Was ist für Euch ein "normaler Lebensstandard"?

Huhu,

wir haben heute beim Eltern-Kind-Tag im Kiga über die oben genannte Frage geredet, wobei wirklich hitzige Debatten geführt wurden.

Die Lebensansprüche klafften wirklich meilenweit auseinander.
Einige waren z.B. der Meinung, dass 3 Urlaube pro Jahr Standard seien. Andere begnügen sich mit Urlaub auf Balkonien.
Dies ging übe sämtliche Bereiche.

Wie sind Eure Ansprüche? Braucht man ein Haus/einen Garten/ein Zimmer pro Kind/Urlaube + Kurztrips/zwei Autos/ nur Markenklamotten für die KInder etc?

LG,

Alexa

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Die Ansprüche wachsen natürlich mit steigendem Einkommen und da in Eurem Kindergarten offenbar sehr unterschiedliche Einkommensgruppen vertreten sind, ist es ganz natürlich, dass die Lebensstandards weit auseinanderklaffen.

Als Studentin war ich happy in meinem 13 qm großen Zimmer im Studentenwohnheim. Heute ist es für unsere Familie ganz normal, in einem großen Haus zu leben.
Ich finde es sehr komfortabel, nicht groß überlegen zu müssen, ob man sich einen Restaurantbesuch oder ein neues Paar Schuhe leisten kann. Markenklamotten für Kinder interessieren mich hingegen nicht die Bohne.

Und man vergleicht sich ja doch auch mit seinem Umfeld. Als Geringverdiener mit überwiegend besser gestellten Akademikern im Freundeskreis ist man sicher schneller unzufrieden als mit Freunden aus der gleichen Einkommensschicht.

Aber wie kommt Ihr beim Eltern-Kind-Tag auf dieses Thema?

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Hi Alexa,

ich brauch kein großes Haus sondern ein Heim in dem wir uns wohlfühlen. Genug Geld um nicht zu hungern, um auch mal Spass zu haben (Ausflüge, etc) aber ich muss nicht 3x im Jahr wegfliegen. Ein Auto "brauch" ich für unseren Standart, 2 wären besser (wir haben nur eins).
Wenn irgendwas kaputt geht möchte ich mir keine Sorgen machen wie ich es ersetze/repariere (Waschmaschine, etc) und wenn mein Kind neue Schuhe braucht 3x im Jahr möchte ich mir das Geld nicht vom Mund absparen müssen.

Momentan sind wir von einem Lebensstandard den wir uns erträumen noch etwas entfernt aber es wird immer besser.

Es kommt ja auch immer auf die Prioritäten an. Wir fliegen momentan nicht in den Urlaub, sicher könnten wir drauf sparen aber wir nutzen das Geld lieber um zB Ballettschule und Kinderturnen zu bezahlen, Ausflüge zu 3. zu machen und uns gesund zu ernähren. Der Alltag ist für uns wichtiger.

LG,
Jenny

2

Hallo,

was heißt brauchen? Die Frage ist: Kann man es sich leisten und wenn ja, wie setzt man seine Prioritäten. Der eine kann sich ein Haus leisten, nimmt aber lieber das Geld, fährt davon in Urlaub und begnügt sich mit einer 2-zimmer-Wohnung. Jeder wie er will udn kann.

vg, m.

4

Wir haben kein Haus, aber eine Wohnung. Wir haben ein Kind in einem Zimmer, hätten auch für ein zweites Kind ein eigenes Zimmer. Wir machen zwei Urlaube im Jahr: einen Wanderurlaub in Deutschland (mit Kind) und eine Städtereise in Europa (ohne Kind). Wir haben kein Auto. Unser Sohn hat kaum Markenklamotten, außer für seinen Sport.

Allgemein finde ich derartige Angebedebatten aber unwürdig unter Erwachsenen.

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hallo,

lebensstandard istg das, was einen glücklich macht. so einfach find ich das.

ich bin in der ddr aufgewachsen bis ungefähr neun. da gabs wenig zu kaufen (zumindest das, was man wollte), alle meine freunde und ich hatten den gleichen schulranzen nur mit 3 unterschiedlichen motiven, min. jedes zweite mädchen hatte immer die gleichen sandalen wie ich.... ich könnt hier ne weile weitermachen. aber ich hatte ne sehr glückliche kindheit. ich weiß noch genau wie die wende kam und wie all die tollen dinge auf uns eingestürmt sind. besser wurde mein glückliches leben dadurch nicht. nur anders.

dann habe ich als jugendliche und junge erwachsene recht gut geld zur verfügung gehabt, da ich eine sehr hohe halbwaisenrente bekam. als die auslief, ich mein zweites studium begann, mein kidn überraschend kam und udn und hatten wir plötzlich nur wenig geld zur verfügung.
aber ich war nicht unglücklicher als vorher.

mittlerweile leben wir finanziell wieder besser, irgendwann noch besser und ich habe schlicht die erfahrung gemacht, dass man seinen lebensstandard anpasst.
und ich habe rückblickend nicht das gefühl in einer der phasen unglücklicher gewesen zu sein.

