Hallo zusammen,
mir liegt momentan etwas auf dem Herzen dass ich nur schwer beeinflussen kann. Und zwar ist das der Alkoholkonsum meiner Freundin.
Wir haben bis vor ein paar Jahren 10 Jahre lang eng zusammengearbeitet und waren auch befreundet. Seit ich den AG gewechselt habe ist der Kontakt etwas eingeschlafen. Das heißt wir telefonieren ab und zu oder schicken uns mal ne E-Mail. Treffen sind leider selten geworden. Das heißt wir sehen uns ca. 2-3 mal im Jahr.
Nichts desto trotz ist sie mir wichtig und ich habe sie gern. Besagte Freundin hat schon immer gerne ein Gläschen Sekt getrunken womit ich nie ein Problem hatte. Irgenwann habe ich dann ein Foto von ihr auf der Seite meines ehemaligen AG´s entdeckt und war total schockiert. Sie ist richtig abgemagert und ihr Gesicht extrem aufgedunsen, schwammig und stellenweise rot und fleckig. Ich habe mich dann erkundigt ob alles okay ist oder ob sie irgendwelche Medikamente nehmen muss was sie verneinte.
Letzte Woche waren wir dann mal wieder zusammen frühstücken und oh Wunder, sie hat sich als erstes gleich nen Sekt bestellt. Normalerweise würde mich das gar nicht stören und bei jedem anderen wäre es mir egal gewesen ob er um 9 Uhr morgens einen Sekt trinkt oder nicht, aber ich hatte gleich ein flaues Gefühl im Magen. Noch dazu sah sie noch schlechter aus als auf den Fotos. Rappeldürr (hat auch nur eine halbe Semmel gegessen!), Gesicht aufgedunsen, total fahrig, unruhig und hippelig.
Zufälligerweise haben wir beim Frühstücken noch eine andere gemeinsame Freundin getroffen die mich später darauf angesprochen hat ob XXX etwa schon einen sitzen hatte als sie gekommen ist, ihr wäre bei der Begrüßung eine Fahne aufgefallen
Mein Mann sagt ich soll meine Freundin einladen und behutsam versuchen das Gespräch darauf zu lenken ob es ihr gut geht und ob sie ein Problem hat. Aber so ein Gespräch haben wir ja bereits hinter uns und ich glaube nicht dass sie mir die Wahrheit sagen würde. Die Reaktionen auf ein "Du musst dir helfen lassen, ich glaube du bist Alkoholikerin" mag ich mir gar nicht vorstellen. Ich habe einen riesen Respekt davor diesen Schritt zu wagen. Was soll ich denn nun tun? Erstmal noch abwarten? Sie einfach so drauf ansprechen und sagen "Ich glaube du hast ein Alkoholproblem" und damit riskieren dass sie die Freundschaft beendet? Und was tue ich wenn sie sagt "ja, ich habe ein Alkoholproblem"?
War von euch schon mal jemand in dieser Situation? Ich möchte meiner Freundin helfen, weiß allerdings nicht was das richtige ist.
LG
radio
Freundin auf vermeintliches Alkoholproblem ansprechen?
Huhu
Wegen einem glas sekt beim brunch?
Nee jetzt oder?
Vielleicht hat sie ein problem, mag sein ( da denk ich jetzt eher an den schlechte äußerlichen gesamteindruck) aber deswegen auf ein alkoholproblem zu schliessen finde ich....hm...naja.....sagen wir mal übertrieben.
Lg bomimi
Natürlich nicht nur wegen eines Glas Sekt! Ich bin mir 100%ig sicher dass sie Alkoholikerin ist. Soviel steht fest.
Ich weiß nur nicht ob und wie ich ihr helfen kann.
Ja genau wegen dem Sekt beim Brunch, wobei ja anscheinend schon festgestellt wurde, dass sie eine Fahne hat.
Genauso fängt es doch an, dass alle die Augen verschließen. Und damit ist der Freundin auch nicht geholfen.
