Heimweh vs. Umzug

Hei Ihr lieben!

Ich suche Trost oder.. Mut?

Ich wohne seit 1,5 Jahren 500 km von allen meinen Freunden und meiner großer Familie entfernt. Vor vier Montaen wurde unser erstes Baby geboren und obwohl cih hier langsam Kontakte knüpfe, habe ich seit seiner Geburt noch mehr Heimweh als sonst.

Mein Mann hat hier einen tollen Job udn nun auch noch ein Angebot aus der Schweiz. Auch das wär wieder 500 km von meiner Heimat entfernt und ich müsste wieder von vorn beginnen. Ich neige zu Depressionen und bin endlich nicht mehr in Behalndlung, weil ich seit ein paar Jahren ganz stabil bin. Ich würde mich auch noch eine Weile an die jetzige Stadt gewöhnen können/wollen.. aber nun steht tatsächlich ein Umzug in die Schweiz zur Debatte. Dabei will eigentlich nur wieder in mein MiniDorf und zu meinen Freunden....

Muss ständig weinen wenn ich dran denke endweder mich selbst oder eben meinen Mann unglücklich zu machen...

Vielleicht hat jemand ähnliche Erfahrungen gemacht dun kann mir Mut zum Umzug machen...? Oder eben dazu zu meiner Angst und meinem Heimweh zu stehen...

Anna *sagt danke fürs jammern lassen)

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Hey!

Ich habe 4 Jahre in der Fremde gelebt (und dort 2 Kinder bekommen), habe versucht, mich dran zu gewöhnen, Kontakte zu knüpfen, mich zu arrangieren, das Positive zu sehen...
Alles vergeblich. Ich hatte permanent Heimweh.
Nach 4 Jahren hab ich beschlossen, ich halte es nicht mehr aus.
Wir sind wieder "nach Hause" gezogen, mein Mann unter Protest.
Als ich am Umzugstag zum letzten Mal die Strecke gefahren bin, habe ich geweint vor Glück.
Es fühlt sich (nach über einem Jahr) immer noch nach Erlösung und Befreiung an und ich genieße es, meine Kinder in meiner Heimat spielen zu sehen, auf vertrauten Plätzen und Straßen und ich genieße es, meine Freunde mal schnell auf nen Kaffee oder n Feierabendbier treffen zu können.

Ich habe viel zu lange ausgehalten und mich gequält- ich dachte, ich wäre es meinem Mann schuldig. Aber es gibt Dinge, die gehen einfach nicht.

Hör auf Dein Gefühl!

Lg,
Putschi

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Hallo,

ich habe 5 Jahre in Ausland gelebt, dort die tolle Familie meines Mannes gehabt, Freundschaften geschlossen und habe mich dort gut eingelebt.

Dann sind wir umgezogen. Zurueck in meine kleine Heimatstadt, zu meiner Familie, zu meinen "alten" Freunden. Nichts, wirklich NICHTS kann die eigene Familie und die langjaehrigen Freunde ersetzen.

Wenn es irgendeine Moeglichkeit gibt, dann ziehe wieder in Deine Heimat. Mehr kann ich Dir eigentlich nicht raten.

LG

Biene

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Und wie ist das fuer deinen Mann? Bei internationalen Beziehung geht's ja nun nicht dass beide bei der eigenen Familie bleiben koennen.

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Nach Deutschland zu ziehen war seine Idee. Wir besuchen seine Familie oft, sie kommen oft her, es funktioniert gut.

Er hat eben auch nicht diesen super-innigen Kontakt zu seiner Familie. Man versteht sich, aber irgendwie ist es ein wenig emotionslos.

Wir haben hier ein besseres Leben, in jeglicher Hinsicht.

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Ach je, magst du ehrliche Erfahrungen oder aufbauendes Blabla? #liebdrueck

Ich war schon ne Weile von zu Hause weg, erst 400 km, dann 800 km und hatte anfangs nie Heimweh. Hab mich eingelebt, ein paar gute Freunde gefunden usw. Dann wurde ich schwanger und plötzlich gabs nichts wichtigeres als zurück zur Familie. Ich wollte das Gefühl Familie, eben auch gemeinsam mit Oma und Opa genießen, sie daran teilhaben lassen. Vorher so ein Einzelgänger und plötzlich war alles anders. Muss dazu sagen, wir lebten zwar in der Heimat meines Mannes, aber er selbst hat keine Familie mehr.

