Guten Morgen zusammen,
ich muss mir bitte einfach etwas von der Seele schreiben.....
Eigentlich müsste alles prima sein, wir sind glücklich verheiratet (mal mehr mal weniger ), haben einen tollen Sohn, eine Wohnung, sind gesund und haben Arbeit. In allen Bereichen könnte es besser sein, aber das wäre klagen auf hohem Niveau und das wäre nicht in Ordnung.
Seit unser Sohn auf der Welt ist und ich mehr zu Hause bin, einen anderen Lebensmittelpunkt habe, denke ich oft nach. Das habe ich schon immer getan, aber nun ist es leider noch mehr geworden. Leider, weil es nicht immer gut ist. Rückblickend muss ich sagen das ich schon immer sehr rastlos gewesen bin... schon damals nach der Schule wusste ich nicht wohin ich beruflich gehen soll. Bis heute ist das so. Es ist okay, aber nicht meine Erfüllung und wenn ich andere sehe die studiert und einen tollen Job haben, denke ich mir das ich hätte mehr machen müssen. Ich bin Arzthelferin, das spürt man natürlich auch im Portemonnaie.
Ich räume zu Hause immer sehr viel um, dekoriere neu und gestalte um. Wenn es fertig ist freue ich mich und denke so muss es sein und nach ein paar Wochen werde ich wieder unruhig und muss etwas verändern.
Auch wollte ich schon immer wegziehen, ganz woanders hin. Aber der Mut fehlt, wir haben hier unsere Jobs und unser Sohn seine Freunde im Kindergarten, Familie.
Warum kann ich nicht einfach glücklich sein mit dem was ich habe? Wenn ich von anderen höre oder lese, auch im Bekannten- und Familienkreis, sind alle so glücklich, alles ist prima und toll und es fehlt an nichts.
In meinem Leben habe ich schon sehr sehr viel erlebt und ich habe schwere Zeiten hinter mir, ich möchte einfach nur zur Ruhe kommen. Andere in meiner Umgebung bauen und kaufen Häuser, machen tolle Urlaube, haben zwei Autos und sind immer gut gelaunt. Warum bin ich so rastlos und unruhig? Bin ich eifersüchtig, will ich deshalb weg? Klar kann es immer mehr sein, aber das ist nicht mein Lebensmittelpunkt. Das ist mein Sohn, auf ihn haben wir sehr lange gewartet und wenn ich ihn anschaue bin ich glücklich.
Ich weiß das hört sich für euch bestimmt total bescheuert an, aber es ist nicht schön so etwas in sich zu haben und es ist verdammt anstrengend. Vor Jahren habe ich wegen andere Dinge eine Gesprächstherapie gemacht und es hat mir auch geholfen, aber immer nur kurz. Ich nehme Johanniskraut aber das hilft nur bedingt fürs Gemüt.
So etwas Beklopptes kennt wahrscheinlich keiner oder
eure milchkaffee.
Wann komme ich endlich an - bin so rastlos
Guten Morgen,
auf der anderen Seite das Gartenzaunes sieht das Gras immer grüner aus als es ist. Mach dir nicht so viel Gedanken das andere augenscheinlich glücklicher sind als du. Denn nach aussen transportieren viele Menschen ein ganz anderes Bild und auch das was du siehst sind immer nur Momentaufnahmen.
Bei guten Bekannten von uns sah es immer rosig aus und nun alles vorbei. Hässliche Scheidung und schmutzige Wäsche wird in der öffentlichkeit gewaschen in der Hoffnunf der andere steht schlechter da als man selber.
Wir werden von anderen ich will nicht beneidet sagen das ist nicht das richtige Wort aber mir fällt auch kein anderes ein und ich frage mich immer wegen was. Wir führen eine Ehe mit Höhen und Tiefen und manchmal einfach nur so. Es läuft halt. Unsere Kinder sind selbsständige Monster im Teenager alter und wohl Pflegeleicht. Da haben wir wohl Glück gehabt. Unsere jüngste wird 7 und da läuft es auch aus unserer sicht mal gut mal schlecht. Je nach Tagesverfassung.
