Papa der Choleriker

Hallo,

von Anfang an war mein Mann manchmal launisch. Aber man konnte damit umgehen und jeder hat seine Schwächen...

Mittlerweile hat es aber Ausmaße angenommen die die ganze Familie belastet :-(

Jeden Tag gibt es was auszusetzen, an allem sieht er sofort was negatives (das neue kleine fern gesteuerte Bot wird wg. der Batterie nicht lange fahren) und er motzt uns alle an.
Ich lasse mir das nicht bieten, unser Ältester (9) ist mittlerweile auch genervt und unsere Tochter (7) macht diese schlechte Stimmung zu schaffen.

Er reagiert mit den Kindern total über, hat dann ein knallrotes Gesicht und einen verkniffenen Mund. Fürchterlich :-(

Neuestes Beispiel : ich bin seit einigen Jahren Vegetarier, der Kleinste (1) wird von Geburt an vegetarisch ernährt, unser Ältester ist überzeugter Fleischesser und unsere Tochter brachte vorhin beim Grillen das hier: ist das totes Tier? Ja. Ist Fleisch totes Tier?!? Ja. Ehrlich jetzt?!? Ja. Ich will aber kein totes Tier essen???

Das kam so unverhofft - es war ehrlich amüsant.

Mein Mann dagegen flippte total aus, ich soll sie in Ruhe lassen und unsere Tochter bekam die Anweisung ihr Fleisch zu essen.

Mich hat er angeschnauzt ich würde dafür sorgen dass unsere Kinder eine Essstörung (ER hat 25 kg Übergewicht....) bekommen.

Ich halte dieses Geschnauze und Gemotze echt nicht mehr aus :-( es macht so oft die Stimmung kaputt :-(
Ich hab ihm schon so oft gesagt dass das so nicht geht.... :-(

Traurige Grüße

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Mal die verschiedenen Ansichten über Vegetarier oder Nichtvegetarier außen vor gelassen - das ist wohl in vielen Familien ein Streitpunkt, aber:
Anschnauzen und mit hochroter Birne herumbrüllen geht GARNICHT - schon garnicht vor Kindern. Das würde ich ihm - ohne die Kinder - aber sowas von gaaanz ruhig aber unverblümt klarmachen, dass ihm wahrscheinlich das Brüllen sehr schnell im Halse steckenbliebe. Hallo ? Ist er ein Gorilla, der seine Macht durch Brüllerei kundtun muss ?
Bevor Du ihn das fragst, überleg mal, warum er so ausflippt? Probleme im Job oder anderweitiger Art ? Das könnte ein Grund sein, warum er zuhause ausrastet, ist aber keinerlei Entschuldigung.
Nein - mitmachen würde ich sowas nicht. Was Du ihm androhen willst, weiß ich nicht, es muss aber etwas sein, was man auch durchzieht - sonst ist es wirkungslos.

Tja und bei dem Gerede über eine Eßstörung würde ich ihn wohl nur äußerst deutlich von oben bis unten anschauen - und auf seiner Wampe den Blick hängen lassen - das müsste er dann schon begreifen.
LG Moni

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*Das würde ich ihm - ohne die Kinder - aber sowas von gaaanz ruhig aber unverblümt klarmachen, dass ihm wahrscheinlich das Brüllen sehr schnell im Halse steckenbliebe.*

Das klingt als hättest du noch nicht viele Erfahrungen mit Cholerikern gesammelt (v. a. nicht mit solchen, denen man sich schwer entziehen kann). ;-)

"Ruhig aber unverblümt" find ich gut... aber darauf, dass ihm dann "das Brüllen im Halse stecken bleibt" würde ich nicht unbedingt setzen.

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Was glaubst Du, wieviele Choleriker ich in den früheren Jahren meiner Bundeswehrdienstzeit hatte. In den 70er und 80er Jahren wurde dort mehr gebrüllt als normal geredet. Und ich habe wirklich die x-fache Erfahrung gemacht, dass zurückbrüllen garnichts hilft, sondern eher "Eiseskälte" -und auch mal die Anmerkung. "ich begebe mich ganz sicher nicht auf Ihr Niveau - mit mir kann man normal reden."

