Bitte nur antworten, wenn du auch schon ein Au pair hast/ hattest!
Liebe Urbia-Gemeinde,
wir überlegen uns gerade, ob ein Aupair eine Möglichkeit für uns darstellt.
Skeptisch sind wir im Hinblick auf:
- wie ist das mit dem Familienanschluss und der Privatsphäre??
- kostet das nicht doch erheblich mehr als ca.300 Euro im Monat?
- was ist, wenn das Au pair eher be- als entlastet?
Bitte teilt mir doch eure Erfahrungen mit!
Herzlichen Dank
Nuschka mit Familiy (3+ 5J + Männle)
Erfahrungen mit Au pair
Ich würde jederzeit wieder ein Au pair aufnehmen
Hallo,
Ich hatte bereits ein AuPair und mein zweites kommt in ein paar Tagen an. Der große Vorteil, den ein AuPair bietet, ist einfach die wahnsinnige Flexibilitaet, die man dadurch bekommt. Keine andere Kinderbetreuung ist so flexibel. Außerdem hat man natuerlich die Moeglichkeit durch sein AuPair ein anderes Land kennenzulernen. Normalerweise ist ja das AuPair auch zum Sprechen nach Deutschland gekommen. Ich habe unzaehlige Gespraeche mit unseren AuPair gefuehrt und so ihr Land kennengelernt. Die Hilfe im Haushalt ist natuerlich auch nicht zu verachten, stand bei mir aber nicht im Vordergrund.
Unser AuPair wurde bei uns als "Große Schwester" aufgenommen. Sie war immer mit dabei - auch bei jedem Urlaub, es sei denn, SIE wollte nicht. Welche "Privatsphaere"? Das AuPair hat ein eigenes, abschließbares Zimmer und ich auch. Wer Privatsphaere will, muss in sein Zimmer gehen und den Schluessel herumdrehen. Das wurde auch von allen anderen beachtet. Alle anderen Räume waren Gemeinschaftsraeume. Im Zuge der Wohnungsfuehrung am ersten Tag hat das AuPair auch mal meinen Raum gesehen, aber danach nie wieder. Genausowenig habe ich ihren Raum betreten.
Die Kosten sind schon erheblich hoeher als 300€/Monat. Die 300€ decken ja gerade mal das Minimum an Taschengeld und die Versicherung. Das Taschengeld solltest du spätestens nach dem 3. Monat erhöhen, sonst ist dein AuPair weg. Und neben diesen beiden Kostenpunkten erhielt ja dein AuPair noch freie Kost und Logis. Selbst das Finanzamt (was ja bekanntlich eher knausrig ist) akzeptiert hier so hohe Werte, dass man pro Monat von noch einmal ueber 300€ fuer Kost und Logis ausgehen kann. Dazu kommen noch die Kosten fuer Fahrkarte (mindestens während des Sprachkurses - evtl. Aber auch weil das AuPair die Kinder abholt,...) und natuerlich die Kosten fuer Reisen, die man mit dem AuPair zusammen unternimmt. Dann hat das AuPair in den 12 Monaten auch Geburtstag, Weihnachten ist auch,... also ein paar Geschenke stehen auch an. Die Kosten fuer die Agentur (das sollte auch eine ordentliche sein und nicht so ein 50€ Teil) traegt man auch allein. Dann kommen natuerlich noch die Kosten fuer so Kleinigkeiten wie Passfotos, Visum, evtl. Gesundheitskontrolle,....
Steuerlich absetzen kannst du natuerlich alles.
Der AuPair-Vertrag sieht eine relativ kurze Kuendigungsfrist fuer beide Seiten vor.
Hallo Katie,
danke für deine Antwort, du hattest mir ja schon ganz ausführlich von deinen positiven Erfahrungen erzählt.
Ich glaube jetzt aber, wenn ich mir deine Kostenliste anschaue, dass das realistisch gesehen für uns zu viel wird. Und du hast ja Recht. Man sollte dem Au pair schon was bieten. Die 300 Euro sind naiv.
Mir geht es dabei vor allem um Flexibilität - dass ich arbeiten kann zu humanen Zeiten und am Wochenende dann auch wieder richtig Familienzeit angesagt ist. Eigentlich um das Kernproblem der Vereinbarkeit von Beruf und Familie.
Vielleicht ist doch eine Putzhilfe eine ganz andere Alternative? Das verschafft mir zumindest ein paar Stunden in der Woche Freiheiten. Bleibt das Problem, wer meine Kinder betreut, wenn ich beruflich eingespannt bin - es gibt einfach immer mal wieder Fälle, dass ich spontan reagieren muss. In der Regel läuft ja alles. Aber sobald z.B. einer krank wird oder in der Schule (bin Lehrerin) etwas außer der Reihe passiert und mein Eingreifen vor Ort gefragt ist, wird es schwierig.
