Liebe Eltern.
ich habe ein großes Problem.
Ich arbeite in einem Bundesland und lebe aber seit einem Jahr im Nachbarbundesland.
An meiner Arbeitsstelle gibt es eine Betriebs-Kita, in der ich aber nur anmelden darf, wenn ich einen Wohnsitz dort habe. Grund hierfür ist, dass in diesem Bundesland die KitaPlätze ab 2 Jahren kostenfrei sind.
Nun arbeite ich bereits seit 15 Jahren dort und irgendwie finde ich es gemein, dass ich dort trotzdem mein Kind nicht anmelden darf und es somit tagsüber in meiner Nähe wäre. Zumal ich hier am Wohnort trotz Anmeldung direkt nach Geburt keinen Platz für meine Tochter in der Krippe erhalte. Hier kosten Krippe und Kita 600 Euro pro Monat, was wir uns auch eigentlich garnicht leisten können.
Meine Eltern haben einen Wohnsitz in dem Bundesland, in dem ich arbeite. Nun bin ich dauernd am Überlegen, ob ich meinen Erstwohnsitz ummelde. Allerdings weiß ich nicht, ob meine Tochter dann trotzdem von 1-2 Jahren (die Betriebskita ist erst ab 2), an unserem Wohnort von der Tagesmutter betreut werden kann.
Was mich auch hadern lässt: eigentlich ist das ja illegal, allerdings wenn ich dort gemeldet bin, zahle ich auch dort meine Steuern und somit müsste mir doch auch ein Platz zustehen. Zudem würde auch meine Mutter meine Tochter des öftern von der Kita abholen wenn ich länger arbeiten muss.
Ich weiß gerade absolut nicht wie ich dieses Problem lösen soll.
Vielleicht kennst sich jemand aus mit Erstwohnsitz und Zweitwohnsitz und wie dann die rechtliche Situation wäre.
Lieben Dank vorab!
Wohnsitz ändern wegen Kita
Hallo, mich verwundert, dass du in der Betriebs-Kita aus deinen genannten Gründen keinen Platz für dein Kind bekommst, denn der eigentliche Sinn einer solchen Einrichtung ist doch, dass primär die Kinder der Mitarbeiter dort betreut werden. Ich würde mich nochmal schlau machen, ob das Argument bzw. Recht auf Vereinbarkeit von Beruf und Familie v.a. für erwerbstätige Frauen zieht, ggf. mal die Gleichstellungsbeauftragte deiner Arbeitsstelle befragen, falls ihr sowas habt. Kommt mir schon sehr merkwürdig vor.
Warum sollte deine Tochter unter zwei nicht von einer Tagesmutter betreut werden können? Wenn du keinen U3-Platz in einer Einrichtung bekommst, dann kannst du doch auf jeden Fall das Kind zur Tagesmutter geben. Um was für Einrichtungen handelt es dich denn, wenn ihr 600 Euro für die Betreuung zahlen sollt? Doch keine staatlichen?
LG Katja
Doch das sind staatliche Kitas Hier in unserem Wohngebiet ist alles teuer, Mieten, Kitas... Unheimlich kinder- und familienunfreundlich.
Und die Regel gilt wirklich. Da ich im Öffentlichen Dienst arbeite, wird diese Betriebs-Kita vom Land finanziert und daher dürfen dort nur Kinder aufgenommen werden, die einen Wohnsitz dort haben.
tut es auch ein zweitwohnsitz?
für die differenz könnest du dir glatt ne wohnung mieten und dich da anmelden
ich würde umziehen warum lebst du seit 1 jahr "auf der anderen seite"? ich nehme mal an wir reden von by und bw.
gruß v.
Ich habe eher an Berlin und Brandenburg gedacht:)
Das weiß ich eben leider nicht, ob es auch ein Zweitwohnsitz tun würde.
Umziehen würde ich am allerliebsten, da ich meine frühere Stadt auch sehr vermisse.
Allerdings sind mein Freund ich extra in die Mitte unserer Arbeitsplätze gezogen und er müsste dann 60 km zur Arbeit fahren, was gerade bei Nachtschicht morgens todmüde schwierig ist. Er arbeitet im Dreifachschichtsystem.