Wenn ich genervt bin von meinem Familienalltag und so dann seh ich auch immer lauter glücklich toll ausschauende Menschen um mich herum und frage mich ob das schon alles war und ob da nicht noch mehr geht. Allerdings wie gesagt nur Momentaufnahmen. Das Leben ist leider nicht wie im Kino sondern der Alltag ist da und meist ist er nichts besonderes. Weder positiv noch negativ; Alltag eben. Such dir für dich etwas nur für dich allein. Du könntest eine andere Sprache lernen oder dich anderweitig weiterbilden wenn du das möchtest und hör bitte auf über den Gartenzaun zu spähen und dir zu denken allen anderen geht es besser und nur ich allein bin unruhig.
Zu deinen Dekoanfällen kann ich nur sagen ich bin sogar noch schlimmer. Mein Mann hat mal zu nem Kumpel gesagt er ist froh das wenigsten im Bad alles fest mit Wasseranschlüssen ist sonst würde er eines Tages das Klo nicht mehr finden. Ich bin gnadenlos und bau auch mal die Küche um oder Tapeziere mal eben das Wohnzimmer neu mit einem abgefahrenen Muster das mir nach kurzer Zeit nicht mehr gefällt. Ich brauch das und es tut mir gut. Meine Familie toleriert mich und verdreht halt manchmal die Augen wenn ich ein neues Stück anschleppe das ich dann wieder aufpeppe.
Ich glaube du bist so wie ich ganz Normal und definiere jetzt bitte Normal
LG
Da hast du Recht und doch denke ich immer wieder das sie es sind, glücklicher. Weil ich aber auch ein Mensch bin der sich vor anderen nicht verstellt, ich bin wie ich bin und man sieht mir auch alles an. Was nicht heißt das ich Probleme durch die Welt posaune oder jedem alles erzähle. Aber wenn jemand z.B. fragt wieso wir nicht in Urlaub fahren oder das und das nicht machen können, dann sage ich auch wie es ist.
Mein Mann sagt immer, das immer wenn er sich gerade zurecht findet ich wieder alles umräume . Wir wohnen zwei Jahre in unserer Wohnung und es gibt keine Wand oder Decke an der noch nix hing . Aber es ist schön wenn er immer wieder mit macht, auch wenn di Augen mal verdreht werden!
Ich danke dir!
So und nun muss ich ausmisten
Hallo!
Ich schreibe jetzt mal "von der anderen Seite" - wir sind die, die ein Haus gebaut haben, 2 Autos fahren, immer gut gelaunt, usw. Ja es geht uns gut, wir sind glücklich.
ABER, oft sitze ich auch da - wie du - und denke "soll es das schon gewesen sein?"
Keine Ahnung warum, ich denke auch, dass ich doch zufrieden sein müsste.
Ich denke, es liegt in der Natur des Menschen, immer "noch mehr" zu wollen. Das ist gut so, denn nur so bleibt das Leben in Bewegung.
Akzeptiere deine Gedanken, ändere was dir möglich ist (Dekoration), auch wenn du nur zeitweise damit zufrieden bist, dann machst du eben wieder etwas anderes.
Und wenn du so unglücklich mit deinem Glück bist, dann mache wieder eine Therapie - und dann eben länger. Es ist nichts hoffnungslos!
Alles Gute!
Danke.
The grass is always greener on the other side...
Du weißt doch eh genau, dass Autos, große Häuser und tolle Urlaube nicht glücklich machen.
Kann es sein, dass dir ein Ziel fehlt? Eine wirkliche Aufgabe, in die du Energie reinstecken musst? Wie wäre es, wenn du zu einer Berufsberatung gehst und mit gemeinsam mit jemandem Erfahrenen überlegst, ob es für dich Alternativen zur Arzthelferin gibt (wenn dich dieser Beruf nicht ganz zufriedenstellt). Oder du suchst dir ein Projekt im privaten Bereich, eine Organisation, wo du dich ehrenamtlich engagieren kannst. Das bringt kein Geld, aber sehr viel Befriedigung.
Ich könnte mir vorstellen, dass es dir dann besser geht. Und du musst bedenken, in wenigen Jahren schon macht dein Sohn, was er will, und taugt als Lebenmittelpunkt nicht mehr wirklich.
Alles Gute!
Das kann gut sein, ja!
Ich habe dieses Problem schon immer gehabt, ich wusste nach der Schule nicht was ich tun sollte. Und das weiß ich heute immer noch nicht, wenn ich noch mal entscheiden könnte.... ich weiße es einfach nicht.
Ehrenamtliche Arbeit kommt für mich nicht in Frage, so gut geht es uns finanziell nicht. Die Zeit die ih habe muss ich zum arbeiten nutzen und etwas verdienen.