Ach Mann.
Mit Privatsphäre meinte ich: Es gibt doch bestimmte Dinge, die man gern mal zu zweit oder in der Familie bespricht. Muss ich mich da jedesmal einschließen???
Das Au pair soll so viel Privatsphäre, wie sie will, bekommen. Ich hab eher Schiss davor, dass sie übertrieben gesagt "mir ständig an der Backe klebt" (böse, ich weiß). Ich kann mir nicht so recht vorstellen, dass ein ganz fremder Mensch ein richtiges Familienmitglied werden kann.
Liebe Grüße, Nuschka
Hallo,
das AuPair hat ein Recht darauf, immer in der Wohnung zu sein bzw. euch "an der Backe zu kleben". Gerade am Anfang ist das schwer. Sie bekommt ja unweigerlich Heimweh. Lässt du sie da allein, bekommt sie wirklich Probleme damit. Da MUSST du sie immer aus ihrem Zimmer holen und aus ihren Gedankengängen befreien. Die erste Woche verläuft so, dass nicht das AuPair für dich, sondern ausschließlich du für das AuPair arbeitest. Es gibt so viele Behördengänge, die zu erledigen sind und immer musst du dabei sein. Das AuPair muss überall vorgestellt werden, alle Wege müssen gezeigt werden,... Das AuPair ist in der ersten Woche extrem unsicher. In der zweiten Woche kannst du dann langsam anfangen, ihr kleine Aufgaben zu geben und die zu überwachen. Da musst du also auch noch dabei sein. Ab der 3. Woche macht sie Sachen völlig alleine. Dabei sind ein großes Problem die Öffentlichen Verkehrsmittel. Du musst einfach verstehen, dass sie in diesem Land völlig fremd ist, die Sprache nur versteht, wenn man das auch will und sie ist allein.
Je nachdem woher sie kommt, ist sie ärmer oder reicher, wenn sie ankommt bei euch. Unser AuPair hatte z.B. nur ein kaputtes Handy an Technik dabei. Ihre erste Anschaffung nach 2 AuPair-Taschengeldern war ein Laptop. Dann hat sie feststellen müssen, dass man damit noch lange nicht ins Internet kann . Wir haben ihr dann natürlich unseren I-net-Zugang freigeschaltet. Das war dann natürlich etwas zuviel für sie, denn danach verbrachte sie nächtelang vor dem Rechner. Danach war ein "ernsteres" Gespräch zwischen uns und dann klappte es wieder. Regulär hatte sie bei uns ganz feste Arbeitszeiten und nach dem Abendessen verschwand sie in ihrem Zimmer. Sie war ein ganz fremder Mensch, war aber auch sensibel genug, sich uns perfekt anzupassen. Wir haben sie nie als fremden Menschen empfunden. Sie war wie unsere große Tochter.
Hallo Nuschka,
wir hatten sie noch nicht, wir stehen aber unmittelbar davor. Die Kosten sollten mit 500 berechnet werden, damit wirklich alles drinne ist und noch eins und dies ist unsere Erfahrung, will man was vernünftiges, sollte man sich eine Au-pair von einer zertifizierten Agentur holen, die in IAPA ein Mitglied ist. Das Problem dabei ist, dass die Vermittlung durch die Bank um die 500-700 Euro kostet - dies kann man nicht vergessen!
ABER! Du kannst die Au-pair dann genauso wie ein Kindegarten steuerlich geltend machen - ich glaube das es 3000 Euro pro Kind Jahr sind d.h. ein Teil der Kosten kommt zurück.
MIt der Privatsphäre mache ich mir überhaupt keine Sorgen. Sie will auch ihre Ruhe von uns haben.
Was wir aber machen werden, wir holen uns jemanden aus der EU und dann fahren wir dahin und lernen die Leute kennen. Eben weil ich vorher schauen will, wen ich ins Haus einlade.
Hallo,
nicht dass du auf die Nase fällst . Mit 500€ bist du bei einem AuPair noch nicht einmal mit den Minimum-Kosten dabei. Das passt hinten und vorne nicht. Ich habe gerade bei meiner Steuererklärung den AuPair-Teil fertig (ist eine ewige Quälerei).
