Wie viel Erspartes sollte man als Familie als "Notgroschen" haben?

Hallo!

Mich interessiert mal die Meinung der "Allgemeinheit" zu dem Thema Sparen bzw. Kontostand.

Dass das ganze extrem von den finanziellen Möglichkeiten und der jeweiligen monatlichen Bilanz abhängig ist, ob und wie man das dann realisieren kann, ist ja klar.
Aber mal angenommen, alles würde ideal laufen, was denkt ihr, sollte man möglichst immer sofort zur Verfügung haben an Erspartem?

Ich selber kenne alle Phasen: als Azubi mit eigener Wohnung und kaum Einkommen hatte ich oft das Konto bis zum Anschlag überzogen und konnte auch mal die ein oder andere Rechnung nicht sofort bezahlen, ich habe mich aber immer irgendwie über Wasser halten können.
Dann als Studenten, schon mit meinem Mann zusammen, jahrelang extrem wenig Geld und sehr bescheidene Lebensverhältnisse, aber wir kamen sehr gut zurecht und konnten uns hin und wieder mal was extra leisten bis jetzt zur "Luxus" Situation, dass mein Mann gut verdient, ich bei den Kindern bin und wir dennoch keine finanzielle Not leiden müssen und ein gutes Leben führen können.

Aber klar, wir haben auch Wünsche und planen Projekte rund ums Haus, wollen ein Auto kaufen, einen Urlaub machen, den Garten gestalten, Kinderzimmer renovieren etc.

So gesehen könnten wir auch locker das Zehnfache ausgeben und es würde evtl. immer noch nicht reichen ;-)

Was mir aufgefallen ist: je mehr einkommen wir haben, umso größer ist meine Angst vor einer Notlage. Früher wusste ich tatsächlich nicht, wie ich meine Rechnungen bezahlen sollte und habe mit Pfandgeld nochmal Toastbrot gekauft, aber das hat mir keine schlaflosen Nächte bereitet (hatte ja auch keine Verantwortung für Kinder).

Jetzt frage ich mich jedes Mal, wenn wir ans Ersparte gehen, wie viel können wir nehmen, wie viel sollten wir auf dem Konto lassen?

Ab wann werdet ihr Nervös, wenn sich der Kontostand senkt? Reichen eurer Meinung nach 20€, hauptsache im Plus, oder sollten es schon wenigstens 200 € sein, 2000€ oder wäret ihr erst bei 20.000€ entspannt?

Ich freue mich auf freundliche, wohlwollende und sachliche Diskussionen #blume

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Mir haut's hier grad echt die Spucke weg, was hier so für Beträge genannt werden!

Bei uns sieht es definitiv anders aus. Unser Notgroschen ist aufgeteilt in verschieden Sparten - man könnte es auch einfaches Sparen bezeichnen. Es wird was für's Auto zurückgelegt, der Hund hat ein Sparbuch für Notfälle, die Kinder bekommen Taschengeld, haben Sparverträge und Versicherungen und zusätzlich auch noch ein Sparbuch für größere Anschaffungen, wie Studienfahrt oder Führerschein.

Dann wird Geld für den Kredit unseres Hauses zurückgelegt und für Reparaturen. Ebenso für Versicherungen.

Joa, und dann ist auch schon Ende im Gelände. Also sprich: im Gegensatz zu vielen anderen hier leben wir anscheinen von der Hand in den Mund. Wir haben maximal 1.000 Euro als absoluten Notgroschen übrig, der einfach nur so rumliegt und für keinen bestimmten Zweck angespart oder gebraucht wird. Manchmal auch weniger.

LG

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<<<< Mir haut's hier grad echt die Spucke weg, was hier so für Beträge genannt werden!<<<<

Ähm, ihr habt ein Haus was finanziert ist. Da ist es doch klar, dass ihr nicht so viel sparen könnt, wie jemand, der keine riesen Schulden an der Backe hat.

Wir haben günstig zur Miete gewohnt. Bei zwei Verdienern und keine weiteren Kosten als nur die Miete, da kann man schon mehr zurücklegen als verschuldete Häuslebesitzer.

Man sollte Prioritäten setzen. Entweder ne Hütte, für die man nur malochen geht, oder man zahlt seinen monatlichen Obulus (MIete) und ist fein raus.