Danke.
Doch, ich glaube so etwas "Beklopptes" kennen viele...
Als meine Exfrau und ich uns trennten kam von fast allen Seiten die Frage "wie...warum ihr, bei euch war doch alles perfekt"... ds zeigt, wie selektiv von außen wahr genommen wird. Ja, wir hatten ein Haus, drei Kinder, gute Jobs, Großeltern von Seiten meiner Frau die zum Babysitten eingesprungen sind wenn wir arbeiten mussten, ne tolle Kinderfrau, schöne Reisen...das war der Blick von außen.
Dass wir aber auch große Probleme hatten aufgrund meienr immer wiederkehrenden Depressionen, dass auch unsere Kinder nicht zu jedem Zeitpunkt uneingeschränkt gesund waren, ganz im Gegenteil, dass wir miteinander vie kämpfen mussten... das alles wird von außen nicht gesehen so wie du bei denen auf die du schaust auch nur die äußeren Faktoren sehen und Bewerten kannst.
Dass materielle Güter nicht allein seeligmachend sind ist nicht nur ein Spruch, im Prinzip weißt du das ja auch.
Vielleicht kannst du dir ein Ziel suchen, ein Hobby, einen "Inhalt" der dich geistig weiter bringt? Dir neue Horizonte eröffnen und dir so den Blick auf das was du "hast" wieder klären?
Danke für deine aufrichtigen Worte. Was ich direkt aber sagen möchte ist, das ich nicht alles auf das Materielle lege. Natürlich denke ich auch schon mal das ein Haus schöner wäre als eine Wohnung oder das es toller wäre nicht ein Jahr schon vorher für den Urlaub sparen zu müssen.... aber das ist nicht schlimm und stört mich nicht.
Wenn ich mal wüsste was ich tun könnte, ich habe schon sehr oft darüber nachgedacht. Es gibt ein zwei Dinge im Leben, aber die sind einfach nicht umsetzbar.
Was sind diese zwei Dinge und sind sie wirklich nicht umsetzbar?
Ich wollte dich auch nicht auf das Materielle reduzieren sondern nur deutlich machen, dass nach Außen vieles anders scheint eben weil das Materielle stimmt. Und der Rest wird einem eben nicht an der Nasenspitze angesehen.
Moin,
ich kenne sowas Beklopptes auch. Dein Thread (bis auf die Therapie) hätte von mir sein können.
Ich habe in meinem Leben schon so viele merkwürdige Aktionen gebracht und im Nachhinein einfach nur gedacht:. Immer wenn es richtig gut lief, fing ich an am Rad zu drehen. Spätestens nach 2 Jahren kriege ich ne Krise, will unbedingt umziehen, nen anderen Job, andere Möbel....alles MUSS anders werden.
Naja, mittlerweile ignoriere ich oft meine inneren Ausbrüche, ist besser so. Egal wie oft man den Job wechselt, unser wird einfach nicht besser. Ich lebe jetzt in einem Haus, mit großem Garten...so wie ich es immer wollte, und was ist? Ich schaue schon wieder bei Immobilienscout. Mein Mann würde gerne ein Haus kaufen in dem wir zusammen Alt und Grau werden können, jede andere würde darüber glücklich sein. Ich bekomme bei dem Gedanken echt Panikattacken: immer an dem gleichen Ort? Immer dieselben Nachbarn? Immer derselbe Blick aus dem Fenster?
Ich glaube nicht, das ich jemals ankomme. Unsere Umzugshelfer haben auch schon gesagt, das wir frühestens in 5 Jahren wieder anfragen brauchen.
Ich für meinen Teil habe allerdings die Ursache des Übels erkannt (glaube ich zumindest). Die ersten 7 Jahre meines Lebens war ich nur unterwegs, hatte mein zu Hause quasi immer dabei, danach jede Ferien genauso. Ich habe es geliebt die Gegenden zu erkunden und war froh wenn es weiterging. Und der andere Grund sind meine Eltern (Jahrgang 34 und 38), sie haben sehr früh von der Flucht und vom Krieg erzählt, das prägt. Mein Leben ist eigentlich so aufgebaut, das ich jederzeit "flüchten" kann, wie bescheuert.
