Umgang mit verwöhnten/ in der Entwicklung verzögertem Kind

Hallo,

da das jetzt wirklich sehr lange und unübersichtlich geworden ist, habe ich ein paar Beispiele rausgenommen, und schreibe sie in einem Beitrag weiter unten, da sonst wohl niemand bis zum Ende kommt.

Wir sind vor kurzem in ein schönes kleines Doppelhaus gezogen, die andere Partei sind die Vermieter. Sie sind an die 50 und haben ein sieben Jahre altes Mädchen das in der Entwicklung verzögert ist.

Der Vater ist momentan nicht da (Alkoholiker auf Therapie) , die Mutter ist alleine und muss auch arbeiten gehen( Schichtarbeit Altenpflege in Teilzeit.)

Das Kind ist sehr anstrengend, was aber meiner Meinung nach hauptsächlich daran liegt, dass es total verzogen ist.

Am Anfang ist mir das nicht so aufgefallen. Ich habe meinen 8 Jahre alten Sohn dazu angehalten, rücksichtsvoll mit dem Mädchen umzugehen, ihr zu helfen und falls nötig auch mal zurückzustecken. Er ist eigentlich ein sehr liebes Kind, dass sich mit wirklich jedem versteht..

Leider wird seine Rücksichtnahme nun ausgenutzt. Ich schildere Mal ein paar Situationen die mir aufgestossen sind.

Wir haben im Garten Pompontiere gebastelt. Sie ist gekommen, wollte auch eins, aber nicht selber machen. Nach einigem generve hat mein Sohn ihr dann eins gebastelt. Sie nimmt es, sagt nicht mal danke, und als er noch etwas daran nachbessern wollte sagte sie "Das ist jetzt meins, das darfst du nicht mehr anfassen"

Weiter Beispiele weiter unten

Auf der anderen Seite hängt sie ständig an ihm dran, auch wenn seine Freunde oder Nachbarskinder kommen. Da geht sie immer total unter, weil dann nicht mehr nach ihren Regeln gespielt wird. Konsequenz ist dann meistens ein Wutanfall, bei dem sie ihre Mutter und auch andere anbrüllt, dass die Wände wackeln.

Auch hier ein kleines Beispiel: Nachbarskinder sind da, lassen sich auch zum Fangenspielen überreden ( obwohl sie eigentlich keine Lust haben). Das Mädchen will aber, dass die Mutter fängt ( um die 50, leicht mollig und nicht bei bester Kondition). Sie will nicht und die anderen haben dann auch keine Lust mehr ( weil die Mutter dann generell nur die anderen Kinder fängt). Also wieder Wutanfall, beleidigt, beschimpfungen.

Kurz gesagt: Kind schreit, Mutter springt und das ohne Rücksicht auf andere, immer.

Mein Sohn verlangt verständlicherweise, dass ich hinter ihm stehe, aber wenn ich einschreite bin ich jedesmal dankbar dafür, dass Blicke nicht töten können. Normalerweise ist er sehr gut sozialisiert und kann sich selbst wehren. I

Wie kann ich meinen Sohn in solchen Situationen unterstützen? Deutlich die Meinung sagen? Aber ich fürchte, wenn ich einmal wirklich etwas gegen das Kind sage, wird das Ganze eskalieren. Wir sind uns schon einig, dass wir umziehen wollen, im Moment ist das allerdings sehr schwierig und wahrscheinlich erst zum Jahresende möglich . i

Die Frau tut mir auch leid, ich weiss aus eigener Erfahrung wie das Leben mit einem Suchtkranken sein kann. Sie sind mir gegenüber auch sehr freundlich (schon richtig überfreundlich).

Nächste Woche hat sie auch niemanden der auf das Kind aufpassen könnte während sie in der Arbeit ist. Weil ich weiss wie das ist, alleine mit Kind und berufstätig habe ich ihr angeboten, das Kind während der Abwesenheit ihres Mannes auch mal zu nehmen wenn Not am Mann ist. Haben wir auch gemacht, auch um 6 Uhr morgens aber mit der Zeit habe ich die Notbremse gezogen, weil es mir zu viel wurde.

