Hallo,
Wir planen evtl ein drittes Kind. Es ist schon ein großer Wunsch von uns. Aber wir denken da auch am unsere zwei Kinder. Wir hatten beide keine schöne Kindheit, ich war ein Sandwich Kind und meine Mutter konnte mit mir wenig anfangen (nicht wortwörtlich, aber ich durfte mir sowas auch manchmal anhören). Heute haben wir wenig bis keinen Kontakt. Wir wünschen uns beide, dass unsere Kinder später sagen "Ich hatte eine schöne Kindheit". Daher bin ich mir manchmal unsicher ob ich das meiner derzeit jüngsten "antun" soll. Müssen die mittleren Kinder oft zurück stecken? Was klappt mit drei Kindern gut, was nicht? Ach ja, der Altersabstand würde wieder um die vier Jahre betragen (wenn es denn so klappt wie angedacht). Danke :)
Eure Erfahrungen mit "Sandwich-Kindern"?
Hallo
das hängt ja in erster Linie von eurem Verhalten ab .Auch ob du z.B. dem Jüngsten generell auf Dauer eine Vorzugsstellung einräumst.
Mein Sohn ist das Sandwich-Kind und darüber bin ich froh.Er wurde schon auf Grund seines Geschlechtes von seinem Vater eindeutig bevorzugt.Die große Schwester und die kleine Schwester rahmen ihn optimal ein, wie wir finden.
Jedes Kind ist für mich ein besonderes, einmaliges Wesen.
Ich selbst bin auch ein Sandwich Kind, mein Mann zufällig auch.Wir fühlten uns nicht benachteiligt.
L.G.
Wenn es dir so bewusst ist, dass mittlere oft zurück stecken müssen und du es dir weiter immer wieder bewusst machst, wirst du es sicher nicht soweit kommen lassen.
Es gibt hier bei Urbia einen Artikel dazu, wie es ist als Sandwichkind. Das beschreibt ziemlich gut, wie es mir als solches ging. Bei dir scheint das ja ähnlich gewesen zu sein. Aber wie gesagt, dazu musst du es ja nicht kommen lassen.
Hallo,
wir haben drei Kinder und nie einen Gedanken daran "verschwendet", ob wir unserem zweiten (ebenso wie auch ersten!) Kind ein weiteres Geschwister "antun" können. Wir haben unsere Kinder um ihrer selbst willen bekommen und nicht "als Geschwister füreinander". Wobei es durchaus eine Bereicherung für ein Kind ist, (ein) Geschwister zu haben.
Das Klischee des so genannten "Sandwich"- Kindes ist inzwischen durchaus überholt und "antiquiert". Während früher der Fokus in Pädagogik und Psychologie meist darauf gerichtet wurde, werden heute vielmehr alle Stellungen/Positionen in der Geschwister-Reihe betrachtet und jede hat sicherlich ihre Vorteile und auch potentielle Schwächen. Die gesamte Entwicklung eines Kindes hängt ja nicht ausschließlich oder schwerpunktmäßig von seiner Position innerhalb der Herkunfts-Familie ab, sondern vor allem auch von deren Ressourcen sowie den Charakter-Eigenschaften der jeweiligen Kinder. Da kann man nicht pauschal sagen, das Sandwich-Kind hat immer die ungünstigsten Voraussetzungen oder das jüngste (älteste...) die besten.
Bei uns ist es so, dass unsere beiden älteren Kinder einen vergleichsweise geringen Altersunterschied haben und eine entsprechend enge Bindung zueinander. Unsere älteste Tochter kann sich gar nicht daran erinnern, eine Weile mit uns Eltern allein gewesen zu sein . Der Altersunterschied zu unserem jüngsten Kind ist eher groß, so dass unser zweites Kind gar nicht "zwischen irgendwelchen Stühlen sitzt", sondern die beiden "Großen" quasi gemeinsam ein kleines Geschwisterchen haben- auf das sie sehr, sehr stolz sind ! Die Bindung der Beiden zur Kleinen ist ebenfalls sehr tragfähig und es ist immer wieder schön, die Drei in Interaktion miteinander zu sehen .