Kleines Beispiel: Mein Schwager ist fest angestellt. Ohne abgeschlossene Ausbildung. Er verdient 1600 Euro netto. Meine Schwägerin hat auch keinen Beruf und verdient 1300 Euro netto festangestellt und hat noch nen Nebenjob mit 450 Euro. Die Beiden haben im Monat über 3000 Euro. (700 für Miete) Die können jeden Monat ordentlich was weglegen, ohne sich großartig einschränken zu müssen. Die Beiden würden niemals auf die Idee kommen, sich ein Haus zu kaufen. Das würde viel zu viele Abstriche bedeuten. Auch mit der Kinderplanung lassen sie sich noch etwas Zeit, aufgrund der Kosten. Es soll wohl auch nur 1 Kind werden, damit sie schnell wieder arbeiten gehen kann und nicht jahrelang in der Elternzeit hängt.

Was ich damit sagen will, es ist keine große Kunst, sparen zu können. Selbst als Gering-/Normalverdiener. Wenn man sich allerdings, warum auch immer, verschuldet - oder sich unbedingt mehr als 1 Kind anschaffen muss bei nicht so üppigem Gehalt, dann ist klar, dass nicht mehr soviel zum Sparen übrig ist.

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Ja gut, aber sind alle Vorschreiber "nur" Mieter? Ist da niemand dabei, der ebenfalls ein Haus "an der Backe hat" und somit verschuldet ist?

Wir haben z.B. sehr günstig gebaut, da wir kein Grundstück kaufen mussten. Demnach hält sich die Kreditrate im erträglichen Bereich. Wir müssten für eine gleichwertige Mietswohnung teilweile mehr bezahlen.

Aber dennoch würde ich für mich persönlich nicht behaupten, dass Sparen ein Kinderspiel ist.

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Hallo,

ich habe mal in einer anderen Diskussion etwas von 3 Monatsgehältern gelesen, den man als Notgroschen haben sollte/wollte.

Ich bin von Haus aus entspannt, weil mein Konto immer im plus ist und mein Gehalt wie das Amen in der Kirche pünktlich kommt :-D

VG
Ilka

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3 Monatsgehälter, puh, so viel? Oder ist das so gemeint, dass man an diese Summe dann hin und wieder auch mal ran geht und es kurzzeitig auch weniger ist?

Machst du dir denn keine Gedanken um unvorhergesehenes? Vieles kann man ja mit einem Monatsgehalt im Normalfall nicht auf einmal bezahlen...

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Ich finde 3 Monatsgehälter auch viel und es war ja auch nicht die Frage, ob wir das tatsächlich haben, sondern was man meint, was beruhigend wäre ... ;-)

Keine Ahnung, wie andere das handhaben, ob die an den Notgroschen ran gehen.

Ist halt die Frage, wie du Notgroschen definierst, wofür wird es hinterlegt?

Kann Arbeitslosigkeit drohen und muss man dann ggf. eine Zeit ein wegfallendes Gehalt ausgleichen oder die Differenz zum ALG I

Oder will man größere Reparaturen ansparen

oder Neuanschaffungen bei defekten Geräten ...

Not ist ja relativ, andere bezeichnen einen Notgroschen vielleicht als Ansparen.

Es kommt ja auch ganz starkt auf die Gehaltshöhe an oder? Ist das Familieneinkommen bei 2000 oder 5000 €, wo wenig ist, kann natürlich bei hohen Fixkosten schnell eine Not entstehen, manchmal schon durch eine Klassenfahrt oder teuere neue Sportschuhe oder eine defekte Waschmaschine ...

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Nervös würde ich werde, wenn ich wüsste, dass das mir noch zur Verfügung stehende Geld nicht reichen würde, um meine Familie den Rest des Monats zu ernähren.

Mit allem anderen könnte ich leben.

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Also ist Erspartes für dich generell eher überflüssig?

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Überflüssig nicht unbedingt. Es gibt mir ein gutes Gefühl zu wissen, dass ich eine Waschmaschine oder eine Autoreparatur problemlos bezahlen könnte. Aber ich würde nicht nervös werden, wenn dem nicht so wäre.

Ich hänge nicht sehr an materiellen Dingen, deswegen würde mir die Gefahr, sie zu verlieren, keine schlaflosen Nächte bereiten.

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huhu,

wir gucken, dass wir min. 6000 euro auf dem konto haben, falls mal was am haus kaputt geht, die elektrogeräte den geist aufgeben etc. der rest wird ins haus gesteckt, bzw. in urlaubsreisen.

lg

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Hallo,
ich habe einen echten Notgroschen in Höhe von 1000€, an den ich nie dran gehe. Das ist das Geld, dass IMMER da ist.

