ist das sogar weniger wichtig, als daß er sich mehr entfalten kann?
Danke für deine Antwort!
Leider scheint es so zu sein, dass meine Gefühle und meine Zufriedenheit nicht wirklich berücksichtigt werden.
lg
Scarlett
Hallo Scarlett,
ich würde nicht mehr umziehen wollen, wenn es nicht unbedingt sein muss (z.B. gar keine Arbeit mehr). In jungen Jahren bin ich im Durchschnitt alle 2 Jahre - meist in eine andere Stadt. Das Bedürfnis habe ich heute mit Familie und Haus nicht mehr.
Im Großraum München gibt es für deinen Mann sicher auch Möglichkeiten, wenn er entsprechend sucht. Da er einen guten Job hat, muss das ja nicht von heute auf morgen sein.
Ansonsten würde ich auch von einem Ehemann und Familienvater erwarten, dass er Rücksicht auf die Familiensituation nimmt und nicht die Karriere über alles stellt - insbesondere wenn wie bei euch die aktuelle Situation eigentlich sehr gut ist.
Zu sagen "Ich nehme den neuen Job egal ob ihr mit kommt oder nicht" geht finde ich gar nicht.
Liebe Grüße
Hi, Scarlett,
ich kann dir nicht viel raten, höchstens dass ich deinem Mann zu bedenken geben würde, dass das Gras auf der anderen Weide immer grüner ist ... Er erinnert mich in seinem Streben nach MEHR fatal an meinen Bruder und an den Mann meiner besten Freundin, die auch immer mehr und immer höher hinaus wollen. Der Mann meiner Freundin war Unternehmensberater, hat dann allerdings auch ihr zuliebe gewechselt, um nicht mehr ständig wechselnde Projekte im Ausland zu haben. Er wechselte dann zu T-Mobile und da inerhalb des Unternehmens auch mehrmals, immer dorthin, wo es lukrativer zu sein versprach. Aber irgendwie gab es überall immer mal wieder Probleme, Umstrukturierungen etc. Und nach der x-Umstrukturierung ist für ihn kein Platz mehr, und er wird ins Ausland wechseln. Sie geht mit, da sie momentan arbeitslos ist (ihre letzten beiden Arbeitgeber wurden aufgelöst [Verband] bzw. sind 600 km weit weggezogen [anderer Verband]). Mein Bruder wechselte mehrmals den Arbeitgeber, war schon ziemlich hoch gekommen, wollte aber immer noch höher. Jetzt ist er da, wo er hinwollte, in der Geschäftsführung eines großen Unternehmens - und ist total unglücklich. Super super stressiger Job, mit Pendeln zwischen 2 Bundesländern, wöchentliche Dienstreisen durch Europa, Arab. Emirate etc. und hat v.a. einen super beschissenen, cholerischen Chef, der alles und jeden zusammenbrüllt, wenn er schlecht drauf ist, inkl. aller Abgestellten, meinem Bruder, Kunden etc. Da nutzen meinem Bruder auch Verantwortung, super Verdienst, schicker Firmenwagen etc. nicht viel. Er denkte gerade mal wieder über eine Veränderung nach ...
Ich denke, das sollte dein Mann mal bedenken. Es läuft heute gerade in den höheren Ebenen nicht alles gut, und man ist seinen tollen Job schneller los, als man denkt (ist meinem Bruder auch schon passiert, eben noch Spitzenjob, 5 min später mit sofortiger Wirkung freigesetzt).
Ich bin manchmal froh, mein eigener Chef zu sein - auch wenn ich natürlich die unwägbaren Risiken einer Auftragsflaute habe.
Ach ja, und aus dem Münchner Umland würde ich schon mal gar nicht weggehen. Ich bin vor 10 Jahren meines Mannes und des Babys wegen aus München weggezogen in unsere alte Heimat, die ich zwar sehr liebe, aber ich hänge immer noch sehr München hinterher.
LG Nico
Oh ja, du hast recht mit allem was du schreibst!
Mein Mann ist seit ca. 10 Jahren in Führungspositionen, ich denke, wenn er vor 10 Jahren den Schritt noch mal zu tun hätte... wer weiß? Mit den Jahren wird man schlauer und je höher man aufsteigt, desto schneller hat man Messer im Rücken
LG
Ja, du hast Recht.
Ich finde die ganz hohen Etagen auch verzichtenswert.
Was hat man von einem NOCH dickeren Gehalt, wenn man keine Zeit und Nerven mehr hat, was damit zu machen. Chefs und Kollegen können hier wie dort nervig sein. Aber innere Zufriedenheit zu erlangen ist wohl eine der schwersten Dinge überhaupt...
lg
Scarlett