Meint Ihr ich soll einfach die Kita-Leitung ehrlich fragen, was sie davon hält, mit dem Wohnsitz zu tricksen? Vielleicht versteht sie ja die Situation, dass ich schon 15 Jahre dort arbeite und daher gerne mein Kind auch dort unterbringen würde.
Ich würde mich einfach ummelden!
Hallo!
In unserer Kita haben das ein paar Eltern gemacht, weil bei uns Kinder nur genommen wurden, wenn sie aus der Stadt und nicht dem Landkreis waren. Somit haben Eltern zu dem Mittel gegriffen, sich umzumelden.
Ich finde es bei dir auch absolut logisch, dies zu machen. Mit der Leitung würde ich keinesfalls das besprechen, denn dadurch bringst du sie möglicherweise in einen Gewissenskonflikt.
Alles liebe
Fati
Danke Fati, wenn nur das schlechte gewissen nicht wäre
Eigentlich ist das nicht illegal. Du glaubst garnicht, wieviele Kinder hier bei Familienangehörigen gemeldet sind um einen Platz im Wunschkindergarten oder in der Wunschschule zu bekommen.
Nur hat dieses Verfahren eben auch Nachteile. Das sollte dir bewusst sein.
Bist Du Dir da sicher, das das nicht illegal ist?
Kinder "irgendwo" anzumelden, wo sie überhaupt nicht wohnen ist meiner Meinung nach nicht legal.
Ebenso bei Erwachsenen, sich ohne Wohnung irgendwo anzumelden ist ein "Scheinwohnsitz". Womöglich dann auch noch steuerlich geltend machen.
Ein Zweitwohnsitz muss verschiedene Kriterien erfüllen, nur so zur Info.
Wenn das raus kommt, können die Kinder schneller aus dem Kiga fliegen als man 3xA sagen kann. Ich finde das Betrug an Kindern, die dort "wirklich" wohnen und dadurch womöglich keinen Platz im Kiga bekommen, weil solche Scheinwohnsitz-Kindern die Plätze weg nehmen.
Lisa
Welche Kriterien muss denn ein Zweitwohnsitz genau erfüllen deiner Meinung nach?
So "billig" ist ein Zweitwohnsitz ja nun auch nicht. Und ja, ich hatte eine sehr lange Zeit in meinem Leben verschiedene Zweitwohnsitze. Kein Mensch kontrolliert, ob da eine Zahnbürste von dir steht oder ob du da schläfst. Darauf kommt es nämlich nicht an.
Nicht erlaubt sind die Zweitwohnsitze um höheren Steuern zu entgehen. Die Städte, in denen ich jedoch meinen Zweitwohnsitz immer hatte, erhoben schon jährliche Gebühren nur für den Zweitwohnsitz. Dazu kamen natürlich noch die üblichen Kosten (Mülltonne, Müllentsorgungspauschale,...) die man einfach nicht umgehen konnte.
Hier in Berlin/Brandenburg ist es so, dass es zwischen den beiden Ländern ein Abkommen für sog. "Gastkinder" gibt. Das heißt, Kinder aus Brandenburg dürfen offiziell Kitas in Berlin besuchen und umgekehrt. Man muss dazu bei der entsprechenden Kitastelle des jeweils anderen Bundeslandes einen schriftlichen Antrag mit Begründung stellen, dieser wird dann geprüft und ggf. genehmigt. Das eine Bundesland erstattet dann dem "betreuenden" Bundesland die Kosten für den Kitaplatz und die Eltern zahlen an das "eigene" Bundesland den jeweils gültigen Kitakostenbeitrag. Erkundige dich mal.
Hatten wir nach unserem Umzug von Berlin nach Brandenburg. Sohn blieb noch in der Kita in Berlin, obowhl wir uns offiziell in Brb. angemeldet hatten. Ich habe dann in Brb. eine sog. Kostenübernahme beantragt, die auch genehmigt wurde. Allerdings wollte ich bewusst, dass er vor Ort in die Kita geht, daher haben wir nur gewartet, bis an unserem wohnort ein Kita-Platz frei wurde und er hat dann gewechselt. Hätte aber auch noch länger in Berlin bleiben können.