Auch meine Mutter war absolute Cholerikerin, die schlug dann auch noch gleich zu.
Als Kind hat man da keine Chance - aber ich wurde auch mal erwachsen.
Was glaubst Du, wie dumm die geschaut hat, als ich mit ca. 16 Jahren gaaaaanz ruhig zu ihr sagte "faß mich noch einmal an, dann ruf ich die Polizei und bitte sie, mich vor Dir zu schützen". Immerhin war ihr der Ruf bei den Nachbarn äußerst wichtig.

Man muss nur auch ein treffendes Argument haben - sonst zieht es natürlich nicht.
LG Moni

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Ist deinem Mann selbst klar, dass er sich so verhält ? Manche Leute merken das nicht, wenn sie solche Ausraster haben, wie übertrieben sie sich verhalten. Ich würde das an deiner Stelle bei deinem Mann ansprechen und ihn eventuell direkt darauf hinweisen, wenn er wieder anfängt solche übertriebenen Reaktionen zu zeigen, dann merkt er vielleicht auch wie häufig das vorkommt.

Deinen Kindern zuliebe kann ich dir nur empfehlen, dich zu trennen und von ihm weg zu ziehen, sollte er dieses Verhalten nicht ändern.

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Nee oder?
Schon wiedergeben die sofort Trennung vorschlägt.

Kein Wunder es gibt so viele getrennte.

Hallo. Man muss an der Situation arbeiten und zusammen halten.

Du bist kein mensch der was abkaufen oder?

Gleich trennen dann muss man nicht viel tun.

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#klatsch #klatsch #klatsch
Lesen ist nicht deine Stärke oder ?
"[...] und von ihm weg zu ziehen, sollte er dieses Verhalten nicht ändern. "

Meine Aussage war, sollte er dieses Verhalten nicht ändern, sollte sie sich trennen. Für ganz Dumme: Das bedeutet, den Mann darauf ansprechen, nach Lösungen suchen und dass der Mann sich aktiv bemühen sollte dieses Verhalten zu unterlassen.

Hat er keinen Willen dazu sich zu ändern, ist die Trennung für die Kinder das beste. Ich habe mit einem Choleriker zusammengelebt und das hat mich als Erwachsene Person bereits sehr geschlaucht und fertig gemacht. Ich möchte garnicht wissen, wie soetwas für Kinder ist.

Ich habe NIRGENDS dazu geraten, dass sie sich sofort trennen soll.

Nächstes mal bitte lesen, denken und dann Antworten.

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Hallo,

das ist tatsächlich keine schöne Situation, in der Ihr Euch als Familie aktuell befindet. Dass das Verhalten Deines Mannes Niemandem gut tut (im Gegenteil) steht außer Frage. Aber wie reagiert er denn, wenn Du das Gespräch suchst? Du schreibst, Du hast schon oft mit ihm über seine "Entgleisungen" in verbaler/emotionaler Hinsicht gesprochen- scheinbar bringt Euch das jedoch nicht weiter. Zeigt er, vor allem auch im Interesse und zum Wohl Eurer Kinder, wirklich gar kein Problembewusstsein?

Du sagst, das Verhalten Deines Mannes war nicht immer so- seit wann genau würdest Du ihn denn als derart cholerisch "einstufen"? Kann das (indirekt) mit der Geburt Eures jüngsten Kindes zusammen hängen? Manchmal ist es so, dass Männer, die (vorübergehend) Alleinverdiener sind, sich durch ein (weiteres) Kind extrem unter Druck gesetzt fühlen. Und das, obwohl finanziell möglicher Weise gar keine tatsächlichen Probleme bestehen. Auch vom Geld abgesehen empfinden Männer es teilweise auf der sozial-emotionalen Ebene extrem belastend/anstrengend, den "Spagat" zwischen oft anspruchsvollem Job und der Rolle als möglichst aktiver, möglichst präsenter Vater zu schaffen.

