Hallo,
wir haben zwei Kinder, einen Sohn (7 aus meiner vorherigen Beziehung) und eine Tochter,4.
Der Junge lässt sich ganz gut anleiten und die Kleine ist ein Trotzköpfchen mit Krönchen. Der KiA hat uns bei einer U gesagt, dass sie ein großes Autonomiebedürfniss hätte.
Nun ist es so, dass wir uns erziehungstechnisch ganz und gar nicht einig sind. Mein Mann ist ein Einzelkind mit sehr jungen Eltern und antiautoritär erzogen worden.
Liebevolle Konsequenzen und familiäre Regeln kennt er nicht und will er nicht.
Er lässt bei uns immer alles laufen und bekommt Konflikte nie gelöst.
Da mein Sohn eher ruhig veranlagt ist, klappt es ganz gut, aber unsere Tochter spielt uns gegeneinander aus und schreit und tobt wenn sie ihren Willen nicht bekommt. Mein Mann gibt oft nach.
Wir hatten auch schon die Erziehungsberatung bei uns zu Hause, mein Mann hat die Mitarbeit verweigert und so brachte es nichts.
Aufgrund der ganzen Situation ist es sehr unruhig bei uns .
Mein Mann ist oft genervt von allem möglichen und motzt dann lautstark herum, auch vor den Kindern.
Ich habe schon so oft gesagt er soll sich vor den Kindern zusammenreißen, nix, er meint dann nur, ich soll ihn nicht so nerven.
Wenn er die Kleine abends ins Bett bringt, weint sie immer. Ich bin dann schon oben am Vorlesen und höre sie unten weinen. Jeden Abend. Mein Mann ist der Meinung, dass sie das selber schuld ist, wenn sie nicht hört.
Kürzlich hat sie "auch nicht gehört" und er hat sie so heftig in ihr Zimmer geschickt das sie stolperte und mit dem Kopf vor die Küchentüre fiel. Das kam dann daher, weil sie über ihre locker sitzenden Socken gestolpert ist....
Noch ein Beispiel: beide Kinder hatten jeweils einen Freund/Freundin bei uns zu Besuch und wir waren draußen da es nach etlichen Regentagen endlich mal sonnig war. Meine Tochter fing an rumzuzicken sie wolle rein. Ihre Freundin wollte auch noch draußen bleiben. Ich meinte wir spielen jetzt alle ein wenig zusammen draußen und gehen gleich wieder rein. Zick, zick - sie musste dann aufs Klo. Mein Mann kam just in dem Moment nach hause und so blieb ich draußen bei den anderen Kindern. Ich hörte daber deutlich ihr Gezeter drinnen. Mein Mann wusste Bescheid das gerade "frische Luft" angesagt war. Nach einigen Minuten kam er wieder alleine raus und hatte seine Sporttasche in der Hand. Er wollte jetzt ins Fitness-Studio fahren. Auf Nachfragen warum er die Kleine nicht wieder mit rausgebracht hätte meinte er, sie wollte nicht. Dann meinte ich, er solle bitte reingehen und sie wieder mit rausbringen. "Nö!" - genauso bockig wie seine Tochter.
Von diesen Beispielen gibt es viele.
Ich bin einfach nur noch ratlos. Und traurig.
Mittlerweile ist es so, dass sie nachts mit den Zähnen knirscht und nun eine Woche im Krankenhaus war mit azetonämischen Erbrechen. Ich hab mal ein wenig gegoogelt: dieses Erbrechen haben oft sensible Kinder, die unter Stress leiden.
Mein Mann wiegelt ab, der Chefarzt hätte doch auch gesagt es wäre ein Virusinfekt gewesen.
Nur war bei uns keiner krank geworden, nur die Kleine.
Sie hat wieder oft Phasen, an denen sie an mir hängt und klammert und dann sitzt sie im Krankenhaus, als es ihr schon wieder besser geht und streckt mir 2 x die Zunge raus und "böde Mama" weil ihr was nicht passte. Als ich daraufhin meinte dann könnte ich ja nach Hause fahren wenn ich so blöd wäre wurde sie völlig hysterisch und klammerte sich an mich.
Der Arzt im Krankenhaus meinte, sie sei ein sehr kluges Kind und würde sich teilweise gar nicht verhalten wie eines sondern schon sehr "reif".
Am Tag bevor das Erbrechen losging war ich in einer Fortbildung. Das wusste sie auch. Auf Nachfragen von Oma wo die Mama ist sagte sie: Die Mama muss mal Ruhe haben.