Unsere mittlere Tochter leidet in keinster Weise unter ihrer Stellung in der Geschwister-Reihe. Sie betrachtet es im Gegenteil als etwas "ganz Besonderes", gleichzeitig eine kleine UND eine große Schwester zu sein, denn das ist schließlich nicht Jeder ! Bei uns wird jedem Kind ein adäquates Maß an Aufmerksamkeit und Zuwendung zuteil, es muss Niemand "zurück stecken". Das ist uns als Eltern sehr wichtig, wir haben in dieser Hinsicht hohe Ansprüche an uns selbst und glücklicher Weise auch die Möglichkeit, uns entsprechend zu reflektieren. Hier steht jedes Kind immer mal im Vordergrund ("Mittelpunkt") und auch immer mal keines bzw. alle gemeinsam. Aktuell steht unsere zweite Tochter bedingt durch ihre bevorstehende Einschulung oft "im Mittelpunkt", u.a. war ich mit ihr und ihrem Paten OHNE Geschwister ihren Tornister aussuchen/kaufen, nächste Woche basteln wir im Kindergarten gemeinsam ihre Schultüte, etc. . Am Mittwoch ist der Kindergarten geschlossen, da wird sie gemeinsam mit ihrer besten Freundin mit meinem Mann ins Schwimmbad gehen. Ebenso haben ihre Schwestern immer mal besondere Zeit/Aktionen allein mit meinem Mann und/oder mir. Nie "über's Knie gebrochen", sondern meist ergibt sich von ganz allein etwas. Aber auch von solchen Dingen abgesehen ist im Alltag regelmäßig Zeit für eines der Kinder allein. Das bedingt sich allein schon durch die unterschiedlichen Schul- und Kindergartenzeiten der beiden "Großen", des Weiteren durch Hobbies, Verabredungen, etc. .
Dass Ihr bedingt durch Eure eigenen Kindheits-Erfahrungen einige Bedenken und Zweifel habt, kann ich zwar durchaus nachvollziehen. Euch aber auch aus Erfahrung (privater und beruflicher) sagen, dass man es durchaus selbst "in der Hand hat", seinen eigenen Kindern eine glückliche und verlässliche Kindheit zu ermöglichen. Ganz egal, in welcher Konstellation/Geschwister-Reihenfolge. Da Euch das bei Euren beiden Kindern offensichtlich gut gelingt (davon gehe ich einfach mal aus, da Ihr Euch ein weiteres Kind wünscht), wird es das auch mit dreien ! Wichtig ist wie gesagt, dass man bereit und in der Lage ist, sich selbst und sein Verhalten zu reflektieren- wobei das auch zutrifft, wenn man mehr oder weniger als drei Kinder hat .
Ich hoffe, das hilft Dir/Euch ein wenig weiter!?
Viele Grüße,
Kathrin
Hallo!
Ich denke, wenn man selbst darauf achtet, das mittlere Kind nicht zum "Sandwichkind" werden zu lassen, fährt man doch ganz gut.
Ich habe noch keine konkreten Erfahrungsberichte, weil ich selbst erst recht früh (10.Woche) mit dem 3. Kind schwanger bin.
Natürlich geht mir auch schon mal so ein Gedanke durch den Kopf. Aber nachdem ich mir ja der "Gefahr" bewusst bin, glaube ich nicht, dass meine Jetzt-noch-Kleine zurückstecken muss.
Klar hört man immer, "nicht das Älteste, daher keine besonderen Privilegien, nicht das Jüngste, daher kein Verhätscheln" - aber ich finde, dass noch viel mehr dazugehört. Jedes Kind ist eine eigene kleine Persönlichkeit und jedem Kind macht man mit anderen Dingen Freude. Ich glaube, wenn man darauf achtet, jedem Kind Aufmerksamkeit zu schenken und es in seinen Fähigkeiten zu unterstützen, geht das gut.