In den letzen Zügen der SS haben mein Mann und ich beschlossen näher an meine Familie ranzuziehen, ganz zurück in die Heimat ist leider nicht möglich, wirtschaftlich ist es dort recht tot und mein Mann ist Beamter, musste also auf die Versetzung warten.

Das alles dauerte 3,5 Jahre und erst ein halbes Jahr nach der Geburt von Nummer 2 hats dann geklappt - und wir sind immer noch 3 Std. Autofahrt von meiner Familie entfernt.

Dennoch, die Entscheidung war richtig, auch wenn es meinem Dad gesundheitlich sehr schlecht steht und die Zeit uns davonläuft. Wir haben zurückgesteckt in vielerlei Hinsicht. Mein Mann, eingeschworener Schwabe, ist nach Sachsen-Anhalt gezogen; ich dachte erst das geht gar nicht, aber er hat sich fast besser eingelebt als ich, ich knabbere an einigen Dingen mehr.

Aber ich glaube, dein Partner ist gerade der Punkt. Der muss mitmachen, es bringt ja nichts, das angeschlagene Herzen des einen zu kurieren, auf Kosten des Anderen. Und es muss finanziell gehen, damit die Familie eine Chance hat. Da hatten wir auch ein kleines Netz. .. Und er hat Bedingungen gestellt insofern, sich hier einige Träume zu erfüllen. Mein Mann wollte immer ein Haus und in BW hätten wir uns das nicht leisten können, hier ist es nicht so schwer. Wir suchen also.

Also, sprich mit deinem Mann und eure finanzielle Möglichkeiten. Wenn er nicht 100% hinter einem Umzug stehen kann, dann tauscht ihr nur die Positionen und das bringts dann auch nicht.

VG

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Hallo!
Normal lese ich eher still mit,aber bei deinem text erkenne ich mich soooo sehr wieder!
Bin mit meinem mann vor 3 jahren aus unserer heimat (auch seine) weggezogen!allerdings nur 150 km,doch für mich ist es gerade eine welt!2011 kam unsere maus hier in der "fremde" zur welt und so schwierig hab ich mir das alles nicht vorgestellt.
Als ich noch arbeitete hatte ich einen firmenwagen und bin dementsprechend oft in der heimat gewesen...nun mit privatwagen ist das alles nicht mehr so einfach,zumal im zweiten elternjahr ohne elterngeld und nur dem gehalt meines mannes...
Wie ich meine mama vermisse und sie ihr enkelkind!!!
Mein mann hat einen tollen job,aber durch viele gespräche habe ih ihn überzeugt,wie wichtig beide familien für uns sind,vor allem fuer unsere tochter.
Er sucht nun einen job in unserer heimat,das dauert und ist nucht einfach!
Solange sind wir hier "gefangen"...
Natürlich hab ich mit kind.viele liebe leute kennengelernt,aber eben als mama....meine freunde daheim kennen mich auch als frau und freundin!das vermisse ich,man kennt sich als mutti....falls ihr versteht,ist schwer zu beschreiben.
Wir folgen unserem herzen und arbeiten zumindest darauf hin in die heimat zu kommen!
Folge deinem herz,nichts ersetzt famili und enge freunde!
Lg und einen schönen tag noch!

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Hi Anna,
ich bin mal nach 4 Jahren wieder in meine Geburtsstadt gezogen. Zurück in den Schoß der Familie. ;-)

Meine Erfahrung: Niemals, niemals wieder. Es war nicht so prickelnd. Ich hatte mir alles so toll vorgestellt. Oma und Opa mit ihren Enkelchen usw. Das volle Programm eben. Aber nichts dergleichen war. Es war einfach nur schrecklich.

Und warum?