Ich weiß einfach nicht, wie es hier besser laufen kann
Traurige Grüße
Marienkaefer
es ist so unharmonisch bei uns
Du hast offensichtlich nicht nur 1 "Problem" sondern 2
Deine Tochter ist 4, also ist ihr Verhalten völlig normal. Da hilft nur etwas Nachsicht, aber auch (liebevolle) Konsequenz in wichtigen Dingen.
Und deinem Mann gehört mal kräftig der Marsch geblasen, wenn er nicht einsieht, dass man Kindern Sicherheit durch konsequente Erziehung geben muss!
Allein die Tatsache, dass er die Mitarbeit bei der Erzeihungsberatung verweigert, zeigt deutlich, dass ihm die Erziehung am A**** vorbei geht, bzw. dass es für ihn offensichtlich allein deine Aufgabe zu sein scheint - traurig, dass es solche Väter gibt.
Ich hoffe für dich, dass du eine Lösung für eure Probleme findest und noch eine schöne Weihnachtszeit hast!
Hallo,
das eure Tochter seelischen Stress hat ist wohl klar. Kinder brauchen verlässliche Regeln. Gerade so eigensinnige Exemplare. Regeln sind wichtig damit sie sich sicher fühlen kann.
Evtl. kannst du es deinem Mann so erklären. Er ist nicht der Kumpel sondern ihr Vater.
Nur weil seine Eltern es anders gemacht haben, passt es ja nicht zwangsläufig zu euren Kindern. Es klingt einfach nach Faulheit, denn Erziehung ist halt manchmal anstrengend.
Ich wünsche dir viel Kraft. Schenke du eurer Tochter Sicherheit.
LG
Tanja
<< Nun ist es so, dass wir uns erziehungstechnisch ganz und gar nicht einig sind >>
Dein Mann ist offensichtlich beratungsresistent. Er wird sich nicht ändern. Du selbst kannst dich ändern.
Warum weint die Kleine, wenn dein Mann sie ins Bett bringt? Kann er allein damit fertig werden?
Wenn von vier Kindern drei im Freien und deine Kleine im Haus spielen wollen, kannst du allen ihren Willen lassen. Du wirfst deinem Mann vor, bockig zu sein. In diesem Fall warst du auch bockig.
Auf das Zunge heraus strecken hast du unangemessen reagiert. Erkläre ihr, dass es dich kränkt und dass es dir weh tut.
Besser wird es laufen, wenn du gelassener bist. Finde dich damit ab, dass du deinen Willen bei deinem Mann nicht durchsetzen kannst.
Ich weiß, dass es dich schwer belastet. Die Kinder werden größer und selbstständiger. Der Große kann deine Argumente schon verstehen. In drei Jahren wird auch deine Kleine soweit sein. Hab Geduld.
Hallo,
ich finde dieses Buch ganzgut: http://www.amazon.de/Die-besten-Nanny-Tipps-Kindererziehung-Einschulung/dp/3865911609
gibt sicherlich noch mehr Gute in die Richtung. Vielleicht kriegst du ihn ja dazu, das zu lesen, wird aber sicher schwierig, wenn er andere Maßnahmen in der Richtung auch schon verweigert hat.
Ich würde ihm auch mal klar die Meinung sagen, dass es so nicht weiter gehen kann. Bei dem Beispiel, wenn ausgemacht war, dass alle noch ein bisschen draußen bleiben, geht es finde ich nicht, dass er dir in den Rücken fällt und ihr was anderes erlaubt. Was abgemacht war müssen schon alle einhalten. Ich lasse meine 4-jährige auch nicht alleine im Haus.
Wenn du dich mit 2 "Kindern" rumärgern musst wird das auf Dauer kein glückliches Familienleben geben. Da muss er einfach mal mit ran, es kann nicht sein, dass du die Kinder erziehst und er alles gehen lässt. Ich drücke die Daumen, dass ihr einen Kompromiss findet.
LG
Ich denke es ist falsch deinem Mann die gesamte Schuld für die Bockigkeit und Krankheiten eurer Tochter und überhaupt euer unharmonisches Familienleben zu geben.
4jährige Kinder in der Trotzphase gibt es viele (das, was du beschreibst, halte ich für sehr normal), nicht immer ist der Erziehungsstil daran Schuld.