Ich würde die Freundin ansprechen "Mir ist aufgefallen, Du hast abgenommen unds siehst schlecht im Gesicht aus. Kann es sein, dass Du zuviel Alkohol trinkst?"
Von Problem würde ich noch nicht sprechen, denn die meisten meinen ja, dass sie es noch im Griff haben und kein Problem haben. Und das führt auch eher zu Ablehnung und Rückzug.
Ich wünsche dir viel Erfolg
Ich sehe da noch kein Gesprächsbedarf !
Vielleicht geht es ihr im Moment einfach nicht gut und sie möchte mit Dir nicht drüber reden (Familie/Partnerschaft/ Beruf ) !
Ich sehe auch nicht wirklich Anzeichen von Alkoholismus ,wenn sie morgens um Neun schon hackebreit vor Dir gestanden hätte und sich bei den Telefonaten betrunken anhört ,dann könnte ich Dein Entsetzen verstehen ,aber bei einem Glas Sekt und schlechtes Aussehen leider nicht !
LG
Ich hab mich da leider etwas zu ungenau ausgedrückt. Ich bin mir sicher dass sie Alkoholikerin ist. Sie hat schon immer gerne und viel getrunken. Kam auch bereits des öfteren mal bei Verabredungen betrunken an. Da war ich mir immer noch unsicher was ihren Alkoholkonsum angeht, aber ihr Aussehen und alles drum und dran sprechen leider eine andere Sprache
Kann natürlich möglich sein das sie ein Problem mit Alkohol hat ,aber da nützt leider alles Reden nichts ! Sie muss das selber erkennen und muss ganz unten ankommen und vor allem muss sie eine Therapie aus freien Stücken wollen ,wird sie gedrängt zu einer Therapie macht sie die vielleicht mit ,aber sie wird nach der Therapie wieder anfangen zu trinken !
Du kannst da leider nichts tun !
Sprichst Du sie an wird sie wahrscheinlich sauer werden und meinen ihr spinnt doch alle und kümmert Euch um Euren Kram ! Sie muss das ,wenn es so ist wie Du meinst ,tatsächlich selber erkennen und vorher kannst Du ihr leider nicht helfen !
LG
Hallo,
deine Sorgen kann ich schon verstehen und es ehrt dich als Freundin, dass du dir Gedanken machst.
Aber das schlechte Aussehen kann 1000 andere Ursachen außer Alkoholismus haben.
Und von einem (!) Brunch darauf zu schließen, dass die 1000 anderen Ursachen auszuschließen sind, halte ich für sehr gewagt.
Wenn dir deine Freundin wichtig ist, dann intensiviere den Kontakt wieder. Wenn sie dann regelmäßig eine Fahne hat oder jede Möglichkeit nutzt, Alkohol zu trinken, kannst du sie immer noch drauf ansprechen.
Wobei ich sagen muss, dass ich ebenfalls einen Sekt raushole, wenn mich meine Freundinnen 1 - 2 mal im Jahr besuchen, das sagt allerdings nichts über meinen Alkoholkonsum im Alltag aus.
Bei meinen letzten Brunches außer Haus habe ich auch immer das Kombi-Frühstück mit Sekt bestellt, weil es für mich einen besonderen Touch hatte, so nach dem Motto "wenn ich schon mal brunchen gehe, dann darf es auch was Besonderes sein".
Zum Ansprechen deiner Freundin, wenn du dir 100%ig sicher bist, dass sie Alkoholikerin ist:
vermutlich wird sie es leugnen. Und Suchtkranken kann man nur dann helfen, wenn sie bereit sind, sich ihre Sucht einzugestehen UND auch was gegen ihre Sucht unternehmen wollen. Es mag ja auch Menschen geben, denen bewusst ist, dass sie suchtkrank sind, die aber überhaupt kein Verlangen verspüren, sich aus ihrer Sucht zu befreien (ich denke, vielen Nikotin-Süchtigen geht es z.B. so).
LG,
J.
Auch hier nochmal, ich habe mich wohl etwas wage ausgedrückt was ihren Alkoholkonsum angeht. Sie hat früher schon mindestens 3 Gläser Sekt pro Tag getrunken und weiß dass sich das mittlerweile bis zu gut einer Flasche an schlechten Tagen gesteigert hat.