Mein Mann hat mich etwas geerdet, durch ihn (und meine Tochter natürlich) bin ich etwas ruhiger geworden. Aber es brodelt immer noch....ich denke nicht das es jemals aufhört. Nur der Umgang damit hat sich halt schon geändert.
LG
Danke für deine lieben Worte, ich bin froh das es anderen auch so geht und man nicht allein mit dieser Unruhe ist. Bei mir sind es wohl andere Ursachen als bei dir, aber das ist ja im Prinzip völlig egal. Die Frage ist wie und ob man das ändern kann. Ich denke nicht, denn ich denke das so etwas auch eine Charakterfrage ist. Ich war früher schon so in jungen Jahren, da habe ich nachts angefangen mein Zimmer umzuräumen (und das war wirklich winzig). Ich habe schon immer alle anders als andere gemacht.... das sagen selbst meine Eltern.
Umziehen tu ich alle zwei Jahre, bis auf einmal. Da waren es vier. Da wir nun ne Wohnung gekauft haben, habe ich ein Problem
Danke.
Falkster hat das oben weiter auch gut beschrieben mit dem Stillstand. Kam die Sehnsucht nach einem geregelten Leben durch habe ich so lange "getüftelt" bis es soweit war, dann saß ich auf dem Sofa und hatte ganz schnell das Gfeühl in einem Hamsterrad zu sitzen. Zumindest bei mir geht es nicht darum, das jetzt was Besseres her muß, oder ich die Karriereleiter hoch will. Diese materiellen Dinge sind mir total unwichtig.
Ich habe auch immer alles anders gemacht und gedacht als der Rest. Ich akzeptiere für mich einfach das "anders sein" als Charakterzug und habe aufgehört dagegen an zu kämpfen. Man erkennt an meiner Wohnung ob es mir gut oder schlecht geht. Stehen die Möbel monatelang an derselben Stelle läuft alles rund und umgekehrt.
Der Wohnungskauf hat evtl deine Rastlosigkeit zur Zeit verstärkt....?
hallo!
mir geht es auch so.ich glaube es gibt menschen die sich nicht so viele gedanken machen oder auch gar keine (meine schwiemu ist so ein fall) und damit viel glücklicher sind als unsereiner, der sich über alles gedanken macht und immer irgendwie nach etwas "sucht".mir geht das schon mein lebenlang so. ich wollte immer was besonderes machen im leben, wollte aber auch kinder und nen hund und viele meerschweinchen und viel sportmachen und und.und irgendwie habe ich für was besonderes machen keine zeit und das macht mich doch irgendwie unzufrieden. und ich bin sehr schnell wieder im trott und "langweile" mich mit dem stressigen alltag.manchmal denke ich, dass ich 4 kinder habe, weil dnn wieder eine herausforderung dazu gekommen ist. ich bin auch total rastlos und fühle mich oft, wie im hamsterkäfig, die zeit rennt und rennt und irgendwie ist jeder tag gleich und gar nix besonderes.so viel sport mache ich wohl deshalb auch.
lg von der auch rastlosen immer nachdenkenden sportskanone
Bis auf den Sport könnte ich das auch geschrieben haben
Ich danke dir.
ja mit dem sport lenke ich mich von der langeweile ab, obwohl es auch eine art sucht ist.
aber ich habe z.b auch als kind schon mein zimmer (alleine) umgeräumt und wenn wir die letzten jahre aufgrund familienzuwachs und platzmangel umgebaut/angebaut haben, war das für mich immer ein highlight. endlich passierte mal was. im prinzip finde ich alles öde. ich hätte genug zu tun mit den obengenannten kindern, haustieren, wohnung, sport, aber es lastet mich "geistig" überhaupt nicht aus.
übrigens bin ich auch so eine: keine ahnung, was ich nach schule usw machen soll!
ich bin immer schulisch faul gewesen, habe aber immerhin ohne lernen noch die 11.klasse gymnasium gemacht. aber schule habe ich gehasst. danach hätte ich gerne was kreatives gemacht-aber was? ich wollte dann eine steinmetzausbildung machen, aber das war 20 jahren hier in der gegend für frauen noch praktisch unmöglich einen platz zu kriegen. da mein damaliger freund und jetztiger mann nach dem abi eine ergotherapeuten ausbildung begann,habe ich das kurzerhand (aus verzweifelung?) auch gemacht und danach im seniorenzentrum gearbeitet-war aber froh nach einem jahr schwanger zu werden und da aufhören zu können. mein mann verdient gut, mittlerweile nicht als ergotherapeut. so muß ich nicht unbedingt arbeiten und habe mich irgendwie von kind zu kind gehangelt. aber kind nr.4 war ein schreikind und deshalb kommt für mich kein 5. mehr in frage.