Bei uns steht:
Taschengeld: 260€ + (was auch immer ihr geben wollt)
Versicherung: ca. 30-40€
Sachbezüge Verpflegung: 219€
Sachbezüge Unterkunft: 249,11€ - 15% wg. Aufnahme im AG-Haushalt
Monatsticket Bus
Das waren die monatlichen Kosten. Nun folgen noch die einmaligen Kosten:
AuPair-Agentur:
Ticket zum Sprachkurs:
Sprachkurs + Material (habe ich freiwillig bezahlt):
2 x Urlaub (1 x davon Ausland):
mehrere Touren einfach in die nähere Umgebung:
einige Restaurantbesuche:
Kosten für Visum, Foto, Krankheit,...:
Bei der Steuer kann man bis zu 4000€ pro Kind absetzen . Aber da ein AuPair schon per Definition nie zu 100% nur Kinderbetreuung macht, kann man nie alles als Kinderbetreuung absetzen. Wenn man eine ordentliche Agentur hat und der Vertrag gut geschrieben ist und man wirklich aufgepasst hat was man reinschreibt bei den AUfgaben des AuPairs kann man maximal 80% der Gesamtkosten als Kinderbetreuung absetzen, die restlichen 20% gehen als haushaltsnahe Dienstleistungen in die Steuererklärung ein. Normalerweise teilt das Finanzamt automatisch 50/50.
Hallo,
ganz aber kann ich dir nicht folgen:
Ich fange von hinten an - Visum - soll sie selbst zahlen ???? fällt bei uns aber ab, da wir EU-Au-pair haben werden.
Foto - welches meinst du ?
Krankheit ? Sie ist privatversichert, mit o% Selbstbeteiligung.
Mehrere Touren - das ist doch pipifax, weil wir kein Benzin zahlen
Urlaub ? Welches ? Das ist doch deine Privatsache. Wir fahren alleine und sie fährt in der Zeit nach Hause.
Du schreibst - Monatsticket und dann Ticket zum Sprachkurs, ist doch das gleiche. Dadurch, dass sie die Kinder abholen wird und dies mit öffentlichen Verkehrsmitteln, sparen wir exakt 60 Euro, genau das - was ich sonst verfahren würde (Zweitwagen)
Eins wo ich mich vertun kann, ist das Essen.Ich orientiere mich übrigens an den Erfahrungswerten der Agenturen.
Recht lieben großen Dank für die steuerliche Anmerkung!!!!!
Hallo!
Wir haben gerade ein Au-Pair aus Spanien. Unsere Kinder wachsen zweisprachig (Deu/Spa) auf, deshalb ist die Investition natürlich lohnend.
Zu Deinen Fragen:
- Familienanschluss; ja, total! Man hat ein weiteres Kind daheim! Privatsphäre haben wir allerdings nach dem Abendessen komplett, das heißt, da ist sie auch gewöhnlich in ihrem Zimmer (klar, Facebook und Skype mit Freunden), und zweimal die Woche in den Abendstunden auch ein Deutschkurs. Aber Wochenenden z. B., da ist immer einer mehr dabei.
- Kosten; ganz klar, um einiges mehr als 300 Wir haben es mal aufsummiert, mit Versicherung, Bahn-Bus-Ticket usw., am Ende kommen wir bestimmt auf fast 600 pro Monat.
- Belastung; tja, es ist schon einiges dabei ein Au-Pair aufzunehmen. Wir haben gedacht, sie würde etwas selbständiger sein. Aber das ist vielleicht auch eine Charaktereigenschaft. Ebenso hat man oft mir pubertären Dingen zu kämpfen (sie ist zwar 20 aber nun ja...). Ich hatte mir auch mehr Ideenreichtum mit der Beschäftigung der Kinder gewünscht.
Man darf halt nicht vergessen, dass man es mit jungen Leuten zutun hat, die meist noch selber in der Entwicklung stecken. So ist es z. B. ratsam nichts als selbstverständlich zu nehmen und nicht allzu viele Erwartungen zu haben. Viel Reden hilft. Vor allem bei aufkeimenden Problemen. Und die hatten wir auch schon zu genüge...
Unser Fazit: Ab September geht auch unser 2-jähriger bis zum Nachmittag in die Kita (der Große ist ja in der GS) und somit "bleibt" das 3. Kind, welches wir im August erwarten. Ich bin am Überlegen, ob wir Ende des Jahres wieder ein Au-Pair holen aber nicht besser doch eine Perle die hier im Haushalt was macht.
Denn ich bin zwar daheim (ich studiere zuhause) aber der Haushalt wird ja leider nicht weniger. Und mein Au-Pair ist da ziemlich "faul" und macht nur Dinge nach Aufforderung. Leider bin ich nicht so der Typ der da ständig rummeckern will und dann am Ende eben doch schnell ihr Bad mit putzt....