Ich hatte bisher aber immer noch die Hoffnung dass sie mehr Gewohnheitstrinkerin ist um einfach abzuschalten. Aber ihr jetziger Zustand spricht Bände.
Ich habe ja auch geschrieben dass mich das Glas Sekt beim Frühstück bei niemandem gestört hätte, aber bei ihr hatte ich sofort wieder ein schlechtes Gefühl. Sie hat das Glas Sekt regelrecht gebraucht und die Fahne hat auch für sich gesprochen.
Du hast Recht, ich fürchte sie wird sich nur helfen lassen wenn sie soweit ist. Über kurz oder lang werde ich sie definitiv darauf ansprechen. Das Risiko dass sie mir böse ist muss ich eingehen. Sie ist eine meiner ältesten Freundinnen und ich habe das Gefühl dass ich es tun muss sie vielleicht wach zu rütteln.
hallo !
das klingt wirklich heftig
ist sie in einer beziehung ? mann, freund ?
oder wie gut kennst du ihre familie ? kannst du da mal "drüber reden"
ansonsten wird dir nichts anderes übrig bleiben und mit ihr reden müssen ,auch wenn es eure freundschaft evtl. gefährdet - vielleicht ist sie auch dankbar drüber, wenn sie weiß, dass du ihr helfen willst und zu ihr stehst !
lg
Hallo,
so wie du es beschreibst scheint deine Freundin in jedem Fall ein Problem zu haben. Es geht hier ja nicht nur um einen Sekt am morgen, sondern um ein allgemein schlechtes/ verändertes Erscheinungsbild.
Die Symptome passen gut zu einer Sucht oder zu Medikamenten.
Vielleicht hat sie auch eine Krankheit, von der sie nichts sagen möchte? Psychischer Art, etwa?
Ich finde es schwierig, jemanden darauf anzusprechen. Vielleicht kannst du in einer ruhigen Minuten noch einmal fragen, ob alles in Ordnung ist?
Aller Gute!
Hallo,
Du schreibst, dass Du Dich mit der Frau 2-3x pro Jahr trefft. Ich finde es daher gewagt, von einem Photo im Internet und einem Glas Sekt beim Brunch und Hibbeligkeit auf Alkoholabhängigkeit zu schliessen. Hat sie die Alkfahne schon zu Beginn des Treffens?
Auf ihr verändertes Ausssehen kannst Du sie schon ansprechen, dass Du Dir Sorgen machst etc..
Um alle andere Spekulationen zu bestätigen oder auszuschliessen, müsstest Du einen weitaus engeren Kontakt haben.
Auf diese Fragen habe ich anderen schon geantwortet. Kannst dir bei Interesse ja durchlesen.
hi,
also aufgedunsen und rappeldürr kann 100e von ursachen haben und dass deine "freundin" nach einem glas sekt eine fahne hat, ist doch normal
also, ich würde den kontakt wieder intensiver aufnehmen und ganz klar fragen, ob sie eine krankheit hat o.ä. weswegen sie so schlecht aussieht.
lg
Die Fahne hatte sie schon als sie morgens kam und sie war am Vorabend auch nicht weg.
Trinkerflecken kommen nicht von Apfelsaft und Wasser, leider.
Hallo,
um wegzuschauen, muss man etwas gesehen haben...
und Du hast es gesehen, Deiner Freundin geht es schlecht, Du siehst es, Du spürst es...bitte ignoriere es nicht.
Ich selbst bin auch suchtkrank, aber clean, und bei mir hat man auch lange weggeschaut, wobei ich nicht alkoholabhängig bin, sondern tablettenabhängig. D.h. ich hatte keine Fahne, kein Glas Sekt am frühen Morgen - als ich dann offen zu meiner Sucht stand und entzogen habe, habe ich dann doch von Freunden gehört, dass sie meine glasigen Augen gesehen haben, mein manchmal undeutliches Sprechen..aber auch mich hat keiner angesprochen. Leider, denn es hätte mir sicher geholfen, schneller den Schritt zur Offenheit mir selbst gegenüber zu gehen.