Ich hoffe das ist jetzt nicht zu unübersichtlich geworden, aber es hat sich in letzter Zeit viel angestaut. Ich bin auch nicht in bester Verfassung, Mann muss viel arbeiten, ich selbst darf wegen Schwangerschaftsproblemen nicht, bin nicht ausgelastet und leicht depressiv.

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Warum schraubst Du denn den Kontakt nicht auf ein minimal nötiges Maß zurück, sondern bietest auch noch Deine Hilfe an, obwohl Du ahnst, dass das wieder zu Problemen führt?

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Das habe ich ganz allgemein Angeboten bevor die ganzen Probleme angefangen haben. Ich finde es immer schön ein gutes Nachbarschaftliches Verhältnis und bin damit gut gefahren.

Ausserdem ist mein Kind sehr kontaktfreudig und immer auf der Suche nach Spielkameraden. Wie gesagt er versteht sich eigentlich mit jedem, und freut sich auch immer wenn jemand kommt. Mich stört das normalerweise auch nicht, ist sogar manchmal eine Erleichterung wenn er jemanden zum Spielen hat wenn ich zb. zu Hause arbeiten muss.

Wirklich schlimm ist es auch erst geworden, nachdem der Mann weg ist. Heute würde ich das natürlich nicht mehr anbieten.

Kontakt einzuschränken ist schwierig, weil wir eben auch viel draussen sind.Ich will mich auch nicht verstecken.

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Hier weitere Beispiele:

1. Das Kind bekommt alles und gibt damit auch permanent an. "Ich hab dies und das und du nicht" bekommt er ständig zu hören und schluckt es auch. Einmal ist ihm aber offenbar der Kragen geplatzt. Er sagte zu ihr, er kann heute auch angeben, weil wir nächste Woche in den Urlaub fahren. Daraufhin meinte die Mutter, das sei nicht schön von ihm und ihr Kind wolle auch anständig behandelt werden. Mein Sohn fand das wie er später sagte, auch unmöglich, hat aber in dieser Situation den Mund gehalten.

2. Gestern war er wieder im Garten, sie kam dazu, ich war drinnen. Er wollte mich dann holen um mir etwas zu zeigen. Tür ist zugefallen, da meint das Mädchen " Ich will klingeln,dass ist mein Haus"

3.Mein Sohn fragt ob er die Blumen giessen kann. Die Vermieterin sagt ja, dann will die Tochter aber auch, klappt nicht, gleich wieder Geschrei, Mutter giesst Tochter steht daneben und hält bisschen. Die Gieskanne wird meinem Kind weggenommen und obwohl er die ganze Zeit danebenmsteht und nochmals fragt bekommt er sie überhaupt nicht mehr.

Eigentlich könnte er sich selbst wehren, aber vor der Mutter hat er Angst ( und ich glaube nicht zu unrecht). Deren Reaktionen stören mich auch viel mehr als das Verhalten des Kindes, das wohl nichts dafür kann.

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Die Familie braucht professionelle Hilfe. Du und dein Sohn können das nicht bringen.
Da offenbar niemand bisher auf die Idee gekommen ist, hier mal zu helfen, würde ich mal dem Jugendamt einen Hinweis geben. Vielleicht kann der Familie geholfen werden mit einer Familienhelferin. Die Mutter scheint ja bemüht zu sein - nur eben total überlastet.

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Ich bin mir relativ sicher, dass sie diese Hilfe nicht annehmen wird. Ich weiss nicht wie es in ihr aussieht, aber nach aussen lässt sie sich nicht anmerken, dass sie am Verhalten ihrer Tochter etwas nicht normal ist. Ich habe auch das Gefühl, dass die Eltern beide eine völlig falsche Selbsteinschätzung....heile Welt nach aussen, drinnen kracht es. Die Frau ist auch wirklich nicht die hellste

Der Mann kommt auch im August wieder....aber ich werde auf jeden Fall über deinen Vorschlag nachdenken. Vielleicht wachen sie schon durch die Tatsache, dass das Jugendamt vor der Tür steht aus dem Traum auf, dass das Verhalten auch nur ansatzweise in Ordnung ist.