jetzt ist er 3 jahre alt und die letzten male war ich da schon wieder mit dem nächsten schwanger. diesmal nicht und ich weiß gar nicht was die zukunft bringt. ich möchte noch irgendwas tolles erleben. ich würde auch gern mal woanders wohnen oder so.aber mein mann ist nicht so der rastlose.tschuldigung, hab sehr viel geschrieben und kann uns nicht helfen.
lg sportskanone
Hallo milchkaffee,
wir sind eine ziemlich "andere" Familie.
Zu meiner Vorgeschichte: meine Mutter war immer alleinerziehend mit 2 Kindern von 2 Vätern (ohhh... das war bei uns auf dem Land immer das Gesprächsthema). Meine Mutter hat Vollzeit gearbeitet und wir waren ziemlich früh allein zu Hause. Es gab weder Hort noch Mittagsbetreuung. Wir hatten viele Probleme, trotzdem hatte ich eine schöne Kindheit ohne Druck und mit viel Freizeit. Ich bin schon mit 16 Jahren gerne gereist, mit meiner besten Freundin nach Rom, Salzburg, Paris etc. Dafür habe ich viel im Café gearbeitet. Führerschein wollte ich nie machen, denn es war klar ich ziehe in eine Großstadt.
Dann habe ich mein Abitur geschmissen, das gab damals ziemlich Ärger . Begann eine Ausbildung in einer Großstadt (wollte immer weg vom Land) und war in meinem Job ziemlich gut. Aber: erfüllt hat es mich nie! Ich bin mit 18 Jahren ausgezogen und somit gab es keinen Weg zurück, die Mieten in München sind zu teuer. Ich habe öfters meine Arbeitsstelle aus Langeweile gewechselt. Wollte eigentlich immer studieren, naja zu spät
Heute habe ich eine Tochter und reise immer noch gern - wir machen Backpackertouren durch Südostasien... (oh, was durfte ich mir schon anhören, wie ich das machen kann, Dengue, Malaria etc. - unsere Tochter findet es total cool ) Haben kein Haus, sondern leben in einer Wohnung (obwohl wir es uns leisten können - ich bin zu faul zum Putzen und gebe mein Geld lieber in Cafés, Bars und auf Urlaubsreisen aus. Außerdem ist mir das zu spießig), ich habe kein Auto und den Führerschein nie nachgeholt, denn wozu gibt es denn U-Bahn, Bus und Rad? Und ich gehöre sicherlich nicht zu den Supermüttern, ich schreie auch mal rum (zum Leidwesen unserer Nachbarn) und gehe gerne mit Freundinnen aus (zum Leidwesen meines Mannes). Ich arbeitet Teilzeit, weil mir das reicht - mehr Geld brauche ich nicht, außerdem treffe ich mich ja gerne mit Freunden. Ich genieße mein Leben und mir ist es ziemlich egal was andere besser machen und haben.
Das ist mein Charakter, auch wenn wir uns vieles leisten können, ich will es gar nicht. Genieße dein Leben so wie es ist. Ich kenne einige Familien die haben gebaut ein 2. oder 3. Kind bekommen, können sich tolle Sachen leisten. Sind aber todunglücklich, denn man sieht immer nur die Statussymbole. Trennung folgt dann meist später.
Mein ehemaliger Chef sagte mal zu mir er würde mich bewundern, dass ich nach der Geburt meiner Tochter in unserer kleinen Stadtwohnung (3 Zimmer) geblieben bin und ziemlich normal weiterlebe. Seine Frau wollte nach der Geburt aufs Land mit Haus, er ist mitgezogen - aber ziemlich unglücklich damit - (bin mal gespannt wie lange das hält).
Genieß das Leben, perfekte Familien gibt es nicht!