Bei uns ist es vielleicht wieder eine etwas andere Konstellation. Meine beiden sind nämlich nur 1einhalb Jahre auseinander,- momentan bedeutet das mit 6 und 7, dass sie eigentlich "im selben Alter" sind. Das Kleine ist dann fast ein Nachzügler und die beiden sind eben alle zwei "die Großen".
Aber wie gesagt, Erfahrung hab ich ja auch noch keine und werde alles auf mich zukommen lassen. Wenn es aber nur dieser Grund wäre, der mich zweifeln ließe, würde ich ihn schleunigst über Bord werfen
Lg.Nina
Also ich behaupte mal so, das es ganz danach geht wie ihr damit umgeht.
Ich behaupte das unsere mittlere kein "Sandwich" Kind ist, sondern in der glücklichen Lage eine meistens tolle Größe Schwester zu haben und einen süßen aber auch manchmal nervigen kleinen Bruder zu haben
Sie ist nie allein und hat immer jemanden zum Quatsch machen oder spielen.
Wir nehmen uns aber auch die zeit für jeden einzeln was zu machen.
Und wenn es nur abends ein Buch lesen ist
Also mein Ex war der Mittelste von 3 Brüdern und er war völlig anders als seine beiden Geschwister.
Der große und der kleine waren weltoffen, "cool drauf", hatten viele Freunde, verstanden sich miteinander extrem gut. Waren allerdings auch ein wenig rowdyhaft und rebellisch.
Mein Ex war grüblerischer, hatte wenig Freunde, hegte einen gewissen Groll gegen seine Brüder, war nicht gerade unternehmungslustig. Ich denke, er war noch einen Tick intelligenter als seine Brüder und eben insgesamt ruhiger, was auch durchaus angenehm sein konnte. Mit der Zeit hat sich das aber immer mehr verwachsen. Er hat sich mit seinen Brüdern irgendwann wieder besser verstanden und auch viele Freunde gefunden, die eben auch etwas mehr "eigen" waren. Das war dann aber erst Mitte seiner Zwanziger. Im Vergleich hatte er sicher die unglücklichere Kindheit.
huhu,
ich habe 3 söhne (11, knapp 9 und 4,5) ja, der mittlere IST anders als die anderen beiden, aber das war er vor der geburt des 3. auch schon.
der kleine ist das knuddeltier der beiden großen, aber die beiden "randkinder" stehen sich definitiv näher. aber vorher war das verhältnis vom großen zum mittleren auch schon angespannt.
da der mittlere ein totales mama-kind ist, bleiben die anderen beiden eher mal auf der strecke.
ich bin übrigens die älteste und habe keinen kontakt mehr zu meinen eltern, das muss also nichts heißen
lg
Ich bin ein sandwichkind. .. mein Bruder ist 2 jahre älter meine kleine Schwester 5 jahe jünger als ich.
mein Bruder hatte als erstgeborener und sohn immer ne Sonderstellung. Meine Schwester als "nestscheisserl" auch...ich war irgendwie dazwischen.
Möchte selbst nur 2 kinder...
Lg samy mit 2 Sternchen und Babyboy inside 31 + 5
Hallo,
bei mir war es ähnlich (nur anders herum):
Tolle große Schwester und dann noch jüngeren Bruder. (Ein Junge, wie schön nach zwei Mädchen!).
Da zwischen war ich- nie wirklich wahr genommen. Mal zu groß, mal zu klein für etwas - aber nie für mich zum Vorteil.
Ich habe aus diesem Grund nur zwei Kinder.
LG Onetta
Ich beobachte - scheint ne Berufskrankheit zu sein - gerne Familienstrukturen und bei sehr vielen 3-Kind-Familien, die ich kenne (und auch bei solchen, die ich nur beobachte, meinetwegen auf Campingurlauben), ist es schon so, dass das mittlere Kind häufig dem Klischee entspricht. Natürlich kommt es auf Altersstrukturen an - mein Mann ist ein "mittleres" Kind, aber er und sein Bruder sind nur 2 Jahre auseinander, seine Schwester dagegen ist 15 Jahre jünger, das ist dann ja kein mittleres Kind mehr . Aber so meintest du es ja auch nicht.