Darüber hinaus spare ich natürlich (aber da spare ich meist auf etwas bestimmtes hin - Urlaub, neue Reifen usw. ), das ist aber immer ein auf und ab :-)

Sollte mal was kaputt gehen - es geht meist auch ohne. Ohne Waschmaschine ginge es nicht - aber die kann ich mir notfalls auch von einem Monatsgehalt "abzwacken".

Ginge jetzt das Auto kaputt, würde ich eben zunächst mal Bahn fahren.

Da ich kein Eigentum habe, lebe ich da recht ruhig, ehrlich gesagt. Ohne Schulden im Nacken bringen einen mal ein paar maue Monate nicht um den Schlaf.

Gaaaaaaaaaaaaaaaanz zur Not wüsste ich immer meine Eltern in meinem Rücken, die mir aus der Patsche helfen könnten.

LG

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Hallo,
du hast Recht, je mehr Geld im Monat zur Verfügung steht desto höher ist die Angst, das keines mehr da sein könnte. Ich kenne auch beide Seiten und ich war wesentlich entspannter, als ich generell kaum Geld hatte. Die Anspannung schiebe ich aber auch auf das Kind, seitdem es da ist denke und handel ich ganz anders als früher.
Früher war ich glücklich, wenn ich es geschafft hatte mal 200€ an die Seite zu schaffen. Heute bekomme ich "Panik", wenn auf dem Sparbuch weniger als 3000€ sind. Ich führe aber trotzdem noch ein bescheidenes Leben (aus meiner Sicht aber schon eine Luxusversion;-)). Keine teuren Autos oder Urlaube, keine teure Kleidung oder Friseurbesuche....ich gönne mir einen anderen Luxus: Zeit. Zeit für mein Kind, Zeit für ruhige Momente. Ich habe lang genug auf der Überholspur gelebt, es gut überstanden und bin glücklich mit meiner jetzigen Situation.
LG

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Ich möchte unsere Girokontos im Plus wissen und 5 000 - 10 000€ zur sofortigen Verfügung zu haben finde ich schon ganz gut. Wir besitzen die gängigsten Versicherungen und ich habe einen Job mit Anspruch auf Vollzeitbeschäftigung. Das beides entspannt mich sehr. Wir besitzen kein Eigentum aber haben auch noch keinen einzigen Kredit laufen. Auch das fühlt sich gut an. Im nächsten Jahr gibt es das erste "große" Auto (ein Dacia Lodgy, aber zu unserem Hyundai I10 eine echte Steigerung#rofl), Das wollen wir auch ohne Kredit o.ä kaufen. Da mein Mann aber auch gerade erst seinen ersten Job antritt und ich in Elternzeit von Kind Nummer2 bin, ist unser Lebensstandard noch sehr überschaubar und nicht "altersangemessen". Mit 35 stehen Freunde, die ebenfalls akademische Abschlüsse oder gute Jobs haben, schon "besser" da und würden anderes antworten.
#winke

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Wir halten es so:

Das Girokonto wird vor Gehaltseingang Ende des Monats immer bis auf einen zweistelligen Betrag abgeschöpft.

Die Rücklage auf dem Tagesgeldkonto sollte mindestens 3 Monatsgehälter von uns beiden enthalten. Wenn es diesen Betrag um X überschreitet wird der Betrag X früher für Sondertilgungen verwendet, jetzt angelegt. Sollten die 3 Monatsgehälte mal wegen Investitionen am Haus oder z.B. der letzten Sondertilgung für den Kredit unterschritten werden, wird so schnell wie möglich wieder aufgefüllt.

An die 3 Monatsgehälter-Regel habe ich mich schon zu Studienzeiten gehalten.

LG

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Hallo,

ich sehe zu, dass immer mindestens 2000 - 3000 EUR auf unserem Tagesgeldkonto sind, also zur sofortigen Verfügbarkeit.

Wir haben noch weitere Geldanlagen, die aber für "normale" kurzfristigere Anschaffungen nicht genutzt werden sollen.

In der Situation gar kein Geld übrig zu haben war ich zum Glück noch nie. Darüber bin ich sehr dankbar u. weiß es auch zu schätzen.

lg Eva

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Habe ohne vorher gelesen zu haben auch 2000-3000€ angegeben.
Ist auch ne gute Zahl. Da ist immer mal Miete abgedeckt falls der Lohn zu spät kommt, ne Waschmaschine wäre sofort leistbar ebenso ein gebrauchtes Auto im Notfall.

Und absolut realisierbar auch ohne die 3 Monats Regel

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Wir zahlen keine Miete.....

Und ihr habt doch sicher auch zu den direkt verfügbaren 2000 bis 3000 EUR noch größere Sparguthaben, oder?

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