wir fahren gerne in den urlaub. aber da wir nat. schon aufs geld schauen müssen, sind es eben keine sauteuren urlaube. aber wir haben in den letzten jahren so schöne urlaube verlebt, die andere, die eben ins 5sterne hotel gehen gar nicht kennenlernen werden.
und städtetouren gemacht mit picknick im rucksack, weil essengehen nicht ins budget gepasst hat.... das ist zum teil etwas so tolles und schönes, ich hätt udn würd es gar nicht anders haben wollen.

klar, ein jüngeres auto, dies und jenes wären nett. aber ehrlich, sie machen mich nicht glücklicher.

lg

6

"Braucht man ein Haus/einen Garten/ein Zimmer pro Kind/Urlaube + Kurztrips/zwei Autos/ nur Markenklamotten für die KInder etc?"

genau das ist unser lebenstandard. für uns ist er normal, weil wir ihn schon viele jahre so erleben.
dennoch weiß ich, dass es nicht üblich ist bzw. schätzen wir uns glücklich, so ein leben zu führen.

gruß

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Hallo,

Man muss dies sicher nicht alles haben.

Unseer Standard ist es allerdings schon.

Wir fahren oder fliegen 3 mal weg ( osterferien, sommer und Oktoberferien)
Zwischendrin wochenendausflüge übers We machen wir auch.
Haus und garten und jeder eigenes Zimmer auch vorhanden, zwei Autos auch .....

Darf man sich nciht einfach das holen, was man möchte?
Schliesslich arbeiten wir dafür um uns all das leisten zu können..... Muss ich auf andere Rücksicht nehmen, weil es viele nicht können?

Gruss

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"Muss ich auf andere Rücksicht nehmen, weil es viele nicht können?"

Was ich faszinierend finde: Noch vor nicht allzu vielen Jahren gab es so etwas wie ein Umweltbewusstsein. Heute hör ich überall nur: Wir können uns zwei Autos leisten und ein paar Flugreisen.

Ob sich der Planet das noch leisten kann, scheint schon lange keine Rolle mehr zu spielen.

Wenn man solche Aspekte mal anspricht, wird man SEHR schräg angeschaut.

Das geht gar nicht gegen dich persönlich, aber es kommt in deinem Beitrag wie in vielen anderen auch vor.

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Da magst Du Recht haben und wenn ich ganz ehrlich bin ...

Ja, ich lebe nur einmal und was in hundert Jahren mit dem Planeten ist, kann mir keiner sagen.... Es kann auch ein Meteroid die Ere treffen und sie ist hinüber.

Ich bin ehrlich, ich mache nicht viel für den Planeten..... Ih spare kein Strom, ich verplemper Wasser indem ich die Wiese im Sommer sprengen. Meine Kinder spielen im Sommer mit Wasser. Wir fliegen und fahren Auto usw....

Ach ja.... müll trenne ich aber #sonne

Gruss

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Huhu,

- Haus mit großem Garten: ja

- zwei Autos: zur Zeit ja

- Urlaub: 1 mal im Jahr reicht uns völlig, ergibt sich ein zweites Mal sind wir auch nicht böse, gehts mal garnicht ist das auch ok

- Markenklamotten: sind nett, müssen aber nicht ausschliesslich sein

lg

Andrea

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Wir haben einen Lebensstandard den ich als überdurchschnittlich bezeichnen würde. Nicht unbedingt weil wir ihn brauchen um glücklich zu sein - wobei man sich natürlich daran gewöhnt - aber weil wir nun einmal in der glücklichen Lage sind, ihn uns leisten zu können.
Für uns gehört momentan nicht dazu 3 mal im Jahr in den Urlaub zu fliegen, einfach weil wir schon viel gereist sind, mein Mann beruflich viel reist (ich bin in Elternzeit) und es momentan andere Prioritäten gibt. Aber selbst wenn wir es täten, käme ich nie auf die Idee das als "Standard" zu bezeichnen. Erstens sollte man sich als Besserverdiener m.E. bewusst sein, wo ungefähr das durchschnittliche Familieneinkommen liegt und was damit möglich oder eben nicht möglich ist, bevor man solche Sprüche loslässt. Und zweitens gibt's bei der Lebensgestaltung einfach keinen Standard, da jeder Mensch auch unabhängig vom Einkommen unterschiedliche Prioritäten setzt.

Was für mich momentan ein wichtiges Element unserer Lebensqualität ist: ich könnte theoretisch beliebig lange zuhause bei dem Kind/den Kindern bleiben, ohne dass wir unser Lebensstandard einschränken müssten und trotzdem werden wir unser Haus in sehr absehbarer Zeit abgezahlt haben.
Von deiner Liste würden für mich das Fehlen von (eigenem) Haus mit Garten und zweitem Auto schon deutliche Einschränkungen der Lebensqualität bedeuten. Wie groß Haus und Garten sind oder was das zweite für ein Auto ist ist eher sekundär. Teure Urlaube bräuchte ich nicht, ganz auf Urlaub würde ich nicht verzichten wollen. Markenklamotten brauche ich absolut nicht, qualitativ hochwertige Sachen oder auch mal etwas ausgefalleneres möchte ich hingegen schon haben. Ein Zimmer pro Kind benötigt man, zumindest die ersten Jahre, m.E. absolut nicht. Aber das sind meine ganz persönlichen Ansichten. Das einzig wichtige ist, dass die sich halbwegs mit denen meines Mannes decken - die Meinungen aller anderen Leute dazu sind mir völlig schnuppe.