Generell würde ich erstmal versuchen eure partnerschaftlichen Probleme in den Griff zu bekommen. Wenn man sich mag, ist mal viel eher bereit auch mal einen Schritt auf den anderen zuzugehen. Das gilt aber für euch beide.
Versuch doch du auch etwas entspannter zu werden. Auch ein schwieriges Kind braucht nicht ständig knallharte Konsequenz. Vielleicht kannst du deinen Mann auch einfach mal seinen Weg gehen lassen, ihn einfach mal machen lassen. Es muss nicht immer alles nach starren Regel laufen, auch wenn es dann mal chaotischer zugeht.
Und wenn zB das ins Bett bringen bei ihm momentan nur mit Geschrei (warum schreit sie eigentlich?) klappt, liest er halt mal dem Großen vor und du steckst die Kleine ins Bett. Das wäre ja auch nicht weiter schlimm...
Wenn sie bei dir mal nur motzt, tauscht ihr wieder.
So sehe ich das auch, mein Mann geht auch viel lockerer mit den Kids um. Als sie kleiner waren, hab ich manchmal gedacht, oh nee, was lässt er ihnen da wieder alles durchgehen. Aber sie haben sich zu einem netten Mädchen und jungen Mann mit ihren 11 und 15 Jahren etnwickelt und wissen ganz genau, dass mein Wort im Endeffekt am meisten gilt. Und auch dem Papa tanzen und tanzten sie nie auf dem Kopf rum trotz seiner lockeren Art.
@ TE:
Lass ihn doch einfach mal machen; und DU, werde lockerer. Verstehe auch nicht, warum du nicht mit allen Kids reingegangen bist. Warum mußte es nach DEINEM Wunsch gehen, warum mußten alle draußen bleiben weil DU (Erwachsene?) es wolltest?
Was du so berichtet ist einger Stress auch von dir ein Stück selbstgemacht. Und bei deinem Mann könnte ich mir auch vorstellen, dass er oft aus Protest auf "Contra" geht. Weil du ihm immer nur kritsierst, ihn anscheinend nie lobst. Da hätte ich auch keine Lust mehr mich um die Kinder zu kümmern.
Überleg mal was er gut, oder sogar besser als du machst. Und wenn er das so mal wieder macht, lob ihn; ich denke, dann ist er auch eher bereit, sich deine Meinung anzuhören als wenn er immer nur einen drauf bekommt.
" Kürzlich hat sie "auch nicht gehört" und er hat sie so heftig in ihr Zimmer geschickt das sie stolperte und mit dem Kopf vor die Küchentüre fiel. "
Was heißt das? Er hat sie so heftig geschickt...hat er sie geschubst, gestoßen?
Oh Mann ... sie schrieb doch, dass die Kleine über ihre Socken gestolpert ist. Warum vermuten hier immer manche das Schlimmste ?
wie schickt man denn jemanden so heftig, daß er daraufhin mit dem kopf irgendwo anknallt?
meien kinder stolpern sicher ebenso oft wie andere kinder- aber sie sind noch nie aufgrund eiens "heftigen schickens" gefallen
also entweder ist das kind geschubst worden, so daß schicken und fallen in einem ursächlichen zusammenhang stehen oder aber dsa kind ist beim reinlaufen gestoplpert, so daß kein ursächlicher zusammenhang zwischen schicken und fallen vorhanden ist und es daher ebenso fragwürdig ist, dies hier so zu erwähnen, denn wenn mein mann mir die "schuld" dafür geben würde, dass mein kind mit dem kopf anknallt, nur wei les stoplert (und ich es zuvor vielleicht gebeten hatte milch aus der küche zu holen) dann liefe da doch was ganz schon unrund, oder?!
was ich rauslese und was alles mit sicherheit dazu beiträgt, daß es bei euch unharmonisch läuft ist
1. du weißt, wie richtige erziehung geht, dein mann nicht
2. bei deinem mann läuft alles schief
3. dein mann arbeitet nicht mit bei der erziehungberatung
4. du gibst ihm indirekt die schuld an einem krankenhausaufenthalt eures kindes
5. du gibst ihm die schuld für das stolpern deines kindes (oder was willst du mit "so heftig ins zimmer geschickt" sagen?
usw..
so lange ihr eltern euren kleinkrieg auf dem rücken der kinder austragt wird sich die situation nicht ändern
Da hilft wohl nur mit deinem mann zu reden, denn ihr muesst schliesslich beide an einem strang ziehen, sonst wird euch eure kleine irgendwann geschickt gegen einander ausspielen.
Hege