Ungewisse Zukunft ...

Hallo

wie schätzen denn die Therapeuten der Kinder, die Auswirkungen eines Umzugs ins Ausland ,auf ihre Entwicklung ein?
Wäre das für ihre Entwicklung hinderlich?Ich kenne mich mit Autismus nicht aus.
Das würde ich auf jeden Fall ansprechen.

L.G.

Wenn Du nicht willst, dann willst Du nicht.
Und Du hast sehr überzeugende Argumente schon alleine in Euren Kindern, die ganz spezielle Bedürfnisse haben...

Dann die Sprachbarriere... Was aus meiner Erfahrung:
Ich habe 7 Jahre in England gelebt und gearbeitet und obwohl ich englisch in der Schule bereits gelernt habe und auch in diversen Urlauben bereits angewandt habe, sprach ich im ersten Jahr dort ausserhalb der Arbeit sehr wenig, weil es einfach anstrengend war. Aber man kommt natürlich irgendwann zum Punkt...
Heute bin ich seit knapp drei Jahren zurück in Deutschland und mein facebook account wird immer noch in englisch geführt. Und die meisten Gespräche, die bevorstehen, werden im Kopf auch in Englisch durchgegangen, obwohl das Gespräch (mit meinen Eltern bspw) nachher in deutsch stattfinden wird...
Will sagen, irgendwann taucht man so ein, dass es keinen Unterschied mehr macht, welche Sprache man nachher spricht...

Ich habe aber in England auch meine heutige Frau kennengelernt. sie stammt aus Polen und war, wie ich, in England zum Arbeiten. Sie folgte mir nach Berlin, ohne die Sprache zu sprechen... Und es ist sehr hart für sie. und es ist sehr hart für mich, weil es bedeutet, dass ich zu allen Behördengängen, Arztbesuchen etc selber dabei sein muss.
Kontoeröffnung oder sonstige Abfrage von Basisinfos über banalste Vorgänge... Alles muss letztendlich von mir erledigt oder zumindest kontrolliert werden...
Und DAS ist, was euch in eurer Situation vermutlich das Genick bräche. Wäre Dein Mann in der Lage diese Rolle zu übernehmen? gerade in Bezug auf eure Kids ist das mit nur wenigen Jobs vereinbar.
Das muss Deinem Mann klar sein, was da auf ihn zukäme. Vielleicht sieht er dann bereits ein, dass ein Umzug und neuer Job nicht die beste Wahl sind.

Andereseits bedenke auch immer, wo ein Wille ist, ist auch ein Weg!
Will sagen, zöget ihr an einem Strang, dann könntet ihr auch einen Gang ins Ausland stemmen. Vermutlich würde es euch als Familie sogar noch enger zusammenbringen.

Meine Frau wird jetzt, wo sie hier auch Kontakte geknüpft hat endlich einen Deutschkurs starten. Ausser natürlich, es ergibt sich wieder ein interessantes Jobangebot im Ausland für mich... Das wär ihr fast noch lieber...

Hallo!

Ich kann dir nur von meinem Patenkind berichten. Die Familie ist von Deutschlad aus für ein paar Jahre in die USA gegangen, weil der Vater dort berufliche Chancen hatte.

Als die Familie umzog, war bei dem Jungen die Diagnose "Autismus" noch nicht bekannt. Er war dort teilweise in einem deutschen Kindergarten und teilweise auch in einer ganz normalen Preschool. Durch einen Umzug innerhalb der USA waren weitere Wechsel notwendig.

Für den Jungen war es sehr viel und als sich herausstellte, welche Problematik er hat, gab es leider nicht ausreichende Fördermöglichkeiten. Er war mit der ganzen Situaton doch sehr überfordert. Die Familie hat den USA-Aufenthalt vorzeitig abgebrochen. Ein paar Monate ist der Vater alleine dort geblieben, um den Vertrag bis zur nächsten Kündigungsmöglichkeit einzuhalten. Die Mutter ist mit den Kindern wieder nach Deutschland gekommen. Mein Patenkind ist dann hier in einen Förderkindergarten und im letzten Jahr als Integrationskind in die Grundschule gekommen.

Ich kann gut verstehen, dass du nicht wieder umziehen möchtest. Das ist bei mir ähnlich. Mein Mann ist Bundesbeamter und seine derzeitige Dienststelle wird mittelfristig aufgelöst. Entweder würde ich mit den Kindern hier bleiben und er wäre Tageweise weg (wenn´s weiterhin Schichtdienst wäre) oder eben an den Wochentagen. Aber wieder neu anfangen...das würde mir verdammt schwer fallen, zumal weder mein Mann noch ich mit den wahrscheinlichen Dienstorten wirklich zufrieden wären.
Und Ausland ist ja noch "eine Nummer größer".

Gerade wenn Kinder irgendeine "Problematik" haben, muss der Schritt, ins Ausland zu gehen, noch gründlicher überdacht werden.
Ich wünsche euch, dass ihr die für euch richtige Entscheidung trefft!!!
LG Silvia

Oje.Dein Mann wird wohl keine 30 Jahre an Ort und Stelle kleben wollen, evtl. auch nicht können. Und du auf der anderen Seite bist nicht flexibel in deiner Situation. Irgendeiner wird Kompromisse eingehen müssen, das steht fest. Ich denke mal das wirst auf jeden Fall du sein.

Ich kann dich gut verstehen, in dieser Situation würde ich auch nicht weg wollen. Besteht vielleicht die Möglichkeit auf befristete Auslandeinsätze für deinen Mann? Oder einen Job als Wochenaufenthalter?

Hallo,
ich habe auch ein Asperger Kind (und drei gesunde) und stand vor der Entscheidung mit meinem Lebenspartner auszuwandern.
Ich habe mich meinem Sohn zuliebe dagegen entscheiden. Er hat schulische Probleme, konnte mit 8 noch kein Wort Lesen und dann sollte ich ihn aus seinem stabilen Umfeld reißen und in ein fremdes Land setzen? Neue Sprache, neue Menschen, neues Umfeld...

Ich überlegte lange, beriet mich mit dem Jugendamt, Erziehungsberatung, Lehrer etc und entschied mich dann ganz klar dagegen.
Der Vater meiner Kinder konnte das nicht verstehen und wanderte alleine aus.

Das ist jetzt 5 Jahre her und ich weiss das ich die richtige Entscheidung getroffen habe.

Meinen Sohn hätte es kaputt gemacht.