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"Auf der anderen Seite hängt sie ständig an ihm dran, auch wenn seine Freunde oder Nachbarskinder kommen. Da geht sie immer total unter, weil dann nicht mehr nach ihren Regeln gespielt wird. Konsequenz ist dann meistens ein Wutanfall, bei dem sie ihre Mutter und auch andere anbrüllt, dass die Wände wackeln."

Dieses Muster, Willen nicht bekommen, Wutanfall, rumbrüllen....Mutter gibt nach?...hat sich über Jahre so wahrscheinlich gefestigt. Dem Kind wird gar nicht klar sein, dass dieses Verhalten nicht normgerecht ist.

Kinder werden nur zu, keine Ahnung, 50 Prozent von ihren Eltern erzogen. Der Rest macht die Gesellschaft in Form von Kindergarten, Schule, anderen Kindern.

Letztere zeigen dann schon, was eben geht und was nicht und als soziales Wesen geben dann auch die sturesten Kinder irgendwann nach, weil sie ja mitspielen wollen, dazu gehören wollen usw..oder sie müssen akzeptieren, dass man nicht mit allen gleichermaßen befreundet sein kann...das wird auch das Mädchen lernen müssen.
Und dein Junge muss keineswegs ständig mit ihr spielen, nur weil er Tür an Tür mit ihr wohnt.

Letztlich sind die Eltern in die Pflicht genommen, dass Kind so zu erziehen, dass es sich auch einfügen kann.

Es hört sich so an, als ob die Eltern recht hilflos und kraftlos diesem Problem gegenüberstehen. Erziehung ist nun mal Schwerstarbeit, aber nur an der Reibung können sich positive Veränderungen bemerkbar machen.

Ich an deiner Stelle würde, wenn ich das Kind zu Gast hätte, alles erklären, was es offensichtlich nicht versteht. Zum Beispiel, doch, mein Sohn darf hier klingeln, dieses Haus wird von uns gemietet und ist sein Zuhause...kannst du ansonsten mit den Eltern sprechen? Eventuell sind sie ja sogar dankbar, Hilfe zu erhalten, du schreibst ja selbst, sie sind sehr freundlich.

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"Freundlich" war wahrscheinlich falsch ausgedrückt. Eher höflich.Wenn ich um was bitte (zb. etwas im Flur aufstellen) dann ist der Mann auch sehr entgegenkommend. Aber mit wirklicher Herzlichkeit hat das weniger zu tun. Ich komme aus einer alt eingesessenen, relativ wohlhabenden Familie und meine Eltern verkehren mit der "Kleinstadt- high- society " : Ich glaube zumindest der Mann würde gerne dazu gehören und stürzt sich auch immer gleich auf meine Eltern, wenn sie da sind. Gibt noch mehrere Gründe weswegen ich mir so sicher bin, dass das der Grund für das Entgegenkommen ist und nehme mal an wenn deutlich wird, dass er nicht akzeptiert wird, wird das sehr schnell umschlagen.

Wie dieses Kind im Kindergarten und in der (Förder-)schule überlebt hat ist mir ehrlich gesagt ein Rätsel.

Verwunderlich finde ich auch, dass die Kleine total distanzlos ist. Sie ist von Anfang an immer gekommen, und hat sich an mich gedrückt.

Ich bin mir auch einfach nicht sicher ob dieses Verhalten nun hauptsächlich daher kommt, dass sie verzogen ist, oder ob sie wirkliche solche Defizite hat und gar nicht anders kann.

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Ich verstehe dass du genervt bist.
Grad wenn man schwanger ist...