Ich kenne eine Familie mit 3 Kindern, wo ich unumwunden sagen würde: "Ja, hier kommen wohl ALLE 3 zu ihren gleichen (nicht selben) Rechten." - bei ALLEN anderen Familien, die ich kenn, hab ich da eher Zweifel. Es kann natürlich funktionieren, aber da ist VIEL Bereitschaft der Eltern vonnöten, wirklich jedes einzelne Kind als Individuum anzuschauen, mit jedem einzelnen auch mal was allein zu unternehmen und die anderen BEREITWILLIG z.B. bei den Großeltern zu lassen oder sich als Paar aufzuteilen. Viele Eltern - gerade auch die urbia-Mamas hier - denken wohl: Prima, da geht das in einem Aufwasch. Das ist aber nicht fair, finde ich.
Ein Verweis auf früher und richtige Großfamilien ist m.E. nicht angebracht. In einer Großfamilie mit vielen Kindern (5 und mehr) ist es wohl wieder ganz anders, weil es da ja mehrere "mittlere" Kinder gibt und ohnehin nicht so viel Aufhebens um die einzelnen gemacht wird. Gerade bei 3 Kindern ist es aber so, dass meist um das erste und das letzte doch Aufhebens gemacht wird.
Hallo,
mal ganz davon abgesehen, dass "Beobachtungen bei Campingurlauben" zwar unterhaltsam sein mögen, jedoch keinerlei Tatsachen oder gar persönliche Erfahrungen widerspiegeln, ist es doch in JEDER Familie mit Kindern wichtig, dass die Eltern "VIEL Bereitschaft zeigen", jedes ihrer Kinder als Individuum, als eigenständige Person/Persönlichkeit wahr zu nehmen.
Da ist die Anzahl der Kinder völlig irrelevant und auch in Familien mit "nur" einem oder zwei Kindern ist es ebenso üblich wie normal, dass das Kind bzw. eines der Kinder auch Zeit mit "nur" einem Elternteil verbringt. Bzw. vor allem bei Geschwistern mit größerem Altersunterschied (ich denke an dieser Stelle gerade an drei Geschwister-Paare in unserem Umfeld, bei denen der Altersunterschied zwischen sechs und acht Jahren beträgt) auch mal nur das ältere Kind, während das jüngere bei der Oma/Tante/... bleibt oder ganz einfach schläft (mittags oder abends). Oft ergibt sich Zeit für ein Kind allein jedoch wie gesagt bereits aus dem normalen Alltag mit all' seinen Strukturen, "Nischen" und Terminen. Wir "konstruieren" beispielsweise (wie ich bereits schrieb) selten Zeit für eines unserer Kinder allein- diese ergibt sich ebenso oft wie auch selbstverständlich, sei es bezüglich größerer Aktivitäten als auch bei Kleinigkeiten/Ritualen im Alltag, welche den Kindern jedoch sehr wichtig sind.
Zu "den SELBEN Rechten" kommen zwei Geschwister übrigens auch nicht, sondern wenn alles gut läuft ebenfalls "nur" zu "den GLEICHEN"- auch in diesem Kontext spielt die Anzahl der Kinder keine Rolle- und das ist auch gut und richtig so.
Last, but not least, finde ich es interessant zu lesen, dass Du zu wissen glaubst, "was viele Eltern (besonders "viele urbia-Mamas von drei Kindern hier") denken" und frage mich, da Du das Ganze auch noch als "Berufskrankheit" betitelst, um welchen beruflichen Hintergrund es sich dabei wohl handelt ...
... bezüglich Deiner Aussage, dass "um das erste und das letzte Kind Aufhebens gemacht wird", stimme ich Dir allerdings voll zu - bei uns nämlich ganz genauso viel wie auch um unser zweites Kind !
Dein Beitrag ist so voller Mutmaßungen und "wilder Hypothesen", dabei macht es immer Sinn, wenn man gerade zu solchen Themen aus eigener, tatsächlicher Erfahrung schreiben kann.
Viele Grüße,
Kathrin