Weil meine Erwartungshaltung meinen Eltern und Geschwistern gegenüber viel zu hoch war. Sie hatten zwar viel versprochen und wenig gehalten, mussten sie aber auch nicht. Denn meine Kinder, meine Verantwortung.

Aber das habe ich erst dann erkannt als wir wieder weg waren.
Ich wurde nach der Geburt meines 2. Kindes sehr depressiv, meine Eltern interessierte das eigentlich nicht.

Inzwischen trage ich ihnen das nicht mehr nach. Es ist mein Leben und ich habe meine Familie. Die besteht aus meinem Mann und meinen beiden Kindern.

Wenn ich mal jemand brauch, hab ich einige liebe Freunde auf die ich mich verlassen kann. Glücklicherweise kam das bis jetzt nicht oft vor.
Das wichtigste ist mein Mann der hinter mir steht und wir bei Sorgen und Problemen zusammenhalten.

Ich hab zu meinen Eltern nach wie vor Kontakt und wir sehen uns regelmäßig, ich für meinen Teil bin aber froh das zwischen uns 200 km liegen.

Liebe Grüße

Aremu

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Hallo,

also ich muss hier mal schreiben als glückliche Weitweggezogene. Wir sind auch vor ein paar Jahren von der Heimat ca. 200 km weg gezogen. Wir führten lange Zeit eine Wochenendehe und ehrlich gesagt, das fand ich schlimmer. Nachdem unser 1. Kind da war, sind wir umgezogen. Und ich habe es keinen Augenblick bereut. Ich hatte einen sehr großen Freundeskreis in meiner alten Heimat, teils aus Kindertagen noch. Einige dieser Freundschaften - nicht alle -haben sich gehalten. Aber ich habe mich hier sehr gut eingelebt. Dadurch dass mein Mann schon einige Zeit hier gearbeitet hatte, hatten wir hier schon Bekannte. Und habe mittlerweile gute Freundinnen gefunden. Ich schließe nicht schnell Freundschaften, bei mir muss sich das langsam entwickeln, aber mittlerweile sind mir meine Mädels so ans Herz gewachsen, dass ich hier nicht mehr weg möchte. Ich engagiere mich auch in der Gemeinde etc. Fremd fühle ich mich nicht mehr. Wir wohnen hier in der Nähe einer großen Stadt und die Vorteile sind für mich ganz klar, die Offenheit, mehr Toleranz etc. als in meiner kleinen Heimatstadt. Ich sehe hier halt nicht nur die Nachteile, sondern vor allem die Vorteile. Klar, fehlen die Großeltern, vor allem weil wir ein gutes Verhältnis haben. Aber wir helfen uns hier im Freundeskreis gut aus. Auch unsere Nachbarschaft ist sehr gut.

Viele Grüße Leah, die mit ihrer Familie sogar an den Nordpol ziehen würde.

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Auwei,

das kenne ich noch aus eigener Erfahrung.

Als mein Mann wieder bei der Bundeswehr genommen wurde, war ich damit auch konfrontiert. Wir wohnten in Brandenburg, seine Kaserne war in Bayern (an der österreichischen Grenze). Unser Großer war da gerade 5 Monate alt.

Nachdem ich es 2 Wochen allein versuchte (sprich Wochenendbeziehung), war die Sehnsucht nach dem Partner zu groß. Ich entschloss mich hinterherzuziehen. Zwei Jahre habe ich dort ausgehalten, trotz Krabbelgruppe und Kindergarten nicht wirklich Anschluss gefunden. Alles blieb auf einem freundlich-distanzierten Level. Die Mentalität war einfach eine ganz andere.

Jedesmal wenn wir nach einem kurzen Heimaturlaub wieder zurückfuhren, war ich sehr traurig. Vor allem für meine Kinder, die die Oma und andere Verwandte vielleicht einmal alle 2-3 Monate sahen. Außerdem kam ich mir bei Familienfeiern in der Heimat auch immer irgendwie wie ein Außenseiter vor, man bekam ja das meiste, was innerhalb der Familie im Alltag so passierte, nicht mit.