Vielleicht hilfts wenn dus mal so rum siehst: Das Mädchen mag "entwicklungsverzögert" sein, aber deswegen ist es ja nicht verboten Grenzen zu setzen. Solange das Kind versteht was du von ihm willst (tut sie scheinbar) seh ich da kein Problem ausser dass sie schreit. Da würd ich mich nicht lange mit aufhalten, entweder Ohren zu und durch oder nach Hause schicken.
Natürlich soll man auf Handicaps anderer Rücksicht nehmen, wenn ein Kind aber einfach nur verzogen ist und schreien als Erpressungsversuch einsetzt, sich nicht an Spielregeln hält und deinen Sohn und die Nachbarskinder beim spielen stört, dann ist dauernde Rücksichtnahme meiner Meinung nach weder nötig noch richtig.

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Heimschicken ist immer schwierig, weil es ein Gemeinschaftsgarten ist. Und wenn sie bei mir ist, die Mutter meistens nicht zu Hause....aber an sich hast du recht, ich muss ihr dann wohl einfach die kalte Schulter zeigen und mein Sohn auch.

Allmählich stören mich die Reaktionen der Mutter auch mehr als die Verhaltensweisen des Kindes. Sie wird im Ton immer unfreundlicher meinem Kind gegenüber.

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Wie praktisch, dass du schwanger bist. Ich würde alle Anfragen mit einem "leider leider" und Schwangerschaftsbeschwerden ablehnen. So bist du raus aus der Sache (mit Baby hast du dann ja erst recht keine Zeit mehr).

Schwierig finde ich die Gartensituation. Bei uns ist es so, dass die Nachbarskinder nur kommen dürfen, wenn wir nicht gerade was "in Familie" (basteln, essen, anderer Besuch) machen. Bei solchen Spielbesuchen kann ich mich auch zurückziehen, meine 6jährige braucht mich nicht zum spielen. Ich hätte auch keine Lust, die Nachbarskinder zu fangen oder ähnliches.

Eine Situation mit einer distanzlosen Mutter (kommt einfach mit ihrer 8jährigen mit auf unser Grundstück und spielt zusammen mit den Mädchen) hatte ich hier neulich. Ich hab mich dann nicht im Garten blicken lassen (die Dame war schließlich nicht von mir eingeladen, warum soll ich meine Zeit mit ihr verbringen???) und denke, dass das nicht mehr vorkommen wird ...

In diesem Sinne hätte ich auch keine Lust, wie in deinem Fall der Mutter dieses Mädchens bei irgendwelchen Fangespielen oder Auseinandersetzungen mit ihrer Tochter zuzusehen. Liegt das an der fehlenden Trennung der Gärten? Das sollen die mal schön drüben bei sich machen.

Gruß

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Das ist ein Aspekt, den ich ganz vergessen habe:

schon seit längerem kann ich meinen Sohn auch zusammen mit seinen Freunden alleine im Garten spielen lassen. Ich schau hin und wieder raus, dann gibts manchmal schlemisches Gekicher oder irgendwas wird versteckt und das Spiel geht weiter. Auch alleine kann sich mein Sohn eine Zeitlang gut beschäftigen.

Wenn das Kind der Vermieter aber draussen ist, vergehen keine 10 Minuten, bis es Geschrei gibt ( obwohl die Mutter dabei ist). Da bin ich jedes mal unsicher, ob mein Sohn dieser Situation gewachsen ist, gerade seit er gemerkt hat das die Mutter stetig unfreundlicher wird.

Auf der anderen Seite komme ich da auch etwas in Zugzwang, denn vom dem Kind wird tatsächlich auch verlangt, dass ich fange oder sonstwas mache. Ich spiele sehr gerne mit meinem Sohn, das läuft auch gut und macht Spass aber ich hüpfe nicht wie wild schnaufend durch den Garten, wenn 5 Kinder da sind, die alleine spielen könnten und das auch gerne tun würden.

Ausserdem ist es ein komisches Gefühl, wenn die Frau ständig meinen Sohn in ihre Spiele mit einbezieht. Spass macht ihm das auch nicht mehr, wenn er gewinnt gibts eh geheule.