Also, überlegt euch das gut. Im Grunde ist das eine tolle Idee aber es hat auch schon seine Tücken....
lg K
Hallo Kiki,
darf ich dich mal fragen, welche Probleme ihr hattet ? Sehr gerne auch per PN! Danke schön!
Hallo,
habt ihr denn ganz klar im Vertrag (oder wenigstens bei der Ankunft) festgelegt, was ihre Aufgaben am Tag sind? Oder erwartest du von einem Teenie, dass er alles sieht, was im Haus gemacht werden muß?
Huhu
Ich stimme nicht mit ab, weil ich noch nie ein Au Pair hatte. Ich schreibe aber trotzdem kurz etwas, weil ich selbst Au Pair war und auch viele kenne.
Bei den meisten Dingen, die du angesprochen hast, kommt es total auf die Person selbst an und das, was man vorher ausmacht.
Bei mir war es z.B. so, dass meine Gastfamilie ausdrücklich ein Au Pair wollte, was über 21 Jahre alt ist, damit sie sich eben nicht mit noch einem halb pubertierenden Zusatzkind rumschlagen müssen.
Trotzdem war Familienkontakt erwünscht, d.h. wenn ich wollte, durfte ich an allen Familienaktivitäten teilnehmen. Ich bin z.B. auch öfters mal mit meiner Gastmutter oder beiden Gasteltern abends ausgegegangen, während die Kinder bei Papa oder den Großeltern waren. Da muss halt die Chemie stimmen.
Es geht aber auch ganz anders. Ich hatte eine Freundin drüben, die war in einer Gastfamilie, wo im Prinzip überhaupt kein Kontakt erwünscht war. Sie hatte die abgetrennte Anliegerwohnung im Haus für sich alleine. Ab ihrem Feierabend war sie in ihrer Wohnung und hatte nichts mehr mit den Kindern und den Gasteltern zu tun. Sie war damit glücklich, weil es vorher auch so abgesprochen wurde. Klar war sie am Anfang etwas einsam, bis sie Freunde gefunden hatte, aber es hat auch seine Vorteile: man hat seine Ruhe.
Ich hatte meine zwei Zimmer im Keller des Hauses, also auch etwas abgetrennt vom Rest der Familie. Ich habe aber trotzdem die volle Familienpackung abbekommen. Ich durfte nicht nur an allen Familienaktivitäten teilnehmen, sondern wurde auch in alle anderen Familiendinge hineingezogen, z.B. Streitereien etc. Kinder verstehen außerdem das Wort Feierabend nicht, oder das ich eigentlich am Wochenende frei hatte und mal ausschlafen wollte. Mehr als einmal hatte ich Sonntag morgen um 7 Uhr eine hüpfende Sechsjährige auf dem Bett. Naja, ich fand es ok so. Ich wollte mich auf diese Erfahrung wirklich ein Familienmitglied zu sein einlassen und so war es dann auch, mit allen Höhen und Tiefen.
Du siehst: ein Au Pair zu haben ist eine sehr individuelle Sache. Ich denke am wichtigsten ist es, dass ihr euch vorher überlegt, wie ihr es gerne handhaben möchtet und dann jemanden sucht, zu dem das passt und der damit einverstanden ist. Dann kann es so oder so eine gute Erfahrung für alle Beteiligten sein.
LG Brijuni
hallo!
ich war selbst au pair und habe eine supertolle zeit gehabt. für mich selbst kommt ein au pair aber nicht in frage, weil ich es nicht mögen würde, ständig und rund um die uhr ein weiteres, erwachsenes familienmitglied dabei zu haben, beim ausflug ins schwimmbad, in den freizeitpark, beim spieleabend, beim sonntagsspaziergang, beim oma-besuch, beim tv-gucken auf der couch. wir sind abends und am wochenende gerne unter uns 4en, von daher würde, wenn kinderbetreuung, nur jemand in frage kommen, der das haus nach getaner arbeit auch wieder verlässt.
auch ist es für die kinder nicht schön, alle 12 monate eine völlig neue bezugsperson zu bekommen (habe ich selbst erlebt, "meine" kinder (gastkinder) waren damals 1 und 4 jahre, als ich angefangen habe und ich war bereits das 3. au pair - 3 sollten nach mir noch folgen).
die stundenanzahl, die das au pair arbeitet, sind deine kinder doch bereits im kindergarten.... und würde ich voll arbeiten wollen und das au pair die kids mittags bis abends übernehmen an 5 tagen / woche, dann würde ich mich fragen, warum ich kinder habe.
vg