Nach zwei Jahren bin ich dann mit den Kindern wieder zurück. Mein Mann ist nach wie vor in Bayern stationiert. Auch nicht schön. Aber Familie um sich zu haben, gerade mit Kindern, wenn z.B. der Ehemann mal auf Lehrgang/Übung/Auslandseinsatz ist, ist einfach sehr viel wert.

Natürlich hoffe ich nach wie vor sehr, dass mein Mann uns in absehbarer Zeit folgen kann (Versetzung). Aber so oder so war das schon die bessere Entscheidung.

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Also ich habe beides mitgemacht, also ähnlich wie bei dir. Ich selbst bin aber sehr froh das ich weit weg von der Familie bin. Gut mit den meisten hab ich einen guten Kontakt. ABer der Reihe nach.
Fakt ist ich zog 1999 350km weg von da, wo ich herkomme.
Hat mir auch nie was ausgemacht ich hab mich nach wie vor wohl gefühlt und aus verschiedenen Gründen war der Abstand zu meinen Eltern sehr gut. Wobei wir nie wirklich ein super Verhältnis hatten. Das ist bei euch wohl anders gewesen oder?
Dann zog ich noch 2mal um aber blieb hier im Eck. Ich kam lediglich 50 km näher ran aber das reicht aus, grins!
Ok hier wo ich jetzt bin bekam ich vor 8 Jahren ein Kind und bekam auch nach der Geburt Depressionen. Damals, hier im Dorf hätte ich auch so manches Mal gerne jemanden hier gehabt mit dem ich mich verstehen weil ich nicht so ganz alleine gewesen wäre. Da hat mir doch mehr Kontakt gefehlt. ABer ich habe diese nachgeburtlichen Depris hinter mich gebracht. Inzwischen hab ich zwar ein Autistisches/Behindertes Kind und noch ein paar andere Päckchen zu tragen trotzdem würde ich aber den Abstand in Kilometern nicht verringen wollen wenn ich ehrlich bin. Nachdem die Depris dann vorbei waren hab ich hier meinen Weg gefunden, wurde ruhiger und es ging mir überhaupt auch besser.

Ich hab hier wenige aber echte Freunde und damit bin ich zufrieden. Ich unternehme so einiges mit meinem Kind wenn auch andere DInge als Leute die ein normales Kind haben. Aber wir haben zu den gute Teilen meiner Familie nach wie vor Kontakt und das ist auch gut so. DAs wir nicht so nah dran wohnen ist aber von Vorteil. Zu meinen Eltern hab ich eh seit 10 Jahren keinen Kontakt mehr und der Rest tut sich ein wenig schwer mit dem Autismus. Das ist eine Behinderung die eben nicht sichtbar ist und daher akzeptieren das manche nicht so. Das Kind sieht normal aus, also kann das nicht sein.....
Tja so gesehen muß ich mich damit schon fast nie auseinander setzen und gut. Ne aber sonst haben wir einen guten Draht aber ich bin so zufrieden wie es ist. Aber ich hab die alte Heimat auch nie wirklich vermisst wenn ich ehrlich bin.
Vielleicht bin ich da aber auch einfach anderst als du.
Gruß Ela

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Hi,

ich bin sooo oft im Leben umgezogen....und einmal wieder in " meine Stadt" wo ich die glücklichste Zeit meines Lebens hatte....tja, es hatte sich innerhalb von 4 Jahren alles komplett verändert, auf einmal stand ich alleine dort.
Freunde haben sich weiter entwickelt und umorientiert oder sind teils "Kleingeister" geblieben.

Wenn man ein bißchen aufgeschlossen ist, besonders mit Baby auch bewußt Kontakte knüpft, kann man überall leben.

Heimweh nach so langer Zeit ist meiner Meinung " die schöne Vergangenheit herauf zu beschwören" aber das funktioniert nicht.

Haben die Freunde/ Familie Dich oft besucht? oft telefoniert?
Bist Du auf gleicher Wellenlänger mit Erziehungsfragen....mit Deinen Freunden/ Familie? Hier scheiden sich auch oftmals die Geister und ruckzuck werden die liebsten Freunde durch verschiedene Ansichten, die überhaupt nicht kompatibel mit deinen sind, ganz schnell zu Ex-Freunden,

Lisa