Ja, die fehlende Trennung ist ein riesen Problem. Aber ich weiss nicht ob es Sinn macht für die paar Monate einen Zaun zu ziehen. Übrigens haben schon die angrenzenden Nachbarn extra wegen unseren Vermietern einen Zaun ziehen lassen :-)

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>>Auf der anderen Seite komme ich da auch etwas in Zugzwang, denn vom dem Kind wird tatsächlich auch verlangt, dass ich fange oder sonstwas mache. <<

Na das würde mich aber mal total kalt lassen. Ich bin jedenfalls kein Eventmanager und das sage ich den Kindern auch schon mal. Es werden doch wohl Kinder ohne Eltern spielen können und wenn nicht, dann müssen sie es eben jetzt lernen. Also mit 4 Jährigen würde ich mich bestimmt mal breit schlagen lassen und fange spielen, aber ganz sicherlich nicht mehr mit 8 Jährigen. Die sollten schon alleine spielen können.

>>Ausserdem ist es ein komisches Gefühl, wenn die Frau ständig meinen Sohn in ihre Spiele mit einbezieht. Spass macht ihm das auch nicht mehr, wenn er gewinnt gibts eh geheule.>>

Warum nimmt dein Kind dann nicht einfach Abstand und geht dann, wenn es ihm zuviel ist? Ich würde ihn darin bestärken, sag ihm, er soll reinkommen, wenn es ihm zuviel wird.

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Hallo!

Du musst dem Mädel klare Grenzen setzen und ihr klarmachen, dass bei Dir/Euch andere Regeln als bei ihr zu Hause gelten. Klar versucht sie, bei Dir genauso mit Schreien durchzukommen wie bei ihrer Mutter. Da klappt es ja schließlich auch. Wenn sie nach ein paar Versuchen merkt, dass sie bei Dir damit nicht weiter kommt, wird sie Deine Regeln akzeptieren.

Die Situation mit dem Gießen hab ich nicht ganz kapiert. Ihr habt eine DHH, und Dein Sohn wollte die Pflanzen der Nachbarn gießen und durfte im Endeffekt nicht mehr? Er hätte doch einfach Eure gießen können.

Deinem Sohn würde ich an Deiner Stelle klar machen, dass auch er seine Grenzen ihr gegenüber deutlich machen darf. Wenn er sich nicht anders zu helfen weiß, soll er aus der Situation raus, entweder, indem er nach Hause geht, oder Hilfe bei Dir sucht.

Mit dem Kontakt runterschrauben ist das so eine Sache: wahrscheinlich hat sie aufgrund ihres Verhaltens sowieso nicht viele Freunde/-innen. Wenn Du Dich körperlich und geistig fit genug fühlst, probier doch mal aus, ihr klare Grenzen zu setzen. Ihr Verhalten wird sich aber natürlich nicht von heute auf morgen ändern.

Ich habe die Erfahrung gemacht, dass, wenn man Kindern, die ein solches Verhalten zeigen, die Grenzen deutlich setzt und das über einen gewissen Zeitraum konsequent umsetzt, sie sich zu sehr lieben Kindern entwickeln können.

Viele Grüße und starke Nerven

Gänseblümchen

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Wir haben leider noch keine Blumen, deswegen konnte er nicht giessen.

Meinem Sohn fällt es sehr schwer aus den Situationen herauszugehen, weil die Mutter ihn immer zurück hält ( komm, jetzt spielst du noch mal mit sonst gibt sie eh keine Ruhe). Ich glaube er hat Angst vor ihr. Wahrscheinlich auch, weil er mitbekommen hat, dass es mit diesen Leuten schon sehr oft Ärger gegeben hatte, in den auch Polizei und Gericht involviert waren.

Wenn er sich nicht sonst sehr gut zu helfen wüsste ( und dabei durchaus über die Stränge schlägt was seine Freunde angeht) würde ich mir auch Sorgen über sein Verhalten machen.

Beispiel:

Wir sind alle im Garten, die Mutter liest der Tochter ein Buch vor an dessen Ende immer Fragen zur Geschichte stehen. Erst ruft sie ihn hin, als sie aber merkt, dass er die Fragen besser beantworten kann ( und das obwohl die Mutter jedes mal sagt :"ihr habt beide Recht):Daraufhin will sie nicht mehr, dass er mitspielt.