Du hast eine tolle Lebenseinstellung und ich beneide die Menschen die einfach so ruhig und gelassen sind. Ich wäre wirklich ein stückweit so, aber man kann ja leider nicht einfach anders sein
Es ist nicht so das ich mir ein Haus wünsche oder ein eigenes Auto oder fünf Reisen im Jahr. Manchmal macht es das aber etwas einfacher, wenn man nicht zu sehr auf sein Geld achten muss. Ich denke schon das wir uns ein Haus leisten könnten, ABER wir wollen das unter unseren Lebensumständen gar nicht. Ich müsste dann noch mehr arbeiten, Urlaub wäre gar nicht mehr drin, wir müssten uns noch mehr einschränken und es gäbe keine kleinen Extras mehr. Wir haben nun eine Wohnung gekauft und wenn alles gut läuft, ist diese vor der Rente abbezahlt. Wir können so einmal im Jahr in den Urlaub fahren wenn wir gut haushalten und vorher sparen und können unserem Sohn auch mal ein Auto schenken oder in den Zoo fahren oder anderes unternehmen. Das ist mir wichtig und nicht Vollzeit arbeiten zu gehen damit ich mir ein Haus leisten kann, aus dem ich dann nicht raus komme weil anderweitig kein Geld mehr übrig ist.
Gut bei denen die es sich leisten können, wäre das dann kein Problem. Aber ich wollte ja nun auch unsere Lebenssituation schildern. Bei dir ist dann von allem noch ein wenig mehr und das ist schön und ich an deiner Stelle würde mein/unser Leben auch eher auf diese Art und Weise genießen!
Leute wie du sind klasse!!! Und ich kann deinem Chef nur Recht geben!
Huhu,
ich kenne sowas auch sehr sehr gut. Mir geht es nämlich ähnlich.
Ich werde diesen Monat 28 Jahre alt ...habe 2 Kinder ..bin mit meinem Mann schon 4 mal umgezogen (2 Mietswohnungen, Eigentumswohnung und jetzt Haus). Wir haben gedacht, dass wir mit diesem Haus total glücklich sind... und hier alt werden können. usw.
Sind wir ja im Prinzip auch... Aber trotzdem kann ich mir irgendwie nicht vorstellen, dass wir für immer hier bleiben. Ich bin ein Mensch, der immer etwas neues braucht. Nicht neu in dem Sinne von neuwertig ...sondern eher Abwechslung. Anderes Land, andere Stadt...Nachbarn usw. Ich habe sogar schon mehrmals über Auswandern nachgedacht. Das reizt mich total!
Genauso ist das mit unseren Kindern. Ich wollte immer 2 Kinder haben. War fest davon überzeugt, dass ich danach glücklich bin. Kurz nach der Geburt des zweiten Kindes hat mein Mann sich sterilisieren lassen, weil ich keine Hormone vertrage und wir felsenfest sicher waren, dass wir nie wieder einen Kinderwunsch haben....
Und nu??? Nun sterbe ich fast vor Sehnsucht nach einem dritten Kind... Ist das nicht bescheuert?
Irgendwann muss man ja mal zufrieden sein. Wir haben alles. Zwei wunderbare gesunde Kinder, ein kleines Häusschen, mein Mann hat einen super Job, ich gehe Teilzeit arbeiten und ich hole nebenbei mein Abitur nach. Klappt alles wunderbar....
Aber trotzdem spüre ich auch eine Unzufriedenheit in mir? Ich frage mich auch ständig, warum ich nicht zur Ruhe kommen kann...?
Ich weiß auch nicht wirklich was ich will im Leben! Bin ich vielleicht wirklich ein Mensch der nur durch Abwechslung glücklich wird...?? Ich weiß es nicht...! Das Gefühl ist echt doof und auch beschäment, weil ich ja eigentlich mega glücklich sein müsste.
Also ne Lösung habe ich nicht ...
Liebe Grüße und alles Gute
Jenny
Du sprichst mir total aus der Seele, aber so was von Nur das bei uns ja noch ne Steigerung drin wäre bzgl Haus und Kinder . Je mehr ich hier die Beiträge zu meinem Problem lese desto mehr wird mir klar, das es nicht der Wunsch nach mehr ist (das wusste ich aber auch schon vorher), sondern das einfach Abwechslung her muss. So wie du es beschreibst. Ich denke schon dass das eine Charakterfrage nur schwer zu ändern ist. Ist dein Mann denn auch so? Ein Leben mit uns wird eben nicht langweilig auch wenn es für meinen Mann manchmal anstrengend ist, das was möglich ist ermöglicht er mir auch. Damit meine ich das ich jetzt nicht jedes Quartal streichen und jeden Monat neue Deko kaufen kann, aber es können ja auch die Kleinigkeiten sein.