Mir fällt da ein Zitat von Mahatma Ghandi ein:
"Warum scheut sich der Mensch die Wahrheit auszusprechen und zu tun, nicht aber die Unwahrheit?"
Versetze Dich doch mal in ihre Lage...würdest Du wollen, dass Deine Freunde wegschauen ?
Klar kann es sein, und das ist auch die wahrscheinlichste Reaktion -, dass sie aggressiv wird, pampig, alles abstreitet, aber es wird sehr wohl in ihr arbeiten. Ob sie dann früher oder später den Mut findet, den Ausstieg zu wagen und zu entziehen, das liegt nicht in Deiner Macht. Aber Du hast nicht weggeschaut, das ist wichtig!
Nur Mut, liebe Grüße!
Tausend Sterne für diese Antwort!
LG,
delfinchen
Tausend Dank! Genau das spiegelt meine Gedanken und Gefühle wieder!
Ich habe sie gerne und möchte nicht wegschauen! Es ist natürlich viel einfach erstmal abzuwarten und hinterher zu sagen "ich habs gleich gewusst"! Aber ich möchte ihr ja keine Vorwürfe machen, sondern einfach nur versuchen ihr zu helfen! Nochmals Danke!
Liebe Radio,
ist ja schon ein paar Monate her, würde aber trotzdem zu dem Thema noch was schreiben.
Ich habe mich heute angemeldet, weil wir uns ein Baby wünschen, es nicht klappt und ich ein paar Infos wollte. Ich vermute stark, dass es an meiner Alkoholkrankheit liegt. Bevor es jetzt wieder "Aufreger" hagelt. Ich bin seit über zwei Jahren trocken und es war ein harter Kampf. Und jeder der Dinge sagt wie: "Hör doch einfach auf, ist doch nicht so schwer!" beweist, dass er keine Ahnung von diese Krankheit hat. (Danke Badeperle).
Ich war 10 Jahre abhängig und konnte es die ersten Jahre erfolgreich verheimlichen. Freunde und Familie merkten natürlich was, sagten aber erst mal nix. Erst als ich fast gestorben wäre, da ein Organ versagte, wachte ich auf.
Im Nachinhein weiß ich, es wäre besser gewesen, hätte mich jemand darauf angesprochen. Natürlich kommt man da nur alleine raus, aber zu wissen, dass Freunde Bescheid wissen und zu Dir stehen, hilft enorm. Allerdings muss ich dazu sagen, dass ich den Kontakt vermutlich auch abgebrochen hätte, da getroffene Hunde bekanntlich bellen. Und wer wird schon gern auf "Fehler" hingewiesen...noch dazu wenn man denkt, es merkt keiner! Trotzdem wäre ich vermutlich früher aufgewacht und hätte heue meine Milz noch und keine Probleme schwanger zu werden. Mein Rat: Sprich sie an, frag, ob sie Hilfe benötigt. Wichtig: Wenn Du merkst, sie will nicht darüber sprechen, lass es...erstmal! Aber, ich würde Immer wieder nachbohren und vorallem: DA SEIN, wenn sie sich für einen Entzug (und für die anschließende - WICHTIGE - Therapie) entscheidet, kann sie jede Hilfe brauchen.
Ich hoffe, ich konnt dir da ein bischen helfen (übrigens sind mir die von Dir beobachteten "Symptome" Deiner Freundin mehr als bekannt!) Sag ihr, dass Du Dir Sorgen machst und nicht willst, dass sie stirbt...denn, hat sie ein Alkoholproblem, das sie nicht "angeht", ist das die unabwendbare Folge.
Ach, da fällt mir noch ein, eine Fahne am morgen ist eingentlich eindeutig. Selbst wenn sie noch vom Vorabend stammt, muss sie da ordentlich gebechert haben, damit die Fahne morgens noch sooo deutlich riechbar ist! Was wiederum auf einen missbräuchlichen Umgang mit Alkohol deutet!
Viele Grüße
Liebelene