Das ist nämlich ein Aspekt, den du auch nochmal überlegen solltest. Unser Kita-Platz in Berlin lag auch etwas vom Wohnort entfernt, dafür auf dem Weg zur Arbeit. So, erst habe ich meine Arbeitsstelle gewechselt (arbeite auch im öD in Berlin - kommt aber auch dort eben mal vor!), kurz danach mein Mann. Plötzlich waren die Wege dann doch nicht mehr so toll und manchmal auch echt schlecht zu bewältigen. Auch wenn man mal krank war (gut, kommt nicht jede Woche vor), fand ich den weiten Weg extrem nervig.
Ausserdem haben alle anderen Kinder in der Umgebung der Kita gewohnt. Da trifft man sich doch mal schneller aufm Spielplatz oder geht mal vorbei... für uns waren Spielverabredungen immer ein tierischer Aufwand. Meine grosse Tochter ging dort auch zur Kita und war tieftraurig, dass alle anderen Vorschulkinder zusammen an der Schule um die Ecke eingeschult wurden, sie aber ganz woanders.... Wir waren irgendwie immer aussen vor, spontane Verabredungen vor Ort waren fast nie möglich.
Wir wohnen jetzt eher "ländlich", da war mir der Bezug auch für die Kinder schon sehr wichtig. Sowohl in der Schule als auch in der Kita sind Kontakte entstanden, die Kinder gehen mal schnell hier oder dort vorbei (meine Grosse schon teilweise alleine), man trifft sich hinterher noch aufm Spielplatz oder woanders.
Ich persönlich find es jetzt besser mit der Kita am Wohnort. Erstens macht es den Kindern auch keinen Spass, noch 30 bis 40 Minuten im Auto zu sitzen, bis sie zu Hause sind. Da sollen die lieber noch so lange in Kita und Hort spielen, reicht schon wenn ich den Fahrstress habe. Und zweitens eben die Kontakte vor Ort... Wenn ich die Kinder jetzt abhole, haben wir echt Zeit noch an der Eisdiele oder am Spielplatz vorbei zu schlendern und treffen immer jemanden... und müssen nicht nochmal los (jetzt aber los...der nächste Bus/die nächste Bahn/ der nächste Stau kommt bestimmt)
Hallo Karacho75,
ich hab eure Diskussion vom letzten Jahr gerade gelesen und ich hab eine Nachfrage zu deiner Vorgehensweise als dein Sohn noch in Berlin zur Kita ging und ihr schon in Brandenburg gewohnt habt.
Du hast geschrieben, dass Brb. eine Kostenübernahme bewilligt hat. Heißt das, du hast dann nur die Kosten gezahlt die du in Berlin hättest zahlen müssen obwohl ihr in Brb. gemeldet ward?
Gruß Nina16
Ich bin halt noch am Überlegen wie wir es machen. Ziehen bald nach Brb. und die Kinder sollen weiter in Berlin zur Kita gehen weil das Konzept der Kita einzigartig ist, die Großeltern dort um die Ecke wohnen von denen sie arbeitsbedingt regelmäßig abgeholt werden und dort spielt sich ein Großteil ihres Lebens ab und es liegt auf meinem Arbeitsweg.
Und ich such einen halbwegs legalen Weg damit ich nicht die Brandenburger Kitakosten zahlen brauch obwohl sie in Berlin zur Kita gehen!
Vielleicht hast du ja einen Tipp!
Nina16
Hallo Dreamymini,
hast du mal mit der Stelle, die bei euch für die Kitaplatzvergabe zuständig ist gesprochen? Du hast ja einen Anspruch auf einen Kitaplatz und wenn dir in eurer Stadt keiner gestellt werden kann, ist eure Stadt eventuell bereit, die Kosten für die Betriebskita im anderen Bundesland zu übernehmen ( dort müsstest du dich dann ja auch anmelden dürfen, da die Kosten getragen werden). Die 600 Euro Elternbeitrag, die in eurem Bundesland üblich sind, wirst du dann aber wohl zahlen müssen. Diese Regelung wurde uns auf jedenfall angeboten (Hamburg/Schleswig Holstein). Das ist für eure Heimatstadt natürlich mit Kosten verbunden aber sicher besser als eine Klage.
Grüße,
M.