Um meinen Sohn zu unterstützen frage ich ihn, ob er dafür lieber ein Spiel auf meinem Handy spielen will. Da er das nicht so oft darf, ist er normalerweise begeistert, wenn er es darf und gibt das Handy nur ungern ab. Ich gehe rein, komme nach 5 Minuten wieder raus, da hat sie das Handy genommen...er hat es zugelassen, ohne sich zu wehren.

Ich frage mich wirklich warum er so wenig Widerstand leistet:

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Hallo,

zunächst mal - das ist mir sehr wichtig: Das Mädchen wird nicht verwöhnt, die Probleme liegen ganz woanders!

Das Mädchen bekommt mit, dass es seinen Eltern schlecht geht und es steht oft allein da (Papa betrunken, Mama bei der Arbeit). Das erzeugt bei ihr Gefühle der Hilflosikeit und Wut. Und die Kleine äußert das genau so, wie du es beobachtest.

Sie versucht, ihre Gefühle der Machtlosigkeit zu kompensieren, indem sie Macht ausübt. Grenzen zu setzen ist dann nicht falsch, bedeutet aber letztendlich nur Symptombekämpfung. Das Grundproblem muss behoben werden, damit es langsfristig besser wird, wahrscheinlich mit professioneller Hilfe.

Vielleicht bekommst du die Mutter überzeugt. Falls nicht, heißt das Stichwort: Leidensdruck!

Es ist für Außenstehende (Zusehende) schwierig: Aber manchmal muss man sich zurücknehmen und die Situation eskalieren lassen. :-(

LG

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Du hast bestimmt Recht. Die Mutter ist extrem hilflos, und erfüllt sämtliche Wünsche, um das Kind ruhig zustellen und einer Eskalation vorzubeugen . Sie hat mir sogar erzählt, dass mit ihr auch so umgegangen wurde. Aber offenbar ist sie nicht in der Lage zu erkennen, dass sie nach dem selben Muster handelt.

So verstärkt sie das der Verhalten ihrer Tochter immer mehr. Sie wehrt sich in keinster Weise gegen diese Machtausübung... Ich habe schon mehrfach erwähnt, dass ich mich niemals in diesem Ton von meinem Kind rumkommandieren liesse. Und das meinem Sohn dass auch bewusst ist und es deswegen gar nicht erst versucht. Immer folgte nur ein starrer Blick nach vorne, kein Kommentar.

Ich bin leider im Moment nicht in der Lage die Situation irgendwie zu verbessern und glaube das kann auch nur eine richtige Familientherapie. Weil ich auch glaube, dass es irgendwann eskalieren wird, spiele ich wirklich mit dem Gedanken, das Jugendamt zu informieren.Vielleicht lässt sie sich dann helfen. Mehr kann und werde ich nicht tun, auch aus Rücksicht auf mein Ungeborenes, meine eigene labile Verfassung und meine Familie.

Was mich aber wirklich ärgert, dass die Vermieterin jetzt auch noch versucht, meinen Sohn zu instrumentalisieren, um ihr Kind ruhig zu halten.

http://www.urbia.de/forum/11-allgemeines/4456660-affentheater/29116830

Da werde ich jetzt wirklich Grenzen setzten.

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Also ich weiß das selbst, mein Sohn ist Autist, das Kinder die anders sind und anders denken solche Kommentare ablassen und nicht verstehen wie sie damit bei anderen ankommen. Das wäre hier durchaus auch möglich. Trotzdem würde ich auch nicht alles tolerieren und tu es auch bei meinem Sohn nicht. Denn gerade wenn das Kind es nicht begreift wäre es Aufgabe der Mutter dann angemessen zu reagieren. Und hier wird dem Kind scheinbar alles nachgetragen und die anderen kritisiert. Auch mein Sohn bekommt mal Kritik wenn er sich falsch verhält auch wenn er das nicht versteht. Ich muss mir aber die Zeit nehmen und trotzdem reagieren.

War die Mutter schon immer so oder hat das erst zugenommen seid der Mann weg ist in Therapie?

Ela