War Burnout schon mal Thema bei Deinem Mann? Hat er gesundheitliche Probleme (ggf. auch aus seinem Übergewicht resultierend)? Die Schilddrüse ist z.B. oft für extreme Gefühle bzw. impulsives, aggressives Verhalten mit verantwortlich. Beides solltet Ihr dringend abklären lassen (Hausarzt, dann ggf. Fachärzte). Davon abgesehen spielt natürlich auch die eigene Biografie eine Rolle bezüglich bestimmter Verhaltensweisen. Neigte der eigene Vater beispielsweise zu solchen cholerischen "Anfällen", ist die Wahrscheinlichkeit groß, dass der Sohn in bestimmten Lebensphasen/-situationen in gleicher Weise agiert/reagiert.

Wichtig ist, dass Du Dich- vor allem im Interesse Eurer Kinder- deutlich positionierst. Dein Mann muss sich "auf den Weg machen", um sein Verhalten dauerhaft zu verändern. Ist er dazu nicht bereit, solltet Ihr (die Kinder und Du) dies tun (Euch "auf den Weg machen"). Die Hemmschwelle von psychisch/emotionaler Gewalt hin zu körperlicher ist nämlich leider nicht besonders groß und die Situation in Eurer Familie jederzeit von Eskalation bedroht.

Ich hoffe, das hilft Dir etwas weiter!? Ich wünsche Dir und Deiner Familie alles Gute #blume, viele Grüße,

Kathrin

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Schau mal seine Situation genau an!

Schläft er gut und ausreichend?

Wie kommt er mit seinem Gewicht zurecht?
Wie zufrieden ist er mit seinem Leben?
Wo fühlt er eine Menge Druck auf sich lasten?

Ich denke das Thema Essen ist nur ein unterschwelliges Problem.
Bei uns gab es dazu eine Vereinbarung, dass unsere Kinder die ersten beiden Jahre vegetarisch ernährt werden udn dann selber entscheiden und deren Entscheidung dann so akzeptiert wird. Wir haben nun von unseren gemeinsamen Kindern ein Fleischesser und einen Veganer. ( Der Veganer hatte vorher ein Jahr Fleisch gegessen und das auch gern und hat es später abgelehnt und seine Ablehnung zu tierischen Produkten weiter "ausgebaut".
Er ist ein gesunder kleiner Junge und hat mit Sicherheit keine Esstörung oder Mangelerscheinungen, im Gegenteil seit dem ist er gesundheitlich wesentlich stabiler geworden ;-)

Wir haben ebenfalls solche Situationen wie ihr. Aber ich suche nach den "Akutsituationen" das Gespräch mit ihm. Denn in der Konfliktsituation bringt kein Gespräch was und kein Gegenargument. Bei uns stellte sich eben schon eine Unzufriedenheit heraus und eine absolute Überbelastung (Schule /Schichtarbeit udn dann noch Arbeiten vor Augen zu haben die liegenbleiben...das ist schon arg belastend)

In den Gesprächen kann man dann auch gut mal seinen Fokus auf die Situation der anderen Familienmitglieder lenken.

Man kann gemeinsam nach Lösungen suchen und einfach mal umsetzen. Führt euch beim Treffen von Entscheidungen vor Augen, dass keien Entscheidung in Stein gemeiselt ist und ihr jederzeit andere, neue Entscheidungen treffen könnt und dürft, dass nimmt viel Druck/Spannung und erleichtert es neue Wege zu gehen.

Ich wünsche euch viel Erfolg bei der Ursachensuche und bei der Auflösung der Ursachen.
Viel Freude beim gehen anderer Wege
Karna

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Hallo,

zum Thema Vegetarier....ich kann Deinen Mann verstehen. Warum muss man seine Kinder da mit reinziehen und lässt sie nicht selber entscheiden, vorallem so kleine Kinder.
Kann es sein, daß es das ist, was Deinen Mann am meisten nervt?

LG

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Bei uns war es ähnlich. Durch einen Routinecheck beim Arzt wurde bei meinem Mann eine Schilddrüsenunterfunktion festgestellt sowie Bluthochdruck. Gegen Beides bekommt er jetzt Tabletten. Seitdem ist es DEUTLICH besser geworden mit seinen Launen.